Frische Baumscheibe wann bearbeiten?

reaction187

ww-ulme
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Hallo,

ich habe ein paar dicke Eichen Baumscheiben. Die sind auch frisch und holzfeuchte noch sehr hoch.

Sollte ich die erst trocknen lassen und dann planfräsen, oder ist das sofort besser?

Und ich habe noch einen stammabschnitt mit schöner Form wovon ich auch eine dicke scheibe absägen möchte, aber habe bedenken dass es beim trocknen reist. Ist es besser das erst noch so zu belassen, oder ist es evt sogar besser im frischen zustand alles zu bearbeiten??

Trocknet so eine Baumscheibe überhaupt so schnell? oder dauert das eher jahre? soll ja schließlich auch lackiert werden.

Gruß:emoji_sunglasses:
 

Dietrich

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Hallo,

vor allem wird die Baumscheibe reißen, wenn Du damit leben kannst...auch langsame Trocknung verhindert das reißen praktisch nie.
Außen ist das jüngere feuchtere Holz ...

Gruß Dietrich
 

seschmi

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Eine größere Baumscheibe reißt. Sie schrumpft außen stärker als innen, und das geht nicht auf.

Eventuell kannst Du es etwas beeinflussen, wo sie reißt, indem Du sie entsprechend einkerbst. Es wird auch behauptet, dass schnelles trocknen eher mehrere kleine Risse macht, langsam eher einen großen - meine Erfahrung ist aber eher, dass das Holz macht, was es will.

Planfräsen nach dem Trocknen, die verformt sich ja beim Trocknen massiv. Sonst fräst Du zweimal. Außerdem macht Fräsen von feuchtem Holz eine Sauerei.

Die Trockenzeit hängt vor allen von der Dicke ab. Wenn ich Schalen drechsle mit 20mm Wandstärke, sind die nach ca sechs Monaten reif. Nur als Anhaltspunkt.

Es hilft, die Scheibe einmal im Monat zu wiegen. Am Anfang tut sich sehr viel, irgendwann weniger, dann nichts mehr. Dann ist sie trocken.
 

Dikado

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Interessant wäre es mal ein Stahlband um die Baumscheibe zu legen und immer auf Spannung zu halten. Vielleicht würde es dann nicht so stark einreißen.
 

reaction187

ww-ulme
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das sind so scheiben von ca 15 - 20 cm dicke und 60cm durchmesser.

Das ist ja nun stirnholz, das bedeutet es wird nur reißen, aber sich nicht weiter krümmen, oder?

lässt sich sowas auch künstlich trocknen? kann man das irgendwo machen?

eiche reist ja gerne stark. Wäre eigentlich schade. Irgendwie muss ich das so gering wie möglich halten.
 

pkh

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Hallo,
wenn es reißt wird es auch in der Höhe einen Versatz geben.
Gruß Peter
 

weissbuche

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Wir haben schon mehrmals Baumscheiben folgendermaßen behandelt: Aus Reststücken Platte eine Wanne gebaut in die die Scheibe passt, mit Folie auslegen, die Scheibe mit Leinölfirnis begießen solange bis das Öl unten aus der Scheibe läuft. Die Scheibe muß mit Leisten unterlegt sein. Der Firnis verdrängt und ersetzt das Wasser in den Poren. Es entstanden nur einige wenige Risse und die typischen Tortenstückrisse wurden vermieden. Nachteil ist, daß die Eiche ziemlich dunkel wird, aber wie gesagt, heile bleibt. Das mit dem Salzwasser würde mich auch interessieren, kann man da auch andere Gewürze nehmen? :emoji_sunglasses: Worin koche ich eine Scheibe von 90 cm Durchmesser?
 

weissbuche

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Habt Ihr alle eine alte Feldkirchen zur Verfügung weil Ihr regelmäßig für 150 Leute Ebsensuppe kochen müßte? Wir haben jedenfalls keinen Topf mit 90 cm Durchmesser. Ich warte auch immer noch auf die Erklärung, was das Kochen im Salzwasser bringen soll. Im Schifffahrtsmuseum Bremerhaven hat man eine alte Hanskogge in Zuckerwasser konserviert, aber Salzwasser? Bei Kartoffeln kann ich das nachvollziehen, aber bei Holz weiß ich nicht was das bringen soll. Also erstmal erklären und dann zur Flex greifen. Voller Vorfreude grüßt
Eckard
 

weissbuche

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KesselDRUCKverfahren. Beim Kochen fehlt mir der Druck und meine 200 Liter Tonne hat nur rund 60 cm Durchmesser. Ich weiß auch nicht, wie das Salz durch das Kochen in das Holz kommen soll. Ist auch egal, was de Buer nicht kennt, itt hei nich.Ich werde bei Bedarf bei der erprobten Firnismethode bleiben.
 

KaiX0

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Habt Ihr alle eine alte Feldkirchen zur Verfügung weil Ihr regelmäßig für 150 Leute Ebsensuppe kochen müßte? Wir haben jedenfalls keinen Topf mit 90 cm Durchmesser. Ich warte auch immer noch auf die Erklärung, was das Kochen im Salzwasser bringen soll. Im Schifffahrtsmuseum Bremerhaven hat man eine alte Hanskogge in Zuckerwasser konserviert, aber Salzwasser? Bei Kartoffeln kann ich das nachvollziehen, aber bei Holz weiß ich nicht was das bringen soll. Also erstmal erklären und dann zur Flex greifen. Voller Vorfreude grüßt
Eckard
Hm, sollte ich meinen Humor kenzeichnen müssen?
 

WoodyAlan

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Ich hab mal aus ner Birkenscheibe eine lernuhr für meine Tochter gebaut. Baumscheibe wurde von ner frisch gefällten Birke mit 4cm dicke abgeschnitten. Die Hab ich nur 2 Tage in die Garage gelegt und dann ganz grob mitm bandschleifer runter und Plan geschliffen und nass wie sie war mit Klarlack mehrfach rundrum eingepinselt. Exakt 0 Risse bis heute (die kleinen Microrisse sind nur oberflächlich und ned mal an halben mm tief).

War damals ein Versuch und dachte eigentlich das wird nix. Die Scheibe ist jetzt seit mindestens 7-8 Jahren so wie auf dem Bild.
 

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weissbuche

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Das das mit dem Klarlack auf dem frischen Holz funktioniert hat , war, glaube ich Glück. Eigentlich kann man das Schwinden der Jahrringe nur vermeiden, wenn das Wasser ersetzt wird entweder durch Leinöl, Salz, Zucker, Kunststoff oder was auch immer. Das das mit dem Topf nicht ganz ernst gemeint war, ist schon klar. Es hat mich aber schon interessiert wie das mit dem kochen gehen soll und es ist immer noch klar, was das kochen bringen soll. In warmen Wasser läßt sich mehr Salz lösen aber irgendwann ist der Sättigungspunkt erreicht und das Salz flockt aus. Kann man in Lüneburg im Salzmuseum gut beobachten. Ist aber auch egal, ich will bei mir keinen Salzbrocken an der Wand hängen haben auch stelle ich mir eine Oberflächenbehandlung so einer mit Salz getränken Holzscheibe schwierig vor. Kennt man von druckimprägnierten Hölzern ja. Aber sei es wie es ist, ich werde es nach der Leinölmethode machen und gut ist.
 

reaction187

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also das mit dem salzwasser kann ich auch nicht machen, hab dafür kein gefäß und irgendwie sagt mir das nicht so ganz zu.

ich glaube es gibt auch nicht wirklich etwas, womit man die kraft des holzes unterdrücken kann. also mit was drum herumspannen wird wohl nicht klappen.

es sei denn wirklich ein stahlband, aber wo es sowas gibt weiß ich auch nicht und ob das genug kraft aufbringen kann?

wenn ich jetzt die ober und unterseite mit wax überziehe, dann kann ja die feuchtigkeit nur noch an den seiten raus. Evt trocknet es dann langsamer und reist weniger?

ich hatte schon ähnliche stammabschnitte die nicht gerissen sind, auch ohne was zu tun, aber eiche neigt ja doch eher zu rissen.
 

Microberlinia

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Das tränken mit Leinöl geht aber nur bei Red Oak oder?

White Oak (deren Arten) haben ja geschlossenere Poren. Ich kenne das sonst eher von den Akazienarten das es von vorne bis hinten "durchläuft".
 

Holzwerker1984

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Hier eine Scheibe von einem Walnussbaum, die ich vor einigen Jahren von einem Stamm geschnitten hab. Ich habe die Scheibe einige Male mit Öl (irgendein Speiseöl) eingepinselt, um das Wasser beim Trocknen durch Öl zu ersetzen.
Die Scheibe ist dadurch ohne Risse getrocknet, trotz der Äste.
Ich wollte die Scheibe als Brotzeitbrettl nutzen, aber wie soviel ist es irgendwann in einer Kiste verschwunden.

Ob das bei größeren Scheiben auch so gut geht, kannst du nur ausprobieren.

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reaction187

ww-ulme
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eigentlich eine interessante idee, aber wie sicher ist es denn dass leinöl das wasser im holz tatsächlich verdrängen kann?

wenn das holz mit öl getränkt ist, ist es aber auch nicht getrocknet. trocken bedeutet, es ist nur holz vorhanden, sonst nichts.

in diesem fall ist wasser durch öl getauscht worden. Aber ob ich so eine dicke Scheibe mit 60cm durchmesser mit ein paart mal bepinseln vom reißen schützen kann?
 

weissbuche

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Es geht bei den großen Scheiben nicht um ein paar mal einpinseln. Es geht um den Austausch Wasser gegen Öl. Die Scheibe muß immer wieder Öl bekommen, solange bis das Öl die Scheibe komplett getränkt hat. Das das Trocknen ohne Risse funktionieren kann, steht außer Frage. Nur bei einer Scheibe von 60 cm Durchm. und mehr wird es immer unwahrscheinlicher, das es gelingt.
 
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