Gekälkten Tisch „entkalken“

[the_boom]

Liebes Forum, ich bin Neuling hier und freue mich auf den Austausch mit euch!

Da wir nun mehr Wohnraum zur Verfügung haben, hatten wir endlich die Chance einige Familienerbstücke in unsere Wohnung zu holen.

Darunter auch der Esstisch. Dabei handelt es sich laut meinem Vater um einen gekälkten und gebürsteten Tisch. Hoffe das ist auf den Bildern nachvollziehbar. Da der Look des Tisches uns in der Kombination mit den anderen Holzmöbeln und dem Dielenboden nicht 100% gefällt, würden wir gerne zumindest die Kälkung rückgängig machen. Habe so meine Bedenken wegen der Bürstung und daher starken Profilierung…

Ist es prinzipiell möglich und wie würde man idealerweise vorgehen. Oder lieber Finger weg weil zu aufwendig und anspruchsvoll? Danke für eure Hilfe!

 

[dermike]

Da warte auch ich mal auf Antworten.

 

[fahe]

...ich denke, den wird man wohl nur noch einmal bürsten können.
Der Großteil des weißen "Mächtegern-Gekälkt-Geschmodders" wird dem schon zum Opfer fallen...
Ein bisschen "shabby" wird er aber bleiben, zumal er dadaurch noch mehr Struktur kriegen würde.

Vielleicht sollte man vor der Radikalmethode erst einmal mit Chemie ran. Alkohol, Nitroverdünnung, Azeton. So etwa in der Reihenfolge würde ich das mal an einer wenig/nicht sichtbaren Stelle unten mit einer Bürste versuchen.

Klassisch gekälkt sind imho die wenigsten heute hergestellten Möbel. Und oft sind die auch noch mit Kunstharzlack überzogen.

Vielleicht mag Melanie @Holzsinn dazu was sagen.

 

[IngoS]

Hallo,

War auch mal so eine Mode (siehe anderen Faden).
Am einfachsten wäre wohl, deckend überstreichen. Tischplatte schleifen, damit nichts in den Rillen hängen bleibt.

Gruß Ingo

 

[Holzsinn]

Ganz wird man den "Kalk" nicht wegbekommen, da bleibt immer was Weißes in den Vertiefungen.
Ich würde mich mit der Optik anfreunden und sie auffrischen. Das hieße, die Oberfläche durch Bürsten säubern, vielleicht mit einer der erwähnten Verdünnungen und anschließend mit einem stärker weiß pigmentierten Öl wieder einlassen.
Oder als eher deckende Variante Osmo Dekorwachs im Farbton Schnee 1:1 mit farblosem Dekorwachs oder Hartwachsöl mischen. Dann mit einem Borstenpinsel auftragen und den Überstand bis zum gewünschten Weißgrad mit einem Lumpen wieder abreiben.
Von Osmo kann man sich bis zu 5 kostenlose Pröbchen schicken lassen. Die reichen, um einen Test an einer nicht so sichtbaren Stelle zu machen.
Melanie
www.holz-sinn.de

 

[marcus_n]

Wie Melanie schon sagte, ganz geht das nicht weg. Ich selbst würde es am Anfang mit kochendem Wasser und einer Wurzelbürste probieren. Und danach diverse Mittelchen. Kalk lässt sich aber normal gut abwaschen.
Restauratorengrundsatz: Gleiches mit Gleichem entfernen. (Das haben die von den Freimaurern geklaut, is aber egal.)
Gruß Marcus

 

[WinfriedM]

Abbeizer ist natürlich auch eine Option aus der chemischen Ecke, z.B. Grüneck Abbeizer. Nach Einwirkzeit dann mit sehr harter Bürste den Schmodder runterholen. Natürlich auf Arbeitsschutz achten, also Schutzbrille etc. Am besten draußen arbeiten.

 

[ChristophW]

hatten wir endlich die Chance einige Familienerbstücke in unsere Wohnung zu holen

Warum holt man sich 'Familienerbstücke' die einem nicht gefallen um sie dann umzuarbeiten?

Wieso nicht verkaufen und dann was gefälligeres besorgen?

 

[andama]

Welches Holz steckt unter dem Kalk?

 

[fahe]

...groß in Mode und im Stil der Bilder des TE war vor 20 Jahren mal gekälkte Pinie.

Mit ihren eher kleinen Poren kann ich mir das sogar ganz gut vorstellen, wenn es noch einmal richtig überbürstet wird.
Aber, so zugekleckert wie oben, kann das imho alles mögliche sein.