Festigkeitswerte von Leimen

LamelloFräser

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Hallo, habe hier im Forum schon eine andere Frage zum Thema Verleimen/Verkleben gestellt und möchte jetzt eine Unterfrage daraus gesondert beleuchten:

Was liefert beim verleimen/verkleben (insbesondere der Stirnseiten auf Fläche) von Multiplex die beste Haftung bzw. welche Festigkeitswerte hat zB ein normaler Weißleim, PU-Leim etc. Ich konnte hierzu bisher nix im WWW finden.
Mein normaler Ponal hat zB heute gegrätscht indem eben kein Holzbruch an der Klebestelle festzustellen war obwohl ich gepresst habe wie irre.
 

LamelloFräser

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Auto?

Nein, im Auto nicht, aber er ist schon 2 Jahre alt und sicher hat er im Gartenhaus mal irgendwas um die 0-5° aushalten müssen.

Der Uhu300 hat auf jeden Fall einen ordentlichen Holzriss produziert war aber auch eine riesen Sauerei.

Jetzt überlege ich ob ich alles mit nem normalen Holzleim mache, oder einen PUR-Leim nehme (zB den hier: Ponal Construct L Speed was natürlich den Vorteil der Spaltfüllung hätte aber gleichzeitig auch ne ordentliche Sauerei darstellt, da ich überschüssigen PU-Leim restlos entfernen muß sonst krieg ich ihn von den Innenkanten im harten Zustand nimmer weg.

Aber ich finde nirgendwo was zur Zugscherfestigkeit der PUR-Leime. Da steht immer nur extrem hohe Endfestigkeit.
 

yoghurt

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Nein, im Auto nicht, aber er ist schon 2 Jahre alt und sicher hat er im Gartenhaus mal irgendwas um die 0-5° aushalten müssen.

Hallo Lamellofräser,
Weißleim ist der geeignete Leim für Lamellos. Den anderen Kram kannst Du Dir für Spezialfälle aufheben. Allerding ist Weißleim nur ca. ein Jahr lagerfähig und das nur oberhalb von 5°C. Dein Leim war also schon vor dem Verleimen tot.

Gruß

Heiko
 

yoghurt

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ach ja: zur Ursprünglichen Frage nach den festigkeitswerten kann ich nichts beitragen.

Gruß

H.
 

WinfriedM

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PU-Leim kann zwar Spalten "ausschäumen", hat dann aber eine stark herabgesetzte Haltbarkeit. Ich hab mal testweise ein Stück Holz mit PU (Uhu) unverpresst zusammengeleimt, die Haltbarkeit war ein Witz, sogar deutlich weniger, als unverpresster Weißleim. Wenn man sich die Bruchstelle angeguckt hat, wurde auch klar warum: Die Klebefuge bestand aus Blasen, also immer nur dünne Stege, wo die wirklich Kräfte aufnehmen konnte und dazwischen Luft.

Hier zum nachlesen:
https://www.woodworker.de/forum/boxenbau-fugenleim-holzleim-t27563.html#post108486

Epoxy ist da ganz anders, der schäumt nicht und füllt Spalten wirklich.

Weißleim: Aus praktischer Erfahrung ist mir noch nicht aufgefallen, dass nach 1 Jahr die Klebkraft nachlässt, auch nicht nach 5 Jahren. Was der hingegen überhaupt nicht mag, ist Frost. Mich würd mal interessieren, ob es da andere praktische Erfahrungen zu gibt.
 

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Hallo

Frost mag kein Leim oder Kleber egal ob Weißleim, PU oder Epoxi.
Bei Holz ist eine Leimfuge mit Weißleim stabiler als das Holz selbst (zumindest wenn der Leim OK ist , der Pressdruck und -zeit stimmen).
PU ist zwar spaltfüllend aber die Festigkeit in dem Schaum ist sehr gering.
Epoxi hab ich beim Verkleben von Holz/Holz noch nie genutzt. Bei anderen Werkstoffen oder Werkstoffkombinationen ist Epoxi für mich erste Wahl.
Die Lang-Lagerfähigkeit hab ich noch nie wirklich getestet. Hatte aber schon Probleme mit zu altem Weißleim ( Alter unbekannt).
 

Manfred1955

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@Winfried: Danke für den Link zu dem Test.
Die Ergebnisse haben mich auch überrascht. Ich selbst verwende seit Jahren einen Leim einer kleinen schwäbischen Firma in der Nähe von Stuttgart. Ich bin absolut überzeugt von der Qualität dieses Leimes. Mein Jahresverbrauch liegt so bei einem 12 kg Kübel.
Ich hab mir schon manchmal überlegt, für Sonderfälle einen PU Leim zu nehmen.
Wenn ich jetzt aber die Ergebnisse sehe, dann kann ich mir das ersparen.

Grüße
Manfred
 

yoghurt

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Hallo,
das mit dem Jahr an Lagerfähigkeit ist "Überlieferungswissen". Soll soviel heißen wie: Herr R. aus D., der in meiner Berufsschule in T. Meister war/ist hat selbige Aussage getroffen.
Solche Wissensbestände muss man eigentlich überprüfen. Ich habe z.B. letzte Woche einige Türzargen mit einer PU-Schaumdose geschäumt die nach gründlichen mehrfachfrosten und wiederauftauen eigentlich hätte tot sein müssen.... War aber nicht so.

Gruß

Heiko
 

WinfriedM

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Frostempfindlich sind vor allem wasserhaltige Leime/Kleber, also der Weißleim. Bei wasserhaltigen Produkten gibt es immer das Risiko der Verkeimung. Deshalb werden Konservierungsmittel drin sein, die aber die Verkeimung nicht ewig aufhalten können. Deshalb ist Sauberkeit auch wichtig, z.B. keine Reste in Originalgebinde zurückgeben.

Ich könnte mir vorstellen, dass z.B. bei einer Original-Ponalflasche, wo nie Verschmutzungen hineingelangen, die Haltbarkeit wesentlich länger ist. Verkeimung und Schimmelwachstum sollte man auch irgendwann sehen/riechen.

PU wäre für mich vor allem im Außenbereich ein Argument.
 

checkalot

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Weißleim ist der geeignete Leim für Lamellos. Den anderen Kram kannst Du Dir für Spezialfälle aufheben.

Das kann ich aus eigener Erfahrung - ohne wissenschaftlichen Anspruch :emoji_slight_smile: - bestätigen: habe jüngst mehrere Verbindungen mit Lamellos und Weißleim zerlegt. Dabei gelang es mir nicht, die Leimfuge aufzutrennen. Beim ersten Versuch ist das Holz (Multiplex) ausgebrochen, so gut hielt das. Bin dann dazu übergegangen, das Ganze mit einer schmalen Japansäge aufzusägen, also die Lamellos durchzutrennen...
 

LamelloFräser

ww-kastanie
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Danke!

Danke für die Antworten.

Ich habe mich jetzt für einen Leim entschieden, ist reine Gefühlssache gewesen:

Bindan-P
 
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