Formatsäge als wichtiges Ausstattungsmerkmal?

mchotti

ww-pappel
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Hallo,

ich beschäftige mich seit längerem mit dem Thema "Werkstattausrüstung" und in meinem speziellen falls mit der "WerkstattauFrüstung". Neben zahlreichen Handwerkzeugen scheiterte ich am maßhaltigen Zuschnitt von Möbelbauteilen. Damit meine ich nicht nur die Abmessungen, sondern bspw. auch die Rechtwinkligkeit der Schnitte, die mit der Führungsschiene und einer leichten Handsäge einfach nicht perfekt werden wollen. Schaut man sich die Metabo Handsäge an, dass ist einem auch klar, warum es nichts werden kann.

Eben aus diesen Beweggründen und dem Fehlen einer guten Säge träume ich gelegentlich von einer Formatsäge. Es muss ja nicht die größte sein, da ich Platten jenseits der 2m auch anfertigen lasse. Aber es gibt die vielen kleinen Schnitte, die nur schwer vorgefertigt werden können. Natürlich könnte ich auch alles an einen Schreiner/Tischler vergeben, jedoch ist das werkeln für mich der Ausgleich zum Hauptberuf und es geht prinzipbedingt um das arbeiten selbst und weniger um die Notwendigkeit ein Ergebnis zu erreichen. Für den Bilderrahmenbau habe ich mich zu einer kleinen sehr spezialisieren Kappsäge durchgerungen und bin begeistert, wie einfach man damit maßhaltig sägen kann.

Ist eine Formatsäge so wichtig, wie ich denke, um wirklich gute Möbel zu bauen oder ist es eine der viel überschätzten Mythen? Es geht um nicht wenig Geld, aber noch viel mehr geht es mir um den Platz, weswegen die Maschine idealerweise verschiebbar sein sollte. Und sie sollte eine Art Bausatz sein, denn sie muss in den Keller über eine Treppen. Für Bauteile bis 2,8m kein Problem, aber eben für so Würfel wie die meisten Formatsägen.

Absaugung ist nur ein starker Kärcher und viel mehr soll es auch nicht werden...geht das überhaupt mit einer Formatsäge?

Derzeit sehe ich für mich Felder und Scheppach (auch in der Reihenfolge). Die Metabo Präzisionssäge hätte wegen ihrer Flexibilität zwar einen Reiz, jedoch ist die meiner Meinung nach zu klein für größeren Projekte und in den Foren liest man auch vielerorts zu ungenau im Schnitt.

Ich bedanke mich für ein paar Gedankenanregungen...die mich in meinen Überlegungen weiter bringen.
 

andi121

ww-buche
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Hy.
Da wirst Du hier viele finden, die behaupten, dass mit einer Handkreissäge und einen Montagetisch das auch super geht. Dann schneide mal 5 Platten 2000 x 600mm und Du wirst sehen, die sind alle anders.


Wir hatten früher eine Tischkreissäge von Ulmia, die eigentlich super war. Aber ohne Schiebeschlitten. Somit schafft man rechte Winkel, aber keine (perfekt) gerade Ausgangsbasis.
Jetzt haben wir eine Formatkreissäge mit 3 m Schiebeschlitten.
Somit gehen auch gerade Schnitte und rechte Winkel.

In den Keller bekommst Du sowas allerdings nicht mehr über die Treppe, denn auch kleine (ev. nur 2 m Schiebeschlitten und 850 mm Breitenanschlag) werden in Richtung 1 Tonne wiegen.

Vom Platz her brauchst Du für so was dann mindestens 4,5 m Länge und 1 m rechts neben dem Sägeblatt und noch mind. 2,5 m links neben dem Sägeblatt also 4,5 x 2,5 m.

Ich traue es mich fast nicht schreiben: Frag mal bei Felder nach, ob Du was findest, was bei demontiertem Schlitten in den Keller passt, ob das vom Gewicht geht und ob Du Dir das leisten willst.

Gruss
Andi
 

obmannstv

ww-birke
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Hallo,

Derzeit sehe ich für mich Felder und Scheppach (auch in der Reihenfolge). Die Metabo Präzisionssäge hätte wegen ihrer Flexibilität zwar einen Reiz, jedoch ist die meiner Meinung nach zu klein für größeren Projekte und in den Foren liest man auch vielerorts zu ungenau

Da ich zurzeit selber bei diesem thema stehe und auch schon einen thread gestartet habe antwort ich mal aus meiner sicht.

Die frage ist (wie ich hier bereits gelernt habe) was du machen willst. Ich selber bin von den kleinen tischkreissäge zb. METABO, etc weggegangen. Klar sind sie klein und flexibel. Aber dafür gibt es ja dann handkreissägen mit FS. Die liefern auch sehr gute.ergebnisse.

Hab mir vor kurzem den katalog von Hammer. Also Felder Group bestellt. Da si.d schon schöne sachen drin.

Das nächste was du dich fragen.willst bzw musst ist dein budget.

Zueinem ist, wenn du nu sägen willst die hammer K3 eine sehr sehr gute wahl.
Wenn du mehr willst dan die Hammer c3 31. Die hat Säge, Fräse und ADH in einem. Zubehör für größeren Tisch etc gibt es genug. Und bei so einer maschine kannst du nichts falsch machen. Die lebt ( je nach behandlung) über jahrzeiten. Klar ist es ein etwas größerer anschaffungspreis. Aber da bekommt man(n) was fürs geld.

Marc hatte unlengst in seinem Blog auch eine gute gegenüberstellung gemacht.
TheWoodTinkerer: Einzelmaschinen, Zwei- oder Mehrfachkombimaschinen?

Hoff ich konnt dir vorerst weiter helfen

Gruß Stefan
 

muh

ww-buche
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Damit meine ich nicht nur die Abmessungen, sondern bspw. auch die Rechtwinkligkeit der Schnitte, die mit der Führungsschiene und einer leichten Handsäge einfach nicht perfekt werden wollen.
Ich habe mir eine billige Scheppach Tauchsäge und die dazugehörigen Führungsschienen so zurechtgebastelt daß ich schon
sagen kann daß zumindest rechtwinklige Schnitte sehr präzise gelingen.
Problem war nur daß die Führungsschiene nicht exakt parallel zum Werkstück aufliegt.
Man muss also diese Ungenauigkeit an der Winkeleinstellung der Säge berücksichtigen.
Alternativ hätte ich auch genausogut eine Mafell oder Festool kaufen können. Die dürften genauer sein.
Und für die gibt es lange Führungsschienen die man nicht erst verbinden muss.
Ich vermisse also keine Formatkreissäge. Die hätte den Vorteil daß ich Serienarbeiten machen könnte, mit der damit verbundenen erhöhten Genauigkeit.
Man muss für 10 Regalbretter nicht 10 mal Maß nehmen, sondern für jeden Schnitt nur einmal und dann zieht man 10 mal ein Brett durch.
Was ich persönlich aber dann doch brauche wäre eine Tischkreissäge mit Schiebeschlitten für den präzisen Schrägschnitt von sehr langen Holzleisten. Das geht nicht gut mit der Tauchsäge, und bei mir auch nicht mit der Kappsäge.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Guten Tag mchotti
wenn du keine Formatkreissäge in den Keller bekommst, könntest du ja mal über
eine selber gebaute, stehende Plattensäge nachgrübeln, das haben schon einige
Holzwerker ganz sauber hinbekommen. Habe vor 3 Wochen mit einem Tüftler aus
NRW zutun gehabt, der hat sogar eine stehende Säge mit Schrägschnittmöglichkeit
gebaut, sehr respektables Gerät. Bei Interesse schick mir eine PN, dann suche ich seine
Telefonnummer raus und frage ihn ob er dir helfen würde.
Liebe Grüsse, Harald
 

michaelhild

ww-robinie
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Hy.
Da wirst Du hier viele finden, die behaupten, dass mit einer Handkreissäge und einen Montagetisch das auch super geht. Dann schneide mal 5 Platten 2000 x 600mm und Du wirst sehen, die sind alle anders.

Dann machst Du was falsch.

Sicher geht es mit einer TKS oder FKS einfacher, aber es geht auch mit einer Tauchsäge samt Führungsschiene.
 

narrhallamarsch

ww-robinie
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moin,

wenn man nur mit plattenmaterial arbeitet, mag das stimmen mit der fks.

sofern aber ein vernünftiges setup vorhanden ist, geht das auch sehr gut und wiederholgenau mit einer vernünftigen tauchsäge. da darf es dann auch ruhig das fs-pa von festool sein:emoji_grin:, wenn auch teuer, immer noch nicht mal 10% einer vernünftigen hobby-fks und da zähle ich mal hammer, die kleinen felder und das geraffel von holzcraft dazu.

für den sparfuchs gibt es da ein sehr gutes video von holzwerken auf youtube zu dem thema.

die, für mich, wichtigere "großmaschine" in hobbykeller, ist ein abricht-/dickenhobel. damit erschliesst sich einem die welt der massivholzbearbeitung zu vernünftigen preisen und ohne baumarktschrottholz. die formatsäge kann man sich dann immer noch kaufen, sofern benötigt.

by the way, die hammer-säge und die kleine felder 500 benötigen 80cm breite bei den türen, dann passen sie rein. über kellertreppen lächelt der feldermann nur müde...:emoji_wink:

gruß

Frank
 

Frank S

ww-esche
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...Und sie sollte eine Art Bausatz sein, denn sie muss in den Keller über eine Treppen...
Die Metabo/Elektra Beckum PKU250 oder PKF255 sind zerlegbar und noch gut transportierbar.
Die PKF255 V8 verfügt zusätzlich noch über ein Vorritzaggregat, bei der PKU250 ist es nachrüstbar.
Es gibt verschiedene Formatschlittenlängen, somit ist der Platzbedarf anpassbar
Beide sind hinlänglich für präzise Arbeiten geeignet.

Gruß, Frank
 

blankscheit

ww-birnbaum
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FKS ist auch kein Allheilmittel

Hallo mchotti,

nach deinen Erläuterungen bist du auch nicht mit übermäßig viel Platz gesegnet. Eine FKS sollte in deiner Werkstatt verfahrbar sein, schreibst du. Es gibt Lösungen dafür. Beispiele sind genannt. Aber auch bei einer FKS werden die Schnitte nicht alle automatisch rechtwinkeling. Der Formattisch mit Anschlag muss sorgfältig eingestellt werden. Wenn die Säge bewegt wird und ggf. der Anschlag immer mal wieder ab- und aufgebaut werden muss, können sich Fehler einschleichen. Aber die Entscheidung muss jeder selbst fällen. Es ist sicher auch ein wenig eine Geldfrage.

Mit einer Handkreissäge mit Führungsschiene und evtl. einem Parallelanschlag gelingen nach Anriss auch sehr gute, rechtwinkelige und parallele Schnitte. Für den Möbelbau ist diese Lösung die preiswertere und platzsparendste.

Bei vielen begeisterten Holzwerkern ist es aber nicht immer nur wichtig, eine effiziente Lösung zu finden. Man darf einfach den Spiel- und Spaßfaktor nicht unterschätzen:emoji_grin:
 

Stefan23

ww-kastanie
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Hi,

ich habe früher auch mit HKS und FS gearbeitet und bin dann über einen Zwischenschritt mit einer Festool Precisio schlussendlich bei einer Hammer K3 gelandet.
Was soll ich sagen: das Geld war sehr gut angelegt :emoji_slight_smile: Die Maschine schneidet absolut genau. Versatz bei der 5 Schnitt Methode bei einer 50cm großen Platte 0,02mm. Gemessen mit einer digitalen Schiebelehre.
Also von dem her ist eine FKS schon was tolles. Allerdings musst du den Preis der Anschaffung auch beachten. Das musst du selbst abwägen ob es sich bei dir auszahlt.
Bei Felder/Hammer kannst Du das Aufstellservice dazukaufen. Dann kommt der freundliche Felder Monteuer und schubst dir die Kreissäge einfach mal so in den Keller :emoji_slight_smile: baut dir alles auf, stellt alles ein und macht mit dir die Abnahme wo du die Genauigkeit dann selbst überprüfen kannst.
Die Hammer K3 und auch die kleineren Felder Maschinen passen alle durch eine 80er Tür und eine Fahreinrichtung gibt es auch für alle Maschinen.
 

GertG

ww-robinie
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Meine Empfehlung wäre eine möglichst kleine Präzisionskreissäge von Bäuerle, Ulmia oder Frommia mit Schiebetisch.
Das Sägeblatt sollte neigbar sein, wenn Du Gehrungsschnitte machen möchtest.
Aber nicht der Tisch; damit riskierst Du nur herumfliegende Teile, die ins Blatt gerutscht sind. Die kleine Flottjet ist so ein Fall. Nicht brauchbar.

Dann noch eine selbstgebaute Tischverlängerung und Verbreiterung.
Die kannst Du dann Deinen individuellen Platzverhältnissen anpassen.
Gut gehen dafür Arbeitsplattenreste, die stabil und kratzfest sind und Werkstücke leicht gleiten lassen.
Das A und O ist nämlich eine große Auflagefläche Deiner Säglinge über den ganzen Schnitt.
Wenns unterwegs kippelt oder wackelt, wird nie niemals nichts gerade.
Deswegen halte ich von diesem ganzen Schienengedönse auch nichts.
Habe ich alles wieder verkauft.

Diese alten gußeisernen Maschinen sind sehr präzise einstellbar und auch steif bei Belastung.
Ganz im Gegensatz zu dem heutigen Alu-Stranggußkram.
Und kaputt geht da, außer mal einem Satz Lager und einem Keilriemen alle 50 Jahre auch nichts.
 
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