Frästischplatte - wie plan sollte es sein?

uwe_

ww-birnbaum
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Moin,
ich baue meinen ersten Frästisch, vorzugsweise aus schon vorhandenen Resten (altes Metallgestell von Schreibtisch als Unterbau, Rest Küchenarbeitsplatte). Nun ist das alles nicht ganz plan. Allerdings war auch schon neu gekaufte Multiplexplatte schon mal beim Kauf nicht plan, so dass ich da auch nicht sicher bin einen wirklich planen Tisch hinzukriegen.
Wie plan muss das in der Praxis sein? Schlimm, wenn 1-2 mm in der Mitte durchhängt auf 120cm Länge Tisch, oder geht das garnicht?
 

Guido_CH

ww-eiche
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Moin,
Ich unterstelle, dass in der durchhängenden Mitte auch der Fräser sein wird, richtig? Dann überleg' Dir einfach, was passiert, wenn Du damit ein längeres, gerades Stück Holz bearbeiten willst, also z.B. in ein Kantholz von 150cm Länge einen Falz fräsen. Am Anfang und Ende liegt das Holz in Fräsernähe auf dem Tisch sauber auf, in der Mitte der Fräsung liegt es aber auf den Außenrändern des Tisches, und in der Mitte sind Deine 1-2 mm Luft nach unten. Das Ergebnis: der Falz ist in der Breite gerade, in der Höhe aber macht er eine Kurve.
Für mich geht das gar nicht.
 

kberg10

ww-robinie
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Ich würde die Platte mit einem Rahmen aus Kantholz unterfüttern. Die Maschinentische aus Guss sind ja auch mit Rippen verstärkt. Und im Zweifelsfall mittig eher ein Buckel (konvex) von 0,1 mm, weil dein Werkstück wird auch nicht immer gerade sein.
 

Mitglied 127910

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Meine Frästischplatte war ne 30mm Siebdruckplatte. Gerade.
Bis zur Ausfräsung für die Aufnahmeplatte der Oberfräse. Da hat sie dann durchgehangen. Mit der grossen Triton angeschraubt, wo auch noch die Absaugung dran hängt, waren alle Illusionen von genauer Arbeit verflogen...Trotz nachträglicher Unterfütterung.
Den Rest hat Guido schon erklärt.
Gruss BdB
 

KalterBach

ww-robinie
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Platten in der Größe brauchen immer eine entsprechende Unterkonstruktion. Hierbei müssen mehrere längs- und quer verlaufende Auflagen verbaut sein, damit die Platte gerade bleibt

Egal ob der Holzwerken-Frästisch, oder andere aus dem Internet nutzbare Vorlagen, ohne die geht es nicht.

Mein Tisch hat eine MDF-Platte, ist unterbaut und ja, die Fräseinlage hängt mittlerweile auch etwas tiefer. Da ich momentan nur Kleinteile fräse kann ich damit leben, aber es ist kein Dauerzustand.
 

MTrp

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Dass sich kleine Unebenheiten in der Platte auf die Genauigkeit des Fräsergebnisses auswirken, lässt sich durch den Einsatz von Druckkämmen, die das Werkstück auf den Tisch drücken, verhindern oder minimieren. Ideal ist das natürlich nicht. Aber auch die Werkstücke sind nicht immer perfekt plan. 2mm Durchhang auf 120cm Länge wäre mir definitiv zuviel.

Meine Frästisch (27mm MPX) ist nicht recht groß. Falls ich mir mal einen größeren baue, würde ich vermutlich eine dicke, beschichtete Spanplatte nehmen, da bei dieser das Thema Verzug komplett wegfällt.
 

Mitglied 127910

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Wahrscheinlich kommt es auch mit auf die Steifheit des Untergestelles an. Sollte alles mobil sein, und die Fräse wird an einen anderen Ort in der Werkstatt gebracht, und der Fußboden ist nicht eben, hat sich das mit der Genauigkeit ebenfalls erledigt. Man muss halt mit solchen Toleranzen leben. Gegebenenfalls bei größeren Teilen eine mobile, nicht verbaute Oberfräse nehmen.
Gruß BdB
 

FredT

ww-robinie
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"beim Kauf nicht ganz plan", ja aber doch sicher nur eine Seite? Dann eben umdrehen, konkav nach oben. Und wenn unterrahmt, dann besser mit Vierkantrohr, wo man im Ernstfall auch mal richtig geradziehen/unterfüttern kann.
Ggf. auch mal zwei Platten gegeneinander verleimen/verschrauben.

Und ganz klar nein bei 120cm länge und 2mm Durchhang. Da muß man voll aktiv werden
 
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