Fragen zu meinem Projekt: Unterschrank aus Vollholz für Aqua

nobrainer

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich heiße Simon und bin neu hier. Da ich in der Suche nichts Vergleichbares gefunden habe, hier kurz ein paar Facts zu dem was ich vorhabe:

- Für ein minimalistisches japanisches Aquarium möchte ich einen Unterschrank mit klarem, dunklen Design aus Vollholz bauen (Bild siehe unten).

- Der Unterschrank muss 400kg tragen und soll die Maße L 95cm x B 60cm x H 70cm haben.

- Meine Erfahrung im Bau von Möbeln: Keine

- Vorhandene Werkzeuge: Kreissäge, Oberfräse, Lamellofräse, Stichsäge, Bohrmaschine.



Jetzt hoffe ich, dass ihr mir bei meinen Fragen helft.

- Alle tragenden Teile des Schrankes will ich mit ca. 25-30mm Vollholz bauen. Alle nichttragenden mit 18-22mm. Da die Platten mit z.B. 95x70cm recht groß sind: Gibt es da überhaupt eine Alternative zu Leimholzplatten, wenn es Vollholz sein soll? Möchte nichts furnieren lassen, sondern lieber ölen.

- Die beiden Türen des Unterschrankes möchte ich aufliegend mit Topfscharnieren befestigen. Denke die Türen werden mit 18mm Dicke und 42,5x70 recht schwer sein. Außerdem sind die Wände des Schrankes an denen sie befestigt werden dicker.
Habe die Hettich Multiblue Schablone aber trotzdem etwas Bedenken die Bohrungen richtig zu setzen.
Welche Scharniere würdet ihr mir empfehlen? Mit welchem Bohrer setze ich die Sacklöcher? Bohrmaschine mit Bohrständer und Tiefenstopp oder Oberfräse?

Vielen Dank schonmal!

Grüße
Simon
 

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fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Simon,
warum willst Du mit Massivholz den Eindruck von furnierten Spanplatten erzeugen?
Wenn Du der Einfachheit der Beschaffung wegen diese Platten verwenden willst, zerschneide sie für eine Rahmenbauweise.
Auch dann kannst Du das Teil in massivem Look erstellen.
Die Platten sind von ihrer Struktur, der Verleimung der einzelnen Lamellen zueinander, fast immer ohne absolute Richtigkeit der Stellung der Jahresringe zueinander, so, daß die Einzelplatten auf Dauer unterschiedlich breit werden können. Rahmen mit Füllungen aus diesem Material müssen nicht mit den üblichen, breiten Abplattungen gebaut werden. Es kann auch reizvoll sein, die Eckverbindungen sichtbar zu gestalten.
Denke mal über solche Konstruktionen nach !

Gruß Fritz
 

nobrainer

ww-pappel
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Hallo Fritz,

vielen Dank für Deine Antwort. Falls Du wegen der Bilder meinst ich möchte den Eindruck furnierter Spanplatten erzeugen: Es gab in Sketchup einfach keine geeignetere Oberfläche. Die Bilder soltten nur ungefähr zeigen wie der Schrank aussehen soll.

Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du bei Leimholz das Problem siehst, dass die Platten mit der Zeit unterschiedlich breit werden können und sich der Schrank verzieht?

Ist eine Konstruktion mit umlaufendem Rahmen nicht schwieriger? Ich hatte mich deswegen für die Konstruktion nur mit Platten entschieden, weil fast 100% der kommerziellen Hersteller für Unterschränke so bauen.

Was mich am Leimholz etwas stört ist der unruhige Eindruck der Oberfläche. Da hätte ich eigentlich gerne etwas homogeneres. Insgeheim bin ich wohl noch auf der Suche nach etwas anderem, weiß aber nicht was.

Gruß
Simon
 

R.Passion

ww-kiefer
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Hallo Simon

Es geht nicht um die Oberfläche deiner Zeichnung, sondern um die Konstruktion. So wie du deinen Unterschrank gezeichnet hast, werden normalerweise nur Möbel aus Span- oder Sperrholzplatten gebaut, die dann furniert werden.
Deshalb schauen die meisten Möbel auch so aus, weil sie eben aus Pressspanplatten gebaut werden. Wenn du deinen Schrank konstruktiv nicht ändern möchtest, dann würde ich dir furnierte Multiplexplatten empfehlen, die kanst du auch Ölen und man sieht hinterher kaum einen Unterschied zwischen massiv und furniert. Das spart die einiges an Geld und verzieht sich auch nicht so stark.
Wenn du dennoch massiv bauen möchtest, dann schau dir die Rahmenkonstruktion von Massivholzmöbeln mal gut an. Das wird dann schon um einiges komplizierter und wenn du mit Bohlen arbeiten solltest, dann wird dir dein Maschienenpark leider nicht ausreichen.
Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Einen guten Rutsch wünscht
Rainer Hallmann
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Simon,

die kommerziellen Teile dürften, wenn sie so aussehen, mit Sicherheit keine Massivholzprodukte sein; in der Regel also furnierte oder tapezierte Spanplatte darstellen.
Wenn Du mangels Maschinen keine Rohprodukte in Holz verarbeiten kannst, sind die Leimplatten eine Alternative.
Die Holzstückelung bleibt dabei eine optische, keine technische Schwäche.
Holz schwindet und bewegt sich in Richtung der Jahresringe. Wenn Holzplatten nicht aus stehenden Jahresringen (Mittel/Kernbrettern) bestehen oder so zusammengeleimt sind, haben sie noch Bewegung in der Gesamtbreite, sonst nur in der Dicke. Ich hätte keine Hemmungen, solche Leimholzplatten bei einem dunklen Holz zu Rahmenteilen auseinanderzuschneiden, zumal die Füllungen auch fast immer verleimt werden müssen.
Natürlich ist Rahmenbau mehr Arbeit, als einfach Platten zusammenzudübeln, aber das Ergebnis ist auch von höherer Befriedigung über die eigene Leistung begleitet.

Gruß Fritz
 

Helle

ww-birke
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Hallo Simon,

ganz abgesehen von deiner Frage;

Dir ist schon bewust was ein Aquarium wiegt!

Wasser, plus Glas und Steinbesatz am Boden.

Du solltest auf jeden Fall mehr statische Überlegungen im Aufbau einfliesen lassen als optische.

Gruß, Helle
 

Gischpl

ww-esche
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Hai zusammen,

das Problem hatte ich auch vor ein paar Jahren. Bei handelte es sich um ein Deltabecken mit 700L Fassungsvermögen.
Die Lösung schaut jetzt so aus. Mein Grundgestellt ist aus Item-profilen gebaut. Das sind Alu-Profilschienen, welche oft in der Industrie eingesetzt werden. Halten immens viel aus und man kann nahezu alle Formen daraus bauen.
Das ganze wurde dann mit Buche-Leimholz verblendet.

Hier mal ein Link zu dem Profilhersteller:

Item

Grüßle

Oli
 

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Hallo zusammen und vielen Dank für Eure Hinweise.

Aufgrund Eurer Einwände gegen Leimholz entschieden (kann sich etwas verformen und eigentlich baut man damit auf eine andere Art und Weise, traue ich mir aber noch nicht zu).
Ich möchte stattdessen nun formstabilere und presigünstigere Multiplex-Platten derselben Stärke verwenden.

Kann man die Multiplex dann mit einem schönen Echtholzfurnier furnieren lassen?

Falls ja: Schneide ich di Platten dann auf die gewünschten Maße zu und bringe sie dann zum Schreiner zum Furnieren? Ist das nicht megakompliziert dem Schreiner dann zu erklären welche Kanten und Seiten er furnieren muss (manchmal muss man die Rückseite nicht furnieren, manchmal dürfen die Kanten nicht furniert sein wegen der Lamellos).

Was den Punkt mit der Statik angeht ist der natürlich sehr wichtig, nicht nur die Optik, das stimmt schon. Deswegen habe ich mit 400kg Traglast großzügig kalkuliert, eigentlich stehen nur gut 300 kg drauf und ich denke mit den gewählten Materialstärken haut das hin. Kommerzielle Hersteller verwenden schlechtere Materialien in viel dünneren Stärken.

Grüße

Simon
 

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Hallo zusammen,

als Material verwende ich nun Tischlerplatten, die buchefurniert sind. Sieht jedenfalls sehr schön aus und isind nun endlich da.

Um das Holz dunkler zu machen, will ich es gerne ölen. Jetzt habe ich noch die folgende Frage:

Ich möchte gerne Einlassgriffe verwenden aus Metall (Alu, Edelstahl. So genau weiß ich das noch nicht). Kann man geöltes Holz und Metall bedenkenlos zusammen verwenden, z.B. bei Türgriffen oder Scharnieren? Oder beinträchtigt das Öl die Griffe dann irgendwie?

Kann ich die Innenseite des Unterschrankes auch ölen?

Und da eventuell mit dem Aquarium obendrauf doch etwas Feuchtigkeit mit im Spiel sein könnte: Wie würdet ihr die mit Umleimer versehenen Kanten schützen?

Danke Euch schonmal für eure Ratschläge.

Gruß
Simon
 

WinfriedM

ww-robinie
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Holz und Öl ist kein Problem. Innenseiten von Schränken dürfen mit den meisten Ölen nicht geölt werden, wg. Geruchsbelästigung. Mit ein paar wenigen Ölen geht das aber doch, wenn man sie zudem recht kurz einwirken lässt. Livos empfiehlt dafür z.B. die Kaldet-Lasur (ölbasiert) und Osmo schreibt auch irgendwo, dass das mit Hartwachsöl oder Topoil gehen soll.
 
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