Frage an die Förster - Ast absägen?

uli2003

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Ich habe bei mir einen Ahorn stehen, bei dem ich gern den auf dem Bild nach rechts abzweigenden dicken Ast absägen würde.
Wie säge ich da am Besten, damit der Baum das auch übersteht? Eine bestimmte Länge stehen lassen, irgendwomit einstreichen?

Der Ast ist recht dick, etwa 45 cm, der Stamm hat einen Durchmesser von ca. 80 cm. Der muss weg, weil er a) zu viel Schatten in die Werkstatt bringt und b) aufs Feld kragt, sodass die Erntemaschinen schon Bögen fahren müssen...


IMG_4045.jpg
 

thefarmer666

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Hi Uli,
bin zwar kein Förster aber Baumkontrolleur.
Eschen Ahorn ist ein schwieriger Kollege was Rückschnitte angeht.
Schnittwunden in der Stärke werden auf jeden Fall nicht überwallt. Pilze ( idR. Schuppiger Porling) haben dann leichtes Spiel. Anstriche helfen hier nicht. Gerne haben solche alte Eschen- Ahorne auch schon eine Fäule im Stamm.
Rückschnitte würde ich nur bis max 5 cm Aststärke (an der Schnittstelle) machen. Dabei zwingend auf den Erhalt von Zugästen achten. Wird zu stark geschnitten, sterben die betroffenen Äste gerne ab.
Vielleicht reicht das schon aus um genügend Durchfahrtshöhe zu bekommen. Ggf muss regelmäßig nachgeschnittrlen werden.

Grüße,
Nicolas
 

Heener

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Nö, den kann man an einem Stück entfernen.
Von unten flachen "Fällkeil" 1/4 des Durchmessers einschneiden, dann links und rechts Splintschnitt ca. 6cm tief.
Mit sicherem Stand und entsprechend starker Säge den Schnitt von oben zügig ausführen.
Grüße
 

dieweltistrund

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Guten Abend Uli,

wenn ich das richtig auf dem einzigen Foto sehe ist das ein starker Feldahorn?! Aber dazu brächte es bessere Fotos, evtl ist es auch ein Spitzahorn.

Das sind eher aber als Bergahorn Bäume, die auch einen starken Pflege-Sicherungsschnitt ganz gut vertragen. Viele Park- und Alleenbäume sind Feld- oder Spitzahornbäume.

Ich würde den Rückschnitt des einen sehr starken Seitenastes in der Saftruhe machen, dabei mit 1-2 Spangurten denn/das so sichern das der vertikale Schnitt an Stammachse auch ohne Ausbrüche gelingt.

Dann gibt es im Fachhandel so grüne Blechdosen mit Baumharz/Schutzharz. Das würde ich dann ordentlich auf die Schnittfläche auftragen und ich würde es dann in den nachsten 2-3 Jahre evtl erneuern.

Bei dem starken Ast kannst Du ja mal überlegen ,ob Du den über Deine Bandsäge schiebst und aus den Bohlen/Bretter irgendwas daraus machst?!

Viele Grüße
Jörg
 

U.Tho

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An sich würde ich, wenn er abgeschnitten werden soll nicht am Stück abschneiden - lieber von oben abtragen oder?
BTW - die Blätter sehen irgendwie nicht nach Ahorn aus ???
 

thefarmer666

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Moin,

ich sehe auf den Bilder gefiederte Blätter. Bleibt dann nur Eschen- Ahorn.

damit der Baum das auch übersteht?

Das war m.E. die wesentliche Frage. Wenn der Baum noch eine Zukunft haben soll, darf der Ast nicht vollständig entfernt werden.
Jede Baumart reagiert unterschiedlich. Bei Eiche oder Platanen kann(!) das funktionieren. Bei dieser Art wird es zu 99% in die Hose gehen.
Der Baum wird nicht gleich absterben. Aber Fäulepilze werden sich ansiedeln und ihr Werk verrichten.
Flächig aufgetragene Schutzanstriche helfen da in der Astgröße nicht. Mitunter sind sie kontraproduktiv, da sich unter dem Anstrich ein hervorragender Nährboden für Pilze bilden kann (Feuchtigkeit)
Schnitte im alten Holz mag übrigens kein Ahorn. Feldahorn kommt gut mit Formschnitten klar. Aber nur im jungen Holz.

Ich sehe die Ergebnisse solcher Schnittmaßnahmen leider bei der täglichen Arbeit. Daher meine eindringliche Warnung, wenn der Baum eine Zukunft haben soll.


Grüße,
Nicolas
 

uli2003

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wenn ich das richtig auf dem einzigen Foto sehe ist das ein starker Feldahorn?!
Nein, Nicolas hat es richtig gesagt, es ist ein Eschen-Ahorn (Acer Negundo).
Auch zielte meine Frage richtigerweise auf den Erhalt des Baumes nach dieser Maßnahme, den Ast bekäme ich ab.

Der Baum ist gar nicht mal so alt (gut 30 Jahre) wächst nur wie blöd.
 

Mathis

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