Fassade aus Lärche mit Öl streichen

ManuelSk

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Hallo,

wir haben unsere Hausfassade mit Lärche verkleidet. Wir wollen dieses Oberfläche nun ölen. Gedacht hatten wir an einfaches Leinöl Firness. Da wir hier eine völlig bescheuerte "Farbvorgabe" (Vorgabe ist Helligkeitsgrad 21) haben und alle anderen Häuser in hellen Farbtönen verputzt sind sind wir quasi ebenfalls gezwungen, das Öl mit Pigmenten anzufärben.

Hat da jemand Erfahrung mit?

Vielen Dank im voraus,

Manu
 

lackpapst

ww-ahorn
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ich würde kein unpigmentiertes Öl einsetzten, da dies dann keinen UV-Schutz bietet und die Holzoberfläche in kurzer Zeit vergraut.

Es gibt z.B. von GORI speziell abgestimmtes Lärchenöl
http://www.dyrup.de/~/media/DE/GORI_DE/GORI_DE_TDS/TM 3055 GORI LAERCHEN OEL.ashx

Ob dies nun den Hellbezugswert 21 erfüllt, kann ich aus dem Stehgreif nicht sagen, das wäre aber leicht zu klären.

Alternativ könnte aber z.B. eine Produkt wie GORI Dünnschichtlasur (auch mit blauem Engel) einsetzbar, die in jedem Farbton lieferbar ist, also auch hell getönt.

Gruß Uli
 

ManuelSk

ww-pappel
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Ok, danke für die flotte Antwort :emoji_slight_smile:.

Ich sollte hinzufügen das ich schon 30 l Leinöl gekauft habe.... :emoji_grin:

Farblos allerdings. Wer rechnet schon mit solchen Verordnungen...? Mir wurde nachdem ichs jetzt weiss eben gesagt das Ich da jetzt Pigmente unterrühren kann.

Falls jemand einen Link zu einer "Anleitung" hat wäre mir sehr geholfen.

Auch ist mir wichtig: Wie verhält sich Lärche denn beim einölen? Dauert das "einziehen" lange? Wann sollte man ölen? Unmittelbar nach dem verarbeiten (es harzt ja doch ein wenig...) oder später?
 

WinfriedM

ww-robinie
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Such dir passende Erdpigmente bei kremer-pigmente.de und mache Versuche, um das richtige Mischungsverhältnis rauszubekommen.

Ich würd ein paar Monate warten, damit das Holz schon etwas abgewittert ist. Ölen würde ich in der warmen Jahreszeit, es sollte auch 2 Tage danach nicht regnen. Bei Leinöl-Firnis kannst du typisch 60 Minuten einzieheh lassen und dann die Überstände abnehmen oder verteilen.
 

frankundfrei

ww-robinie
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Leinöl ist nicht Leinölfirnis...

Wenn du tatsächlich nur Leinöl hast, dann sind die Trocknungszeiten bedeutend länger.

Lärche zieht nicht viel Öl - erst recht nicht reines Leinöl, das ja als "Pure Solid" sehr "fett" ist. Du müßtest schon mit Verdünner für den Erstanstrich arbeiten. Die Pigmente sind auch vorher im Verdünner zu lösen, bevor Du sie in das Leinöl mischst.

Hobelware von Lärche ist durch den Eigenharzanteil auf der Oberfläche oft "verpicht". Nach ca. einem Jahr Bewitterungszeit sind die Poren erst richtig offen, die Oberfläche kann dann etwas fleckig wirken und es braucht einen weiteren Anstrich.

Der Hellbezugswert 21 ist für ein Holzhaus mit Lasur nicht machbar. Das sind Spielregeln für eine verputzte Fassade - eine Holzfassade muss da außen vor gehen, da mit Lasuren auf Naturhölzern solche Werte nicht garantiert werden können. Wer ein Holzhaus genehmigt, muss auch die Eigenschaften von Holz akzeptieren.

Wer kommt denn und überprüft den Hellbzugswert 21 am Haus? Mit Deinem Eigengemisch kann eh kein Nachweis geführt werden.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Unregistriert

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warum verleidet jemand eine Fassade mit Lärchenholz, um sie dann wegen voreilig falsch gekauftem Material zu ruinieren? Noch ist doch nichts passiert, also, was soll der Quatsch?
 

Rei123

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Genau,

da würde ich keine Kompromisse machen:
Die 30L Leinöl wieder verkaufen oder zurückgeben, und ein spezielles Öl für diese Aufgabe nehmen.

Grüße

Reiner
 

frankundfrei

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Mit etwas Geschick und Experimentierfreude

geht das mit dem Leinöl schon. Aber es braucht Probeflächen und Erfahrung bevor man sich auf eine ganze Fassade loslässt und dort bleibend seine Visitenkarte hinterlässt.

Vor ein paar Wochen hatten wir eine Beratung wegen einer großen Pferdebox aus Fichtenholz, die mit reinem Rapsöl eingestrichen war und sich dann der Schimmel verbreitet hatte.

Solche Fehler dann nachträglich zu beheben ist recht schwer. Die Holzfaser zieht nur einmal richtig Öl - es sollte dann schon die richtige Mischung sein.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

WinfriedM

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Ja, seh ich auch so: Ob eine Holzfassade, deren Behandlung einen gewissen Aufwand bedeutet, als Objekt für Experimente nutzen sollte, bei denen man wenig fundiertes Wissen hat? Noch dazu, wenn ganz bestimmte Anforderungen an diese gestellt werden?

Schlimmstenfalls muss alles wieder abgeschliffen und neu beschichtet werden... Grußel...
 

Heiner

ww-birnbaum
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Hallo Manuel SK. Unsere Lärchenschalung ist jetzt 30 Jahre alt. Im Westen ist sie grau, an allen anderen seiten braun in unterschiedlichem Ton. Lärche altert wunderbar. Wenn man etwas falsch machen will, so muß man die Lärche streichen.
 

ManuelSk

ww-pappel
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Vielen Dank für die vielen Antworten.

Vielleicht erläutere ich kurz den Hintergrund:

Unser Haus war vorher mit Zementitplatten verkleidet, viele waren brüchig, die dahinterliegende Isolierung gammelig. Es ist das einzige Haus hier welches nicht nur verputzt ist. Baujahr 1965.

Die Frage war nun, wie wir das Haus möglichst kostengünstig und in Eigenleistung neu verkleidet bekommen. Da mein Bruder Zimmermann ist und seine Frau in einem großen Holzvertrieb arbeitet sind wir also bei Lärche gelandet.

Während des Bauens waren hier Gewerbeaufsicht (Schwarzbau??), Umweltamt (nanana etwa Asbest in den Platten??) und die Polizei (Ruhestörung). An einem Tag. Also irgendein sehr sehr netter Nachbar.

Im Zuge dessen haben wir eher zufällig von der Farbvorgabe der Gemeinde gehört. Schriftlich haben wir nun das dieser 21er Farbwert vorhanden sein soll.

So, das war die Ausgangssituation. Da ich schon das Leinöl Firness besorgt habe wüsste ich nicht wie ich das jetzt anders lösen sollte.

Oder ich stelle das in den keller und warte auf den ersten Brief der Gemeinde..... Das Haus sieht so nämlich wirklich verdammt geil aus, es passt eben bloss nicht mehr in das Siedlungsbild :emoji_grin:
 

Rei123

ww-robinie
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Hallo,

ja, solche Arschlöcher (Verzeihung, ist aber so) als Nachbarn gibt es überall.

Der 21er Farbwert ist ja relativ dunkel, das ist vielleicht auch machbar. Aufheller kann man nachträglich druntermischen.
Andererseits: Welche Farbe hatten denn die Platten? Vielleicht kann man sich auf Bestandsschutz berufen.

Aus meiner Erfahrung mit Gemeinden: Erstmal machen und nachher entschuldigen, tut schrechlich leid und nicht so geplant, laber, laber .. nicht mehr zu ändern, laber, laber, nächstes mal bestimmt,..., gibt keine hellen Holzschutz, laber..
(Tip natürlich ohne Gewähr)

Grüße

Reiner
 
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