Hallo adriana,
ob eine Grundierung notwendig ist, hängt von der Empfehlung des Lackherstellers ab. Viele Lacksysteme werden mit einer Grundierung besser deckend. In solchen Fällen ist die Grundierung nicht deckend (man sieht das Holz also noch durchscheinen). Die darauffolgenden Anstriche werden dann noch deckender und die Oberfläche glatter, da man nach der Grundierung mit 180er Schleifpapier die sich aufstellenden Holzfasern besser wegbekommt.
Wir benutzen beispielsweise für Möbel und Innentüren das Lacksystem CAPALAC, das wird nach dem gründlichen schleifen mit Lösungsmittel verdünnt (ca. 20 % Lösungsmittel) aufgetragen. Laß dich nicht erschrecken von der seltsamen Optik, die nach diesem Arbeitsgang entsteht. Wenn der erste Auftrag getrocknet ist, fühlt sich die Fläche wieder sehr rauh an. Die Holzfasern haben sich jetzt nochmal "aufgebäumt" und werden mit einem Schleifschwamm kurz entfernt. Nicht zuviel Druck - der milchige Grundierungsanstrich muß draufbleiben. Wenn du jetzt über die Fläche fühlst, wirst Du feststellen wie glatt die Türen werden können. Bevor Du nun den ersten eigentlichen Lackauftrag aufbringst, muß die Fläche gründlich entstaubt werden, z.B. mit dem Staubsauger. Bei unserem System verwenden wir dann unverdünnten Lack. Ist dieser Zwischenanstrich ausgehärtet, bekommt die Tür den nächsten Anstrich - den sogenannten Schlußanstrich. Wir sind von Wasserverdünnten Lacken abgekommen, weil die Oberfläche unserer Meinung nach zu weich und anfällig für Beschädigungen ist.
Um sich nicht die ganze Wohnung mit Lösungsmitteldämpfen zu belasten, gibt es einen weißen Lack auf Naturölbasis von OSMO. Der ist zwar für Fenster und Aussentüren gedacht, geht aber auch für Innen. Einzigster Nachteil - gibt es nicht seidenmatt, sondern nur in glänzend. Ist heute eher unüblich bei Tischlerarbeiten.
Selbstverständlich kann man furnierte Flächen auch lackieren. Kein Problem !
Ich hoffe Dir damit geholfen zu haben.
Viel Glück
brandstaedter