Gerät für sehr niedrigen Pressdruck

cogito

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Ich verleime Furniere auf einer Fläche von knapp 30x20 cm und normalerweise mit einem Druck von 1,4 - 5,6 N/cm2.

Jetzt hat jemand herausgefunden, dass ein extrem niedriger Pressdruck (=> 0,17 N/cm2) ein sehr vorteilhaftes Ergebnius (=>TT-Holz mit weicherem Anschlag und niedrigerem Tempo) ergibt. Das kam durch Zufall zustande: er legte seinen Laminatansatz zwischen 2 Platten und beschwerte diese mit zwei gerade vorhandenen Ambossen zu je 38 kg. Später erweiterte er sein Kapazität mittels Gehwegplatten.

Diese Lösungen sprechen mich nicht besonders an. Mit meiner Werkstattpresse komme ich nur bis ca. 0,7 N/cm2 herunter. Jede noch niedrigere Einstellung ist quantitativ Lottospiel und unreproduzierbar.

Gibt es ein Gerät/Verfahren, mit dem ich KONTROLLIERT sehr niedrige Pressdrucke einstellen kann ?

Dank im Voraus.
 

Mitglied 42582

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Hast du mal einen Link zu dem Bericht?

Den Druck wirst du wahrscheinlich über ein zusätzliches Manometer einstellen können?
 

Dietrich

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Hallo,

70mbar würde ein Werkstattsauger locker überbieten, mit einer kleinen kontrollierbaren Öffnung im System könnte man sicher einen Wert um 70 mbar einstellen.
Das ganze muß dann natürlich in einen Plastiksack, so das der Luftdruck im teilw. evakuierten System wirken kann.

Gruß Dietrich
 

wolgos

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Hi

Vorsicht mit Werkstattsaugern.
Der Motor wird durch die Luft, die durch den Sauger geht gekühlt. Wenn also zu Wenig ode gar keine Luft mehr durch geht, ist die Kühlung weg und der Motor überhitzt.
Wenn du zu wenig Druck ausübst, wir dir der Leim das Furnier in Wellen legen und du kannst dein Werkstück wegschmeißen.
Besorg dir lieber eine Vakuumpumpe und versuch damit was zu machen. Wurde schon öfter hier beschrieben.

Wolfgang
 

Dietrich

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Hallo Wolfgang,

nach meinen Informationen macht genau das den Unterschied eines guten Werkstattsaugers aus, das er eben nicht mit der Saugluft gekühlt wird, so wie es bei Haushaltssaugern ist.

Gruß Dietrich
 

seschmi

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Ich verleime Furniere auf einer Fläche von knapp 30x20 cm und normalerweise mit einem Druck von 1,4 - 5,6 N/cm2.

Jetzt hat jemand herausgefunden, dass ein extrem niedriger Pressdruck (=> 0,17 N/cm2) ein sehr vorteilhaftes Ergebnius

Vielleicht verstehe ich jetzt das Problem nicht ganz: Du hast 600 qcm und willst 0,17 N/qcm, also brauchts Du ca. 100 Newton, das entspricht nur etwa 10 Kg.

Was spricht dagegen, die Furniere zwischen zwei dicke Multiplexplatten zu legen und einen Eimer Wasser draufzustellen? Die Platten müssen halt dick genug sein, um die Kraft gleichmäßig zu verteilen. Die Kraft kannst Du durch die Wassermenge exakt einstellen. Das Gewicht der oberen Platte darfst Du natürlich nicht vergessen.
 

cogito

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Vielleicht verstehe ich jetzt das Problem nicht ganz:....

Ich mittlerweile auch nicht mehr so ganz.

Er schrieb, das er mit 2x 38 kg auf seinem Laminat - dürfte so ca. 27x17 cm sein - presst. Macht 76 kg/459 cm2 => ca. 0,17 N/cm2.

Wie ich da mit 10 L Wasser hinkommen soll, sehe ich nicht.

Ich werde einfach mal das an Gewicht nehmen, was ich habe: 2 Eisenplatten zu je 10 kg und einen Schraubstock zu 21 kg. Vielleicht reicht das ja auch schon.
 

pasch

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Hallo Peter,
1 kg (Masse) bewirkt ca. 10 N (Kraft). Für Dein Beispiel wäre das ein Druck von 1,7 N/cm2 und nicht 0,17.
Daher die Empfehlung mit dem Wassereimer!
günther
 

Mitglied 42582

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Bitte poste mal Bilder von der fertig furnierten Platte. Ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen das der Druck zum furnieren reicht.
 

DZaech

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Ich weiss ja nicht was der Vorteil von viel zu niedrigem Pressdruck sein soll :confused::emoji_frowning2: Normaler Weissleim und PVAC Furnierleim brauchen mindestens 2kg/cm2 (20N/cm2). Weniger Deuck führt meines Erachtens nach zu einer Fehlverleimung, einen Vorteil darin kann ich beim Besten Willen nicht erkennen. :emoji_grin: Der Furnier wird entweder Früher oder später wellig werden oder ganz abfallen...

Gruss David
 

elchimore

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Hi,
wenn ich mir das so durchlese gehts bei Cogito mal wieder um den ultimativen geheimen Tischtennisschläger. Hatte er diesen nicht mit Epoxy "verleimt?" Ich meine mich da an ein Thema zu erinnern.... Er hat ja nirgends geschrieben, was er zum "verleimen" benutzt :emoji_wink:
Das ist doch hier alles Raterei, ohne richtige Informationen.
Aber um auf die Frage des Eingangsposts zurückzukommen. Bau dir ne Halterung für Hantelscheiben an deine Platte, Hier kannst du dann ganz genau durch Auflegen festlegen, wie hoch dein Pressdruck werden soll, wenn du dich nicht verrechnest.
Grüssle aus dem Schwarzwald
Micha
 

SteffenH

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Normaler Weissleim und PVAC Furnierleim brauchen mindestens 2kg/cm2 (20N/cm2

Vakuumsäcke funktionieren ja recht gut, die bringen maximal ca. 1kg/qcm. Sehr viel weniger sollte es aber auch nicht sein. Was 170 Gramm pro qcm bewirken sollen frage ich mich allerdings auch.
 

cogito

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Hallo Peter,
1 kg (Masse) bewirkt ca. 10 N (Kraft). Für Dein Beispiel wäre das ein Druck von 1,7 N/cm2 und nicht 0,17.
Daher die Empfehlung mit dem Wassereimer!
günther

Ich (und der Erfinder der Zwergendruckverleimung) scheine in Physik nicht aufgepasst zu haben. Die 2x 38 kg ergeben bei der angegebenen Fläche natürlich nicht 0,17 N/cm2 sondern 1,7 N/cm2.

Sorry.
 

cogito

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.... Weniger Deuck führt meines Erachtens nach zu einer Fehlverleimung, einen Vorteil darin kann ich beim Besten Willen nicht erkennen. :emoji_grin: Der Furnier wird entweder Früher oder später wellig werden oder ganz abfallen...

Der Vorteil besteht wahrscheinlich darin, dass bei sehr niedrigem Druck nur sehr wenig Leim in die (dünnen) Furniere eindringt und dort durch Aushärtung das Holz härter macht.

Der Mann spielt schon seit einem halben Jahr mit seinem Schläger und da ist garnichts wellig geworden oder auseinander gefallen. Er hat mir mal ein Laminat mit Ahorn Außenfurnieren geschickt. Obwohl Ahorn mit ca. 26 eine deutlich höhere Brinell Härte hat als z.B. das von mir verwendete Libanon Zeder mit 12, waren beide Schläger vom Tempo und der Anschlaghärte her durchaus vergleichbar. Das kann nur an der Verklebung liegen.

Hi,
wenn ich mir das so durchlese gehts bei Cogito mal wieder um den ultimativen geheimen Tischtennisschläger. Hatte er diesen nicht mit Epoxy "verleimt?"...

So ist es. Mittlerweile bin ich bei Modell 129. Immer auf der Suche nach dem Heiligen Gral also dem Teil, was von alleine spielt :rolleyes: - mit Gewinngarantie.

Glücklicherweise kann es sowas nicht geben, so dass ich immer was zu tun habe. :emoji_grin:

Normalerweise verleime ich die Holzteile mit Fischleim. Hautleime werden von einigen Herstellern für ihre hochpreisigen Modelle genommen z.B. Nittaku Acoustic Series. Man verspricht sich davon eine bessere Impulsübertragung als von Weißleim.Unter anderem deswegen wird das ja auch im Instrumentenbau eingesetzt.

Mit dem ekligen Epoxykram muss man leider arbeiten, wenn man Schichten mit Kunstfasern - Glas, Carbon, Aramid ... einziehen will.
 

Georg L.

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Der Motor wird durch die Luft, die durch den Sauger geht gekühlt. Wenn also zu Wenig ode gar keine Luft mehr durch geht, ist die Kühlung weg und der Motor überhitzt.
Wie schon von Anderen ausgeführt haben habern gute Werkstattsauger eine separate Kühlturbine. Außerdem genügt ja schon eine relativ kurze Saugzeit 8unter 5min)um das Vakuum zu erzeugen, dann sperrt man den Vakuumsack mit einem Ventil ab und im Idealfall sollte das Vakuum bis in alle Ewigkeit halten. In der Praxis sollte der Unterdruck schon so lange halten bis der Leim abgebunden hat. Somit dürfte es auch bei Saugern ohne Bypass Kühlung kaum Temperaturprobleme geben.
 

wolgos

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Hi

zu deinen Tennisschlägern: Was willst du eigentlich erreichen? Eine möglichst weiche Oberfläche oder harte Oberfläche.
Weich ist mit Balsa zu bekommen.
Hart kannst du mit dem richtigen Leim, mit Verdünnung im Vakuum, der dir in alle Poren zieht erreichen.
Die Härte bekommst du nicht nur durch hartes Furnier sondern auch durch harten gesamtaufbau und harten Leim.

Aber ist nicht der Gummibelag die viel entscheidenere Schicht?

Wolfgang
 

Variatio

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Hehe, du hast recht, die Beläge sind auch wichtig.

Aber wie das in jeder Liebhaberei ist, gibt es auch beim TT einen hohen Grad der Spezialisierung, der für Außenstehende nicht offensichtlich ist. Und das Holz ist die Seele des Schlägers, da ergeben sich mit minimalen Änderungen (Furnierdicke, Verleimung, Holzarten) schon deutlich spürbare Unterschiede.

Zudem macht es einen Unterschied, ob ein Holz steif mit hartem Außenfurnier, oder mit weichem Außenfurnier ist. Etc...

Soweit mal aus dem TT-Nähkästchen. :emoji_wink:
 
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