Fingerzinken auf der Kreissäge

Jupp

ww-pappel
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Hallo,
ich habe folgende Frage: Hat jemand ein gutes "Rezept" - sprich eine Methode mit Anschlägen etc. um Fingerzinken am Schiebetisch zu schneiden? Das müsste doch hochkant mit einem kleinen Raster gut zu machen sein...? Vielleicht gibt es ja auch eine Schablone o.ä. zu kaufen...?

Danke für Eure Antworten
Jupp
 

morten

ww-ahorn
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Aufgrund der Zahngeometrie der Sägeblätter wird das nicht vernünftig herzustellen sein. Sowas geht einfacher mit der Oberfräse, Tischfräse oder dem Zinkenfräsgerät.
 

Jens Jensen

ww-birnbaum
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Hallo,
hab vor kurzem das gleiche Problem gehabt.
Eine Seite läßt sich mit einer Schablone herstellen.
Die "Gegenzinken" allerdings musste ich dann nach vielen Versuchen auf Sicht schneiden.
 

Norbert

ww-robinie
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Hallo Jupp,

Fingerzinken mit der Kreissäge geht, wenn sich ein verstellbarer oder Nutfräser konstanter Breite auf der Sägewelle befestigen läßt. Die muß hinreichend lang sein bzw. abnehmbare Distanzringe besitzen, damit der Fräserkörper noch zuverlässig gespannt werden kann. Ggf. ist auch eine andere Tischeinlage erforderlich.

Das gab es früher bei der Metabo Magnum Kreissäge, wo mittels Verstellnuter 5 - 10 mm breite Nuten mit ebenem Grund "gesägt" werden konnten. Neuerdings bietet m. W. auch Felder Maschinen mit geeigneter Sägewelle an.

Die Fräsvorrichtung besteht aus einem am Anschlag des Schiebetisches befestigten ca. 10 cm hohen Brett, welches rechts 10 - 15 cm über den Fräser ragt. Als Durchlaß für den Fräser ist eine rechteckige Öffnung vorzusehen. Ein links neben dem Durchlaß nach vorne ragender Finger von ca 10 mm Länge, 2 mm Breite und 5 mm Höhe stellt einen seitlichen Anschlag dar.

Dieser Finger kann entweder Teil eines Winkelbleches sein, das mit seinem anderen (breiteren) Schenkel vorne unten bündig in das Brett eingelassen ist und mittels einer Schloßschraube mit Flügelmuter und einem Langloch seitlich verstellt werden kann. Wenn der Finger fest im Brett befestigt ist, muß man das ganze Brett zum Einjustieren verschieben und wieder am Anschlag fixieren.

Das Fräsen geht so vor sich:
- man hält die Schubkastenseite senkrecht an das Brett und drückt es von rechts gegen den Finger.
- nachdem die erste Nut gefräst ist, rückt man das Brett nach links, so daß der Finger nun an der rechten Nutwange der 1. Nut anliegt
- so fährt man fort, bis alle Nuten gefräst sind
- beginnt die Schubkastenseite mit einer Nut, so hält man ein Gegenbrett mit dem letzten Zapfen an den Finger und dagegen das zu fräsende Brett
- nach der 1. (Rand-) Nut ohne Hilfsbrett weiter wie oben

Damit das Ganze auch ordentlich funktioniert muß folgendes gewährleistet sein:
- Der Abstand zwischen Finger und Nutfräser muß genau der Nutbreite entsprechen.
- Zwischen Finger und Brett bzw Nutwange dürfen keine Späne eingeklemmt werden (jede falsche Nutposition hat nämlich zur Folge, daß alle nachfolgenden Nuten auch falsch sind!).

Die Benutzung eines Verstellnuters hat den Vorteil, daß man Nut- und Fingerbreite genau auf die Schubkastenhöhe abstimmen kann.

Zum Schluß noch ein Sicherheitshinweis: Damit man nicht auf den Fräser greifen kann, wenn das Brett darüber geschoben wurde, sollte man einen U-förmigen Tunnel aus Blech oder Holz in Verlängerung des Durchlasses am Brett befestigen.

Auf diese Art habe ich vor über 10 Jahren mit gutem Erfolg und relativ schnell insgesamt mindestens 50 Schubkästen hergestellt.

Gruß

Norbert

Nachtrag: Noch etwas früher gab es Wanknuteinrichtungen für Sägeblätter, mit deren Hilfe man das Sägeblatt in 8 oder 10 Stufen schräg auf der Achse befestigen konnte. Abgesehen davon, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß so etwas heute noch zugelassen ist, hat diese Methode den Nachteil, einen (schwach) gerundeten Nutengrund zu erzeugen.
 

Jono

ww-esche
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Hallo,

Fingerzinken an der Tischkreissäge ist eigentlich nichts neues, unter folgendem Link findest Du eine Schablone, mit der sich Fingerzinken "sägen" lassen. Theoretisch auch mit nem Flachzahnblatt möglich, die Zinken werden allerdings dann sehr eng und das ganze dauert ewig. Die meisten Sägen lassen auch den Einbau von Schlitzfräsern zu, allerdings muss bei modernen Sägen in diese Nebenlöcher wie in die Sägeblätter gebohrt werden.
Nach ein wenig googeln bin ich über folgenden Link gestolpert
http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/14270
wichtig dabei ist, dass der Abstand vom Werkzeug zum Führungsbolzen möglichst genau der Werkzeugdicke entspricht. ist also beim Einstellen immer ein wenig verrutschen und wieder neu Festmachen notwendig. Mit einer ähnlichen Vorrichtung habe ich in meinem Maschinenkurs Fingerzinken hergestellt, mit zufriedenstellendem Ergebnis.
Ist die Schablone mal eingestellt funktioniert der Rest eigentlich ganz einfach. Für das Brett mit dem Zinken aussen bruchst Du nur das Brett gegen die Schraube drücken und anfangen zu sägen. Für jeden weiteren Zinken einfach immer wieder in um einen Schnitt nachrücken. Für das Gegenstück ein Brett mit Aussenzinken verkehrt rum über das erste Zinkenlochstecken und so anfangen zu sägen. Da jeder Zinken genau so breit ist wie Dein Blatt sägst Du so automatisch auf null.

Viel spass beim probieren
 

Glismann

ww-robinie
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Wieviele Teile sind es denn?
Bei 2-3 Teilen empfehle ich die gute alte Handmade Methode mit Schlitzsäge und
Stecheisen.
Das geht sicher schneller als alle Versuche mit der Kreissäge.
Und wenn, dann schon richtige Zinken, sieht einfach schöner aus.

Gruss aus Hamburg.
 

Fazerman

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Hallo,
hab mal irgendwo eine Methode gefunden mit Oberfräse und selbstgebautem Tisch,sieht sehr einfach aus,hab es aber selbst noch nicht probiert.....versuch jetzt mal die bilder anzuhängen,Quelle leider unbekannt.
 

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florian

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Hallo
also wir haben in der Berufsschule von einem Hilfsmittel zum Zinken gehört, aber gleich gesagt bekomme, das diesen heute nichtmehr zulässig ist und deshalb Fingerzinken an der Kreissäge nichtmehr zu machen wären. Gibt es da jetzt doch andere von der BG zugelassene methoden?
 

Nikwalla

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Hallo,
die einzige noch zugelassene Methode mit Stationärmaschinen ist das Fräsen. Hierfür gibt es Nutfräser als Satz mit Abstandsringen zu kaufen. Es geht natürlich auch mit nur einem Nutfräser, der dann in der Höhe zu verstellen ist, Fummelarbeit. Bei neuer Fräse mit automatischem Spindelhub und Eingabe der anzusteuernden Höhe ist das jedoch kein Problem.
Es funktioniert aber auch mit einer Oberfräse (Handmaschine) und einem Anschlag oder traditionell von Hand.
Mit freundlichen Grüßen
Nikwalla
 

matthesHH

ww-pappel
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Stimmt nicht

Das stimmt ja so nicht ganz.....

Von der Firma Aigner (sollte ja jedem bekannt sein) gibt es zum Beispiel eine Vorrichtung um Fingerzinken an der Kreissäge herzustellen.

"Zinkenexakt" heißt das Teil und kostet ca. @180,- zzgl. Mwst

Zinkenexakt - VEMAshop

Gruß aus Hamburg
Matthes
 

Weyrich Gilbert

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hallo jupp

Hallo,
ich habe folgende Frage: Hat jemand ein gutes "Rezept" - sprich eine Methode mit Anschlägen etc. um Fingerzinken am Schiebetisch zu schneiden? Das müsste doch hochkant mit einem kleinen Raster gut zu machen sein...? Vielleicht gibt es ja auch eine Schablone o.ä. zu kaufen...?

Danke für Eure Antworten
Jupp

Ich habe deine anfrage zwecks fingerzinken an der kreissäge gelesen.
Ich stehe vor dem gleichen problem.
Hast du mittlerweile schon eine lösung gefunden?
Würde mich sehr interessieren.
mit freundlichen grüßen
gilbert
 

yoghurt

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Hallo Gilbert,
wenn Du außer der Frage auch noch die Antworten liest....
...dann hast Du die Antwort auf Deine Frage.

Gruß

Heiko
 

magmog

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guude,

wanknuter sind nach wie vor auch auf kreissägen zulässig wenn sie eine dem einsatz entsprechende freigabe haben. allerdings ist die werkzeugbreite auf 16 mm beschränkt.
ergo ist auch das zinken auf der kreissäge zulässig.

gut holz! justus.
 
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