Fassade-zweischaliges Mauerwerk

Schreinersein

ww-eiche
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Moin moin an Alle,

ich hätte hier mal was zum Nachdenken:

Vorhandene Wandverkleidung aus Zinkblech soll ersetzt werden durch neue Verkleidung, möglichst mit Wärmedämmung.
Problem: zweischaliges Mauerwerk vorhanden, d.h. es gibt eine wie auch immer dimensionierte Dämmung auf dem Mauerwerk, dann Luftschicht, dann Vorsatzmauerwerk dann Zinkverkleidung. Dimensionierungen der einzelnen Bauteile sind noch nicht klar.

Hat jmd. von Euch schonmal von einer Möglichkeit gehört, hier zusätzlich zu dämmen ohne die Vorsatzschale abreißen zu müssen? Ich denke es gibt hier ja das grundsätzliche Problem, das die Luftschicht hinterlüftet ist und man durch zusätzliche Dämmung nichts erreicht oder die Hinterlüftung lahmlegen müsste, was dann bestimmt zu Tauwasserproblemen führen würde.

Hat jemand von Euch eine Idee oder einen gedanklichen Schubs in die richtige Richtung?

Oder könnte der BauIng u.U. hier den Taupunkt rechnen und eine zusätzliche vorgesetzte Dämmung sicher dimensionieren?

Merci schonmal und Grüße vom fußlahmen Kollegen

Jan
 

veter

ww-esche
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Hallo,

1... zusätzlich zu dämmen ohne die Vorsatzschale abreißen zu müssen? Ich denke es gibt hier ja das grundsätzliche Problem, das die Luftschicht hinterlüftet ist und man durch zusätzliche Dämmung nichts erreicht oder die Hinterlüftung lahmlegen müsste, was dann bestimmt zu Tauwasserproblemen führen würde.

2... Oder könnte der BauIng u.U. hier den Taupunkt rechnen und eine zusätzliche vorgesetzte Dämmung sicher dimensionieren?

zu 1: Die funktionierende Luftschicht kann man nicht außer Kraft setzen. Sie ist zum Abtransport der Feuchteeinträge über Vorsatzschale (wegen Zn wohl vernachlässigbar) und des innenliegenden Mauerwerks inkl. seiner Dämmung erforderlich. Deshalb ist eine Dämmung auf der Vorsatzschale unter Beibehaltung der Luftschicht wirkungslos.

zu 2: Man kann erst losrechnen, wenn man den genauen Wandaufbau kennt. Dann sind zwei Ergebnisse denkbar:

2a) Die konvektive Luftschicht im zweischaligem Aufbau ist nach Abbau der Zn-Verkleidung überflüssig. Nur dann ist eine zusätzliche Aussendämmung möglich und sinnvoll. Zuvor muss aber die Konvektion sicher verhindert werden.

2b) Auch nach Entfernung der Zn-Verkleidung ist die konvektive Luftschicht erforderlich, um den Feuchteeintrag sicher abzuführen. In diesem Fall ist die zusätzliche Dämmung auf Aussenschale wirkungslos.

Falls das Ergebnis 2b) ist, hilft alles nichts: Zn runter, Vorsatzschale abreißen und alte Dämmung runter. Jetzt mit Kernmauerwerk + neuer Dämmung (die ja leider die neue EnEV 2009 erfüllen muss, mit all ihren Ordnungswidrigkeiten, jetzt hat der Schorni die Pflicht zu prüfen) neu durchrechnen und schauen, ob s ohne Vorsatzschale machbar ist.

Mehr kann man dazu nichts sagen, da der exakte Wandaufbau unbekannt ist. Es kann ohne weiteres sein, dass man ohne Zn-Verkleidung auf den zweischaligen Aufbau verzichten kann.

veter (eigentlich vetter, aber der war vergeben)
 

Florbert

ww-kastanie
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moin,

die Luftschicht im zweischaligen Mauerwerk kann man z.B. mit Styropor (HK35, SLS 20 o.ä) ausblasen lassen. Einige 25mm Löcher reichen dafür. Danach kann man aussen Vordämmen, da das Mauerwerk nicht mehr hinterlüftet ist. Angeblich ohne Probleme.
 
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