Gartenhausdämmung

Duplomatie

ww-pappel
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Hallo zusammen,
ich werde im April mit dem Bau meines Gartenhaus beginnen. Es soll definitiv gedämmt werden. Im Internet hab ich nun schon einiges zur Dämmung von Holzhäuser gelesen aber irgendwie doch nicht so richtig verstanden ob ich die nun mit oder ohne Hinterlüfting stellen soll.

Das ganze Haus wird aus einem Ständerwerk aus 8x10 oder 6x12 Holzbalken gebaut. Innen kommen OSB Platten als Wandverkleidung drauf. Außen 28mm oder dickere Nut und Federbretter.

Als Dämmung der Wände wird entweder Mineralwolle oder XPS Platten genommen. Für den Boden kommen 80er oder 100er XPS Platten zum Einsatz.

Meine Frage bezieht sich auf die Wand. Reicht es die Wand folgendermaßen von innen nach aussen aufzubauen:
OSB Platte/diffusionsoffene Dampfbremse/Dämmung/Dampfsperre/22er Aussenwand

Oder muss ich hier irgendwo noch ein Luftspalt einplanen?

Die einen schreiben es passiert nichts, die nächsten schreiben, der Luftspalt muss definitiv da sein. Ich nehme mal an es ist von Fall zu Fall verschieden? Macht es ein Unterschied für die Notwendigkeit des Luftspalts ob man XPS Platten nimmt, oder sollte der Aufbau gleich sein wie wenn man Mineralwolle nimmt?

Viele Grüße und ein schönen Sonntag noch.
 

U.Tho

ww-robinie
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OSB Platte/diffusionsoffene Dampfbremse/Dämmung/Dampfsperre/22er Aussenwand
Eher andersrum, die Dampfbremse/sperre innen, und Richtung draußen offen. Die Dämmung sollte so stark sein, dass der Taupunkt in der Dämmung liegt nicht auf einer Oberfläche. Die OSB-Platte innen dient ja schon als Dampfbremse, wenn richtig eingebaut.
Wir haben das Thema aber schon paar mal hier - schau mal in den Beiträgen.
Gruß Uwe
 

U.Tho

ww-robinie
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Ok - wahrscheinlich habe ich das fachlich falsch beschrieben:
Für die Schimmelvorbeugung und Schimmelsanierung ist wichtig, dass die Temperatur der Wand an der Innenseite niemals so kalt wird, dass die Temperatur unter dem Taupunkt liegt. Wenn die Temperatur der Wand immer über dem Taupunkt liegt, kann keine Luftfeuchtigkeit auskondensieren und die Wand bleibt trocken.
Also wenn die Dämmung zu dünn ist, dann könnte es Schwitzwasser an der Innenseite geben - richtig?
 

U.Tho

ww-robinie
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Das beschreibt es vielleicht etwas besser (Quelle bau-welt.de):
Der Taupunkt einer Außenwand
Vor allem in der kalten Jahreszeit herrscht in der Außenwand ein klares Temperaturgefälle: Innen ist sie warm, nach außen wird sie immer kälter. Befindet sich Wasserdampf in der Wand – und dafür kann es zahlreiche Gründe geben –, dann wird er an der Stelle zu Wasser kondensieren, an dem die Temperatur so weit abgesunken ist, dass er vom gasförmigen zum flüssigen Zustand wechseln muss – so wie der Wasserdampf in der Atemluft an einer kalten Fensterscheibe kondensiert. Diesen Punkt nennt man den Taupunkt.

Damit die Wand durch das Kondensieren von Wasserdampf nicht durchfeuchtet wird, muss zum einen der Taupunkt möglichst weit außen liegen, zum anderen ist es sehr hilfreich, wenn die Wandkonstruktion nach außen immer diffusionsoffener wird. In Kombination sorgen diese beiden Faktoren dafür, dass Feuchtigkeit möglichst lange gasförmig bleibt, deshalb leicht zur Außenseite transportiert werden kann und dort schließlich ablüftet.
 

Frieder CW

ww-birke
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Hallo,
um auf die Frage des "Luftspalts" einzugehen - ja, eine entsprechende Ebene ist sinnvollerweise einzuplanen. Hierzu wird die "22er Außenwand" (Fassadenbretter) auf einer Traglattung (30er oder 40er Lattung) befestigt, sodass eine Hinterlüftungsebene zwischen Fassadenbrettern und (ggf. diffusionsoffener) Unterspannbahn entsteht. Hat z.B. den Vorteil, dass die Fassade besser abtrocknen kann, weil auf der Rückseite der Bretter Luft entlangströmen kann. Oberer und unterer Abschluss der Fassade müssen dann entsprechend mit Lüftungsschlitz (+ggf. Kleintierschutz) ausgeführt werden. Genau Ausgestaltung der Unterkonstruktion / Hinterlüftungsebene hängt z.B. davon ab, in welche Richtung deine Fassadenbretter verlaufen sowie von den Anschlussdetails der Fassade am Sockel, ans Dach, an den Gebäudeecken.
Viele Grüße
 
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