Furnier-Newbee hat bitte ein paar Fragen

Metalla

ww-birke
Registriert
14. Mai 2019
Beiträge
68
Ort
Wuppertal
Hallo Beisammen!

Für eine befreundete Gastronomin die es aktuell schwer genug hat möchte ich die ThekenFront (gesamt 6,5m Länge) passender zum neuen Konzept verschönern.
Keine monetären Interessen...

Ich habe wirklich schönes 0,9er Furnier Eiche erworben und möchte in der Theke nur die 14 gefliesten "Felder" füllen - wir reden hier von gesamt ca. 3m².
Feldhöhen 19 bzw. 39cm - Breite 60 und 80cm

Mein "Neulings-Plan" lautet wie folgt & ich würde Euch gern bitten den zu kritisieren und gern (Verbesserungs)Vorschläge zu machen.

Abgesehen von professionellem Furnieren mit beheizter Presse finde ich etwa 3 "Heimwerker"-Verfahren
- die Bügel Methode
- die 2 beschichtete Platten mit z.B. Sandsäcken beschwert - wie von MHM Dominik, also quasi "Furnierpresse für Arme"
- Pattex Methode "classic"
ich tendiere hier in Reihenfolge 2-1-am wenigsten 3

Als Unterlage möchte ich gerne sehr dünn bleiben und dachte an Multiplex 4 oder 6,5mm oder Sperrholz - Maserung senkrecht also 19cm oder 39cm
ich würde gern nur die Front furnieren (quer, also 60-80cm Faserverlauf) und gehe davon aus, dass die dünne Platte (inkl. deren Verklebung auf den Fliesen) den ggf. durchs Furnier zu erwartenden Kräften genug entgegensetzen kann.

Die dann fertig furnierten Platten würde ich tendenziell punkt- oder Zahnspachtel (3mm ?4mm) möglichst nur kurz aufpressen, Fliesen wurden gründlich gereinigt+entfettet. Sollte nicht dünn+hohl klingen falls man klopft.
Tendiere hier zu Montagekleber oder auch Pattex &Co. Welchen Klebstoff würdet Ihr hier nehmen?

Hartwachsöl 2x klassisch geplant.

Danke für Hilfe!
 

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
751
Alter
65
Ort
Potsdam
Die Konstruktion habe ich nicht ganz verstanden… Anyhow: 390 x 800 ist schon eine ordentliche Fläche. Da braucht es viele Schraubzwingen (oder großen Sandsack, den aber keiner mehr heben kann)! Oder Presse oder Vakuumsack. Bügeleisen wird auch m.E. zu fummelig. Sperrholz auf Fliesen hab ich noch nicht geklebt. Montagekleber sollte das aber bringen. Anmerkung: Pattex ist lediglich ein Markenname. Da gibt es verschiedene Kleber und Leime.
 

Holzsinn

ww-robinie
Registriert
7. Mai 2012
Beiträge
989
Ort
Vaterstetten
Ich würde ja mir ja die Furniere bei einem Schreiner mit einer entsprechenden Presse aufleimen lassen. Vielleicht ist es ja sogar möglich, das vor Ort selbst zu machen.
Beim selber furnieren in der Größe ist es eher Glücksache, ob man mit welcher Technik auch immer den nötigen Druck erzeugen kann. Es handelt sich ja nicht um eine, sondern 14 Platten. Da bleibt noch genügend Arbeit mit dem Schleifen und einer schönen gleichmäßigen Oberflächenbehandlung.

Melanie
www.holz-sinn.de
 

marcus_n

ww-robinie
Registriert
23. August 2020
Beiträge
2.306
Ort
Augsburg
Ich gehe mal davon aus, dass die Thekenfront nicht demontiert werden soll. In dem Fall wird es so oder so schwierig bis unmöglich da etwas zu unternehmen.
Gemeinhin werden aber Thekenverkleidungen mit einer speziellen Aufhängung am Kühlthekenkorpus befestigt. Ich würde die komplette Front abnehmen und eine neue Front bauen. Das geht relativ einfach mit Leisten, Latten und Sperrholz. Multiplex find ich nicht so gut geeignet.
Gibts da Fotos von der Theke?
Gruß
 

Metalla

ww-birke
Registriert
14. Mai 2019
Beiträge
68
Ort
Wuppertal
Danke Euch bis hier!
- Ich hatte eher geplant 4-6 Säcke a 25Kg zu kaufen.

-Dass Pattex like Tesaband nur Makrenname ist ist mir gut bekannt. Die Auswahl des "?-Klebers" ist sicher auch durch 3-5nervige Telefonate mit den üblichen Verdächtigen noch am ehesten zu klären.

- Kenne nur 1 Schreiner persönlich und der hat seinen Park reduziert - als Auftrag müsste ich das selbst bezahlen...

- Wenn Multiplex nicht so geeignet ist... das Sperrholz also besser? Oder andere Vorschläge? Denn MDF/Hartfaser o.ä. dürften ja auch wenig taugen

- Das Projekt muss nicht perfektest werden - es soll einfach "gut genug" aussehen und da vieles inzwischen Eiche ist (Thekenplatte habe ich Samstag gemacht) einem "stimmigeren optischen Gesamtkonzept" dienen.

Die Theke dürfte aus den 50er - 70gern stammen. Ich habe auch lange+heftig überlegt ob nicht komplett sinnvoller gewesen wäre...
Ziemlich sicher habe ich den Aufwand unterschätzt... aber muss da jetzt irgendwie durch

Das große Foto zeigt die Gastro vor Übernahme + Renovierung.
 

Anhänge

  • 20200814_130719.jpg
    20200814_130719.jpg
    158,2 KB · Aufrufe: 100
  • 20210412_182024.jpg
    20210412_182024.jpg
    122,8 KB · Aufrufe: 97

marcus_n

ww-robinie
Registriert
23. August 2020
Beiträge
2.306
Ort
Augsburg
Eine Theke neu aufbauen ist schon recht heftig, vor allem, wenn man das noch nie gemacht hat. Wie wäre es wenn du die Theke vorne neu verkleidest, indem du da erstmal Platten draufschraubst? Schön großformatig, drei vier Platten nebeneinander, dann hast du eine stabile, plane Basis und kannst da drauf machen was du möchtest. Als Platte kannst du OSB, Span oder was auch immer nehmen. Das billigste halt. Die kannst du furnieren oder Sperrholz lackiert draufschrauben oder irgendwas anderes.
Ölen würde ich übrigens nicht. Im Gastrobereich muss man viel reinigen, da sind lackierte Flächen haltbarer. Bei einer geölten Fläche kann man nicht gut drüberwischen.
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
4.416
Ort
CH
Hallo
Bei Furnierpressen wird mit etwa 2 kg/cm2 gerechnet, bei Vakuumsäcken mit max. knapp 1 kg/cm2 wie man das ohne Presse hinkriegen will weiss
ich nicht. Kontaktkleber wird wohl eher uneben und hält nicht auf die Dauer, alles in allem eine Bastelei, schade um`s Furnier. Lass die Furnierarbeit
vom Profi machen oder bleiben.
Gruss brubu
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.743
Ort
am hessischen Main & Köln
Moin,

Als Trägermaterial reicht 4mm HDF, um so dicker desto störrischer.
Furnieren beidseitig, sonst wird's höllenkrumm.
Billigen Furnier in der gleichen Laufrichtung auf die Rückseite.
Wie sollen die Furnierfugen gefügt/fixiert werden?
Als Furnierleim eingestellten Weißleim verwenden,
wenn es Weißleim sein soll.
Leim dünn und gleichmäßig auftragen.
Vorher Trockenprobe machen!
Die Leimteile zwischen zwei Küchenarbeitsplatten legen, mit reichlich Sprießen
zwischen Fußboden oder stabilem Tisch und Decke verspannen.
Bei den Formaten zwei Autos mit je einem Vorderrad draufstellen, geht auch sehr gut.
 

Boshu

Gäste
Also das Trägermaterial seh ich nicht kritisch, da kannst Du sogar Hartfaser nehmen, aber einseitig furnieren würde ich nicht machen.
Pressen kannst Du die Platten auch im Stapel mit Trennpapier dazwischen, ein Kantholzrahmen oben und unten, 19mm Span für die Druckverteilung und soviele Zwingen wie möglich. Aber einfacher wäre, maximal grosse Platten furnieren zu lassen und dann die Stücke rauszuschneiden, die Du brauchst.
 

netsupervisor

Gäste
Bei einer maximalen Werkstücklänge von 80cm und Breite von gut 40cm würde ich nicht mehr mit Sandsäcken arbeiten.
Früher habe ich viel mit Zwingen, Gummizulagen und balligen Pressbalken gearbeitet. Wegen der umständlichen Verarbeitung bin ich auf einen Vakuumfurnierpresse im Selbstbau umgestiegen. Momentan arbeite ich mit PE-Schläuchen von 120cm Breite, endlos, die ich an den Enden verschweiße. Damit mache ich auch Formverleimungen ohne Negative. Ergebnisse gleichmäßig gut, Rundungen kein Problem mehr. Ich arbeite mit Standard-Weißleim und einem Tapetenroller für den Auftrag.

Anschaffungskosten gering, Ergebnis vergleichbar mit professionellen Mitteln. Wenn du das nicht testen willst, dann kaufe fertig furnierte Platten. Bist du rausgefunden hast, wie viel Leim, wie lange trocknen, reicht der Pressdruck... da ist evtl schon Material verschlissen.
 

Metalla

ww-birke
Registriert
14. Mai 2019
Beiträge
68
Ort
Wuppertal
@Manuel: Doch, das würde mich stark interessieren.
Ich habe sowas schon mal fast gekauft als ich die Sandwichplatten aus GFK+Epoxydharz hergestellt habe.

Kannst Du mir da bitte Tipps geben bzgl. notwendigen Vakuums, Zeit etc. und womit verschweißt Du die Schläuche und wie dick sollten die sein?
Welche Vakuumpresse ist erschwinglich als auch tauglich.
Gernst auch per PN.

@All: Die fertig furnierten Platten hatte ich auch überlegt - aber ich habe schon recht ungewöhnliches Furnier besorgt und will in dem Raum auch noch andere Objekte damit gern gestalten.
Die erforderlichen 6xxx Kg Druck würde ich auch noch mit diversen Hydrauliken IRGENDWIE hinbekommen - aber der Aufwand + Vorrichtungsbau sprengt eben Vernunftgrenzen.
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.956
Ort
NRW
Handheb für die fertig furnierte Platte.
Das wird in der Summe auch kaum bis gar nicht teurer als selbst machen, Leim, Sperrholz etc.
 

netsupervisor

Gäste
Kannst Du mir da bitte Tipps geben bzgl. notwendigen Vakuums, Zeit etc. und womit verschweißt Du die Schläuche und wie dick sollten die sein?
Welche Vakuumpresse ist erschwinglich als auch tauglich.
Gernst auch per PN.
Kein Thema, interessiert vielleicht noch jemand:
- Die Schläuche verschweiße ich mit normalen Heißkleber (PE) aus der Pistole. Erst den Kleber aufsetzen, zusammendrücken, danach die gesamte Schweißnaht nochmal mit dem Heißluftföhn erwärmen und die Schweißnaht flachrollen. Viele Schläuche hab ich noch nicht gemacht, die halten recht lange. Eine Seite bleibt offen, beim Pressen verschließe ich die mit einer gefrästen Holzleiste, die ein Kehle und einen Halbstab angefräst hat, damit bekomm ich den PE-Sack gut dicht. Die PE-Säcke und das Entlüfternetz stammt aus dem GFK-Epoxy Bereich, da gibt es Shops, die sowas anbieten und da hab ich mich bedient. Schützt mir auch die Vakuumsäcke, da die spitzen Kanten von Zulagen und Furnier den PE-Sack löchrig machen.
- zum Pressen arbeite ich mit ca. -0,9 bar und einer Thomas Vakuumpumpe (125l/min), einem Entlüfternetz und Presszulagen aus beschichteter Spanplatte. Die Pumpe läuft bei mir durch, ich habe keinen Pufferspeicher.
- Presszeit je nach Furnierstärke ca. 1h bei 15-20°C Umgebungstemperatur, die Presszeit ist eigentlich geringer, weil durch das Vakuum die Abbindezeit des D3-Leims herabgesetzt wird, ich gehe aber immer auf Nummer sicher und lasse es länger im Vakuum.
 
Oben Unten