"Fass" Grill bauen, ich brauche Hilfe

JanSan

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Guten Morgen zusammen,

als Geschenk für meinen Vater möchte ich ihm gerne einen Grill bauen.
Der Grill wird aus einem alten 200 Liter Ölfass hergestellt. (Kurzform: Deckel und Boden austrennen und glatt arbeiten, Kohlepfanne aus Edelstahl herstellen, Grillrost aus Edelstahl herstellen, "Windschutz" ebenfalls aus VA-Stahl und zu guter letzt bekommt der Grill im unteren Teil des Fasses eine Tür zum unterstellen von Kohle o.ä. und als besonderes "Schmankerl" wird ein Wagenheber eingearbeitet, der ein stufenloses verstellen der Kohlepfanne ermöglicht, die Kurbel wird nach außen geführt. )

So jetzt zum eigentlichen "Problem":
Ich stelle mir vor, dass der Grill nachher aussieht wie ein Fass, also leicht gewölbte Bretter an der Seite, eine Unterkonstruktion dafür baue ich mir selbst aus gewalzten Flachstahlbändern.
Jetzt möchte ich von Euch gerne wissen, welches Holz ich am besten dafür nehmen kann und wie ich es am besten in die Form bekomme, der Biegeradius ist ja eher ellipsenähnlich und eher sehr breit.
Könnte ich die Bretter einfach auf meiner UK anbringen oder meint ihr, dass das zu schnell reißt?

Bilder vom Grill gibt es dann sobald er fertiggestellt ist !

Vielen Dank

P.S. um die Stahlarbeiten kümmer ich mich selbst, das ist für mich als Schlosser das kleinste Problem :emoji_wink:
 

Clemens J.

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Hallo,

vielleicht wäre es da einfachste dir ein altes Holzfass zu besorgen und deinen Grill mit den Fassdauden zu "verkleiden".

Gruß Clemens
 

michaelhild

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Da es ja aktuell recht "in" ist, was aus alten Fässern zu bauen, gibt es einige Händler die mit alten Fässern oder einzelnen DauBen handeln.
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen Jan,

kurzum: ich halte die Kombination von Holz und Grill für keine gute Idee!

Das Holz wird (sehr) heiß. Da bracht es nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie lange es dauert, dass das Holz anfängt zu brennen - und dann?

Hast Du mal ein Kerzenlicht (...) gesehen, das in einem Loch im Holz steht, runtergebrannt ist - und dann das Holz in Brand gesetzt hat? Nicht umsonst gibt es Glaseinsätze für so was. Das Metall leitet die Wärme aber direkt weiter. Mir wäre das im wahrsten Sinne des Wortes "zu heiß". Manche Dinge passen einfach nicht zusammen. Holz und Feuer ist in meinen Augen so was.

Wenn Du es doch machen willst:
- Holz (z. B. Eiche) ständig feucht halten, um die Brandgefahr zu reduzieren
- dem Holz ausreichend Möglichkeit geben, zu arbeiten (ständige Dimensionsänderungen durch die schnellen Temperatur- / Feuchteänderungen)
- die Breiten nicht zu groß wählen, sonst ist es irgendwann kein schöner Kreis mehr
- die Kanten der "Dauben" mit einem passenden Winkel anhobeln
- Aussen einen Metallstreifen / Draht zum fixieren anbringen (z. B. wie bei einem Holzfass)

Herzliche Grüße

Tom

PS: mir hat mal jemand erzählt, dass er einen Kamin gesehen hat, der vollständig aus Holz gefertigt worden ist und das ganze auch noch funktioniert hat. Ein Bild / Beleg davon habe ich allerdings noch nie gesehen.
 

Mitglied 67188

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Hallo JanSan,

schöne Idee mit dem Fass und ich denke nicht, dass das Holz so schnell Feuer fängt, da muss schon einiges passieren.
(Hatte einen offenen Kamin mit Holzrahmen)
Eiche in ausreichender Stärke wäre meine Wahl.
Nur die Dauden lückenlos zu bekommen ist eine Kunst für sich.
Die werden normalerweise auf der Bandsäge zugeschnitten (mit den Gehrungen) und dann über offenen Feuer (alle gemeinsam) langsam gebogen und mit den Stahlringen fixiert. (YouTube Fassmacher)
Ich würde entweder, wie vorgeschlagen, ein altes Fass dazu besorgen und bewußt zwischen den Dauden einen Spalt lassen falls der Durchmesser ein anderer sein sollte.
oder zylindrisch Leisten anordnen ohne Biegung und auch wieder mit Spalt/abstand.

Denke noch an einen Windschutz und Luftzufuhr für die Kohle.


korsische Methode:
Fass längs halbieren, waagrecht aufstellen, Kohle rein, fertig :emoji_grin:

Gruß
Martin
 

teluke

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Wenn die Verkleidung nicht auch brennen soll dann.

1. das Ölfass mit 3cm Kalziumsilikat (dämmt gut) auskleiden.
2. darauf, fugenversetzt, 3cm Vermiculite (hat bessere Temperaturwechselbeständigkeit).
3. darauf dann mit Schamotte ausmauern.
4. die Verkleidung (Dauben) mit einem Abstand von min. 2cm besser 3cm vom Ölfass anbringen so dass die Luft überall durchstreichen kann. Das bedeutet dass unten Luft in den Spalt einfließen und oben wieder ausfließen kann.
Das Holz darf dabei mit dem Ölfass nur punktuell in Berührung kommen.
So gebaut sollte nichts passieren.

Ich habe schon einige Offene Kamin mit Holzbalken gesehen die gebrannt haben.

Holz entzünde sich selbst wenn es gedarrt ist und dann gute 100°C Oberflächentemperatur erreicht.

Natürlich ist es möglich einen Offenen Kamin mit Holzbalken zu bauen. Dann muss dieser aber in etwa so eingebaut werden wie ich das oben beschrieben habe.
 

teluke

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Klar reicht das.
Aber natürlich nur wenn die Temperatur in dem Topf solange aufrecht erhalten wird bis das Holz darunter gedarrt ist.
Es müsste also in dem Topf ein Feuer brennen.

Genau das ist aber bei dem Grill der Fall.

Ich habe vor ein paar Wochen einen Brandschaden begutachtet. Dort hatte ein schlauer Ofenbauer zwar mit 12cm Kalziumsilikat gedämmt aber nicht auf durchgehende Fugen geachtet.
Vor so einer Fuge lief ein Rauchrohr. Das hat ausgereicht den dahinterliegenden Balken in Brand zu setzen.
Da ganze bei einem neuen Blockhaus (also kein trockenes Holz) nach einem nur 3-wöchigen Betrieb des Ofens.

Glücklicherweise war der Bauherr anwesend und hat sofort gemerkt dass da was war.
Die schnell gekommene Feuerwehr hat den Ofen weggerissen und den Schwelbrand gelöscht.
Also nur Sachschaden.

Wäre der Bauherr mit Familie eine Stunde vorher ins Bett gegangen bräuchte er, wenn er Glück gehabt hätte, ein neues Haus. Wenn er Pech gehabt hätte bräuchte er gar keines mehr.

Nochmal zum Offenen Kamin mit Holzbalken.

In den 80er Jahren haben, zumindest manche, Versicherungen den Kaminbesitzern den Austausch der Holzbalken auf Naturstein oder Keramik bezahlt ohne dass vorher ein Brand nötig war.
Warum haben die das wohl gemacht?
 

pedder

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Wenn in dem Topf ein Feuer brennt, wird der aber deutlich heißer als 100°C.
Bei 100°C entzündet sich nicht mal Alkohol oder Papier selbst.

Leg doch mal Holzspäne bei 100°C in den Ofen und warte auf die Selbstentzündung. Gedarrt sind die ja schnell.

ABER: Wo ein offenes Feuer ist, ist ja der nötige Zündfunke nicht weit. Von daher finde ich die Warnung berechtigt.
 

bello

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kurzum: ich halte die Kombination von Holz und Grill für keine gute Idee!

Das Holz wird (sehr) heiß. Da bracht es nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie lange es dauert, dass das Holz anfängt zu brennen - und dann?

Na und, dann wird es warm im Garten :emoji_slight_smile:

Die hiesigen Winzer verlangen so um die 200 € für ein altes Faß. Das wäre dann eindeutig zu teuer für eine solche Feuerstelle.
 

teluke

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In dem Grill wird es auch deutlich heißer als 100°C.

Es ist kein Zündfunke nötig.

Dieses Brandverhalten von Holz ist gefährlich wenn da nicht entsprechend Vorsorge getrieben wird.

Ein Rauchrohr (z.B. vom Kaminofen) muss 40cm von Holz entfernt sein.
Im Strahlungsbereich eines Feuers muss Holz sogar 80cm entfernt sein.
Wobei absolut sicher ist dass in keinem der beiden Fälle 250°C am Holz erreicht werden können.

Kachelofenoberflächen die wärmer als 80°C werden können müssen min. 30cm vom Holz entfernt sein.

Holz das lange aufgeheizt wird verändert sich so dass es eben schon bei 100 und ein paar Grand anfangen kann zu brennen (Schwelbrand).
Wers nicht glaubt solls einfach probieren.

Früher sind viele Häuser abgebrannt weil die Kamine Holzbalken hatten.
Jeder dieser Holzbalken war nicht direkt am Feuer.
Jeder dieser Holzbalken hat die Belastung lange ausgehalten.
Aber irgendwann war es einfach soweit.
 

Mitglied 67188

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Hallo nochmal,

@ teluke,
du hast mit Sicherheit recht, da widerspricht dir keiner.

Ich möchte hier auch keine Empfehlungen aussprechen : wie fackel ich mein Grundstück ab und das der Nachbarn dazu.

Es ist doch ein Unterschied ob wir von einem kl. Holzkohlengrill oder einem fest eingebauten Kaminofen sprechen.
Mein Holzkohle- Tischgrill steht mit 10cm Abstand auf einem Holztisch, der direkt unter der Kohlenwanne gerade mal handwarm wird.

Viele der Unfälle die du beschrieben hast gehen doch auch auf Fehlbedienung, Unachtsamkeit, Leichtsinn etc. zurück. (Kerzen am Weihnachtsbaum etc.)

Viele (nicht alle) der heutigen Gesetze (und verstehe mich bitte da nicht falsch) zielt doch auf unmündiges Verhalten der Endverbraucher hin und gibt den Versicherungen eine Handhabe. Auch die Industrie profitiert von solchen Gesetzen.

Leider ist es so, und deswegen widerspreche ich dir auch nicht, dass es immer weniger gibt, die ihren Kopf einschalten bevor sie etwas tun oder sich blind auf vermeintliche Sicherheitseinrichtungen verlassen.

Viele gute Einrichtungen, Ideen, Traditionen sind durch dieses Verhalten leider schon verschwunden.

Nun ja,
musste ich mal loswerden...

Wünsche allen bald eine schöne Grillsaison und vergesst den Eimer Wasser nicht daneben.

Martin
 

teluke

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An unserem Grill wird gerade auch gemauert.
Natürlich alles feuerfest.....
 

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OT:

An unserem Grill wird gerade auch gemauert.
Natürlich alles feuerfest.....

steht auch auf meiner endlos to do Liste. (auch gemauert)
Schick mal ein Bild wenn er fertig ist, interessiert mich wie das ein Profi macht.

Klassisch wird ja auf der einen Seite Holz verbrannt und dann die entstehende Glut zur anderen Seite unter das Grillgut geschoben.
Das heißt er muss dann ordentlich breit werden.
Ein Thema für sich....

Gruß
Martin
 

teluke

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Auf der linken Seite der Grillhütte ist ein Backofen, der Grill entsteht gerade auf der rechten Seite. Daneben, ganz rechts, noch ein Feuertisch (ganz unten) über dem der unentbehrliche Gulaschkessel hängen wird.
Ohne den geht in Ungarn gar nichts.

Oben kommt noch ein Abzug der das Rauchgas in den Schornstein leitet.
Sollte also qualmfrei funktionieren.
 

Mitglied 67188

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Auf der linken Seite der Grillhütte ist ein Backofen, der Grill entsteht gerade auf der rechten Seite. Daneben, ganz rechts, noch ein Feuertisch (ganz unten) über dem der unentbehrliche Gulaschkessel hängen wird.
Ohne den geht in Ungarn gar nichts.

Oben kommt noch ein Abzug der das Rauchgas in den Schornstein leitet.
Sollte also qualmfrei funktionieren.

PERFEKT
ich komme :emoji_grin:

JanSan,
wäre das nichts?:emoji_wink:
 

JanSan

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Hey erstmal vielen Dank für Eure Beiträge!
Damit, dass in so kurzer Zeit eine doch beachtliche Zahl Antworten zurück kommt, hatte ich nun gar nicht gerechnet.

Also das Thema "Brandschutz" stand von Anfang an ganz oben auf der Liste der zu klärenden Aspekte bei dem Grill.

Geplant ist dass das Holz zu keiner Zeit mit dem Ölfass direkt in Berührung kommt, sodass zwischen Fass und Holt ein Spalt von 50 - 100 mm breite entsteht, der ein entweichen von warmer und heißer Luft nach oben hin ermöglicht

Dadurch dass ich kein Fassmacher bin hätte ich die Hölzer mit etwas Abstand auf meine UK gesetzt, alleine schon um dem Holz ein wenig Spiel zu geben wenn es warm und dynn wieder kalt wird.

Zu der Methode mit dem Dämmen und mit Schamott ausmauern.... aiaiai, sicher 100% sicher, aber da ist mir der Aufwand glaube ich dann doch zu groß :emoji_grin:

Gibt es vielleicht einen Anstrich mit dem ich die Fassdauben von innen streichen könnte sodass sie etwas feuerfester sind?

Bei Stahl ist alles etwas leichter, der brennt nicht :emoji_grin:
 

Wrchto

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Gibt es vielleicht einen Anstrich mit dem ich die Fassdauben von innen streichen könnte sodass sie etwas feuerfester sind?

Wenn zwischen den einzelnen Dauben kein Abstand bleibt, d.h. man nicht durch sieht, dann könntest Du diese innen mit Auspuffhitzeschutzfolie bekleben. Wird bei Motorrädern verwendet, damit die Verkleidung, welche im Krümmer- bzw. Auspuffbereich eng anliegt, kein Feuer fängt bzw. nicht angesengt wird, und damit sich Lack und Aufkleber nicht durch die Kitze verfärben.
Der Link dient nur mal als Beispiel, die Folie gibts in allen möglichen Größen und Dicken.
 

Baumpfleger

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Grüßle Klaus
 
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