Fußbodenaufbau auf Balken

abraxa

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Servus, ich habe vor, meinen Dachboden auszubauen (Büro/Relaxzone). Es liegen Balken mit ca. 65cm lichtem Abstand, zwischen den Balken Holzfaserdämmung (18cm dick).

Ich möchte gerne möglichst wenig Aufbauhöhe haben und überlege entweder 25er bis 27er Dielenbretter (Kiefer A Sort.) zu nehmen oder 22er OSB Platten und 2mm Trittschall + 12mm Parkett. Was würdet ihr denn davon nehmen?

Und Frage 2: Die Balken sind ziemlich eben. Vorher waren 22er Rauhspund drauf und man hat keine Unebenheit, Wellen oder ähnliches feststellen können. Allerdings ist Rauhspund natürlich kein Boden auf dem man sowas leicht erkennt. Jetzt hab ich nachgemessen und zwischen den einzelnen Balken sind Höhenunterschiede von 0mm bis max. 5mm. Auf ca. 35qm Fläche dürften höchster zu tiefster Punkt (liegen etwa 6Meter auseinander) etwa 10-12mm Höhenunterschied sein. Was meint ihr? Kann man diese kleinen Differenzen in der Praxis vergessen oder muss man da irgendwie nacharbeiten?
 

Frank73

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Ich würde es dann schon ausgleichen.
Den Boden hast Du nur einmal offen, und danach einen Ebenen Boden, wenn Du dann Möbel stellst, wirst Du Dich darüber freuen.
Dafür 40er Bohlen an die vorhandenen Balken anschrauben, diese sorgen für den Höhenausgleich.
Bei 65cm Balkenlage, würde ich 27mm Stärke bevorzugen.
Dielen wären schön, wenn Du Parkett nimmst, geht auch Osb oder Spanplatte.
 

abraxa

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Ok, würdest Du dann jeden Balken ausgleichen? Ab welchem Höhenunterschied bzw. sind auch 3mm von Balken zu Balken schon auszugleichen?

Ich hab sowas noch nie gemacht, ich könnte mir aber vorstellen, dass OSB + Parkett noch besser auszugleichen geht, oder? Welches der beiden Lösungen wär denn besser vom Trittschall und Luftschall? Kann man das so allgemein sagen?
 

PurplePony

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Ich kenne deine Gegebenheiten nicht, aber bevor du OSB nimmst prüfe ob das bauphysikalisch funktioniert. OSB ist, verlege und klassenabhängig, diffusionsdicht.
 

abraxa

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Guter Gedanke, merci. Ich hab eigentlich prinzipiell eine Abneigung gegen Kleber, Zusatzstoffe usw. Vollholz wär mir eh am Liebsten. Diffusionsdicht wäre zwar kein Problem, feuchigkeitsausgleichend aber sicher besser...
 

Mater1984

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Auch 3 mm merkt man.
Am besten mit nem Laser ausnivellieren und dann entsprechend drauf nageln
Für kleinere Unebenheiten kann man auch Bautenschutzmatten nehmen die kannst du stapeln.
So besser nicht machen. Medium 5843 anzeigenMedium 5844 anzeigen
Haben 17 cm auf 4m Länge ausgeglichen.
Sieht dann so aus
Medium 5845 anzeigen
Oben drauf Spanplatten oder OSB min 22 mm wenn Dämmschütting drunter ist besser 27mm
Darauf könntest du dann Parkett, Dielen oder was auch immer legen. Dielen direkt auf Schüttung würde ich nicht machen. Die Dielen sollten ja schwimmend verlegt sein und damit nicht direkt auf die Balken genagelt werden.
 

abraxa

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Hallo Mater1984, ich kann Deine Anhänge leider nicht öffnen, da heisst es nur "Fehler, Du hast keine ausreichenden Rechte um diese Datei zu öffnen". Schwimmend verlegen versteh ich - da gibts keine Schallübertragung über die Wände, richtig? Der Mensch im Holzhandel hat gemeint, die Dielen auf die Balken Schrauben, das wär eher falsch, oder?
 

ClintNorthwood

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Habe mal gehört, dass es verschiedene Klassifizierungen gibt bei OSB hinsichtlich der Eignung für Innenräume betreffs Schadstoffe.
Vielleicht auch nicht uninteressant für den TE.

Wir haben uns im Kaufrausch vor 2 Jahren über 200 m² dünne 9 mm OSB-Platten ohne Nut und Feder gekauft. Fast geschenkt.
War ursprünglich für Verpackungsmaterial.
Doch dann kam einer der meinte, dass könnte auch eine Giftschleuder sein das Zeug was da drin ist.

Ist auch mehr eine Frage meinerseits da auch ich vorhabe, in Kürze 15 mm Fertigparkett zu verlegen auf Balken. Naja, eher gerade gerade durchtrittsichere Dachlatten vom Dachdeckergroßhandel im 50 cm Raster. Bin auch echt am Überlegen, ob OSB, Spundbretter 22 mm oder einfach billige Schalbretter.
Habe zwar schon etliches gemacht, jedoch noch nie sowas.

VG
 

Mater1984

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Hallo Mater1984, ich kann Deine Anhänge leider nicht öffnen, da heisst es nur "Fehler, Du hast keine ausreichenden Rechte um diese Datei zu öffnen". Schwimmend verlegen versteh ich - da gibts keine Schallübertragung über die Wände, richtig? Der Mensch im Holzhandel hat gemeint, die Dielen auf die Balken Schrauben, das wär eher falsch, oder?

jetzt sind sie sichtbar.

Man kann selbstverständlich die Dielen direkt auf die Balken schrauben. Allerdings würde ich hier abwägen. Die direkte Verschraubung hat den Vorteil einer geringeren Aufbauhöhe und man spart sich eine Lage Holz.
Nachteile sind schlechtere Trittschallisolierung weil über die Schrauben eine direkte Verbindung zwischen den Stockwerken besteht, die Schrauben MÜSSEN Plan eingeschraubt werden. Zu hohe Schrauben sind beim schleifen und später beim laufen sehr unangenehm. Zu tiefe Schrauben sind Schmutzfänger.
Google danach am Besten mal. Da bekommst du einige Ergebnisse aus der Fachwerk Community.
des Weiteren wenn sich die Holzfeuchte zu stark unterscheidet kann der Boden anfangen zu quietschen weil sich die Schrauben lockern.
 

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Man muss beurteilen wie das Gebäude aufgebaut ist. Wir haben hier einen ähnlichen Aufbau. Denkmalschutz besteht, daher ist Trittschall nur nach persönlichem Ermessen zu beurteilen. Unter der Decke ist Wohnraum, das heisst Feuchtigkeit ist kein Thema.
Wir haben auf den Balken aushehlichen, da eine Lehmdecke drinnen ist, war seitlich nicht möglich. Die Decken unten drunter sind abgehängt und mit Steinwolle gefüllt, ich meine 240mm. Wir haben keine neue Schüttung eingebracht und einfach auf die Unterkonstruktion geschraubt. In den Türen haben wir aufgemauert bis zur Schwelle, sodass die Schallübertragung von Raum zu Raum eingedämmt ist.
Verlegt wurde 27mm Kiefer Dielen, verdeckt durch die Feder geschraubt. Der liegt während der 2. Heizperiode wie eine 1***. Der Trittschall ist durchaus vertretbar, klar, tobende Kinder hört man unten. Die ganz normale Nutzung aber nicht, ist bestimmt auch Belagsabhängig. Kann sein das es mit Eiche schon wieder ganz anders ist.

Die Entscheidung ob man einen entkoppelten Boden macht oder fest verschraubt an den Deckenbalken hängt auch vom gewünschten Belag ab. Will man "richtige Massivholzdielen" wird das entkoppeln ganz schön Aufbauhöhe kosten.

Ich würde das wieder so machen. Jedenfalls in dem Gebäude.

Gruss
Ben
 

Frank73

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Wie sieht denn die Situation jetzt bei Dir aus?
Wohnraum unten drunter?
Du schreibst auch Holzfaserdämmung, hast Du da noch seitlich Platz für eine Diele?
Dann würde ich schon seitlich ausgleichen.
Laser brauchts da auch nicht unbedingt, aber ja das wäre angenehmer.
Ich habe das immer mit Schnur gemacht, also linken und rechten Balken in Waage bringen, Schnur spannen, und die restlichen Balken ausgleichen, einfach die Dielen bis zur Schnur hochschieben, fertsch.
 

Sebas

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Hallo zusammen,

Aufbau lässt sich so wie hier gut lösen: minimale Aufbauhöhe, ohne OSB, Dielen entkoppelt: https://www.woodworker.de/forum/threads/aufbau-dielenboden-auf-holzbalken.106692/

Optional kann man dann auch noch mit einer angelaschten DIele ausgleichen oder bei den geringen Unterschieden einfach bisschen Starkfurnier unterlegen. Vorausgesetzt die Balken sind ausreichend dimensioniert würde ich letzteres machen. Die Lösung mit Dielen ist sehr viel Material + Geschleppe für ein paar mm.

schönen Abend,
Sebastian
 
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abraxa

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Also ich dachte bei den Dielen auch an 27mm Kiefer Dielen, verdeckt durch die Feder geschraubt. Das war genau der Plan. Der Ausgleich mittels Furnier gefällt mir auch. Bei den paar mm Differenz wird das einfacher sein als Bretter seitlich an die Balken zu schrauben, denk ich. Kork müsste doch eigentlich auch gehen, da hätt ich auch noch gleich ein bissl Trittschall dabei, oder?

Drunter liegen übrigens schon Wohnräume, in der Decke ist aber auch eine sehr sauber verklebte Dampfbremse unter der Holzfaserdämmung. Von unten gibts also keine Feuchtigkeit.
 

FredT

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Trittschall kann man auch mit Gewebeauflage noch bekämpfen, also Teppich oder Teppichboden, selbst nur partiell...
 

Mitglied 59145

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Wenn man versucht wenige mm auf den Balken auszugleichen, denke ich das der Boden nicht so gut und satt liegt wie auf planen Bohlen. Ich hatte bei mir wenigstens 3 cm zwischen Diele und Boden. Meist ist ja so ein Altbaubalken alles andere als schön Plan.
Ist der Untergrund nicht wirklich gut, knarzt es am Ende immer mehr als nötig. Auch das verlegen ist mehr basteln als wirklich toll.
Hast du die Balken schon frei liegen?
Kommst du seitlich nicht dran?

Gruss
Ben
 

abraxa

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Hi, nein seitlich komme ich schlecht an die Balken. Da liegt zwischen den Balken die Holzfaser flex. Die müsste ich jetz überall wieder rausreissen, das spricht eher für filz oder furnier auf den Balken. Die Balken sind übrigens nicht alt sonder rund 20Jahre (so wie das Haus auch) und schön eben. Nur halt ein paar Millimeter Unterschied bei manchen Balken...
 

FredT

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Na dann sauber ausrichten... Lange Wasserwaage, Richtscheit, oder ähnliche Meßmittel benutzen. Und möglichst große Auflagefläche schaffen. Furnier oder eben Sperrholz mit gleichen Lagedicken. Sag ich jetzt mal so
 

McBride

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Ich würde Auf den Balken ausgleichen. Problem wäre nur, wenn dein Ausgleich von 0-5mm sein muss,
dann lässt du halt am Anfang etwas frei, beginnst dann bei 3mm und springst irgendwann auf 5mm
und bekommst so kleine Absätze, was nicht optimal wäre. Du müsstest es feiner abstufen und das wird halt Bastelei.
Aber man kann vieles zu Hilfe nehmen, Furnier, stärkere Pappe, dünner PVC Belag, Kabakplatten (Rückwände von Schränken), und das am besten drauftackern.
Muss auch nicht Hundertprozentig sein, auch nicht in Waage, Hauptsache Eben.
Selbst wenn du eine gleichmäßige Vertiefung im Boden hast ist es nicht schlimm,
es sollten nur keine 5mm Unterschied von einem zum nächsten Deckenbalken sein.
Manchmal bietet es sich an, einen Balken abzuhobeln, anstatt danebenliegende aufzubauen.
Und mit einem längerem Richtscheit hat man besseren Einblick in die Fläche, 4m Richtscheit wäre empfehlenswert.
 

odul

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Ein paar Bilder wären nicht schlecht.

Wie "schlimm" deine Höhendifferenzen sind, ist schwer anzuschätzen. Doof ist, wenn einzelne Balken immer wieder rauf und runter springen. Wie das dann fertig aussieht? Vielleicht fällt es nicht auf, vielleicht macht es einen kirre (schaukelnde Stühle z.B.).

Wie sind die Balken? Ist da jeder gerade oder auch schlechte Oberfläche?

Da ich da ziemlich pingelig bin, würde ich versuchen auszugleichen. Es gibt aber auch tolerantere Naturen als ich :emoji_wink:

Ich habe aber auch keine gute Idee, wie man das bei minimalen Aufbau ausgleichen könnte. Deswegen Bilder.

Mit dem Unterfüttern habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht: Beim Anziehen der Schrauben gibt die Unterlage nach. Also wieder los gemacht, was dickeres drunter, wieder fest, zu dick, nochmal, Grummel.
 

odul

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Ist der Rauhspund noch drauf?

Gab es da nicht spezielle Ausgleichsmassen (oder Fliesenkleber), die direkt auf Holz aufgebracht werden können?

Dann könnte man damit auf dem Holz ausgleichen und dann Fertigparkett drüberlegen?

Ob das funzt?
 

Clemens J.

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Hallo,

wie lang sollen die Dielen denn sein und wie ist die Zugänglichkeit des Dachbodens?
Welche Belastung wird die geplante Nutzung auf den Boden bringen.
Ich habe vor vielen Jahren in meinem Elternhaus einen alten Dielenboden (Die Bretter waren 30 - 40 cm breit und entsprechend breit die Fugen) erneuert. Der Balkenabstand war recht groß (60-70 cm), das Zimmer aber recht schmal (ca. 2,5 m).
Die Balken hätten auch ausgeglichen werden müssen.
Wir haben es dann wie folgt gemacht.
26/27mm Dreischichtplatten (Fichte) in entsprechender Länge und etwa 50 cm breit zuschneiden lassen. Diese Platten wurden mit der Oberfräse und einer Nutscheibe beidseitig genutet, damit eine Fremdfeder aus Sperrholz eingesetzt werden konnte.
Diese Platten wurden dann verlegt und immer nur an der Kante wo durch die eingeleimte Fremdfeder geschraubt wurde, entsprechend unterlegt, so dass die nächste Platte nach dem Einschieben auf die Feder auch unterstützt war. Das ging sehr gut und auh sehr flott. Der Boden wurde dann
geschliffen und endbehandelt. Die Belastung ist sehr gering, da es sich um ein Schlafzimmer im 1. OG handelt.

Die Breite der Dreischichtplatten kann natürlich variiert werden und ist in erster Linie von der Zugänglichkeit des Raumes abhängig.

Gruß Clemens
 
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