Fräsvorrichtung für Fensterladenlamellen

[Holzrad09]

Hallo Woodworker
Ich möchte demnächst das ganze Erdgeschoß mit Klappläden und schräg eingefrästen festen Lamellen versehen. Da Ich schon öfter Lamellentüren oder Läden gebaut habe und nicht jedes mal eine neue Fräslehre bauen will, wurde Ich durch dieses Video inspiriert. [ame]http://www.youtube.com/watch?v=rmJqq58EK50[/ame]


Da Ich die Vorrichtung für nahezu alle Lamellenwinkel, linken und rechten Fries, sowie für Friesbreiten von 45 - 100 mm haben wollte, habe Ich die letzten Tage mal bisschen was gebastelt und alles funktioniert bis jetzt wie es sein soll.
Die Vorrichtung kann auf Böcke oder einen Arbeitstisch befestigt werden, der Fries wird eingelegt und von vorn gespannt ( Spannvorrichtung noch im Bau ), die Fräsführung ist in der Höhe verstellbar und kann um 8 cm quer verschoben werden, es können nahezu alle Winkel gefräst werden, sie soll für eingesetzte und durchgefräste Lamellen geeignet sein.
Da es hier ja jede Menge Maschinenbauer, Schlosser oder Metaller gibt, wäre Ich für etwaige Verbesserungsvorschläge dankbar, auch sind die Ein und Aussetzarretierungen noch nicht ausgereift, würde sie ggfs mit 2 Stellschrauben und Kontermuttern versehen, aber die richtige Stelle steht noch aus.
Die Vorrichtung befindet sich gerade im Bau und wird evtl. noch etwas abgeändert, bis jetzt wurde nur auf Funktion probiert und gebaut, an's schön machen geht's wenn alles funktioniert.
LG

 

[Holzrad09]

Da nun alles funktioniert, wurde das Projekt abgeschlossen und die ersten Schlitze gefräst. Zur Begrenzung der Fräsbreite entschied Ich mich vorn mit einer Stellschraube mit Kontermuttern und hinten mit einem Stellring.
Da es soweit keine Fragen hierzu mehr gibt, könnte es von einem Mod in die Projektvorstellungen verschoben werden.
LG

 

[Holzrad09]

Die Fräsvorrichtung wurde noch etwas optimiert und bekam unter anderem ein stärkeres Scharnier eingeschweißt, somit konnte Ich mit den Läden beginnen und alle 16 Friese für 4 Doppelläden hintereinander fräsen, die Lamellen herstellen, alles zusammen bauen und bereits das erste Mal spritzen.
Man verzeihe mir den NICHT durchgehenden oberen Querfries, aber Ich finde es unansehlich und die Läden stecken in einem Falz in der Fassade.
Nach dem Vorspritzen bekommen die Enden noch Hirnholzsiegel aufgetragen.
LG

 

[michaelhild]

Coole Konstruktion.
Ich hatte die schrägen Lamellen damals per Dominos eingesetzt.
Da hatte ich auch was gebastelt

Dank der Domino müsste ich den Fräsweg allerdings nicht mit in die Vorrichtung einplanen, Deine ist da noch ein Tick komplexer.

 

[Holzrad09]

Habe mir das Thema in Deinem Blog schon mal angeschaut. Zuhause habe Ich keine Dominofräse und die Anschaffung ist auch nicht geplant.
Zumal einen Dominodübel noch extra in jede Lamelle beidseitig einzufräsen, Ich weiß nicht, dann doch lieber die komplette Lamelle in den Schlitz stecken, aber wie sagt man so schön " am Ende zählt das Endergebnis "
LG

 

[ChrisOL]

Danke für das zeigen der Bilder, es ist immer wieder schön zu sehen wie die verschiedenen Herangehensweisen sind.

 

[andama]

Gut durchdacht und gut gemacht.
War das der Plan von Ottmar?

 

[Holzrad09]

Danke für das zeigen der Bilder, es ist immer wieder schön zu sehen wie die verschiedenen Herangehensweisen sind.

Nix zu danken, vielleicht hilft es ja irgend jemandem
Ja, früher standen in den Fabriken solche Maschinen https://www.youtube.com/watch?v=ZcmZgnM0SeE
und heutzutage macht die Industrie es so hier https://www.youtube.com/watch?v=SM6YN6szPW8&t=245s
und zuhause bleibt eben meist nur das händische Einfräsen, aber auch dieser Weg führt nach Rom, wenn auch beschwerlich
LG

 

[Holzrad09]

War das der Plan von Ottmar?

Hallo
Den Plan von Ottmar kenne Ich gar nicht. Habe ja schon so einige/ xxxzig Fensterläden in meinem Leben gebaut, ob nun mit Füllung, festen Lamellen oder beweglichen, hatte aber keine Lust ständig eine hölzerne Fräsführung jeweils für den rechten und linken Fries zu bauen und anschließend das Ding wieder zusammen zu schneiden, da man eh bei jedem Projekt eine neue Fräslehre benötigt. Meine bessere Hälfte hat bereits für's nächste Jahr einen Einbauschrank unter der Treppe angekündigt, alles mit schrägen Lamellentüren. :rolleyes:
LG

 

[andama]

Der Bauplan von Ottmar ist der wohl hier im Forum der meistgeteilte Plan, jedoch habe ich darauf noch keine Rückmeldung auf Realisierung gelesen. Du und Michael sind die einzig mir bekannten User die etwas in der Richtung hier veröffentlicht haben.
Ich finde es klasse.

 

[Holzrad09]

Ich hatte mal vor einiger Zeit einen Thread eröffnet, da gibt es auch einen Link mit Querschnitten einiger Modelle, da kann man sich so einiges herausziehen.
https://www.woodworker.de/forum/herstellung-fensterlaeden-t101656.html
LG

 

[ChrisOL]

Nix zu danken, vielleicht hilft es ja irgend jemandem
Ja, früher standen in den Fabriken solche Maschinen https://www.youtube.com/watch?v=ZcmZgnM0SeE
und heutzutage macht die Industrie es so hier https://www.youtube.com/watch?v=SM6YN6szPW8&t=245s
und zuhause bleibt eben meist nur das händische Einfräsen, aber auch dieser Weg führt nach Rom, wenn auch beschwerlich
LG

Auch hier noch Mal Danke für die Links.
Beim ersten Video sieht man das auch 1890 schon mit Gehirnschmalz an effizienten Arbeitsweisen gearbeitet hat.
Beim zweiten Video finde ich die Absaugung völlig unzureichend.

 

[Holzrad09]

Beim zweiten Video finde ich die Absaugung völlig unzureichend.

Ja, ist aber bestimmt technisch nicht anders möglich, durch die großen Verfahrwege würden sich mehrere Schläuche der jeweiligen Situation nur verheddern, auch werden sich vermutlich keine Personen während des Arbeitsprozesses in dem Raum aufhalten.
Trotzdem ein bemerkenswertes Teil, das selbstständige wechseln des jeweiligen Werkzeuges, einfach unglaublich, in Natura würde Ich mir sowas mal anschauen.
Frage mich eher, weshalb man bei Fensterläden solch dicken Querschnitte benötigt, sind doch mind.. 80 mm Holzstärke.
LG

 

[Holzrad09]

Hier noch ein paar konstruktive Bilder. Die Eckverbindungen wurden mittels Stemmloch - Zapfen ausgeführt, die Stemmlöcher an der Lalo und die Zapfen an der Fräse, die dann mittels Stechbeitel und Feile noch etwas abgerundet wurden. Um eine Blickdichtheit im Bereich des oberen und unteren Querfrieses zu bekommen, fräste Ich zur Schräge noch eine Hohlkehle an.
Mit dem Anstrich von 2 x Holzschutzgrund erfolgte die Endbehandlung und zur Schlußbeschichtung benutzte Ich Dekor - Langzeitlasur Eiche dunkel für günstige 12 Eu/ 5 L vom Discounter, das Zeug ist offenporig, etwas dickflüssiger und lies sich aber trotzdem unverdünnt einwandfrei spritzen, der Hersteller ist Avenarius in Heidelberg. Die Oberfläche ist schichtig und seidenmatt, alles in allem soweit gut.
LG

 

[Holz-Christian]

Hallo, ich schließe mich an, coole Konstruktion!

Wie machst du die Teilung der Lamellen?
Verschiebst du das Fries nach Riss?
Denkbar wäre dazu eine verstellbare Anschlagnocke die man in den jeweils zuletzt gefrästen Schlitz klappt.

Gruß Christian.

 

[Holzrad09]

Ja, die Abstände sind 39 mm bei 45 mm Lamellenbreite, dazu machte Ich mir eine Strichlatte die Ich auf die zusammengezwingten Friese übertrug. Mit einer Markierung auf der Vorrichtung ließ Ich die Linien fluchten, klar, ein einsteckbarer Nocken wäre eine Verbesserung, doch wollte Ich mit dem Teil fertig werden und die Wiederholgenauigkeit lag ja noch im Toleranzbereich.
Aber mal sehen was da noch wird, Verbesserungsvorschläge an der Vorrichtung sind Willkommen und allen sich dazu geäußerten Usern ein fettes Danke für die Blumen.
LG

 

[Holzrad09]

Wie machst du die Teilung der Lamellen?

Die Teilung und Breite der Lamellen mache Ich selbst bei unterschiedlichen Ladenhöhen innerhalb eines Projektes immer gleich ( sonst wird man ja verrückt ), Ich ändere lediglich die Breite des unteren Querfrieses, aber keinesfalls mache Ich ihn schmäler wie seitlich oder oben.
LG

 

[Holzrad09]

Ich hatte die schrägen Lamellen damals per Dominos eingesetzt.
Da hatte ich auch was gebastelt

Hier noch eine weitere Möglichkeit mit einer Dominofräse eine Vorrichtung zu bauen.
LG

 

[Holz-Christian]

Servus, letzte Woche habe ich dasselbe auf dem BAZ gemacht:

Erst in AutoCAD konstruiert dann als MPR Datei an die Maschine übergeben.

Fräser ist 8mm VHM Spiralnuter, die Einfrästiefe beträgt 12 mm

Gruß Christian

 

[Holzrad09]

Hallo Christian
Mit dem BAZ ist es natürliche eine tolle Sache.
Hast Du evtl. ein Bild vom fertigen Laden / Lamellentür ?
LG

 

[Holz-Christian]

Mache ich morgen.

 

[Holz-Christian]

Hallo Christian
Mit dem BAZ ist es natürliche eine tolle Sache.
Hast Du evtl. ein Bild vom fertigen Laden / Lamellentür ?
LG

Bitteschön!

Die Konstruktion ist nicht ideal ( keine Abschrägungen und Wassernasen) aber es handelt sich um eine Nachfertigung die optisch zu den vorhandenen passen muss und nicht viel kosten darf.

Gruß Christian

 

[Holzrad09]

Danke für die Bilder
Aus welchem Holz war der alte Laden, Kiefer ? Habt Ihr nur den einen erneuert oder das Paar und was kostet die Anfertigung eines Ladenflügels bei Einzelanfertigung im bayerischen Wald in etwa ?
LG

 

[Holz-Christian]

Servus, muss den alten Laden erst zersägen um die Holzart zu bestimmen.
Ich tippe aber auf Fichte.

Es wird nur der eine Flügel erneuert (vorerst )

Alles in allem sind etwa 6 Stunden Arbeitszeit auf dem Laden bei einem Stundensatz von 45€.
Also mit Material etwa 300€

Bei Fertigung einer größeren Stückzahl ließe sich der Stückpreis natürlich deutlich verringern.
Bei dem Einzelstück kommt halt recht viel Zeit fürs Rüsten, Programmieren ectr. zusammen.

Gruß Christian

 

[Holz-Christian]

Hier noch eine weitere Möglichkeit mit einer Dominofräse eine Vorrichtung zu bauen.
LG

Das ist auf alle Fälle besser als wenn man die Lamellen mit kleinen Dominos als Fixierhilfe stumpf zwischen die Rahmenfriese pappt.

Gruß Christian