Flächenbündige Spüle für Arztpraxis

thomas37

ww-birke
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Hallo,
ein Freund von mir steht vor der Problematik, eine Zahnarztpraxis neu einzurichten.
Neben einigen Detaillösungen steht er noch vor zwei Problematiken.

1)Edelstahlspüle unter eine Melaminbeschichtete Arbeitsplatte kleben.
Dafür im Bereich der Montage die Platte bis auf die Dekorstärke herunter zu fräsen.

Hat da jemand schon Erfahrung und Praxistips?

2)Wartungsarme Dichtungen im Sockelbereich. Kein Silikon, sondern eine Variante mit Gummilippe, welche man so auf Druck montieren kann, daß wirklich kein Wasser hindurchkommt.
Mein erster Gedanke ist ein Aluminiumprofil von Ostermann auf dem Boden zu dübeln, in welches die Sockelblende eingeschoben wird. Und zwischen Boden und diesem Profil mit einem Kompriband zu arbeiten (wahrscheinlich nicht der Weisheit letzter Schluß..)

besten Dank vorab!
 

Neige

ww-robinie
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Die Resoplex von Resopal ist für den flächenbündigen Einbau von Spülen gut geeignet.
http://www.resopal.de/produkte/produktuebersicht/original-resopalr-resoplex/

Bei anderen beschichteten Platten sollte der Ausschnitt mit Epoxi ausgegossen werden und die Spüle mit Silikon eingeklebt werden, was ziemlich aufwändig ist um die dicht zu bekommen.
Empfehlenswert wäre, eine Spüle zu nehmen, die einen flachen Rand hat (Blanco, Franke..) und die aufsetzen.
Zum Sockel:
Ich gehe nicht davon aus, dass die Praxis geflutet wird. Hier reicht es sicher aus, die Sockelblende mit einer Dichtlippe zu versehen z.B:
http://www.graf-dichtungen.de/weitere-dichtungen/kuechensockel.html
 

holzbock52

ww-ahorn
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Die Arbeitsplatte kann man auch fertig bei Hollweg in Papenburg bestellen. Die haben jahrzehnte lange Erfahrung mit sowas und kleben auch deine Spüle ein, die Du ihnen hinschickst.
Das Dichtprofil welches Sigi vorschlägt sollte m.E. reichen.

Gruß Reinhard
 

Sägenbremser

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Hallo Thomas

noch als Hinweis - im medizinischen Bereich
darf/sollte keine Spüle mit Überlauföffnung
verwendet werden( Keimbildung)

Evtl. auf eine geklebte Mineralstoffplatte mit
eingearbeitetem Becken ausweichen.

Varicor/Keramag, Corian und andere mehr, haben
für den Laborbereich fertige Lösungen im Angebot.

Gruss Harald
 

Neige

ww-robinie
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Das ist natürlich für eine Arztpraxis was feines, Platte und Spüle aus einen Guss. Wäre auch meine allererste Wahl, sehr pflegeleicht, langlebig und m. E. kein Ärger vorprogrammiert.
 

Hamburger Jung

Gäste
Wenn ich Dich richtig verstehe, meinst Du die Unterbündige Montage.
Das geht recht einfach und ich beschreibe es Dir mal kurz.
Arbeitsplatte mit der Oberseite nach oben auf Böcke legen und den lichten Ausschnitt fräsen. In ein Stück Spanplatte ( oder was so hinter der Kreissäge rumliegt ) den gleichen Ausschnitt noch mal einfräsen ( das ist Dein Gegendruckmodell ).
Das HPL ganz leicht anfasen.
Gegendruckmodell mit Zwingen genau über den Auschnitt spannen und Arbeitsplatte umdrehen.
Jetzt den Ausschnitt der ca. 10 mm größer sein sollte als das Becken ausfräsen.
Nur soweit runterflössen, das noch ein Hauch Spanplatte auf dem HPL ist.
Den Rest Spanplatte mit einem scharfen Stecheisen vom HPL kratzen.
Das hat den Hintergrund, das sich das HPL etwas nach innen wölbt und Du es sonst zerfräßen.
Danach alles entfetten, den Kleber auftragen und das Becken einlegen, ausrichten und mit Keilen gegen verrutschen sichern.
Dann das Becken und das Ablaufloch mittels Lattenkreuz, Spanplattenrest und Gewindestange andrücken.
2 Tage trocknen lassen und dann mit Gießharz ca. 15 bis 20 mm hoch ausgießen.
Ich hänge Dir mal 2 Zeichnungen zum besseren Verständnis an.
 

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thomas37

ww-birke
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Danke für die Antworten!

Bei den klassischen Küchendichtungen im Sockelbereich bleibe ich skeptisch, da die Vorgaben wirklich strikt sind und z.B. ein normales Wandabschlußprofil im Bereiche Arbeitsplatte zur Fliese nicht ausreicht.

Danke@Hamburger Jung: so hatte ich mir das auch gedacht.
Wenn etwas Zeit neben dem Alltagsgeschäft ist, fängt er mit Proben an
(ich habe vor 13 Jahren in einem Industriebetrieb gearbeitet, die ähnliches hergestellt haben, war damals aber in einem anderen Bereich; doch vom Workflow her scheint es simpel, Erfahrungswerte sind aber unbezahlbar!!!).

Ich bleibe offen für weitere Anregungen
ein herrliches WE Euch!
 

WinfriedM

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Bei den klassischen Küchendichtungen im Sockelbereich bleibe ich skeptisch, da die Vorgaben wirklich strikt sind und z.B. ein normales Wandabschlußprofil im Bereiche Arbeitsplatte zur Fliese nicht ausreicht.

Da würde ich mal genauer gucken, wer da welche Vorgaben macht und wo das schriftlich steht.

Wenn man da Vorgaben machen wollte, ginge das ja nur über zertifizierte Abschlussleisten, denn welcher Prüfer oder Praxisinhaber soll da abschätzen können, was aus hygienischer Sicht ausreicht und was nicht?

Die Abschlussleisten, die ich aus einer Zahnarztpraxis kenne, sahen nicht anders aus, wie die im Küchenbereich mit Gummilippe. Die kamen direkt von einem Hersteller, der sich auf Praxiseinrichtungen spezialisiert hat. Der wird wissen, was er tut und was gefordert ist.

Am Boden sehe ich kaum eine Chance, auf eine Silikonnaht zu verzichten. Es darf nirgendwo Spalten geben und auch keine porösen Materialien, wie Kompriband.
 

thomas37

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Hallo Winfried,
der Zahnarzt, der den Auftrag erteilt hat, hat vor Kurzem eine neue Zeile von einem Spezialbetrieb bekommen. Mit klassischen WAP. Die Ausführung im Fliesenbereich war für den Desinfektionsbereich "wohl" ungenügend, da glatte und leicht zu säubernde Oberflächen gefordert werden.

Für mich ist eine Silikonfuge eine Wartungsfuge und Kompriband durchaus nicht porös, sondern verfügt eher über folgende Eigenschaften:
Witterungsbeständigkeit
Temperaturwechselbeständigkeit
Luftdurchlässigkeit (a-Wert)
Beständigkeit gegen Licht- und Feuchteeinwirkung
Verträglichkeit mit anderen Baustoffen
Brandverhalten
Wasserdampfdiffusionswiderstand
Schlagregendichtheit bei Fugenkreuzen

Aber auch da sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluß..
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Guten Abend Thomas

eher das hier noch zum Glaubenskrieg führen könnte.
Denke schon das auch ausser mir hier einige unterwegs
sind, die durchaus einige Praxisräume einrichten mußten.

Die Grundforderung ist dabei doch klar umrissen. Es muss
in der Flächenausbildung eine fugenlose, heissdampffeste
Oberfläche geschaffen werden. Das bedeutet für den Fliesen-
spiegel verfugen mit Epoxymasse, für den Bodenbereich die
Verschweissung der Fugenstösse. Die angrenzenden Bauteile
müssen zumindestens wasserbeständig ausgeführt werden.

Ein Illbruckband ist dabei als Fugenüberbrückung die sichere
Lösung, muß aber wie im allgemeinen Bauanschluss, mit einer
dauerelastischen Abdeckung versehen werden.

Im allgemein zugänglichem Bereich der Praxisräume gibt es
keine über der üblichen Anforderung nötigen Anforderungen.

Selbst diese eher laxen Grundforderungen, werden aber in
grossen Teilen der heutigen Behandlungsräumen kaum im
der Hygiene gerechten Form angewendet/geprüft. Es gibt
zwar sehr deutlich umrissene Anforderungen, auch vom
Robert Koch Institut, zur Ausbausituation von Praxen, aber
da der Grundkörper meistens vom Vermieter erstellt wird,
ist die Einflussnahme der abnehmenden Körperschaften doch
eher als etwas geringer zu bewerten, wenn es den dazu über-
haupt kommen sollte. Ich habe solche Prüfung in den letzten
30 Jahren niemals miterleben können, gab es einfach nicht.

Gruss Harald
 

thomas37

ww-birke
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Hallo Harald,

besten Dank für Deinen Kommentar!
Mir geht es weder um Glauben noch um Wissenskriege, sondern darum, meinen Kollegen bestmöglich zu unterstützen!

Ich stimme Dir aus meiner Erfahrung von Praxisbesuchen zu, daß die Gegebenheiten nicht wirklich kontrolliert werden.
Was ich doch schon als sehr kurios empfinde.
Der Tip mit dem Illbruck Band ist angekommen:emoji_wink:

Als gefühlter Jungspund möchte ich mich herzlich für Eure Unterstützung bedanken!

Ein herrliches WE Allen!
 

WinfriedM

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Soweit ich es kenne, gibts hin und wieder eine Praxisbegehung durch die Gesundheitsämter. Und was machen die hinsichtlich der Flächen? Die schauen, ob es sich um glatte und leicht zu reinigende Flächen handelt. Die interessieren sich für Fugen, wo sich Dreck ansammeln könnte. Das alles ist eine optische Überprüfung, ohne da irgendwelche Materialnachweise zu führen. Mit was die Fließen verfugt sind, hat in Fällen, die ich kenne, noch nie jemand nachgefragt. Was die in den letzten Jahren sehr interessiert, ist die klare Trennung zwischen reinen und unreinen Bereich im Aufbereitungsraum. Oft brauchts da eine ordentlich verfugte Trennscheibe, die die Arbeitsplatte zwischen rein und unrein auftrennt. Oder andere bauliche Maßnahmen.

Wenn du aber eine Abschlussleiste an die Arbeitsplatte anbringst, die ganz offensichtlich nicht überall dicht abschließt, dann wird das ganz schnell zu einem Mangel. Dicht meint, wie man es auf Sicht als dicht erkennen kann. Da wird keine Dichtheitsprüfung irgendwie gemacht.

Und Kompriband ist für mich keine glatte und leicht zu desinfizierende Oberfläche. Das besteht aus geschäumten Kunststoff, hat also Poren.
 

Neige

ww-robinie
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Die Zahnärztekammern geben Empfehlungen zur Möblierung von Praxen heraus. Die Oberflächen sollten leicht zu reinigen sein. Mir ist kein Reglement bekannt, das vorschreibt wie Möbel gebaut sein müssen, noch welche Anforderungen sie zu erfüllen haben. Einzig was mir bekannt ist wäre, dass in Behandlungszimmern Waschbecken mit kalt/warm Wasser vorhanden sein müssen. Alles andere regeln Hygienevorschriften, Arbeitsstättenverordnungen, Medizinproduktegesetz, Medizingeräteverordnung....
(Werde mich aber nochmal schlau machen)

In den meisten Arztpraxen sieht man doch ganz normale WAP's wie sie in Küchen verwendet werden, genauso wie Sockelblenden.
Was den flächenbündigen Einbau betrifft wäre es ratsam es mit jemanden gemeinsam zu machen, der Erfahrung damit hat, oder wie schon angemerkt vorab einsetzen lassen.
 
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