Frage zur Geschossdeckendämmung

IceTea

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Hallo zusammen,

etwas off-topic, aber dennoch ein Thema, das mit Holz zu tun hat.

Ich plane, die oberste Geschossdecke eines Bungalows aus den 70er Jahren begehbar zu dämmen. Diese Fläche soll lediglich als Stauraum dienen. Über der 16 cm dicken Betondecke befindet sich ein Satteldach ohne Unterspannbahn.

Ich habe mich bereits intensiv eingelesen, bin mir aber unsicher, welche Lösung hier am besten geeignet ist.

Laut Energiepass wird eine Dämmung von 140 mm empfohlen. Meine Idee ist es, zwei Schichten aus jeweils 80 mm Holzfaserplatten ohne Dampfbremse auf die Betondecke zu legen. Solche Platten sind von verschiedenen Herstellern in begehbarer Form erhältlich.

Unsicher bin ich mir hinsichtlich der Dampfbremse. Nach meinen Recherchen leiten Holzfaserplatten die geringe Feuchtigkeit aus der Decke gut weiter, sodass es nicht zu einem Problem mit stauender Nässe kommen sollte.

Hat jemand von euch bereits Erfahrungen damit oder eine Empfehlung?
 

Andi 91

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Hallo,

bei den meisten Häusern die ich kenne wird unter die Dämmplatten egal ob Holzfaser oder Styrodur eine Baufoloie gelegt und an den rändern
Hochgezogen

Auf die Dämmplatten dann eine Lage OSB oder Verlegspanplatten N+F verleimt

grüße Andreas
 

Helibob

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eine Dämmung von 140 mm empfohlen.
Der Wert verwundert mich etwas - ich hätte ganze 220 bis 240cm gebraucht laut E-Berater, wenn als "Kaltdach" ausgeführt (- das ganze war/ist bei mir jedoch theoretischer Natur, weil bei mir das nur am Dach sinnvoll und von Nutzen ist).

Für die eigentliche Frage, würde ich @tomkaes und ggf. auch noch @Fichtenelch dafür für prädestiniert halten.

PS: Bungalow hört sich ja eigentlich ned nach begehbaren Dachraum an - wie hoch isn des?

Gruß Matze
 

Heener

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Ach, das ist für den Bungalow dick genug.
Wird denn im Winter durchgängig geheizt?
Ist der Bungalow dauerhaft bewohnt?

Unterhalb der Decke bzw. auch an den Innenseiten der Außenwände würde ich eine dünne Dämmschicht vorsehen, damit beim kurzfristigen Heizen der Raum schnell warm wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

comping

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Der Wert verwundert mich etwas - ich hätte ganze 220 bis 240cm gebraucht laut E-Berater, wenn als "Kaltdach" ausgeführt (- das ganze war/ist bei mir jedoch theoretischer Natur, weil bei mir das nur am Dach sinnvoll und von Nutzen ist).
Wow, bist Du sicher, dass Du wirklich eine dermaßen starke Dämmung gebraucht hättest: 220 bis 240cm :emoji_laughing:
 

Christoph1981

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Hallo,
habe vor dreieinhalb Jahren die Decke vom Obergeschoss zum Dachboden (Satteldach mit Unterspannbahn ohne Dämmung) mit 14 cm PUR-Platten, beidseitig mit Alu kaschiert, gedämmt. War ne Empfehlung der Energieberaterin. Habe die Platten ohne Folie auf den Estrich (darunter Betondecke) verlegt. Die Platten hatten Stufenfalz, sind Lose verlegt und normal begehbar. Habe aber noch 25 qm Klickparkett Kork gehabt, die habe ich im Laufbereich draufgepackt. Funktioniert bisher tadellos.

P. S.: Die Platten habe ich in diesem Shop https://smartbau.de/ gekauft, waren günstig.

Grüße
Christoph
 

IceTea

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Der Wert verwundert mich etwas - ich hätte ganze 220 bis 240cm gebraucht laut E-Berater, wenn als "Kaltdach" ausgeführt (- das ganze war/ist bei mir jedoch theoretischer Natur, weil bei mir das nur am Dach sinnvoll und von Nutzen ist).

Für die eigentliche Frage, würde ich @tomkaes und ggf. auch noch @Fichtenelch dafür für prädestiniert halten.

PS: Bungalow hört sich ja eigentlich ned nach begehbaren Dachraum an - wie hoch isn des?

Gruß Matze
In der Mitte 2m. Da kommt auch nichts wichtiges hoch.
 

Fichtenelch

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Meine Idee ist es, zwei Schichten aus jeweils 80 mm Holzfaserplatten ohne Dampfbremse auf die Betondecke zu legen.

Moin,

Dampfbremse müsste eigentlich schon unterhalb der Betondecke vorhanden sein.
Ist doch schon alles bewohnt und wird drinnen geheizt, oder?
Hast du da vielleicht Informationen wie der Aufbau ist?
Die Decke ist doch bestimmt abgehangen, oder?
Vielleicht ein paar Bilder machen wenn es möglich ist.

Also wenn wir Dämmung auf eine Betonplatte auftragen schweißen wir diese mittels Schweißbahn mit einer Aluminiumeinlage ab.
Auf dieser werden dann die Dämmplatten im Versatz geklebt.
Wenn die Platten direkt begehbar sein sollen müssen sie ja auch befestigt werden.
Da sehe ich persönlich keine Möglichkeit für Folie oder sonstiges.
Möglich wäre vielleicht noch eine Beschichtung mittels Flüssigkunststoff, Bilder vom Objekt machen, zum Fachhandel hin, sein Vorhaben schildern und die Möglichkeiten der dort angebotenen Produkte erfragen.
Die von dir vorgeschlagenen Holzfaserplatten sind begehbar laut Hersteller, warum also nicht.
Es kommt aber auch darauf an wie oft du dich auf dem Dachboden bewegst.
Zur Not kann dort immer noch was rüber gelegt werden, OSB oder Fermacell zum Beispiel.


Über der 16 cm dicken Betondecke befindet sich ein Satteldach ohne Unterspannbahn.

War das mal ein Flachdach und wurde dann nachträglich mit einem anderen Dach bestückt?
Klingt fast so.
Gibt's eventuell Bilder?
Wie alt ist das aktuelle Dach bzw die Dacheindeckung?
Welche Dachneigung und welcher Ziegel bzw Stein ist drauf.
Ohne Unterspannbahn bedeutet mehr oder weniger auch immer nicht winddicht, nur mal nebenbei bemerkt.
Fällt eventuell Schwitzwasser an welches auf die Dämmung tropfen kann?
Ohne wasserführende Ebene unter den Ziegeln muss man das leider in Betracht ziehen.
 

Martin45

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Holzfaserplatten fasern doch immer etwas. Das bringt Dreck über die Treppe in den Wohnraum. Überlege dir wie oft du dort oben bist und ob nicht eine Lage günstiger Bodenbelag drauf lohnenswert ist.
 

IceTea

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Moin,

Dampfbremse müsste eigentlich schon unterhalb der Betondecke vorhanden sein.
Ist doch schon alles bewohnt und wird drinnen geheizt, oder?
Hast du da vielleicht Informationen wie der Aufbau ist?
Die Decke ist doch bestimmt abgehangen, oder?
Vielleicht ein paar Bilder machen wenn es möglich is
Das Haus ist von 1971, also die Decke ist daher schon lange durchgetrocknet. Soweit mir bekannt ist, wurde zu der Zeit noch keine Dampfbremse verbaut. Die Decke ist auch nicht abgehangen.

Begehen möchte ich den Dachboden nicht wirklich. Ich möchte her Sachen ablegen, die man selten braucht. Wenn ich da 4-5 mal pro Jahr hochgehe ist viel.

War das mal ein Flachdach und wurde dann nachträglich mit einem anderen Dach bestückt?
Klingt fast so.
Gibt's eventuell Bilder?
Wie alt ist das aktuelle Dach bzw die Dacheindeckung?
Welche Dachneigung und welcher Ziegel bzw Stein ist drauf.
Ohne Unterspannbahn bedeutet mehr oder weniger auch immer nicht winddicht, nur mal nebenbei bemerkt.
Fällt eventuell Schwitzwasser an welches auf die Dämmung tropfen kann?
Ohne wasserführende Ebene unter den Ziegeln muss man das leider in Betracht ziehen.
Das Dach war schon immer in dieser Form vorhanden. Die Eindeckung ist von 2004 und besteht aus glasierten Ziegeln.
Die Dachneigung beträgt ca. 20°
Meine Idee war, dass ich die Dämmung durch die Holzfaserplatten ohne Folie drunter Diffusionsoffen gestalte und so die eventuell entstehende Feuchtigkeit ihren Weg aus dem Haus findet.
 

brubu

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Hallo
Estrichbodendämmungen sind wirklich kein Hexenwerk. Die Dämmstärke, bzw. Dämmwert sollte den Vorschriften an Ort ensprechen oder besser gleich dicker dämmen weil die Vorschriften laufend verschärft werden. So ist man was die Dämmung angeht in 10-20 Jahren auch noch aktuell.
Wir machen es uns jeweils einfach in 3 Schichten. Dampfbremse, druckfeste Dämmung ja nach Belastung und entsprechende Spanplatten drauf.
Bodenelemente mit aufgeklebter Dämmung nehmen wir nie.
Mehr braucht es nicht und empfiehlt bei uns niemand. Es ist kein Flachdach wo mit Bitumen geklebt werden muss.
Flumroc hat ev. Beispiele im Netz, sucht bitte selber.
Gruss brubu
 

Andreas W.

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Hallo IceTea,

so es sich um eine Betondecke handelt und Du die Dämmung auf der kalten Seite anbringst, wirst Du keine Dampfbremse brauchen.

Aber(!!):
achte darauf, daß Du nicht nur die Fläche (da, wo man "leicht" hinkommt) dämmst, sondern auch die Bereiche, die ggf. hinter den Fußpfetten Richtung Außenwand offen sind.
Insbesondere in den Hausecken.
Das ist schwierig von Innen zu machen, besonders bei flacher Dachneigung.
Aber sehr notwendig, weil es sonst ggf. unterhalb der Betondecke (also im beheizten Innenraum) zu Schimmelbildung kommt.

In dem Fall hilft auch eine Dampfbremse (egal wo) nicht, weil sich der Temperaturverlauf durch Dämmung (nur nicht am Rand/i.d.) Ecken dramatisch ändert, und die Flächen dort kalt bleiben.
U.U. (sogar recht wahrscheinlich) kälter als sonstwo im Innenraum, d.h. dort kondensiert Raumfeuchte und dann kann Schimmel wachsen.

Ob Deine geplante Dämmung für den Zweck geeignet ist, mußt Du mit dem Hersteller abklären.

Gruß, Andreas
 

brubu

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so es sich um eine Betondecke handelt und Du die Dämmung auf der kalten Seite anbringst, wirst Du keine Dampfbremse brauchen.
Das kann so sein aber generell würde ich eine solche Aussage ohne Berechnung nicht machen. Ich habe im Moment keinen solchen Fall und mag jetzt keine Zeit in Abklärungen investieren. Es funktioniert in der Praxis viel was theoretisch nicht möglich ist. Aber bei Problemen wird auf die Theorie abgestellt, egal wie der Einzelfall aussieht. Daher bin ich vorsichtig wenn ich auch bei jedem Altbau mit Problemen dieser Art konfrontiert bin und schon viel gemacht habe was nicht ganz den Vorgaben entspricht.
Gruss brubu
 

Andreas W.

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Hallo brubu,

ich schätze Deine Beiträge. Generell hast Du recht mit pauschalen Aussagen, zu mal ohne vor Ort gewesen zu sein.

Bei einem Massivbau mit ausgetrockneter Betondecke und Dämmung auf der kalten Seite, die ohne Luftzwischenraum eingebracht wird, ist die Sache so eindeutig (auch theoretisch), daß ich mich das hier schreiben traue.

Aus meiner Sicht ist im beschriebenen Fall hier die Gefahr von "kalten Stellen oder Ecken" auf der warmen Seite:

- durch starke, neu eingebrachte Dämmungwirkung in der Fläche in Kombination mit ggf. ungedämmten Bereichen in enger räumlicher Nähe dazu, und deswegen ggf.
enstehenden starken Temperaturdifferenzen an der Oberfläche des warmen Innenraums im entsprechenden Bereich -

um ein x-faches größer, als ein geringer Kondensatanfall in irgendeiner Delle im Betonrohboden, wo die Dämmung nicht plan aufliegt. Auf der kalten Seite.

Gruß, Andreas
 

IceTea

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Hallo brubu,

ich schätze Deine Beiträge. Generell hast Du recht mit pauschalen Aussagen, zu mal ohne vor Ort gewesen zu sein.

Bei einem Massivbau mit ausgetrockneter Betondecke und Dämmung auf der kalten Seite, die ohne Luftzwischenraum eingebracht wird, ist die Sache so eindeutig (auch theoretisch), daß ich mich das hier schreiben traue.

Aus meiner Sicht ist im beschriebenen Fall hier die Gefahr von "kalten Stellen oder Ecken" auf der warmen Seite:

- durch starke, neu eingebrachte Dämmungwirkung in der Fläche in Kombination mit ggf. ungedämmten Bereichen in enger räumlicher Nähe dazu, und deswegen ggf.
enstehenden starken Temperaturdifferenzen an der Oberfläche des warmen Innenraums im entsprechenden Bereich -

um ein x-faches größer, als ein geringer Kondensatanfall in irgendeiner Delle im Betonrohboden, wo die Dämmung nicht plan aufliegt. Auf der kalten Seite.

Gruß, Andreas
Für die Ecken hatte ich an flexible Holzfaserplatten gedacht. Die kann ich ja bei Bedarf auch mit dem Besen in die Ecken drücken.
 

brubu

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Das kann alles so sein, jedenfalls gibt mindestens Flumroc auch bei Beton eine Dampfbremse vor aber dies sind nur "Allgemeinbeispiele".
Wir haben meist alte Holzbalkendecken, da geht es eher um die Luftdichtigkeit. Interessant war es bei einem älteren Kunden der selber nicht mehr in den Estrich kam. Die Dampfbremse/Luftdichtigkeitsschicht war verlegt und abgeklebt, die Dämmung erst teilweise und der Kunde meinte er hätte jetzt schon weniger Durchzug im Haus. Bei Holzbalkendecken befürchte ich eher, dass die Kunden alte Teppiche, Kunststoffbeläge etc. auf dem Boden auslegen. (Kaltseite) Davor warne ich, wenn auch noch nie etwas passiert ist.

Anfangs war es "Mode" bei Cellulose wenn möglich keine Dampfbremsen zu verlegen. Ein Dämmspezialist hat damals etwa 35cm Dämmung im Dach eingeblasen ohne Dampfbremse. Er würde es nicht mehr machen weil die Wohnung sehr trocken ist und alle Feuchtigkeit zu schnell wegdiffundiert. Das ist ein komplett anderer Fall zeigt aber, dass der Verzicht auf die Dampfbremse zu einer Minderung des Wohnkomforts
führen kann auch wenn keine Bauschäden zu befürchten sind.
Gruss brubu
 

tomkaes

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Vorweg: der Dampfdiffussiondwiderstand deiner Stahlbetondecke von 100 - 130 entspricht dem einer Dampfbremse.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserdampfdiffusionswiderstand
Reicht also für den Speicher; da der genügend belüftet wird (keine Unterspannbahn / nicht winddicht).
Da du keine dampfdichten Flachdachaufbau einbaust, weitere Dichtlagen nicht erforderlich.

Hinweise Andreas wichtig (Mauerkronenüberdämmung!)
Hinweis von mir: fast alle großen Schäden die ich besichtigen durfte:
fehlender dichter und ausgedämmter Anschluss Speichereinschubtreppe an die Deckenkonstruktion.
(die kleinen: Rohr und Kabeldurchführungen El. + Hzg/San.)
 

brubu

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Danke tomkaes
Ich habs nicht so mit dem Beton. mü x d ist der Diffusionswiderstand nicht mal so klein. Was Löcher angeht wären wir wieder bei der Luftdichtigkeit die viel wichtiger ist.
Gruss brubu
 
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