Fleck nach Abschleifen
Hallo Tanja,
In deinem ersten Beitrag hast du von einer Massivholzplatte geschrieben!
Weiter schreibst du, das diese nun von euch abgeschliffen und neu lackiert wurde (neueren Datums, zumindest verstehe ich das ihnhaltlich so). Ist dem so?
Oder habt ihr vor ca. 25 Jahren diese Platte geschliffen und lackiert, und diese vor kurzem einfach nur nochmal kurz "angeschliffen" und überlackiert (ohne den alten Auftrag vollständig entfernt zu haben)??
Zum Holz.
Ist das Holz Hell oder Dunkel? Ehr Hart, ehr Weich?
Sind auf der Oberfläche sog. Astlöcher sichtbar?
und, und, und..es gibt ne Menge, die du uns mitteilen kannst, nur Mut.
Auf deine Frage, ob eine Farbbeigabe bei Lacken (Lasuren & lasieren- andere Abteilung!), oder anderen geeigneten Endbeschichtungen dem Grunde nach möglich wäre, ein klares JA.
Ob das in deinem Fall "wohl-möglich" zum Erfolg führen würde/könnte, ein klares NEIN.
Farbbeigaben sind sog. Pigmente, die dem Lack beigemischt werden. Diese werden dann gleichmäßig mit dem Lackauftrag auf der Oberfäche verteilt. Eine ungleiche Oberfläche würde weiterhin ungleich Erscheinen, lediglich in einem dunkleren Ton, wodurch ein "heller Fleck" eventuell noch deutlicher Wahrgenommen werden würde.
Ähnlich beim Färben/Beizen z.B. mit einer Wasser-Beize. Hier lagern sich die Farbpigmente nicht nur auf der Oberfläche ab, sie ziehen in die weicheren Fasern des Holzes ein. Das kann bei einigen Holzarten (Kiefer, Fichte) zur Folge haben, des eine Farbumkehrung der ursprünglichen Maserung eintritt, weil sich die weichen Anteile vollsaugen, und die Harten praktisch nichts annehmen.
Beim chemischen Beizen handelt es sich um ein Methode, bei der keinerlei Farbstoffe zum Einsatz kommen. Farbtöne werden durch verschiedenen Zusamensetzungen und Konzentration der Gerbsäuren und Metallsalze auf den Hölzern erzeugt.
Hier sind nur drei Beispiele aufgeführt, die verdeutlichen was "möglich" ist. Und ohne das nötige KnowHow, könnte das zu einer unendlichen Geschichte ausarten.
Sollte es sich bei Euch tatsächlich um eine Massivholzplatte handeln, und hat sich das Ergebniss nach der Behandlung, nicht Verbessert, könnte das wohlmöglich daran liegen, das die alte Oberfläche auf der Platte nicht vollständig, oder nur ungenügend entfernt wurde. Vieleicht habt ihr nur mit der Hand gearbeitet und/oder ein Papier genommen das zu "Fein" war, das selbe bei einer Maschiene?! Vieleicht war der "Fleck" ein bereich auf dem praktisch kein Lackauftrag mehr vorhanden war? ........und so weiter und sofort.....
Eines ist wohl sicher, der neue Lack muß komplett ab.
Ob mit Lauge(Abbeizer), Schleifpapier, Ziehklinge Chemie oder Sprengstoff
,
spielt hier keine wesentliche Rolle mehr. Und eine Massivholzplatte wird einen weiteren Abtrag garantiert überleben.
Von einem weiteren Auftrag (pigmentierte Lack, Hartöle....was auch immer), oder einer Teilbearbeitung, halte ich nix.
Jedes verfahren hat Vor- und Nachteile. Beim einen mehr Schmutz, beim anderen Staub und beim letzteren keine Küche mehr!
Tue das was du/ihr Dir/Euch am besten zutraut.
Beim Schleifen gehe ich wie folgt vor:
Exenterschleifer
Papier (60, 80,100,120)
Staubsauger ans Gerät (passt nicht: Klebeband)
schleife gleichmäßig die gesammte Fläche ( beginne mit 60er Korn)
Nach jedem Schliff, wässere ich die Fläche leicht und gleichmäß. und achte
auf Glanz- und Farbunterschiede, Flecken etc. eventuell ist ein zweiter
durchgang mit 60er notwendig.
Sollte sich der Fleck nach einem zweiten Schleifdurchlauf mit 60er nicht oder
nur unwesentlich verändert haben, ist vermutlich vor Euch irgendeine Substanz
in das Holz eingedrungen. Eine Arbeit für Fachleute!
Nach dem trocknen mit dem nächst feineren Korn weitermachen, wie oben
beschr. und so weiter.
Nach 120er, entstauben und Lack rauf.
Wenn trocken (Herrsteller) feiner Zwischenschliff von Hand ab 180er. 240er
oder höher, wenn Glanz-, oder Hochglanzlack, entstauben
Zweiter und letzter Lackauftrag.
Bin kein Freund von Baumärkten, aber hier bekommst du das Gerät für ca. 20 Euro +ca. 10 Euro fürs Papier. Zumindest in Hamburg bei Max Bahr, Marke Ferm, oder Fern. Einfach zu Bedienen und für kleine Projekte allemal brauchbar.
Es gibt auch sog. Bandschleifer oder Schwingschleifer. Aber in deinem Fall, wären das wohl ehr ungeignetere Hilfsmittel.
Viel Spaß,
Liebe Grüße aus Hamburg, m.s.