Fragen zum Abrichten "Ausserhalb", wo und wie und warum

cherubrocker

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Moin!

Ich frage mich derzeit, wie ich mir das Leben etwas leichter machen koennte. Ich habe jetzt ein wenig mehr Uebung beim Abrichten "von Hand" -- mit Hobeln. Damit habe ich eine Tischplatte hergestellt aus mehreren Streifen Esche; anfaenglich 35mm dick, Laenge circa 1600mm, Breite zwischen 100mm und 150mm. Alles so lange geuebt, wie ich bei meinen letzten Fragen hier angeraten bekommen habe. Als "fertig abgerichtet" bezeichne ich, wenn die Kanten jeweils 90 Grad zueinander haben (messen mit Winkel), denn die Seiten jeweils zueinander parallel sind (Messschieber, Massstab), es entlang der Laenge mit den Peilleisten stimmt und ich mit der Rauhbank bei duennem Span durchgaengige Locken abnehmen kann.

Hobeln ist super und macht Spass und dicke Arme, aber meine naechsten Projekte wuerden mehrere Wochen Hobeln bedeuten -- und soviel Spass macht es dann doch nicht. Die Loesung sind natuerlich Hobelmaschinen, aber da gibt es ein paar Schwierigkeiten. Ich habe bei mir in der Werkstatt keinen Platz fuer gute/richtige Maschinen und dann wird's natuerlich schwierig. Mobile Maschinen sind eine letzte Moeglichkeit, aber letztlich wahrscheinlich unterdimensioniert fuer Moebelbau (keine Schraenke, Betten, etc.).

Meine Frage(n) also:
a) wie finde ich einen Ort, an dem ich abrichten kann; entweder selbst oder in einer Gemeinschaftswerkstatt oder wo auch sonst?
b) wieviel macht das aus, dass ich nicht "bei mir" abrichte; also im bezug auf Verziehen etc.?

Frage a) bezieht sich darauf, dass ich keine Werkstatt finde, die das machen wuerde -- oder so hohe Preise verlangt, dass es sich nicht lohnt. Und es leider ganz schwierig ist in Hamburg Gemeinschafts- oder Mietwerkstaetten zu finden, die dementsprechend ausgeruestet sind. Oder suche ich nur falsch?

Frage b) bezieht sich darauf, dass mein Holzhaendler zwar auch Abrichten anbietet; aber die Bohlen sind aussengelagert. Schnurgerade Bohlen beim Abholen verziehen sich beim Akklimatisieren bei mir schon deutlich. Bei mir zuhause und in der Werkstatt herrscht auch meistens eine andere Luftfeuchtigkeit, als viele so berichten. Im Wohnzimmer habe ich nie unter 50% relative Luftfeuchtigkeit, meistens knapp ueber 60%. Auch in meiner Mini-Kellerwerkstatt ist's meistens so.

Gruesse,
Christoph


PS: Vielleicht nennt man das Holz auch "fertig vorbereitet" und nicht nur abgerichtet; ich meine damit "ueber die Abrichte und durch den Dickenhobel". Ist gut moeglich, dass ich das Wort falsch verwende.
 

rhinelander61

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Moin Christoph,

Hast Du schon mal bei der Tischlerakademie geguckt? https://www.tischler-akademie.de/
Sitzt in Ottensen.
Da habe ich vor einer Weile ab und an was gemacht - jetzt wohne ich auf dem anderen Ende von HH.
Wenn es Kleinigkeiten sind, könnte ich nötigenfalls mit den kleinen Shinkos weiterhelfen. Da ich vorwiegend kleinere Sachen mache, mache ich eher 'von Hand'

HG Andreas
 

holzer1998

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Hallo Christoph,
zu deiner Frage a) habe ich auf die Schnelle das hier gefunden: https://haus-drei.de/projekt/metallwerkstatt/ ohne da näher reinzuschauen.
Alternativ kannst du schauen ob du bei einem Forenkollegen deine Teile aushobeln (lassen) kannst. Kommt vermutlich darauf an wie viel und wie häufig.

Zu Frage b) ich würde die Sachen grob zuschneiden und dann eine Weile vor dem hobeln im Raumklima akklimatisieren lassen. Wenn du sie dann kurzzeitig woanders hinbringst ist das nicht so tragisch.
Wenn du die Teile nach dem hobeln eine Weile nicht bearbeitest dann zwischen zwei Platten mit Zwingen einspannen. Dann sollte das passen.

Generell ist die Frage, wie viel Platz du hast und was du machen willst und wie häufig. Mit den kleineren Maschinen à la EB HC260 oder auch den Shinko kann man sicherlich schon etwas anfangen. Und dann ist die Frage, wann es dich anfängt zu nerven immer irgend woanders hin zu fahren.
Aber vielleicht ist es auch erst einmal ein guter Start unter a) und der Rest kommt mit der Zeit.

Ich würde es dir bei mir auch anbieten. Aber der Weg ist Dann doch ziemlich weit…:emoji_grin:
 

cherubrocker

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Moin,

danke fuer die Anregungen. Ich habe schon einige offene Werkstaetten angefragt, aber anscheinend ist das eher ungewoehnlich. Die meisten Benutzer/Besucher dieser haben wahrscheinlich gar keine Moeglichkeit selber zu bauen; die Anfrage "nur aushobeln" ist anscheinend selten. Bei Haus3 hatte ich schonmal angefragt. Auch bei der Tischler-Akademie habe ich bereits angefragt, dort allerdings erstmal nur wegen Kursen. Das hat bislang aber aus Zeitgruenden nicht funktioniert. Sobald das endlich mal klappt, koennte ich ja direkt fragen, ob es eine Moeglichkeit gaebe dort die Maschinen zu benutzen.

Die genannte Hobelmaschine von EB passt leider definitiv nicht in meine Werkstatt. Die Groesse der Shinko Abrichte/Dickenhobel ginge; allerdings immer mit Auf- und Abbau. Die Frage, ob die Dinger was taugen kann ich wahrscheinlich in vielen Beitraegen nachlesen. Meine Ansprueche an Hobelbreite ist nicht sonderlich gross (etwa 200mm); aber bei der Laenge und der gegebenen (oder fehlenden) Unterstuetzung bei Eingabe-/Abgabetisch bin ich skeptisch. Esche oder Ahorn in der Breite und 52er Staerke wiegen ja einiges, wenn man rund 2000mm Laenge hobeln moechte. Meistens bin ich aber auch deutlich kuerzer unterwegs (bis etwa 1200mm).

Forenkollegen wuerde ich bei so haeufig anfallenden Arbeiten eher nicht fragen.
 

MTrp

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Sofern es nicht zu oft der Fall ist, würde ich in eine Tischlerei gehen und fragen, ob Sie Dir Deine Werkstücke durch den Abricht-/Dickenhobel laufen lassen. Hast Du keine Tischler in der Familie oder im Bekanntenkreis, die Du diesbezüglich fragen könntest? Normalerweise sollte das nicht viel kosten. Im Idealfall - wenn Du dort jemanden kennst - ist es vielleicht sogar mit einer großzügigen Spende für die Kaffeekassa getan?

Frage b) bezieht sich darauf, dass mein Holzhaendler zwar auch Abrichten anbietet; aber die Bohlen sind aussengelagert. Schnurgerade Bohlen beim Abholen verziehen sich beim Akklimatisieren bei mir schon deutlich.

Spricht etwas dagegen, Deine Werkstücke nach dem Akklimatisieren bei Dir noch mal zum Abrichten hinzubringen?
 

Glismann

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Frag doch mal den Tischler um die Ecke.
Ich würde Dich allerdings nicht an die Maschine lassen, sondern Dir das eben abrichten.
Je nach Menge reicht auch mal was für die Kaffekasse.
 

cherubrocker

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Sofern es nicht zu oft der Fall ist, würde ich in eine Tischlerei gehen und fragen, ob Sie Dir Deine Werkstücke durch den Abricht-/Dickenhobel laufen lassen. Hast Du keine Tischler in der Familie oder im Bekanntenkreis, die Du diesbezüglich fragen könntest? Normalerweise sollte das nicht viel kosten. Im Idealfall - wenn Du dort jemanden kennst - ist es vielleicht sogar mit einer großzügigen Spende für die Kaffeekassa getan?
Moin, meine Antwort soll nicht gegen Dich oder Deine Antwort gerichtet sein; ich habe beide Teile gelesen und werde nach einem kurzen Einschub wieder ganz sachlich.
--- [Anfang offtopic Einschub] : Ich weiss wirklich nicht woher dieser Hinweis auf "fuer die Kaffeekasse" kommt. Vielleicht ist das ein Unterschied zwischen Stadt und Land, oder regional unterschiedlich? Ich habe in den letzten 20 Jahren absolut keinen Handwerksbetrieb mehr gefunden, der etwas fuer "nen Fuenfer" oder "fuer die Kaffeekasse" macht. Aber das war ja auch nicht die Antwort in dem thread. [Ende offtopic Einschub] ---

Frueher konnte ich zu (m)einem Tischler gehen, bei dem ich mal ein Praktikum gemacht habe und ab und zu ausgeholfen habe. Aber der hat vor Ewigkeiten seine Werkstatt geschlossen. In meinem direkten Bekanntenkreis gibt es (leider) keine echten Tischler mit Werkstatt mehr. Was mir bei meinen Metallsachen hilft, ist dass ich da eine Lehrwerkstatt kenne. Mit ein wenig Zeit funktioniert das ganz gut, da die Lehrlinge nicht nur Probearbeiten machen sollen. Fuer Tischlereien kenne ich da niemanden (mehr). Ich verstehe die Profis ja auch; die wenigen Werkstaetten, die noch mit Massivholz arbeiten brauchen wirklich keinen Hobbydeppen wie mich.

Die Sache mit dem Aushobeln beim Haendler waere mit relativ viel hin- und herfahren sowie schleppen verbunden, plus der Tatsache dass es auch nicht wirklich so guenstig ist. Wenn ich aber auch noch den Zuschnitt da machen lassen wuerde, dann wuerde das Holz etwa drei bis viermal so teuer werden.

Ich lese jetzt jede Menge Berichte und Erfahrungen mit den "kleinen", bzw. mobilen Maschinen. Es sieht so aus, als ob die Dickenhobel mit ein wenig Vorrichtungsbau nutzbar waeren. Zur Abrichte habe ich noch nicht so viel gefunden, es sieht so aus, als ob es nur genau zwei Geraete gaebe.
 

Ed-o-mat

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--- [Anfang offtopic Einschub] : Ich weiss wirklich nicht woher dieser Hinweis auf "fuer die Kaffeekasse" kommt. Vielleicht ist das ein Unterschied zwischen Stadt und Land, oder regional unterschiedlich? Ich habe in den letzten 20 Jahren absolut keinen Handwerksbetrieb mehr gefunden, der etwas fuer "nen Fuenfer" oder "fuer die Kaffeekasse" macht. Aber das war ja auch nicht die Antwort in dem thread. [Ende offtopic Einschub] ---

Off toppic: Ich habe vor nicht mal einem Jahr einen Besuch beim Tischler gemacht, weil ich was breiteres auf Dicke gehobelt haben wollte... er wollte dafür nichts haben, ich habe dann 20 Euro in die Kaffeekasse geworfen. Ich war dort nicht mal Kunde... Und nein, das ist nicht auf dem Land. Dafür werde ich meine nächsten Maßmöbel dort bauen lassen.


Ich habe die Shinko Abrichte: Bin ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis in Bezug auf die Größe. Schönes Hobelbild, gute Verarbeitung. Für den Preis und die Größe wird es schwierig, was besseres zu finden.
 

FredT

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Es gibt immer die zwei Möglichkeiten: mal schnell was für die Kaffekasse machen, oder mit Termin und dann gegen Rechnung. Nun frag mal...
Beim Glaser läuft das unter Barverkauf; wie läufts beim Tischler, wenn du das Holz mitbringst, oder beim Metaller? ...

Aber meine Frage war noch offen: Was spricht gg das Planfräsen mit der OF nach dem Verleimen?
 

Mitglied 92456

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Solltest Du im Osten Hamburgs sein, kann ich Dir anbieten das Ganze auszuhobeln.
Berechnung ist ganz einfach. Bis zu einer halben Stunde 15,- € , bis zu einer Stunde 25,-€ als Spende für https://sternenbruecke.de/jetzt-spenden/index .
Alles deutlich über eine Stunde wird zu unserem Verrechnungssatz abgerechnet. Da wir niemanden an die Maschine lassen, machen wir das Abrichten.
Wenn Interesse besteht kannst Du mir gerne eine Nachricht schicken.
 
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cherubrocker

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Solltest Du im Osten Hamburgs sein, kann ich Dir anbieten das Ganze auszuhobeln.
Wow, vielen Dank fuer das Angebot -- dabei kennst du mich nicht mal. Zumindest sehr wahrscheinlich.

Ich wohne im aeussersten Westen Hamburgs; das Haus der Sternenbruecke kenne ich natuerlich.

Aber meine Frage war noch offen: Was spricht gg das Planfräsen mit der OF nach dem Verleimen?
Gute Frage. Wahrscheinlich eher wenig; die Vorrichtung dafuer muesste ich auch entweder bauen oder kaufen. Gewinnt man da viel, zeitlich oder vom Platz her? Ich bin nicht direkt drauf gekommen, weil ich bislang alles mit Handhobeln gemacht habe. Da war der Gedankensprung zum maschinellen Hobel kuerzer.
 

FredT

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Das baust du einmal, und kannst es immer in deiner Werkbutze machen, wann immer du das willst, und wenn du die Teile fertig geleimt hast...
 

seschmi

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Eine ADH muss gar nicht so viel Platz wegnehmen: Ich habe eine HC260 mit Fahreinrichtung. Bei der wird zum Dickenhobeln sowieso eine Tischhälfte abgenommen.
Wenn man die so in die Ecke schiebt, ist das schon recht wenig Platz und lässt sich gut unterbringen.

Oder ist dein Problem der Platzbedarfs beim Hobeln? Für zwei Meter lange Bohlen brauchst Du ja vier Meter Länge…
 

Arkhan1806

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Ich hab bei mir auch eine HC260 rumstehen. Wie schon gesagt, braucht die garnichtmal so unendlich viel Platz, wenn man da den einen Tisch abbaut. Da würde ich wirklich nochmal ernsthaft drüber nachdenken. Absaugungen gibt's auch in relativ klein, die passen dann auch mal in ein Regal. Wenn du willst, könnte ich dir anbieten, dir die Abrichte bei mir einmal anzuschauen, ich wohne etwas nördlich von Kiel.
Nur mit Dickenhobel würde ich würde ich das auf Dauer nicht machen. Habe das auch ne ganze Zeit lang gemacht, da hat man irgendwann keine Lust mehr drauf. Und wenn du dann nen kleinen Dickenhobel, ne Vorrichtung dafür und vielleicht noch eine Vorrichtung zum Planfräsen mit Oberfräse hast, dann bist du mit dem Platzbedarf auch irgendwann wieder bei ner kleinen Abrichte...
 

Martin45

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plus der Tatsache dass es auch nicht wirklich so guenstig ist. Wenn ich aber auch noch den Zuschnitt da machen lassen wuerde, dann wuerde das Holz etwa drei bis viermal so teuer werden.
Nunja. Die Arbeiten, die du da wünscht, erfordern ja nunmal bei einem Profi einen gewissen Maschinenpark, der gutes Geld kostet, das auch irgendwie erwirtschaftet werden muss. Wie du selber merkst, braucht es da auch nicht nur die Maschinen, sondern auch den Platz, der kostet. Ich mein eine Karte für Robby Williams kostet 120-200Euro und wird als günstig empfunden (O-Ton neulich in einer Unterhaltung auf dem Weihnachtsmarkt) und die Autowerkstatt nimmt auch 120Euro/h und keiner zuckt und dann wird hier der Schreiner (ich lese das öfter bei Anfragen hier), der seine Arbeit für "Kleinkram" unterbrechen soll, als teuer empfunden (neulich war glaube ich eine Summe von 80Euro im Gespräch).

Unterschätze auch nicht, was du an Spänen und Verschnitt produzierst. Da relativierst sich auch ein 3-facher Preis nochmal.
In Hamburg kann ich dir leider nicht helfen, wärst du um die Ecke, sähe das anders aus. Hier auf dem niederrheinischen Dorf, hilft man sich übrigens in der Nachbarschaft noch gegenseitig, wie es "sich gehört". Und das ist gut so.
 

Bubble

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Zu Frage b) ich würde die Sachen grob zuschneiden und dann eine Weile vor dem hobeln im Raumklima akklimatisieren lassen. Wenn du sie dann kurzzeitig woanders hinbringst ist das nicht so tragisch.
Wenn du die Teile nach dem hobeln eine Weile nicht bearbeitest dann zwischen zwei Platten mit Zwingen einspannen. Dann sollte das passen.
Gibt es dazu Richtlinien/ Erfahrungswerte wie lange Holz in etwa braucht um sich auf eine veränderte Luftfeuchtigkeit einzustellen? Ich habe mir kammergetrocknetes Holz gekauft und im Freien grob zugeschnitten. Die zugeschnittenen Teile lass ich nun im Wohnraum akklimatisieren und würde sie gerne in 1-2 Wochen in meiner Werkstatt abrichten und weiter verarbeiten. Hab nun aber etwas Bedenken da meine Werkstatt im Moment nicht beheizt wird und sicher kein Wohnraum Klima hat.

Hab mit einem billigen Holzfeuchte Messgerät nach dem Kauf ca. 8-9% Holzfeuchte gemessen. Vor dem Zuschnitt musste das Holz eine Nacht (überdacht) draußen verbringen. Am nächsten Tag habe ich bereits ca. 11,5 % gemessen. War aber nach wenigen Stunden im Wohnraum bereits wieder auf 8-9%.
 

cherubrocker

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Nunja. Die Arbeiten, die du da wünscht, erfordern ja nunmal bei einem Profi einen gewissen Maschinenpark, der gutes Geld kostet, das auch irgendwie erwirtschaftet werden muss. Wie du selber merkst, braucht es da auch nicht nur die Maschinen, sondern auch den Platz, der kostet.
Ich habe nichts davon gesagt, ob das zu teuer ist. Auch habe ich kein Unverstaendnis dafuer geaeussert. Arbeit und Platz kosten Geld. Ich habe zuwenig Platz fuer eine grosse Maschine (ja, auch eine "kleine" HC260). Und die Laenge meiner Hobelstuecke ist fuer eine Hobelmaschine durch die maximale Raumlaenge auf etwa 1800mm limitiert.
Die Menge des Verschnitts kann ich (noch?) nicht beurteilen. Beim Abrichten von Hand ist es sehr viel weniger. Ich meine im bezug auf die sauber besaeumten Bretter. Aber selbst 50% waeren noch OK, zumindest kalkuliere ich dabei so bei meinen Projekten.
Und im bezug auf die tatsaechlich anfallenden Kosten gibt es die "Hobby-Rechnung" und die halbwegs wirtschaftliche. Mir fehlt das betriebswirtschaftliche Fachwissen, wie teuer Aushobeln fuer einen Schreiner wirklich ist. Dann koennte man vielleicht die Relation sehen.

Meine Hobby-Rechnung ist, dass ich einen bestimmten Sachwert- und Zeiteinsatz habe. Meine Zeit ist mir auch "Geld" wert, siehe meinen Hinweis auf "wochenlang nur Aushobeln macht keinen Spass". Meine Bretter sind nicht super schief, fuer ein Beispielbrett 1600x150x35 brauche ich zwischen anderthalb und drei Stunden, manchmal auch laenger. An guten Tagen schaffe ich damit ein Brett pro Tag, neben all den anderen Belanglosigkeiten, die sich "mein Leben" nennen. Meistens brauche ich mehr als zwei Stunden und gut anderthalb Tage. Fuer meine naechsten Projekte benoetige ich ungefähr 40 Bretter ähnlicher Groesse; macht im Erwartungswert zwei Monate jeden Tag nur Hobeln. No fun for me. Deswegen habe ich die initiale Frage gestellt. Mache ich den geringsten Aufwand, also auftrennen und abrichten beim Holzhaendler springt der Kubikmeterpreis fuer Esche von aktuell 1120,- Euro auf rund 2600,- fuer den guenstigsten Fall (dickste Variante), bzw. rund 3500,- Euro fuer die Dicke, die ich auch benoetige.

Ich denke gerade, dass ich die Hobelmaschine im Keller besser sein lassen sollte. Ich werde die Anregung mit dem Planfraesen aufnehmen und wahrscheinlich auf eines der netten Angebote zurueckgreifen. Mittelfristig finde ich vielleicht doch eine Gemeinschaftswerkstatt, bei der ich sowas regelmaessig ohne riesigen Aufwand machen kann.

Danke fuer die Anregungen und Hinweise.
 

Johannes

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Hallo,
meiner Meinung nach hast du verschiedene Möglichkeiten. Um ordentlich abrichten zu können, sollte die Abrichte in Relation zum Werkstück eine gewisse Größe haben. Wenn du das "Ausserhalb" machst, ist das immer mit einigem Aufwand verbunden. Die kleinen Dickenhobelmaschinen (Metabo, Makita oder Shinko) funktionieren zwar recht gut, können aber nur mit extrem viel Aufwand zum Abrichten genutzt werden.
Das Abrichten mit der Handoberfräse ist auch recht zeitaufwendig und sehr laut und staubig.
Da du ja geübt bist, von Hand zu hobeln, würde ich an deiner Stelle folgendes in Erwägung ziehen. Anschaffung einer kleinen Dickte (siehe oben) und Abrichten von Hand. Dabei muß das Abrichten nicht bis zur perfekten Fläche geschehen, sondern nur soweit, daß du anfangen kannst das Brett durch die Dickte zu lassen.

Es grüßt Johannes
 

rhinelander61

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... Mache ich den geringsten Aufwand, also auftrennen und abrichten beim Holzhaendler springt der Kubikmeterpreis fuer Esche von aktuell 1120,- Euro auf rund 2600,- fuer den guenstigsten Fall (dickste Variante), bzw. rund 3500,- Euro fuer die Dicke, die ich auch benoetige.
Moin cherubrocker.

Wow, das ist mal ne geile Marge. Davon kaufen andere Leute ADHs. :emoji_wink:
Für das anstehende Projekt mit 40 Brettern erscheint mir das Angebot vom @Hamburger Jung deutlich besser.
Und für 1.400 bis 2.300 kannst Du jede Kaffeekasse sprengen.
Jochen Lichtenberg hat auch "freie Kurse", in denen man bauen kann, was man möchte und den Support bekommt, den man benötigt.

Und bei kleineren Stückzahlen oder überschaubaren Abmessungen erscheint mir der Vorschlag von Johannes ganz ansprechend.

HG aus Hamburgs Osten

Andreas
 

Mitglied 24010 keks

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Wow, das ist mal ne geile Marge. Davon kaufen andere Leute ADHs. :emoji_wink:
Du vergisst, dass beim auftrennen und hobeln ein Haufen Verschnitt entsteht. Man kann mal grob von 50% - 60% Ausbeute ausgehen. Somit ist die Marge gar nicht soooo fett! Für einen ganzen m³ steht man auch eine gute Zeit beim auftrennen und aushobeln, selbst wenn man Profimaschinen hat.
Kommt natürlich auch ein wenig auf die Querschnitte an die dann nachher gewünscht werden... Ich find die Preise nicht unfair.

Gruß Daniel
 

cherubrocker

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[...] Wow, das ist mal ne geile Marge. Davon kaufen andere Leute ADHs. :emoji_wink: [...]
[...] Ich find die Preise nicht unfair. [...]
Moin,

die Diskussion driftet immer weiter ab. Wie bereits erwaehnt spielen wirtschaftliche Ueberlegungen-- wie immer -- eine Rolle. Ich habe unfairerweise direkt den cbm Preis hochgerechnet fuer mein Projekt. Ich denke auch nicht, dass der Haendler das als echtes Geschaeft betreibt -- fuer die meisten Kunden werden wahrscheinlich ein paar Balken ausgehobelt und gut ist. Meine Projekte liegen bisher auch alle eher im Bereich um die 50 Liter. Und nochmal, ich koennte von was-weiss-ich fuer einem Geraet traeumen. Ohne eine andere Werkstatt ginge es bei mir/fuer mich nicht. Es handelt sich also nicht um eine primaer finanzielle Frage.

Meine initiale Frage drehte sich ja um "wo geht das ueberhaupt" und "gibt es Bedenken bei mehrfachem Transport". Implizit steckt darin, dass ich (natuerlich?) Interesse habe, dass auch selber machen zu koennen. Da ich eigentlich plane noch das ein oder andere "Holzprojekt" zu bauen wird sich die Aufgabe immer wieder wiederholen. Von daher halte ich die Arbeitsweise Bohlen bestellen -> nach Hause bringen, akklimatisieren und besaeumen mit grobem Zuschnitt -> zurueck zum Aushobeln -> wieder akklimatisieren lassen und zuhause fuegen ggf. mit einer weiteren Schleife nur dann auch fuer sinnvoll, wenn es nicht auch noch finanziell den Rahmen sprengt. Das Arbeiten in einer Gemeinschaftswerkstatt faende ich daher am besten geeignet; aber mangels meiner (neudeutsch?) "Vernetzung in der Szene" kenne ich einfach zu wenig davon.

Fuer den "gesparten" Betrag koennte ich mir vielleicht alles moegliche kaufen, aber eine "Fraesabrichte" scheint erstmal da am sinnvollsten zu sein. Zumindest solange ich keinen "einfachen" Zugang zu ADHn habe.

Gruesse,
Christoph
 

Glismann

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Als Tischler mit entsprechendem Maschinenpark sag ich mal:

Eine Maschinenstunde kalkuliere ich mit ca. 90,-- bis 100,-- Euro.
Da ist Wartung, Strom, Messer, Entsorgung der Späne und ein Mann der das macht dabei.

Wenn den einer kommt und 2 Bretter gehobelt haben möchte, geht das schon mal für die Kaffeekasse.
Ich möchte ja auch einen guten Eindruck machen.
Wenn das mehr wird, muss man über den Preis reden.
Nur kostet eine Stunde pro Mann/Frau schon über 60,--€ und das alles ohne MWST.


Aber wie im Leben, alles ist teuer und verhandeln kann man immer.
 

Martin Graf

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Ein Freund von mir bearbeitete sein Holz viele Jahre ausschließlich mit Handwerkzeugen. Lediglich eine Bandsäge hat er für das Auftrennen, Grobzuschnitt und für Längsschnitte. Seit zwei Jahren steht ein tragbarer Dickenhobel (Metabo?) in seiner Werkstatt. Er richtet eine Seite grob ab, so dass er eine Referenz hat. Kleine Vertiefungen stören nicht. Dann die Gegenseite mit dem Dickenhobel und danach die erste Fläche parallel hobeln. Das geht erstaunlich schnell und ist ein guter Weg für Heimwerker, die bereits Erfahrungen mit dem Handhobeln haben und wenig Platz in der Werkstatt haben.
Gruß Martin
 
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