Frästisch Umbau - Denkfehler?

Wonka

ww-kirsche
Registriert
16. November 2020
Beiträge
159
Ort
Karlsruhe
Hallo,

ich will aktuell meinen Frästisch umbauen und ein paar kleinere Verbesserungen vornehmen. Der Frästisch hängt in der GTS 10 XC.

Jetzt bin ich bei der Laufrichtung, Gegen-/Gleichlauffräsen, etc. etwas ins Schwimmen gekommen. Wenn ich, wie auf dem Bild zu sehen fräsem würde, dann würde ich doch im Gleichlauf fräsen, oder? Bei der Grafik ist der Fräser halb vom Fräsanschlag verdeckt.

fraestisch.png
Alle YouTuber, die ich bisher gesehen habe, haben den Fräsanschlag am Parallelanschlag montiert, der zwischen Sägeblatt und Fräser befestigt war (so wie auf dem Bild). Bei mir war es bisher immer so, dass der Fräsanschlag so montiert war, dass der Fräser zwischen Sägeblatt und Fräsanschlag war. Ich habe also das Holz mit der rechten Kante am Fräsanschlag entlang geschoben. Also vertikal gespiegelt zum aktuellen Bild.

Meine Oberfräse, die POF 1400 ACE, hat eine gerade und eine abgerundete Seite an der Bodenplatte. An der geraden Seite liegt der Fräslift an, folglich hätte ich gerne den runden Teil dr Fräse nicht zur Säge hin zeigend, sondern in den freien Raum, damit ich besser an den Fräser rankomme. Theoretisch könnte ich die Fräse auch um 90° gedreht einbauen, aber dann wäre etwas weniger Platz für den Fräslift im ausgesägten Teil der Fräsplatte.

Mir bliebe dann doch nur den Fräsanschlag weiterhin rechts vom Fräser zu betreiben - was platztechnisch nie ein Problem war, sondern sogar eher ein Vorteil, weil ich zur Säge hin dann deutlich mehr Auflagefläche hätte. Mit meinem aktuellen Fräslift wäre sogar das Problem, dass ich u.U. mit dem Fräsanschlag die Höhenverstellung verdecke (außer ich drehe die Fräse um 90°, wie oben erwähnt). Wenn ich in mehreren Stufen fräsen wollte, könnte ich nicht nach und nach die Höhe anpassen. Ich würde, wenn der Parallelanschlag rechts wäre, auch Gegenlauffräsen?!

Auf welcher Seite vom Fräser der Parallelanschlag ist spielt doch auch nur dann eine Rolle, wenn ich nicht den vollen Umfang des Fräsers nutze, er also in Teilen in der Öffnung des Fräsanschlags ist?!

Ich bilde mir ein, dass ich keinen Denkfehler habe, aber ich wundere mich, warum es alle andersherum machen, als ich. Je länger ich darüber nachdenke, umso unsicherer werde ich. :emoji_wink: Deshalb wollte ich wegen eurer Expertise fragen, ehe ich da jetzt umbaue und dann fliegen mir die Teile um die Ohren und ich muss alles neu machen.

Ich bedanke mich schon mal!
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.628
Ort
Ebstorf
Hallo,

was du da skizziert hast, ist Gleichlauffräsen und darum gefährlich und zu unterlassen.
Auch wenn der Fräser z.B. beim Nuten voll im Werkstück arbeitet, also Anschlag weiter links, musst du von der anderen Seite vorschieben, damit das Werkstück durch den Fräser Richtung Anschlag gedrückt wird.

Gruß Ingo
 

dsdommi

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2021
Beiträge
3.265
Ort
Maintal
Wenn du den Anschlag nach rechts setzt und von vorne schiebst passt es mit dem Gegenlauf.
Ich denke dass man den Anschlag Richtung Sägeblatt einbaut liegt daran, dass man beim Fräsen das Sägeblatt nicht Runterkurbeln muss falls das Brett etwas größer ist.
Ansonsten ist es auch egal wie du die Fräse einbaust. Also 90 Grad gedreht oder 40 oder sonst was. Die Drehrichtung bleibt ja gleich.
 

SchweißerSchnitzer

ww-robinie
Registriert
28. November 2022
Beiträge
863
Ort
Rheinland (Bonn)
Ich fürchte zwar, nicht alle verstanden zu haben, aber trotzdem zwei Antwortversuche:

Bei der von dir skizzierten "Youtuber-Konfiguration" muss man natürlich das Werkstück von rechts nach links führen (in deinem Bild von oben nach unten).

Die Drehung deiner OF um ihre senkrechte Achse ist für die Drehrichtung egal. Wenn du die OF auf den Kopf stellst dreht sie sich von oben gesehen gegen den Uhrzeigersinn. Egal wo die flach oder runde Seite der Auflage hinweist.
 

Wonka

ww-kirsche
Registriert
16. November 2020
Beiträge
159
Ort
Karlsruhe
Ich danke euch für eure Bestätigung. Im Grunde hatte ich das die ganze Zeit so, aber als ich mir heute nochmal den Lift angeschaut habe kam ich, je länger ich darüber nachgedacht habe, echt ins Zweifeln.

Den Vorteil mit dem Herunterdrehen des Sägeblatts, besonders dann, wenn man die Schutzhaube drauf hat bei größeren Blättern oder den Punkt, dass man den Fräsanschlag in der "YouTuber-Konfiguration" immer dran lassen kann, sehe ich. Wäre mir aber nicht so wichtig bzw. wichtiger wäre mir eher, dass ich noch einfach den Fräser wechseln kann und, dass ich auch bei größeren Werkstücken die größere Auflagefläche nutzen kann. Im Normalfall säge ich sowieso erstmal alles zu und fräse es dann. Das wäre also kein Problem für mich.
 
Oben Unten