Gebrauchten Holztisch behandeln

Abstrakt123

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Hallo zusammen

Wir haben einen gebrauchten Holztisch gekauft und würden diesen nun gerne behandeln. Wir kennen uns leider gar nicht mit dem Thema aus und wären deshalb sehr froh um Tipps.
Die Abnutzung ist etwas ungleichmässig wie man sieht. Hinzu kommen einige Flecken aufgrund von Glasrändern und einen grösseren Flecken, den man auf dem unteren Bild rechts unten sieht.
Würdet ihr hier schleifen und ölen oder nur ölen?
Vielen Dank!

20221204_093925.jpg 20221204_093947.jpg
 

welaloba

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Hallo, wie seid Ihr denn ausgestattet, was das Schleifen angeht? Maschine oder nur Muskelkraft? Wie sind die Kenntnisse about "Ölen", was ja wirklich ein weiter Begriff ist....
 

Abstrakt123

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Hallo, wie seid Ihr denn ausgestattet, was das Schleifen angeht? Maschine oder nur Muskelkraft? Wie sind die Kenntnisse about "Ölen", was ja wirklich ein weiter Begriff ist....
Wir haben keine Schleifmaschine und unsere Öl-Kenntnisse sind nicht vorhanden :emoji_sweat_smile: Mit einer passenden YouTube-Anleitung könnten wir uns aber einige rudimentäre Kenntnisse aneignen.
Das Ergebnis muss aber für uns auch nicht perfekt sein. Wichtig wäre vor allem, dass der Tisch gut geschützt wäre für den Gebrauch.
 
Zuletzt bearbeitet:

Leibhaftiger

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So ganz ohne Schleifmaschine wird das ein ordentliches Geschäft. Vielleicht hast Du die Möglichkeit, irgendwo eine Maschine auszuleihen (Freunde, Familie o.ä.), alternativ über Kleinanzeigen einen gebrauchten Exzenter kaufen. Muss kein Markengerät sein, da reicht ein ganz einfaches Gerät für ein paar Euro. Dann noch ein paar Blatt Schleifpapier (Körnungen 80, 120, 180, wenn es extrem Glatt werden soll auch noch 240). Dann die Oberfläche neu Aufbauen (Schleifen mit aufsteigender Körnung, ggfs hier im Forum lesen). Anschließend dann mit dem Öl Deiner Wahl ölen. Mein Tip wäre hier Oslo HWÖ, super zu verarbeiten und gut verfügbar.
 

derdad

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Da du wenig bis keine Erfahrung in diesem Bereich hast würde ich keine Maschinen empfehlen. Noch dazu schreibst du, der Tisch muss nicht perfekt sein. Meine Empfehlung: mit einem Küchenmesser kannst du die größeren Flecken abschaben. Dann besorg dir Schleifpapier Körnung 100, 120, 180, und evtl 240 zum Zwischenschliff beim Ölen. Dazu einen Schleifklotz. Dann schleifst du in Längsrichtung die Fläche wirklich kräftig ab. Mit 100er beginnen. Wenn du die ganze Fläche geschliffen hast, Fläche feucht machen und trocknen lassen. Die gleiche Prozedur mit 120. Dann 180 ohne nacher zu befeuchten.
Jetzt sollte die Fläche fertig sein zum Ölen. Fürs Ölen findest du hier im Forum zig Anleitungen und Empfehlungen.
Mit Maschinen ist man zwar schneller, man hat aber auch schneller Riefen und Unebenheiten in die Platte geschliffen.
LG Gerhard
 

ksyOnWW

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Guten Tag,

stimmen fast zu allem vom Vorredner zu. Zum Entfernen von großen Flecken eignet sich Schaben oder die Nutzung einer Ziehklinge. Wenn messer, dann Messer mit abgerundeter Klinge - halte es für die schwierigste Lösung. feinewerkzeuge.de oder Paul Sellers zeigen die Unterschiede. Beim Schleifklotz gibt es die tradionelle Variante oder dir fortschrittliche. Holzklotz und man hält das Schleifpapier gemeinsam mit dem Klotz. Fortschrittliche: der Schleifklotz nimmt Schleifpapier mit Klettverschluß auf. Papier ist immer glatt und schont die Hände ungemein. Befeuchten nur mit Schwamm der deutlich ausgedrückt ist. Trocknen lassen-Schleifen nochmals befeuchten und wiederholen bis nichts mehr zu spüren ist. Leinöl ist sehr einfach zu verarbeiten. Mann/Frau kann es pur nehmen oder mit Terpenien verdünnt als Grundierung und dann pur drüber, damit zieht es besser ein. Wichtig ist nur eines. Das Öl einziehen lassen und überständige Öl abwischen. Getrocknet mit Wolllappen polieren.
P.S.: Es gibt Schleifschwämme, die eignen sich hervorragend für die letzten Arbeitsschritte.
Schreiner lesen es nicht gerne man kann auch 400 und 800 er Schleifpapier nehmen und man sieht und fühlt es.

Gruß
 

WinfriedM

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Du kannst das durchaus erstmal von Hand versuchen zu schleifen. Wichtig: Kaufe erstklassiges Schleifpapier, z.B. von Indasa, Mirka oder Festool.

Du hast ja bestimmt Zeit, so dass du ein paar Tage immer mal wieder eine halbe Stunde schleifen kannst. Mehr schafft man ohne Muskelkater eh nicht, wenn man das nicht regelmäßig macht.

Wichtig auch: Immer wieder Schleifstaub mit Staubsauger entfernen, damit sich das Schleifpapier nicht zusetzt. Und am besten FFP2-Maske tragen. Die hat man ja seit Corona eh rumliegen.
 

pedder

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Das Problem beim (Hand)schliff so einer Fläche ist: man konzentriert sich auf die Flecken. Damit schafft man dann mehr Probleme, als man löst. Also immer schön gleichmäßig die ganze Fläche schleifen, auch wen sie eigentlich noch gut aussieht. Ich arbeite mich bei sowas im ersten Schritt von "relativ fein" bis zu "so grob wie nötig" Ich würde hier also mit 100 anfangen und, wenn sich das schnell zusetzt, runter bis zu 40.

Ich würde mir einen Excenterschleifer kaufen oder mieten. Das ist noch spaßig genug.
 

Abstrakt123

ww-pappel
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Vielen Dank für die super Tipps! Ich werde einmal rumfragen, ob ich ein Gerät ausleihen kann. Ansonsten werde ich es mit dem Schleifklotz versuchen. Leider ist das Hartwachsöl von Osmo in der Schweiz praktisch nid erhältlich. Gibt es etwas beim Kauf von alternativen Hartwachsölen zu beachten? Leicht erhältlich wäre beispielsweise eines von Remmers, Saicos oder Hornbach.
 

WinfriedM

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Saicos ist fast das Gleiche wie Osmo, weil Saicos aus Osmo hervorgegangen ist. Die Eigenmarkte Arbeitsplattenöl von Hornbach war bei meinem Test vor ein paar Jahren auch recht gut. Die haben auch Barend Palm Arbeitsplatten-Öl, das kommt von Biopin, ist auch ok. Oder auch das Clou Arbeitsplattenöl bei Hornbach.

Bevor du mit dem Ölen anfängst, besser nochmal hier posten, was für ein Produkt und wie du es auftragen willst. Da kann man schnell mal was verkehrt machen. Und teste es vorher an einem Musterbrettchen.
 

Holzfummler

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Moin,
was ist denn jetzt drauf, Öl/Hartwachs oder Lack?
Bei Öl/Hartwachs mit fettlöslichen Reiniger es aus den Poren holen, sonst schleift ihr euch tot, da sich das Schleifpapier gleich zusetzt.
Bei Lack gleich schleifbar.
Wenn mit Maschine geschliffen werden soll, dann bitte mit Absaugung, generell vorzugsweise nicht im Zimmer, die bessere Hälfte wird es dir danken. Maschinengewicht reicht, nicht extra drücken, bringt nix.
Vor dem Ölen die Fläche gut feucht reinigen, damit diese quasi staubfrei ist. Trocknen lassen.
Gruß
Thomas
 

wirdelprumpft

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würde das Öl hier empfehlen
https://dynasol-shop.ch/de/3408/hd-natur-hartwachs-1-lt
Das muss nur mit Pinsel 2x aufgetragen werden das erst mal satt - am ende des Auftrags gleichmäßig die ganze Platte in Faserrichtung mit Pinsel nachziehen - Trocken über Nacht - nochmal dünn auftragen fertig - Schliff abgestuft 100-120-150-240-ggf.320

Bei anderen Ölen wo Lappen oder Tücher zum Einsatz kommen darauf achten das die nach Arbeitsende ausgebreitet werden oder in einem verschlossenen Glas mit Wasser gelagert werden - Selbstentzündungsgefahr !!!
 

ksyOnWW

ww-kiefer
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Ich stelle mir immer wieder die Frage, warum soviele Tipps sich auf den Verwendung von Marken beziehen, statt eine Technik zu beschreiben. Auch im Barock hat man Möbel ausgezeichneter Qualität erzeugt und dafür standen sehr begrenzte Mittel zur Verfügung - man denke nur an das Thema schleifen - wann ist es notwenig und wann bringt es Nachteile. Hobel und Schaben bzw. Ziehklingen erzeugen die weitaus besseren Oberflächen. Nur braucht man Zeit die Technik zu erlernen. Wenn man ölen will, dann muss dass mechanische Finish hervorrangend sein. Wenn schleifen, dann sind die letzten Schritte ohnehin von hand notwendig. Problem Schleifmaterial und die typischen Folgen (excenter) Lackert man - auch Schelllack, dann ist das Finisch nicht entscheidenden, sondern die ausgetragene Oberfläche, der Handzwischenschliff und das Finisch.

Früher kannte bzw. verwendete man neben dem extrem teuern Schelllack - Leinöl - auf der Frucht der Planze, aus der man auch Stoffe herstellte. Gekocht war es besser haltbar und oxidierte weniger beim Einölen - das ist auch heute noch so. Generell eignen sich alle Öle vergleichbarer Eigenschaften -nur bei Leinöl gibt es Erfahrungen aus Jahrhunderten -
Gruß

P.S. Hab erst vor Jahrzehnten mit Clou-Lacken lackiert - ohne zu polieren -und heute vergammeln sie im Keller.
 

wirdelprumpft

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@ksyOnWW
vermutlich weil der Fragestell (siehe #3) eine einfache möglichkeit sucht den Tisch zu sanieren und keine Vorkenntnisse besitzt
da macht es sinn ein Produkt zu empfehlen was eine solche Person auch ohne Probleme verarbeiten kann -
wenn man boshaft ist könnte man auch Leinöl empfehlen - ist super - mit Glück brennt die Bude ab - und wenn nicht hat der Anwender 4-6 Wochen freude am tollen Duft des Öls -
zum Thema Schleifen Vs. Ziehklinge es gibt schon ein grund warum sich Schleifen durchgesetzt hat - wer mal längere Zeit mit einer Ziehklinge gearbeitet hat weis was ich meine -
 

ksyOnWW

ww-kiefer
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@ksyOnWW
vermutlich weil der Fragestell (siehe #3) eine einfache möglichkeit sucht den Tisch zu sanieren und keine Vorkenntnisse besitzt
da macht es sinn ein Produkt zu empfehlen was eine solche Person auch ohne Probleme verarbeiten kann -
wenn man boshaft ist könnte man auch Leinöl empfehlen - ist super - mit Glück brennt die Bude ab - und wenn nicht hat der Anwender 4-6 Wochen freude am tollen Duft des Öls -
zum Thema Schleifen Vs. Ziehklinge es gibt schon ein grund warum sich Schleifen durchgesetzt hat - wer mal längere Zeit mit einer Ziehklinge gearbeitet hat weis was ich meine -
Sorry, ich spare mir eine Bewertung Ihres statements.
Die Bude brennt maximal ab, wenn sich die Lappen sich entzüden können deswegen werden nur die luftdicht verpackt; nicht die Möbel - nie das Öl auf Holz. Das hat einen chemisch physikalischen Grund. Seit dem Mittelalter wird Öl auch mit Duftstoffen angeboten und im Möbelbau nahm man Leinöl mit Terpentin -damit wurde einen bessere Eindringtiefe erreicht und das hatte eine deutlich bessere Löslichkeit in Luft und roch völlig anders. Aber es gibt auch Leute, die mögen weder Terpenin noch Öl. man kann auch Rosenöl nehmen.
Veritas aus Canada hat übrigens seit Jahren eine Ziehklingenhalter im Angebot, mit dem auch Bürohände große Flächen ohne Krämpfe bearbeiten können. .. und in England hat man im 19 Jahrhundert Schabhobel erfunden - Stanley No12, No70, No80 und No 83 seien hier genannt.
 

welaloba

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Ich glaube, hier wird zu viel getextet...
Wenns nicht perfekt werden muss und der Fragesteller wenig Ahnung hat, würde ich mal was empfehlen, nämlich eine Flasche Brennspiritus plus Schleifflies, das sollte es evtl. auch im Baumarkt geben, sonst die rauhe Seite beim Spülschwämmchen. Die Platte mit dem Brennspiritus möglichst saubermachen unter Verwendung v. Fließ , mit Lappen nachreiben. Dann eine 375 ml Dose Osmo Hartwachsöl highsolid und zwei Schaumstoffrollen besorgen (die Rollen sollten lösemittelbeständig sein - für Lackierarbeiten) Das Hartwachsöl sehr dünn aufrollen und sehr gut verteilen. Wenn die Fläche nicht mehr klebt, (also wohl spätestens nach ca. 24 Std.) denselben Auftrag wiederholen. Trocknen wie zuvor, dann evtl. von Hand feinschleifen, Korn 180 und einen weiteren Auftrag bewerkstelligen. Eine Woche Trocknen wäre hilfreich, die Fläche sollte dann einigermaßen belastbar sein: Feucht wischen usw. Keine heißen Töpfe, kein stehendes Wasser. Das Material ist immerhin für Fußböden gedacht, sollte also auch auf einer Tischpaltte funktionieren. viel Erfolg.
 
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