Hallo,
Tischfräse vs. Frästisch, zu bedenken gilt es das Oberfräsen eigentlich zu händischen Benutzung konstruiert sind, mit einer Masse von 3 bis 5 vllt. auch 7kg werden sie mehr oder weniger gefühlvoll mit laufendem Fräser ins Material gefahren, bei einer Oberfräse im Frästisch wird aber das Material zugeführt und dies kann sehr viel schwerer sein als die Oberfräse selbst, der 8mm oder auch 12mm Schaft des Fräswerkzeugs nimmt u.U. sehr viel größere Kräfte auf als im Handbetrieb, einer 30mm Tischfrässpindel kann hier deutlich mehr zugemutet werden, ist einfach robuster.
Vieles kann mit der Tischfräse in einem Arbeitsgang durchgeführt werden, größere Materialstärken erfordern manchmal auch große Spanabnahmen, das wird mit dem Frästisch zur elendigen Fummelei.
Die Fräskörbe der Tischfräsen lassen sich in vielen Fällen sehr gut und schnell verstellen, kompletter Fräskorb wird gelöst und per Handrad linear um den geforderten Wert verstellt, ohne Klopfen mit Handballen...
Die Fräsbacken können ebenfalls bei vielen Maschinen einzeln verstellt werden, so kann für Fügearbeiten oder fürs gezahnte Verleimprofil wo die Spanabnahme auf der gesamten Werkstückhöhe stattfindet eine Spandicke eingestellt werden wie beim Abrichten.
Bezüglich Gratnuten, klar werden die mit der Oberfräse gemacht, mit der Führungsschiene quer auf dem Leimholz.
Und die Einschubböden mit den Gratfedern, die können auf der Tischfräse mit dem passenden Banketts im Universalfräskopf äußerst präzise angefertigt werden, gleichstarkes Probeholz wird nach jeder Einstellungsänderung beidseitig drüber geschoben bis es perfekt passt, dann können alle Einschubböden nacheinander durchgeschoben werden.
Möbeltüren mit Rahmen und Füllung, Zimmertüren und sogar Haustüren sind die Kür für die Tischfräse.
Nicht verheimlichen sollte man den vllt. übermäßigen Respekt vor der Tischfräse, keine Maschine in der Holzwerkstatt erfordert nach m.M. mehr Wissen und Kenntnisse vom Material Holz aber auch Respekt.
Gerade für den Umgang mit der Tischfräse empfehlen sich Schulungen, Lehrfilme oder einfach das Wissen von einem alten Hasen.
Gerade beim Einsetzfräsen und beim Profilieren am Anlaufring aber auch beim Schlitzen und Zapfen sollte man wissen was man tut und höchste Konzentration ist angeraten.
Tischfräsen ohne Fräskorb mit Kreissägeblättern bestückt oder so einer Art Rasenmähermesser an den Freihand Stirnholz genutet wird, sind konsequent ab zu lehnen, gesehen habe ich das in einer Zimmerei in den 80igern.
Gruß Dietrich