Fräse: Ausrisse vermeiden

[syntetic]

Guten Abend,

beim Fräsen - meist am Frästisch - habe ich immer wieder mit Ausrissen zu kämpfen. Dabei kommt es auf den Faserverlauf an, wie sauber die Fräsung wird. Längs zur Faser gibt keine Probleme und auch quer zur Faser ist in Ordnung. Die meisten Probleme gibt es jedoch, wenn ich schräg zur Faser fräse. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es ein Nut-, Bündig- oder Fasenfräser ist. Die Ergebnisse sind ähnlich und reproduzierbar. Auffällig wird es vor allem bei Kreisen. Z.B. habe ich für eine runde Uhr Nuten alle 15° eingefräst. Die meisten werden sehr sauber, diagonal zur Faser total "rupfig", als wäre der Fräser komplett stumpf. Gleiches Spiel beim Fräsen des Kreises an sich und bei der Fase, die abschießend angebracht wird. Die Fräser sind allesamt scharf, teilweise komplett neu (Systemshop24 und Sistemi Klein Fräser).
Bilder dieser rupfigen Stellen habe ich leider gerade keine, kann ich Mitte der Woche aber nachliefern, falls gewünscht. Ein Bild der Ausbrüche bei der Fase an der Nut habe ich aber, auch das würde ich gerne verhindern.
Habt ihr Tipps für mich? Woran liegt das und wie kann ich es vermeiden?

 

[Mitglied 59145]

Du kannst versuchen mit Drehzahl zu variieren, wobei ich aber denke die Schnittgeschwindigkeit wird eher zu niedrig sein.

Weniger Zustellung, beim Kreis erstmal mit etwas Übermaß und dann "sauber fräsen". Bei Nuten im Prinzip genauso, erstmal schmaler und dann die Flanken noch mal sauber.

Durchmesser der Fräser vergrößern, da weiss ich aber nicht ob da noch was geht.

 

[carsten]

Hallo

je nach Holzart, Wuchsrichtung usw kann man solche Ausrisse beim Fräsen nicht unbedingt vermeiden.
Hier läuft die Maserung direkt über die Ecke, wenn dann der Zusammenhalt IM Holz etwas weniger ist gibt es eben diese Ausrisse bzw in dem Fall eher Abrisse.
Vermeiden kann man das beim Profilieren durch Fräsen im Gleichlauf

JA das kann man bei geringer Spanabnahme machen Ich würde jetzt mal R4 oder gleichgroße Fase als ungefährlich ansehen. Keine große Strecke aber um so eine Ecke rum halt. Alternativ mit TESA sichern wobei dann die Gefahr besteht die "Ecke" beim Abziehen des Tesas mit zunehmen.
Hab beim Nuten von Fichte auch schon mal erst grundiert um die Oberfläche etwas zu "festigen". Auch das Anfeuchten soll helfen. Oder vorschneiden mit Cuttermesser. Oder in kleinen Stufen fräsen oder....Phantasie walten lassen.
Ob man es gebraucht hätte erkennt man meist erst hinterher. Wenn ich erahne oder weiß das so eine Ecke gern fliegt muss ich die Bearbeitung anpassen. Ähnlich einer Tischplatte die im Hobel zu ausrissen neigt. Dann läuft die halt 10 - 20 mal durch die Breitband. Hier wäre dann Schleifklotz und Schleifpapier gefragt oder auch die Feile.

 

[syntetic]

Vielen Dank für eure Antworten!

Du kannst versuchen mit Drehzahl zu variieren, wobei ich aber denke die Schnittgeschwindigkeit wird eher zu niedrig sein.

Ich fräse meist bei höchster Drehzahl.

Weniger Zustellung, beim Kreis erstmal mit etwas Übermaß und dann "sauber fräsen". Bei Nuten im Prinzip genauso, erstmal schmaler und dann die Flanken noch mal sauber.

Zunächst kleiner Fräsen bzw. Übermaß lassen funktioniert bei der Fase und beim Kreis an sich, aber nicht bei den Nuten, das wäre viel zu aufwendig. Wo es funktioniert werde ich es aber testen.

Vermeiden kann man das beim Profilieren durch Fräsen im Gleichlauf

Das werde ich mit wenig Spanabnahme mal ganz vorsichtig testen.

Auch das Anfeuchten soll helfen. Oder vorschneiden mit Cuttermesser. Oder in kleinen Stufen fräsen od

Auch das werde ich testen - vielleicht auch alles zusammen.
Danke auf jeden Fall für die Tipps. Dass sowas auch den Profis mal passiert ist jedenfalls etwas beruhigend.

 

[KaiX0]

Zunächst kleiner Fräsen bzw. Übermaß lassen funktioniert bei der Fase und beim Kreis an sich, aber nicht bei den Nuten, das wäre viel zu aufwendig. Wo es funktioniert werde ich es aber testen.

Hm, bei Verwendung einer Schablone und eines Fräsers, welcher entsprechend kleiner ist, sollte das doch kein Thema sein.

 

[syntetic]

Hm, bei Verwendung einer Schablone und eines Fräsers, welcher entsprechend kleiner ist, sollte das doch kein Thema sein.

Naja, jede Nut 2x fräsen zu müssen dauert mir einfach zu lange und ist zu umständlich…
Klar geht es. Für mich allerdings nicht praktikabel.

 

[xv_treiber]

Rundes Opferholz mit Pressdruck oben drauf und dann durchfräsen. Habe ich bei kleinen Fräsungen an meinen Modellautos schon mehrmals gemacht und hat funktioniert. (Das Original ist sozusagen geklemmt zw. Werkbank und Opferholz).

 

[syntetic]

Rundes Opferholz mit Pressdruck oben drauf und dann durchfräsen. Habe ich bei kleinen Fräsungen an meinen Modellautos schon mehrmals gemacht und hat funktioniert. (Das Original ist sozusagen geklemmt zw. Werkbank und Opferholz).

Das Problem bei Nuten sind eher die Seitenwände der Nut, die werden teils unsauber. Beim Fräsen der Kreise oder der Fase hilft mir doch ein Opferholz nichts...

 

[Helibob]

@carsten hat mMn nach das Meiste ja bereits geschrieben.
Paar Punkte würde ich trotdem noch gern zur Diskussion stellen wollen:

• Einsatz eines Spiral-verzahnten Fräsers als Downcut? - @syntetic bzw. welche kam den eigentlich zum Einsatz?
• Fräser nicht aus Hartmetall (HSS ist geeignet für Vollholz und mWn "schärfer" durch spitzeren Schnittwinkel - HM dagegen stumpfer, da es sonst eher zum Ausbrechen neigen würde
• Fräsreihenfolge - Nut oder Fase als Letztes?

Gruß Matze

 

[syntetic]

1. Kreis fräsen mit Sistemi Klein Wendeplattenbündigfräser -> 2. Nuten mit Systemshop24 oder Sistemi Klein VHM Spiralnutfräser (Up-Cut) -> 3. Fase mit Systemshop24 oder JJW Fasenfräser

 

[Johnny Pojer]

Hallo, ich habe kleine Ausrisse beim Fräsen von Fasen und hänge mich hier mal an. Meine Fräse hat über 1.000 Watt und der Fräser ist von CMT. Die Fräsungen sind mit max. Drehzahl (lt. Schaft) erfolgt. Lässt sich hier noch etwas verbessern? Ich hoffe, dass sich die Ausrisse zumindest z.T. noch rausschleifen lassen. Den Mehraufwand würde ich mir aber gerne ersparen.

 

[teluke]

Cyanacrylat reintröpfeln und festwerden lassen (oder Aktivator draufsprühen) und dann normal schleifen.
Da sieht man danach nichts mehr davon.

 

[IngoS]

Hallo,

wenn das nur kleine Radien, oder Fasen sind, im Gleichlauf fräsen.
Da reißt einem nichts aus den Händen, aber sauber führen und andrücken.

Gruß Ingo

 

[magmog]

Guuden,

passiert beim Fräsen gegen die Faser. Nur wenig abnehmen,
besser die Fräse auf der schmalen Kante aufsetzen.
Zur Not auch wie Ingo im Gleichlauf, aber nur bei ganz wenig Zerspanung.