Flecken auf geöltem Eichentisch - was nun?

Mich

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Hallo zusammen,

ich habe mir vor ca. vier Monaten einen alten Eichentisch (geölt oder gebeizt...) zugelegt. Dieser befand sich in einem ziemlich erbärmlichen Zustand. Somit war klar, dass er renoviert werden musste. Da der Tisch nur 31,50 EUR kostete, dachte ich, dass auch ich als Laie mich an die Renovierung wagen dürfte.

Nach einiger Zeit und einigem Lesen im Internet traute ich mich dann endlich, das Projekt in Angriff zu nehmen, und begann den Tisch gründlich abzuschleifen. Nach einiger Schufterei (abbeizen hatte ich an einer nicht sichtbaren Stelle versucht, allerdings löste sich keine Farbe - der Tisch musste also von Hand abgeschliffen werden...) hatte ich den Tisch von der alten Farbe befreit und das alte Holz trat zum Vorschein. Anschliessend entfernte ich den Holzstaub gründlich per Staubsauger.

Nach einigem Überlegen entschied ich mich dann für Tungöl für Möbel im Farbton Honig. Die erste Schicht trug ich der hier um Forum zu findenden Anleitung nach auf: aufstreichen, einwirken lassen, schliesslich mit einem fuselfreien Tuch die Reste abwischen. Dies stellte für mich kein Problem dar, ausser dass der Tisch doch um einiges dunkler wurde, als ich erwartet hätte. Da mir das Resultat aber sehr gefiel, beschloss ich, es bei der einen Behandlung zu lassen.

Der Tisch sah super aus, also liess ich ihn noch einige Tage trocknen. Als er sich dann wirklich trocken anfühlte, stellte ich ihn auf seinen Platz.

Heute dann die grosse Überraschung. Nachdem gestern wohl ein wenig Wasser auf der Tischplatte verschüttet wurde und eine Bierflasche über Nacht drauf stehen blieb, zeigt das Holz heute hässliche Flecken. Diese sind heller als der Rest des Tisches und fühlen sich rauer an (ich habe einige Bilder auf meiner Festplatte, leider ist es mir nicht gelungen, ein Bild hochzuladen...).

Und nun die Frage an die Profis: woran liegt das und was kann ich nun dagegen tun? Kann es sein, dass der Tisch noch nicht ganz trocken war? Zwei Wochen, nachdem das Öl aufgetragen wurde? Und wie kann ich diese Flecken wieder entfernen? Erneut abschleifen und ölen?

Ich wäre euch für Eure Hilfe und jeden erdenklichen Tipp sehr dankbar.

Viele Grüße aus Luxemburg,
Mich
 

WinfriedM

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Geölte Oberflächen sind anfällig für Flecken, wenn du z.B. einen ganzen Tag eine Flasche drauf stehen hast, unter deren Boden gut Feuchtigkeit sitzt. Auch färbende Flüssigkeiten, wie Wein, ziehen nach einiger Zeit ins Holz ein. Ist halt eine offenporige Behandlung. Sicherlich gibt es da auch noch diverse Unterschiede, je nach Qualität des Öls. Wer immer eine erstklassige Oberfläche will, sollte grundsätzlich was unterlegen. Wem "used look" gefällt, der kümmert sich um genügend Flecken, dann fällt ein neuer nicht mehr auf. Dem Holz selber ist das ziemlich egal.

Tungöl pur braucht viel Zeit zum Trocknen. Es ist oberflächlich nach meinen Erfahrungen nach etwa 1 Woche bei 20 Grad getrocknet, braucht im Holz aber mitunter Monate. Die volle Beanspruchbarkeit hast du also noch nicht erreicht.

Ich würde die Stelle jetzt erstmal gut trocknen lassen (1 Woche) und dann evtl. ganz leicht partiell drüberschleifen und dann dort ein wenig Öl einmassieren. Den Überstand dann wieder gut abwischen.

Meine Erfahrung ist, dass man beim Nachschleifen wesentlich feiner schleifen muss, als der Endschliff gewesen ist. Bei Endschliff 220 schleife ich z.B. mit Korn 320-400 nach, um Flecken zu entfernen. Der Grund dafür liegt darin, dass bei einer durch Öl gehärteten Oberfläche Schleifriefen schneller auffallen, als auf rohem Holz.
 

Mich

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Hallo und vielen Dank für Deine rasche Antwort.

Ich denke nicht, dass ich die Flecken trocknen lassen muss, denn gerade diese fühlen sich sehr trocken an...trockener als der Rest des Tisches, welcher sich leicht fettig anfühlt. Deutet dies nicht darauf hin, dass ich den Tisch nach dem Auftrag des Öles nicht wirklich trocken gewischt habe, sondern dass noch Restöl auf der Platte vorhanden war?

Es scheint wirklich so zu sein, dass dort wo sich die Flecken befinden, sich kein Öl mehr befindet (oder zumindest viel weniger Öl), die Stellen sind einfach viel heller als der Rest.

PS: als der Tisch noch unbehandelt war, wurde so manches Mal Wasser, Bier oder Sekt über dem Tisch verschüttet. Dies resultierte in dunklen Flecken, welche jedoch nach 30 Minuten bis 1 Stunde wieder vollkommen verschwunden waren.

Die Flecken, die jetzt auftreten, sind meiner Meinung nach also nicht wirklich im Holz, sondern eine Reaktion des Wassers mit dem Öl. Kann das sein?

Für weitere Ratschläge wäre ich sehr dankbar!

Beste Grüße,
Mich
 

ölfisch

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Hallo, wie oft hast du den Tisch denn geölt?

Ich kann nur aus einigen Jahren Erfahrung mit Leinöl Produkten schöpfen:
Wahrscheinlich sind die Flecken winzige "Lufteinschlüsse". Das Wasser auf der Platte lässt die Holzfasern quellen. Dabei hebt sich ein Teil der Oxidierten Ölschicht hoch. Dass Wasser verdunstet bzw. verflüchtigt und verteilt sich im Holz. Die Holzfasern trocknen nun wieder. Es entsteht ein Hohlraum zwischen Öxidirtem Öl und den Fasern. Durch die Lichtbrechung erscheinen diese Stellen nun weiß bzw. heller.
Mit winzigen Lufteinschlüssen sind richtig winzige gemeint, keine sichtbaren Blasen!

Lösung: Öl auf die Flecken Aufbringen, warten und einmassieren, mit einem fusselfreien Tuch. Fertig.

Dabei füllen sich die "Hohlräume" mit öl, welche dann wieder "klar" durchtrocknen.

Ich kann nur aus Erfahrung mit Leinölprodukten sprechen.


Damit sowas in Zukunft nicht noch mal passiert kann man den Tisch mehrfach ölen und zum Schluss Polieren.
Wichtig: Hierbei immer die Trocknungszeiten beachten. Wird die zweite Ölung gemacht bevor die erste richtig trocken ist wird er und bleibt es sehr sehr lange klebrig.


Ich hoffe es hilft.


Gruß Mario
 

Mich

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Vielen Dank an Dich, ölfisch. Dies scheint mir eine plausible Erklärung zu sein. Geölt habe ich den Tisch nur einmal.

Konkrete Arbeitsschritte für mich:

- Flecken neu einölen (einmassieren) - dies kann ich meines Erachtens sofort machen, ohne abzuwarten

- anschliessend den Tisch trocknen lassen

- nach Trocknung immer wieder Öl auftragen und abwischen, bis der Tisch komplett gesättigt ist

Das müsste so passen oder?

Noch einige Fragen:

- kann das Wasser nach mehrmaligem Ölen schwerer in das Holz eindringen, oder weshalb sollten solche Flecken in Zukunft nicht mehr auftreten?

- und wie ich bereits weiter oben beschrieb, fühlt sich der Rest des Tisches ganz leicht fettig an, ich muss dann also mit dem weiteren einölen des ganzen Tisches warten, bis dieser sich nicht mehr fettig anfühlt?

- sollte dies mir zu lange dauern (ich habe Zeit, allerdings wollte ich keine Monate mehr mit dem Tisch beschäftigt sein...), würde es sich dann nicht doch empfehlen, die Tischplatte nochmal komplett abzuschleifen? Ich habe mal gelesen, dass, wenn das Restöl nicht richtig weggewischt wurde, dieses gar nicht eintrocknet. Das würde ja bedeuten, dass ich monatelang auf vollständige Trocknung warten würde, diese aber nicht eintritt...

Danke & Grüße,
Mich
 

ölfisch

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Vielen Dank an Dich, ölfisch. Dies scheint mir eine plausible Erklärung zu sein. Geölt habe ich den Tisch nur einmal.

Konkrete Arbeitsschritte für mich:

- Flecken neu einölen (einmassieren) - dies kann ich meines Erachtens sofort machen, ohne abzuwarten

- anschliessend den Tisch trocknen lassen

- nach Trocknung immer wieder Öl auftragen und abwischen, bis der Tisch komplett gesättigt ist

Das müsste so passen oder?

Ja, dass müsse so funktionieren.


Grundsätzliches zum ölen:
Öl, Leinöl und Tungöl härtet durch oxidation mit dem Luftsauerstoff aus. Trägt man eine Schicht zu dick auf bildet sich eine Art Haut die weniger/zu wenig Sauerstoff an das darunter liegende Öl lässt die Folge ist das das Öl nicht durchhärtet und "klebrig" bleibt. Trägt man nun wieder eine Schicht auf so wiederholt/verstärkt sich der Effekt.




Noch einige Fragen:

- kann das Wasser nach mehrmaligem Ölen schwerer in das Holz eindringen, oder weshalb sollten solche Flecken in Zukunft nicht mehr auftreten?

Ja, zum einen wird dadurch eine Schichtdicke des Öls erreicht was wiederum eine steigende Wasser Undurchlässigkeit zur Folge hat.


- und wie ich bereits weiter oben beschrieb, fühlt sich der Rest des Tisches ganz leicht fettig an, ich muss dann also mit dem weiteren einölen des ganzen Tisches warten, bis dieser sich nicht mehr fettig anfühlt?


Dann hast Du wohl zu viel öl auf der Platte stehen lassen. siehe –>Grundsätzliches zum ölen

Es bleibt wahrscheinlich klebrig. (Wie lange trocknet denn der Tisch nun schon?)



- sollte dies mir zu lange dauern (ich habe Zeit, allerdings wollte ich keine Monate mehr mit dem Tisch beschäftigt sein...), würde es sich dann nicht doch empfehlen, die Tischplatte nochmal komplett abzuschleifen? Ich habe mal gelesen, dass, wenn das Restöl nicht richtig weggewischt wurde, dieses gar nicht eintrocknet. Das würde ja bedeuten, dass ich monatelang auf vollständige Trocknung warten würde, diese aber nicht eintritt...

Je nach dem solltest Du Ihn wieder abschleifen oder das ist wahrscheinlich besser mit einer Ziehklige abziehen.

Kurzanleitung fürs ölen (wie ich es seit Jahren bei Arbeitsplatten mit Faxe und Leinos Produkten mache.)

1. 120er längsschliff
2. Öl auftragen und 20-30 Min sumpfen lassen. Immer wieder nachlölen wo das öl wegsackt.
3. Restöl abwischen. "Blitze blank!"
4. Trocknen lassen.
5. Zwischenschliff mit einem Exzenter und 220er/240er Papier.
6. Einölen und wieder abwischen. Beinahe Trocken wischen.
7. Trocknen lassen.
8. leichter Zwischenschliff mit 240er Papier von Hand in Längsrichtung.
9. sehr dünn einölen und ca 20-40 Min das öl auf der Fläche lassen.
10. Mit einem Exzenter und einem Schleifvlies (sowas Schleifvlies Schleifscheibe Mirka Mirlon, 150mm | Schleifmittel 24.de )Körnung 1500 polieren. Dabei entsteht eine Klebrige Oberfläche (ähnlich wie Honig) aus dem Öl und dem Abrasiv (Holzstaub, getrocknetes Öl aus den unteren Schichten). Evt muss man beim Polieren etwas Öl auf das Vlies geben. Das ist Erfahrungsache. Durch das Poliren werden die noch offenen Poren weitgehend verschlossen durch den klebrigen "Brei".

Macht man ALLES richtig kann man auch heiße, nasse Töpfe auf den Tisch/Arbeitsplatte stellen.

Leider ist das abwischen bzw. wie viel man an öl auf dem Werkstück lässt Erfahrungssache. Wenn man erfahren ist kann man somit sogar Spiegelnde Flächen herstellen.

Evt. sieht der Tisch nach dem Polieren speckig aus, das kann man allerdings mit einem Poliervlies nach dem trocknen noch etwas mattieren.

Gruß Mario
 

Mich

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Merci Mario, vielen Dank für Deine Mühe!

Dann hast Du wohl zu viel öl auf der Platte stehen lassen. siehe –>Grundsätzliches zum ölen

Es bleibt wahrscheinlich klebrig. (Wie lange trocknet denn der Tisch nun schon?)





Je nach dem solltest Du Ihn wieder abschleifen oder das ist wahrscheinlich besser mit einer Ziehklige abziehen.

Der Tisch trocknet nun seit circa 2,5 Wochen, bei ungefähr 16°C Durchschnittstemperatur.

Eigentlich hatte ich den Tisch mit einer sehr, sehr dünnen Ölschicht überzogen, das Öl "stand" also gar nicht erst auf der Platte. Ich vermute, dass das Tuch, mit dem ich das Abwischen bewerkstelligte, eventuell einfach nicht saugfähig genug war.

Ich werde nun zuerst versuchen, die Flecken noch einmal einzuölen. Anschliessend werde ich bis zu meinem Dezemberurlaub abwarten, ob der Tisch weiter trocknet. Ist dies der Fall, werde ich die zusätzlichen Ölungsvorgänge durchführen, falls nicht, werde ich den Tisch wieder abschleifen und wie von Dir beschrieben vorgehen.

Hab nochmal vielen Dank, Du hast mir sehr geholfen...:emoji_slight_smile:

Viele Grüße,
Mich
 

WinfriedM

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Wenn du nicht so lange warten kannst/willst, würde ich auf ein vernünftiges Arbeitsplattenöl zurückgreifen. Die trocknen innerhalb eines Tages oberflächlich und sind nach 14 Tagen schon gut belastbar.
 

Mich

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Vielen Dank auch nochmal an Dich, Winfried.

Ich habe den Tisch nun interessehalber mit einem sauberen Tuch feste abgewischt und siehe da - das Tuch wurde gelb...dies bedeutet wohl, dass noch ein beträchtlicher Überschuss an ungetrocknetem Öl auf der Platte vorhanden ist.

Halbe Sachen mag ich nicht und deshalb habe ich beschlossen, nochmal ganz von vorne anzufangen. 120er Schleifpapier und auf geht's!

Einen kleinen Teil habe ich nun schon abgeschliffen (der Tisch ist recht groß, ein Esstisch aus Belgien, Mechels-Löwenkopftisch oder so...) allerdings färbt sich das Tuch nach erneutem Abwischen der bereits sehr gründlich abgeschliffenen Stelle weiterhin sehr leicht gelb. Die abgeschliffene Stelle fühlt sich nun allerdings nicht mehr fettig, sondern holzig glatt an.

Wird dieses Restöl, was ja nun nur noch sehr wenig sein kann (und mit dem bloßen Auge absolut nicht erkennbar ist, das Holz sieht nun aus wie reines Holz), nach einiger Zeit noch eintrocknen, oder muss ich schleifen, bis auch das letzte Ölmolekül verschwunden ist? Wie gesagt, fettig oder gar klebrig ist diese Stelle überhaupt nicht mehr.

In der Hoffnung, weitere Hilfestellungen zu bekommen, und mit lieben Grüßen,
Mich
 

ölfisch

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Wird dieses Restöl, was ja nun nur noch sehr wenig sein kann (und mit dem bloßen Auge absolut nicht erkennbar ist, das Holz sieht nun aus wie reines Holz), nach einiger Zeit noch eintrocknen, oder muss ich schleifen, bis auch das letzte Ölmolekül verschwunden ist? Wie gesagt, fettig oder gar klebrig ist diese Stelle überhaupt nicht mehr.

Der Rest wird wohl eintrocknen können.


Sag mal welches Öl hast Du verwendet? (Hersteller und genaue Bezeichnung)

Gruß M.
 

Mich

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Hab ich leider nicht mehr im Kopf. Es handelt sich um ein belgisches oder niederländisches Produkt, jedenfalls ist es Tungöl für Möbel.

Ich werde heute abend zu Hause mal nachschauen und den Hersteller und die Bezeichnung hier posten...
 

WinfriedM

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Das ist kein Tungöl sondern ein Fertigprodukt auf Basis von Tungöl. Da werden noch Sikkative drin sein, also ein recht schnell trocknendes Öl. Das sollte nach 1 Tag oberflächlich trocken sein und nach 14 Tagen mäßig belastbar. Zum Test kannst du mit einem Wattestäbchen mal sehr dünn was auf eine Glassscheibe aufbringen. Nach 1 Tag sollte es trocken sein.

Grundsätzlich spricht nichts gegen dieses Öl.
 

Mich

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Nach 24 Studen war der Testauftrag nicht trocken. Ich werde den gleichen Test nun noch einmal in einem stärker beheizten Raum durchführen.

Ich habe nun allerdings noch eine Frage zum Abschleifen der Tischplatte. Ich wollte wie folgt vorgehen:

1. Abschliff per Hand mit Korn 80. Damit trage ich das überschüssige Öl ab. Das Schleifpapier verklumpt relativ schnell, aber dazu gibt es wohl keine Alternative.
Der Tisch wird durch intensives Abschleifen (mit leichtem Druck) bereits etwas heller.

2. Anschliessend wollte ich den Tisch mit dem Multischleifer Bosch PSM 80 A abschleifen, mit einer 180er Körnung. Hier bleiben keine Klumpen mehr auf dem Schleifblatt kleben, nur noch Holzstaub.

So gesehen, denke ich, dass dies eine vernünftige Methode ist, den Tisch abzuschleifen.

Ich habe in dieser Reihenfolge auch bereits einen Test durchgeführt und bin mit dem Resultat sehr zufrieden.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mit dem Multischleifer beim letzten Abschleifen Millionen von kleinen kurvenförmigen Kratzern in den Tisch geschliffen hatte (hatte wohl Korn 80 benutzt...). Diese wurden allerdings erst nach dem Ölauftrag sichtbar.

Jetzt ist meine Befürchtung, dass auch das Abschleifen mit Korn 180 anhand des Multischleifers solche Einkerbungen hinterlassen wird, die ich erst nach dem Auftragen des Öls erkennen kann. Habt Ihr da Erfahrungen, kann mit Korn 180 erst gar nichts passieren? Oder sollte ich den Tisch besser ausschliesslich von Hand abschleifen?

Danke für Eure Hilfe & Grüße,
Mich
 

gleiter

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Servus!

Der Sprung von Korn 80 auf 180 ist zu groß.

Das 80er macht nun mal diese Kratzer, ich nehme 80 - 120 - 150 - 180.

Wenn's ganz glatt werden soll mit Wässern nach dem 180er, einem erneuten Schliff 180, und wenn's superglatt werden soll geht's weiter mit 220 und 240, je zwei Gänge mit Wässern. Das ist aber schon der pure Luxus - dafür wird's schön glatt.

Verwendete Maschine ist ein Rotex.

Mit seeeehr viel Schleifen bekommst Du auch mit 180 die Kringel raus, ist aber sehr mühsam.

Trick: Lege den Kopf quasi auf die Platte und schau gegen das Licht. Zeigt auch ganz gut die verbliebenen Kringel.

Gruß, André.
 

Mich

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Danke für Deine Antwort, André.

Was mir aber nicht klar ist: nachdem ich diese Kringel (genau solche sind es nämlich) nun mit 80er Korn per Hand rausgeschliffen habe, kann ich dann mit 120er Korn per Maschine schleifen? Oder besteht die Gefahr, dass 120er Korn per Maschine wieder neue Kringel fabriziert?

Es geht mir darum, dass ich nicht erneut diese Kringel haben möchte.

Reihenfolge wäre meines Erachtens also:

1. Schleifen per Hand 80er Korn
2. Schleifen per Maschine 120er Korn
3. Schleifen per Maschine 150er Korn
4. Schleifen per Hand 180er Korn
5. Wässern und erneuter Schliff per Hand mit 180er Korn.

Ist das so nun richtig und laufe ich so nicht wieder Gefahr, Kringel in die Tischplatte zu schleifen? Ich würd's ja selbst ausprobieren, aber leider hab ich die Kringel letztes Mal ja erst nach dem Auftragen des Öls wahrgenommen. Der Trick mit dem gegen das Licht schauen werde ich heute abend aber mal anwenden...

Ach so, noch 'ne Kleinigkeit: macht das Abschleifen mit Wässern überhaupt Sinn, wenn ich den Tisch später auch nochmal mit dem zweiten Ölauftrag nass in nass schleifen möchte, oder ist dieses Wässern dann eher kontraproduktiv?

Dass nass in nass schleifen mit Öl soll ja durch die Abrasive die noch offenen Poren schliessen, aber sind denn eigentlich noch genug Abrasive vorhande, wenn der Tisch schon vor dem Ölen shr glatt geschliffen wurde?
 

gleiter

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Hallo Mich!

Die Kringel kenne ich ausschliesslich von groben Schleifblättern - werden wohl einzelne gelöste Körner aus dem Verbund sein. Je feiner die Blätter - desto besser der Verbund - desto weniger ausfallende Körner.

Und es verschwinden die Kringel.

Schleifen ist für mich Maschinenarbeit, gerade mal Kanten oder Profile schleife ich per Hand. Für Flächen nur den Rotex. Und da gibt es keine Kringel, auch nicht gegen das Sonnenlicht gespiegelt.

Wässern macht insoferne Sinn als dass feine Fasern aufgestellt werden und beim erneuten Schleifen verschwinden. In Folge gibt das eben eine noch glattere Oberfläche.

Zu Öl nass schleifen kann ich nichts sagen, das mache ich nicht.

Manchmal schleife ich nach dem getrockneten ersten Ölauftrag noch mal mit einem 240er drüber, aber das ist eher die Ausnahme.

Gruß, André.
 

WinfriedM

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Die Maschine schleift dir immer Kringel in die Platte. Die werden aber immer feiner, je höher du mit der Körnung gehst. Bis du sie dann nicht mehr siehst. Du schleifst also mit der nächst feineren Körnung immer die Riefen/Kringel des vorherigen Korns weg. Je nach Schleifer und Holz braucht es Körnung 180/240/320 bis die Kringel raus sind. Alternativ einfach mit einem Handschliff die Kringel rausschleifen, da reicht dann auch Korn 150-180.

Wässern und Nasseinschleifen kannst du machen, versprech dir aber nicht zu viel davon. Nass einschleifen drückt dir vor allem nochmal Öl in die Poren und füllt Mikroporen mit Schleifstaub. Bringt auch eine schön glatte Oberfläche. Du musst da aber auch erstklassig abwischen, sonst hast du später klebrigen Schleifstaub auf der Oberfläche. Weiß das aus böser Erfahrung :emoji_wink:
 

Mich

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Hallo,

ich wollte mich nur noch einmal recht herzlich bei allen für die geleistete Hilfe bedanken. Der Tisch sieht nun wunderbar aus und scheint widerstandsfähiger gegen Flecken zu sein.

Vielen Dank und liebe Grüße,

Mich
 
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