Fragen zum wasserlöslichen Acrylat-Lack Aqua Clou L11 protect

camelot

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Hallo,

habe mich für eine Schreibtischoberfläche (Leimholz Buche, 210x80cm) für den Aqua Clou L11 protect seidenglänzend entschieden. Ich mag zwar Öl, aber mit Geränke abstellen und schwitzige Arme ablegen und so weiter ist mir ein Lack schon lieber. Außerdem wollte ich mal mit Lack Erfahrungen sammeln. Kennt den jemand und kann mir Verarbeitungstips jenseits denen, die auf der Dose stehen, geben?

Habe bisher 4 Schichten jeweils 10% mit Wasserverdünnt mit einer Schaumrolle aufgetragen, kleiner Zwischenschliff natürlich.(erst mit 400er, dann mit 600er) Das Ergebnis ist ganz ok. Das Auftragen mit der Rolle ist in Ordnung und 2 Schichten waren mir nach der Augenprüfung noch zu wenig.
Aber irgendwie bin ich doch kein Fan davon. Wenn ich Schleifpapier 400 und kleiner benutze (wie empfohlen), hole ich für meinen Geschmack sehr viel wieder runter (vieleicht 1 Tag Trokenzeit zu wenig gewartet?). Ich habe das Gefühl es baut sich langsam eine Grauschleier auf (nur ganz leicht!), ohne das der Lack schon eine besondere Dicke hätte. Ein Nase am Umrührer zeigt, das der Lack auch mit zunehmender Dicke fast undurchlässig grau wird. Daher bin ich unsicher ob ich noch mehr Schichten draufpacken möchte.

Mich würde interessieren:
- Wie lange sollte man für einen Zwischenschliff warten und wie lange vor der eigentlichen Benutzung?
- Welche Körnung für den Zwischenschliff?
- Wieviele Schichten für eine Tischoberfläche?

Vielen Dank für jeden Tip.

David
 

WinfriedM

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Diese wasserbasierten Acryllacke sind in der Regel recht schnell trocken, so dass man nach wenigen Stunden schon Zwischenschliff und nächste Schicht auftragen kann. 1 Tag Trockenzeit sollte auf jeden Fall reichen. Zwischenschliff ist für mich immer nur, das Holz ganz sanft mit Hand zu streicheln. Es geht nur um Glättung der Oberfläche, um z.B. aufgestellte Holzfasern und Staubeinschlüsse wegzunehmen. Zwischenschliff mach ich in der Regel mit Korn 320-400.

Wasserlacke feuern nur wenig an und der Lack wirkt auch milchig trübe. Wie du es beschrieben hast, sieht man das dann besonders bei höheren Schichtdicken. Buche ohne Anfeuerung kann langweilig wirken, ich mags in den meisten Situationen nicht so sehr.

Was mich mal interessieren würde: Wie die Chemikalienbeständigkeit dieses Lackes ist. Kannst du da mal einen Test machen? Einmal hochprozentigen Alkohol einwirken lassen, also Spiritus, Ethanol >94% oder Isopropanol. Und dann mal diverse Hautcremes für 1-2 Tage einwirken lassen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass viele Wasserlacke hier ihre Probleme haben. Ein Testmuster sollte aber schon 1 Woche getrocknet sein.
 

camelot

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Danke für die Anwort!

Ich bin mit dem Zwischenschliff auch generell ganz vorsichtig und möglichst ohne Druck. Umsomehr wundert mich doch der gut sichtbare Einfluss.

Zum Anfeuern hab ich dünne Schicht Biopin Bienenwachslasur aufgetragen. Die zog als Erstanstrich gut ein, erzeugte noch keine Wachsschicht an der Oberfläche und nach einem Nachschliff wirkte die Oberfläche "trocken"(oder fett-arm) genug für eine Lackschicht.
Der Grund für die Bienenwachslasur ist der, dass ich den restlichen Tisch mit diesem behandelt habe und somit auch die selbe Tönung hinbekomme. Ich hatte mir Sorgen wegen des Wachses gemacht und das vorher auf dem Teststück ausprobiert. Lief dort super und auf der Tischplatte auch. Wie das jetzt mit dem Langzeithaftung ist, wird die Zeit zeigen. Pur mag ich den Lack auch nicht. Leicht tönen tut er auch. Aber das geht auf meiner Buche mehr so in die rötlich Richtung. Ich mag aber das warme, bräunliche mehr.:emoji_slight_smile:

Den Test kann ich mal machen, da ich bereits vorher auf einem Verschnittstück mit dem Lack experimentiert habe. Ist auch schon länger als eine Woche alt. Muss nur einmal sehen, ob ich die Chemikalien bereits im Hause habe. Also hochprozentiges Isoprop auf jedem Fall, Hautcremes gibt es genug bei meiner Frau.
Bei Spiritus wird es schwieriger. Da habe ich nur "Frosch Spritus Glas-Reiniger". Da sind aber laut Produktetikett auch noch < 5% Tenside, wasserlösliche Lösungsmittel und Lebensmittelfarbstoff enthalten. :confused:
 

Mitgliede25046

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Wie lange sollte man für einen Zwischenschliff warten und wie lange vor der eigentlichen Benutzung?

siehe Datenblatt oder direkt auf der Dose (2h)

AQUA CLOU Holzlack - Holzlacke - Produktansicht - Produkte - CLOU.de

Welche Körnung für den Zwischenschliff?

120er reicht in der Regel aus, alles was über 240 geht ist i.d.R. sinnlos.

Wieviele Schichten für eine Tischoberfläche?

3-5 kommt aber immer auf den Lack der zum Einsatz kommt an.


Als kleine korektur: Es gibt nur Lack auf Wasserbasis nicht wasserlöslichen Lack.:emoji_wink:

Was mich mal interessieren würde: Wie die Chemikalienbeständigkeit dieses Lackes ist.

Ist mit der DIN 68 861 - 1B (chem. Beanspruchung) gekennzeichnet

http://www.tischler-ole-welzel.de/O...%20M%F6beloberfl%E4chen%20Best%E4ndigkeit.pdf

oder mal selber gockeln
 

Mitgliede25046

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Edit: Bei Wasserlack ist auf jedenfall voher ein wässern und schleifen nötig.

schönes WE
 

camelot

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Die Angaben auf der Dose kenne ich, kann ja lesen :emoji_wink:. Ich hatte ja nach Tips gefragt, die über diese hinausgehen. Guido Henn empfielt in diesem Video z.B. 3-4h: Richtig beizen und lakieren.
Übrigens wird diese Video auch von Clou unter Service/ExpertenTipps aufgelistet. Wirkt auch irgendwie wie ein Clou Werbefilmchen.

120er reicht in der Regel aus, alles was über 240 geht ist i.d.R. sinnlos.
Inwiefern ist das sinnlos? Die Empfehlung aus dem oben genannten Video waren 400er. Wie setzt du denn das Schleifen ein. Bei dir klingt das, als würdest du vie l Lack wieder runternehmen. Bei Winfired klingt es so, als würde er nur die festgeklebten Körnchen runterraspeln. Selber bin ich noch unentschieden, ob ich nun eher mehr wieder runter nehmen soll oder nur alles was oben absteht. :confused:

3-5 kommt aber immer auf den Lack der zum Einsatz kommt an.
Bei mir geht es direkt um den Aqua Clou L11 protect. :cool:
 

WinfriedM

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Auf Biopin Bienenwachslasur eine Acryl-Aqua-Lack - das ist schon sehr experimentell, wäre mir zu riskant. Aber gut, manchmal funktionieren ja die verrücktesten Sachen...

Frag aber keinen Profi, was er davon hält :emoji_wink:
 

Mitgliede25046

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Inwiefern ist das sinnlos?

Ich schleife fast immer mit 120er den Schliff nach dem Wässern und anschließend den 1.,2.,... Zwischenschliff beim Lackieren. Eher sellten feiner als 180 ( Aber dann auch nur zum Schluss), weil das A länger dauert, B sich das Papier schneller zusetzt und C der spürbare riesen Unterschied ausbleibt nach dem die letzte Lackschicht aufgetragen wurde.

Bei mir geht es direkt um den Aqua Clou L11 protect.

Wenn du dich an die Vorgaben des Herstellers hälst, bist du immer auf der sicheren Seite. Da kann dir keiner einen besseren Tip geben, als der Hersteller selbst.
Zu deinen Lackschichten würde ich wie oben erwähnt min. 3 aber nicht mehr als 5 auftragen.
 

camelot

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Danke nochmal.

Ok, dann versuch ich das jetzt noch mal mit einem 180er Schleifgang und einer letzten Schicht. Schau mir dann mal an, wie das aussieht.

@Winfried: Wenn ich es nicht vorher genau getestet hätte, hätte ich es auch nicht gemacht. :emoji_grin: Außerdem hatte ich keine andere Möglichkeit die Tönung aufeinander abzustimmen.
 

WinfriedM

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Schliff vor dem Lackieren reicht 120-180 aus, je nach Anspruch. Aber es ging ja um den Zwischenschliff. Da kommt es auch noch etwas drauf an, ob der erste Zwischenschliff oder weitere. Beim ersten Zwischenschliff muss man noch etwas mehr Unebenenheiten wegnehmen, da kann man auch mal mit Korn 240 ran. Alle weiteren brauchen nur noch wenig Materialabnahme, da ist mir Korn 320-400 lieber.

Schliff mit 400 als unsinnig zu bezeichnen, da bin ich ganz anderer Meinung. Hab erst gestern wieder zahlreiche Teile lackiert (Oli Aqua Standard mit Pinsel) und überall mit 400 zwischengeschliffen. Außerdem widerspricht das deiner zweiten Aussage, sich an die Empfehlungen des Herstellers zu orientieren, der ja Korn 400 empfiehlt. Es kommt auch sehr auf den Anspruch an, den man an eine lackierte Fläche hat. Bei 400 ist auch die Gefahr nicht so groß, zu viel abzutragen. Gerade Anfänger können da nicht so viel falsch machen.

Was die Empfehlungen der Hersteller angeht: Gerade Clou finde ich in dieser Hinsicht schlecht. Da werden wichtige Hinweise nicht gegeben und Tipps&Tricks sucht man bei denen oft vergeblich. Ich hab mich da schon oft gefragt, wie man so schlecht auf diesem Gebiet der Anwenderunterstützung sein kann. Zumal die ja in jedem Baumarkt stehen und explizit eben Nicht-Experten als Zielgruppe haben. Ich kann mir das nur mit "alteingefahrene Strukturen, die nie hinterfragt wurden" erklären.

Genau an dem Punkt sind deshalb Erfahrungen von Anwendern sehr wichtig. Die meisten Clou-Produkte sind ja gut, man muss nur wissen, wie man damit optimal arbeitet.

Ich hoffe, die wachen mal auf und erkennen die Möglichkeiten moderner Medien. So in der Art wie Holzwerken das für Clou gemacht hat:

https://www.youtube.com/watch?v=QGCF6Y9yDHU
 

camelot

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Was die Empfehlungen der Hersteller angeht: Gerade Clou finde ich in dieser Hinsicht schlecht. Da werden wichtige Hinweise nicht gegeben und Tipps&Tricks sucht man bei denen oft vergeblich. Ich hab mich da schon oft gefragt, wie man so schlecht auf diesem Gebiet der Anwenderunterstützung sein kann. Zumal die ja in jedem Baumarkt stehen und explizit eben Nicht-Experten als Zielgruppe haben.
Hat mich auch gewundert, dass es auf deren Seite zum Produkt nicht mehr gibt, als auf der Dose steht. Sowas wie vorheriges Wässern wird z.B. nirgends erwähnt.

Genau an dem Punkt sind deshalb Erfahrungen von Anwendern sehr wichtig. Die meisten Clou-Produkte sind ja gut, man muss nur wissen, wie man damit optimal arbeitet.
Deshalb hatte ich hier auch nochmal nach konkreten Erfahrungen mit dem Produkt gefragt. Die Dose lesen kann ich ja inzwischen selber. :emoji_slight_smile:

Ich hoffe, die wachen mal auf und erkennen die Möglichkeiten moderner Medien. So in der Art wie Holzwerken das für Clou gemacht hat:

https://www.youtube.com/watch?v=QGCF6Y9yDHU

Das Video hatte ich oben ja auch schon mal verlinkt. Aufgrund des Videos hatte ich diesen Lack verwendet, weil ich dadurch ja schon eine praktische Anleitung dafür habe. Clou listet dies ja auch unter Experten-Tipps. Sind auch nur Clou Produkte dargestellt. Die haben es wahrscheinlich auch gesponsort. Um so seltsammer das im Video ein 400er Zwischeschliff während auf der Dose von 180-240er gesprochen wird? :confused:
Genauso heißt es im Video mindestens 3-4h warten auf der Dose 2h?:confused:
 

WinfriedM

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Und ganz oft kommen hier im Forum auch Frager, die nicht mal lesen, was auf der Dose steht. Da fass ich mich auch immer wieder an den Kopf, wie man so ignorant und unachtsam sein kann :emoji_wink:

Der Hinweis, guck mal, was auf der Dose steht und lies mal die technischen Merkblätter, sind von daher auch immer wieder angebracht. Leider.

Wässern: Ich würde das nicht als "unbedingt nötig" bezeichnen. Mache ich auch oft nicht, weil ich es einfacher finde, nach dem ersten Lackauftrag die aufgestellten Fasern wegzuschleifen. Die Oberfläche ist so schon besser fixiert, so dass man die Holzfasern wirklich wegraspelt und nicht nur niederdrückt. Beim nächsten Auftrag kommen die dann auch nicht mehr hoch. Lediglich beim Beizen finde ich vorheriges Wässern wichtig.
 

Mitgliede25046

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Außerdem widerspricht das deiner zweiten Aussage, sich an die Empfehlungen des Herstellers zu orientieren, der ja Korn 400 empfiehlt.

Das stimmt sicherlich (hab kein Datenblatt), kann mich aber nicht drann erinnern das ich bei einer Oberflächeversieglung je über 240 geschliffen hätte. Ist so wie du gesagt hast sicherlich eine frage des Anspruchs und der Erfahrung.

Wässern: Ich würde das nicht als "unbedingt nötig" bezeichnen

Unbedingt nötig nicht, aber meist ratsam. Der Sinn des wässerns ist eigentlich Lack einzusparen. Quasi das zu Lackierende Werkstück optimal auf den ersten Lackkontakt vorzubereiten. Und um so wenig wie möglich wieder runter zu schleifen.
 
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