Gartentisch: Gestell selbstgabaut, wackelt in Längsrichtung - Ideen zur Behebung / Verbesserungsvorschläge

Schraubzwinge894

ww-nussbaum
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Hallo zusammen,

halb Projektvorstellung, halb Frage.
Es geht um folgenden Gartentisch, unten weitere Bilder:
20250214_142504_kl.jpg 20250214_142544_kl.jpg

Dieser wackelt in Längsrichtung, während er sich in Querrichtung keinen mm bewegt.

Hier ein paar Details:
- Die Platte (100 x 200 cm) war ohne Gestellt schon vorhanden und hat einen gewissen sentimentalen Wert. Daher habe ich sie abgehobelt, geschliffen, 3 x mit OSMO TopOil behandelt. Natürlich ist ist sie gesperrt durch die Querriegel. Die diagonalen Leimfugen in den zwei Ecken Richtung Wand gehen auch leicht auf, er steht seit etwa 9 Monaten draußen. Dies ist aber für mich akzeptabel, da ich die Platte bereits so hatte und wie gesagt so verwenden wollte. Ich bin das Risiko bewusst eingegangen.
- Der Tisch steht im Freien, überdacht, nach Westen offen. Dachüberstanad etwa 1,2 m, bekommt also höchstens an den Beinen hin und wieder Niederschlag ab.
- Das Tischgestell habe ich selber gabaut. Die Tischbeine und Querstreben sind billige Baumakt-Fichte mit 55x55 mm, der lange Längsbalken 45x75 mm.
- Verbindungen per Schlitz und Zapfen, verklebt (D3) und mit 15 mm Dübel gesichert. Die Bohrung im Zapfen sind ca. 1 mm nach innen versetzt, damit sich die Verbindungen zusammenziehen. Hier ist alles stabil und fest.
- Die Tischbeine sind in beide Richtungen leicht ausgestellt, ich hoffe, man erkennt es auf den Bildern.
- Die Querriegeln sind von unten an der Tischplatte festgeschaubt. Ohne Langlöcher, aber die Bohrungen sind 15 mm bei 6 mm Schrauben, diese haben also Spiel. Die Schrauben sind fest angezogen, das Spiel durch schräge Schrauben sollte passen.

In Querrichtung ist der Tisch bombenstabil, aber leider schwinkt er (mir) in Längsrichtung zu viel. Dieser Effekt war von Anfang an so. Nachdem ich die Schrauben zwischen Querriegel und Tischplatte nochmal nachgezogen habe, hat es sich etwas gesbessert, ist mir aber immer noch zu viel.
Ich habe versucht, das auf einem Video darzustellen:
https://youtu.be/Y29bYq5F45o

Was habe ich falsch gemacht? Was könnte ich noch nachbessern, bzw. was sollte ich beim nächsten Mal anders machen?
- Fichte als Holz zu weich?
- Querschnitte zu gering? Optisch könnte das Gestell ruhig etwas dicker, und auch etwas größer sein.
- Den langen Längsbalken weiter mit den unteren Querriegeln überblatten?
- Die Konstruktion gibt nicht mehr her, die Bewegung ist normal so und ich habe zu hohe Ansprüche?

Weitere Idee zur Behebung:
- Holz-Dreiecke mit etwa 25 cm Kantenlänge innen zwischen alle 4 Beine und Platte schrauben. Quasi als Kopfbänder.

Hier noch ein paar weitere Bilder:
Seitenansicht mit "Kopfband"
20250214_142457_kl.jpg
Verbindungen Gestell:
20250214_142534_kl.jpg 20250214_142511_kl.jpg
Befestigung Platte:
20250214_142519_kl.jpg 20250214_142522_kl.jpg
offenen Fugen:
20250214_142551_kl.jpg 20250214_142605_kl.jpg
 

SchweißerSchnitzer

ww-robinie
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Für alle, die sich wie ich fragen, was "längs wackeln" ist :emoji_wink: und das Video nicht gesehen haben: Gemeint ist, dass der Tische horizontal schwingt wenn man an der kurzen Seite der Tischplatte drückt/zieht.


(Ich bin heute etwas begriffsstutzig... habe auch schon eine Rot-Zeder für einen Rotz-Eder gehalten....)
 

IngoS

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Hallo,

schade, dass du dir nicht vor dem Projekt Infos geholt hast.
Gegen das Wackeln helfen nun am einfachsten zwei Streben von den unteren Fußzargen etwa bis zur Mitte der Tischplatte.
Die geschlossene Tischplatte mit auf Gehrung angebrachten "Hirnleisten" ist für Außenanwendung ungeeignet. Einzelne Bretter mit 5 bis 6mm Abstand sind die dauerhafte Lösung.

Gruß Ingo
 

teluke

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Hallo,


Die geschlossene Tischplatte mit auf Gehrung angebrachten "Hirnleisten" ist für Außenanwendung ungeeignet. Einzelne Bretter mit 5 bis 6mm Abstand sind die dauerhafte Lösung.

Gruß Ingo
Nicht nur das.

Mit den Brettern am Kopfende wird die Tischplatte gesperrt.
Das wird nicht funktionieren.
Die Verleimung an den Gehrungen wird die Platte nicht davon abhalten die Gehrungen aufzudrücken.

Ob die Fehler, welche in den Gehrungen jetzt schon sind, schon daher rühren kann ich nicht sagen.
Die könnten auch von "unperfekten" Gehrungsschnitten stammen.

Mach das was Ingo geschrieben hat dann bekommt der Tisch Stabilität in der Länge.
 

Schraubzwinge894

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Dass die Platte eigentlich für außen ungeeignet ist, weiß, und wusste ich bei Bau auch. Wie gesagt, ich wollte sie so verwenden, wie ich sie bekommen habe. Für Esstisch war sie mir zu rustikal, also blieb nur die Terrasse übrig.
Zur Not kann ich die "Hirnleisten" noch absägen, wenn mich die offenen Gerungen stören.

Das mit den diagonalen Streben werde ich ausprobieren, danke Ingo.
 

raziausdud

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Ich bin heute etwas begriffsstutzig... habe auch schon eine Rot-Zeder für einen Rotz-Eder gehalten....)

Dazu passt noch: ich habe Dich, @IngoS lange Zeit für irgendeinen Adler gehalten. Flieger-Adler vielleicht, F vergessen ??? Ehrlich !!! Ich bin nicht drauf gekommen. Erst recht spät habe ich den Radler im Liegeradler entdeckt …

(Nur sehe ich diesen Begriff jetzt nicht mehr. Handy - oder woran kann es liegen?)

Rainer
 

magmog

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Guuden,

So wie ich das sehe ist der Steg überblattet. Da würde ich den Steg ausbauen,
die Traverse der Beine lösen und um ca. 40 mm weiter zusammenschieben und wieder verschrauben.
Den Steg wieder einbauen.
Wenn etwas Spannung auf der Konstruktion liegt, ist das Wackeln bestimmt deutlich reduziert.

So wie bei längeren Geländern die Staketen unten quer zum Verlauf
wechselweise leicht schräg eingebohrt werden. Wird senkrecht eingebohrt
wackelt der Handlauf wie ein Lämmerschwanz.
 

pb57

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So wie bei längeren Geländern die Staketen unten quer zum Verlauf
wechselweise leicht schräg eingebohrt werden. Wird senkrecht eingebohrt
wackelt der Handlauf wie ein Lämmerschwanz.
So genial wie einfach (oder auch umgekehrt) - ein veritabler trick of the trade!
(nicht daß ich übermorgen ein längeres Geländer zu bauen hätte, aber die Idee ist gespeichert)
 
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