Flugrost - wann ist er schädlich?

Argentan

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

ich habe mir einen Vollmetallhobel von einem Verwandten geborgt, er ist eigtl ganz gut in Schuss und wird anscheinend nach dem Benutzen regelmäßig mit einem öligen Lappen geputzt, aber trotzdem habe ich hier und da kleine Spuren von Flugrost entdeckt.

Bei meinem Werkzeug entferne ich - falls wirklich mal Flugrost entstehen sollte - diesen immer sofort .. nicht zuletzt aus Prinzip und weil meiner Meinung nach Rost nichts an Werkzeugen zu suchen hat.

Wie auch immer.

Weil ich noch nie wirklich mit Rost zu kämpfen hatte, kenne ich dementsprechend auch nicht die Probleme, die mit Rost / Flugrost einhergehen.

Sind kleine Rostspuren eher ein optischer Makel und ich bin einfach zu pingelig oder muss man sich gleich beim ersten Rost Sorgen um sein (teures) Werkzeug machen?
 

Rani

ww-esche
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Wenn das Werkzeug rostet ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch. Du solltest dir lieber darüber gedanken machen.
 

Argentan

ww-ahorn
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Ja, du hast absolut recht.

Entfernen oder kurikativ handeln ist schlechter als Ursachenbekämpfung.

So habe ich das noch nie betrachtet :rolleyes:

Trotzdem würde mich interessieren wie schadhaft Flugrost ist.

Habt ihr oder Bekannte Probleme mit Flugrost?
 

pedder

ww-robinie
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was meinst Du mit "wie" schädlich ist Flugrost? Bei welchem Werkzeug an welcher Stelle?

Deine Frage ist viel zu allgemein, um eine auch nur ansatzweise sinnvolle Antwort geben zu können. Daher habe die einzig mögliche Antwort gegeben. OK, der Standardwitz wäre wahrscheinlich 42 gewesen.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Flugrost wäre ein Phänomen das
aus der Luft wie ein Pilzbefall auf die
kostbaren Werkzeuge einfällt.

Heftiger Gebrauch kann Abhilfe schaffen,
eine immer brutzelnde Pfeife zwischen den
Zähnen gilt bei alten Gesellen als sicheres
Mittel gegen den bösen Feind. Galt bei den
Schiffszimmerleuten der batavischen Handels-
schifffahrt als zwingendes Utensil ihres Berufes.

Hatte noch nie in meinem etwas längeren
Tischlerlebens solch ein Phänomen auf meinem
Werkzeug, aber sicher ein interessantes Thema.

Gruss Harald
 

Argentan

ww-ahorn
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Nehmen wir beispielsweise den Ganzmetallhobel von Stanley - an der rechten Griffmulde ist circa ein halber Mm großer Fleck Flugrost.

Kann man den getrost ignorieren oder gleich mit dem Rostradierer ran?

Wenn ich an meinem Werkzeug ab und zu Rost entdecke, entferne ich ihn sofort. Ist das überhaupt sinnvoll bei so kleinen Schadstellen?

Dass man die Ursache für den Rost ( zu hohe Luftfeuchtigkeit ) beseitigen sollte ist klar, aber bis auf einen optischen Makel hat eine dermaßen kleine Roststelle überhaupt Auswirkungen? Oder breitet sich Rost u.U. aus, sollte man ihn nicht entfernen?

Auf altem Werkzeug meines Großvaters insbesondere auf seinen Stemmeisen sehe ich praktisch nie Rost, stattdessen ist dort eine schwarze, abriebfeste Patina, die erst beim Schleifen entfernt wird und das darunter liegende Eisen offenbart.

Die Frage wird den meisten dumm vorkommen, nur bin ich nicht vom Fach und möchte mich informieren. Gebe ich entsprechende Suchbegriffe in Google ein, geht es stets um Autos / Motorräder, nicht um Werkzeug.

Deswegen würde ich mich sehr über Tipps und Infos freuen, und ich hoffe ihr könnt mal ein Auge zudrücken :emoji_wink:

Edit:
Flugrost wäre ein Phänomen das
aus der Luft wie ein Pilzbefall auf die
kostbaren Werkzeuge einfällt.

Dann lass das "Flug" weg. Mir wurde mal erklärt, dass man für sehr sehr kleine Stellen Rost, unabhängig von ihrer Entstehungsart, umgangssprachlich Flugrost sagen kann. Das Flugrost durch Metallstaub entsteht, dass auf Werkzeugen landet und dort den Rost verursacht, ist mir bekannt. Ich werds in Zukunft korrekt ausdrücken. :emoji_grin:
 

pedder

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Ich verstehe immer noch nicht, worum es Dir geht. Rost an flächen, die in direkten Kontakt mit Holz kommen ist doof, weil er abfärben kann. An Schneiden besonders doof, weil er die Schärfe beeinträchtigt. Der Rest ist Optik und Haptik.

Ich entferne Rost auch, wenn er auftritt und versuch ihn zu vermeiden. Weil ich mein Werkzeug gewrn hübsch mag und nicht gern Rost anfasse.

Rost in der Griffmulde kann sehr gut vom Handschweiß kommen.
 

tract

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Dass man die Ursache für den Rost ( zu hohe Luftfeuchtigkeit ) beseitigen sollte ist klar,

überwiegend entsteht sowas schlicht durch die Feuchtigkeit an den Händen (die ja zudem salzig ist). Die Stärke der Feuchtigkeit ist bei Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt.

So kleine Roststellen sind eher eine kosmetische Sache und reibt sich bei Gebrauch ab - legt man Werkzeuge (z.B. Meßwerkzeuge) längere Zeit weg, bietet sich das Einölen an (man kann auch ein Beutelchen Silica-Gel hinzulegen).
 

Argentan

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Ich verstehe immer noch nicht, worum es Dir geht.

Grob gesagt, ich möchte mich informieren, ob und falls ja, wann Rost fürs Werkzeug inakzeptabel ist und weitere Erfahrungswerte rund um den Rost einholen.

z.B. wäre noch interessant, wenn man ein Werkzeug rundum mit Öl einreibt, wie lange dieser Schutzfilm wirkt - gibt es da eine Lebensdauer?

überwiegend entsteht sowas schlicht durch die Feuchtigkeit an den Händen (die ja zudem salzig ist). Die Stärke der Feuchtigkeit ist bei Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Wenn man nach jeder Benutzung das Werkzeug mit einem öligen Lappen putzt, dürfte sich doch rein theoretisch kein Rost bilden? Die Griffmulden dürften da keine Ausnahme machen..
 

Sägenbremser

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Das "Flug" können wir einfach in
die Luft lassen, wirklich.

An meinen alten Schätzchen gibt es davon
genug zu bewundern. Alle Partien die nicht
der Arbeit zurechenbar sind werden davon
befallen. Ist mir wirklich egal, was für mich
zählt sind die Werkzeugteile die wirklich zum
Einsatz kommen.Habe mal bei Gert Fritsche
einen Käufereintrag lesen können in dem die
Frage war warum die Hobelsohle nicht aus der
Bronzelegierung wäre wie die Seitenteile, da
der Benützer scheinbar Rostflecken auf dem
bearbeiteten Eichenholz beobachtet hatte.

So langsam kann man eigentlich nicht hobeln
und letztendlich wird immer ein Stück Eisen
auf dem Holz bleiben - das Hobeleisen.

Nichts für ungut, aber da hilft nur ein guter
Luftentfeuchter in der Werkstatt, oder zum
bewährten Holzhobel zurück greifen.

Ansonsten einen zuverlässigen Galvanisierer
mit der kostspieligen Mattverchromung der
Werkzeuge beauftragen.

Gruss Harald
 

Argentan

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Also mit anderen Worten: Rost ist ganz normal und kommt vor - somit nichts, worüber man sich ärgern muss?
 

WinfriedM

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z.B. wäre noch interessant, wenn man ein Werkzeug rundum mit Öl einreibt, wie lange dieser Schutzfilm wirkt - gibt es da eine Lebensdauer?

Auch wieder zu allgemein, es gibt tausend Sorten Öl und es kommt auch drauf an, wie dick das Öl drauf ist und welche Umgebungsbedingungen.

Gefährdete Werkzeuge öle ich ab und zu mal mit Ballistol. Wenn ich so ein Werkzeug nicht anfasse und in der Schublade liegen habe, wird das recht wahrscheinlich die nächsten 1-2 Jahre nicht rosten.

So dünne Öle wie WD40 sind schneller weg. Und dickere Sachen wie Vaseline oder Mike Sanders Fett oder Gurulan halten wesenlich länger.

Ich sehe jetzt keinen Grund, kleinste Roststellen sofort zu entfernen.

Es könnte sein, dass dein Handschweiß recht aggressiv ist und du deshalb da Probleme hast. Sowas gibts immer wieder mal, in verschiedenen Feinmechanikfirmen gehört das zum Einstellungstest.
 

MopsHeim

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Rost
blanke Teile die es vertragen, werden auf leichte blau Färbung erhitzt und in altes Motoröl getaucht.
oder mit kalt Brünierung gefärbt.
Führungsbahnen gibt es passendes Öl
verrostet Teil werden mit Rostlöser oder Phosphorsäure auch gute Erfahrung mit einen Produkt was Roststopper heißt.
Es gibt Menschen, wenn die was anfassen rostet es mehr als bei anderen Handschuhe und Creme .
 

Holz-Fritze

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Flugrost bezeichnet nach DIN 50 900, Teil 1 (Titel: Begriffe der Korrosion) eine beginnende Korrosion von Eisen oder Stahl.

Nur mal so Wiki zitiert.

Dagegen hilft regelmäßiges einreiben mit dünnen billigen Öl (WD40 z.B. ist das einzige wofür ich das verwende) Wer es edel möchte nimmt Ballistol, damit kann man sich dann zur Not auch in der Werkstatt bei kleineren Wunden verarzten.

Ich hatte in der Lehre einen Kollegen, wenn der deine Feile oder dein Werkstück angefasst hatte war es am nächsten Tag richtig verrostet.
 

pedder

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WD 40 ist relativ leicht flüchtig, das muss man schon wöchentlich machen. Balistol und Wachs halten Länger.

Liebe Grüße
Pedder
 

WinfriedM

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Kamelienöl kannst du nehmen, von Olivenöl als Rostschutz hab ich aber noch nichts gehört. Problem der Naturöle ist, dass die irgendwann verharzen, was je nach Werkzeug nervig sein kann.
 

Holz-Fritze

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WD 40 ist relativ leicht flüchtig, das muss man schon wöchentlich machen. Balistol und Wachs halten Länger.

Liebe Grüße
Pedder

Ja es ist leicht flüchtig aber es bleibt ein bischen auf der Oberfläche übrig. Das reicht meißt als Rostschutz, nur zum schmieren reicht es nicht mehr.

Ist halt ein billiges Zeug. Ich steh ja eher auf Balistol. :emoji_grin:
 

MysteriumHolz

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Kamelienöl kannst du nehmen, von Olivenöl als Rostschutz hab ich aber noch nichts gehört. Problem der Naturöle ist, dass die irgendwann verharzen, was je nach Werkzeug nervig sein kann.

Ich hatte in kleinerem Umfang u.a. an Metallhobeln mit Rost zu tun. Bisher hat Kamelienöl definitiv geholfen, zukünftigen Rost zu verhindern. Es scheint aber wichtig zu sein, den beginnenden Rost zu entfernen.
 

Holz-Fritze

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Ich hatte in kleinerem Umfang u.a. an Metallhobeln mit Rost zu tun. Bisher hat Kamelienöl definitiv geholfen, zukünftigen Rost zu verhindern. Es scheint aber wichtig zu sein, den beginnenden Rost zu entfernen.

Entfernen am besten elektrolytisch. Glaschale Alufolie Wasser Soda Gemisch, 12V Ladegerät reicht , zu entrostendes Werkstück an minus, Alufolie an Plus, vorsicht dass die Alufolie nicht mit dem Werkstück in Berührung kommt dann das ganze einige Zeit in dem Bad lassen. Der Rost wird schwarz diese Schicht verhindert auch ein weiterrosten.

Andere Möglichkeit (von Antiquitätenhändler gerne gemacht) billige Aldi Cola und das Werkstück für mehrere Tage reinlegen.
 
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