Geschweifte Schnitte an großen und dicken Werkstücken -> Wie macht ihr/man das?

[Brazzo]

Guten Tag zusammen,

ich bin auf der Suche nach einer Möglichkeit, geschweifte Schnitte in ca. 50 mm dickes Lärchenholz zu machen (Seitenteile für eine Wellnessbank). Normal kein Problem für die Bandsäge, allerdings sind die zu bearbeitenden Teile ca 180 x 80 cm lang und eher dreieckig in der Form. Es klappt auf meiner großen Bandsäge (530er Rollen) mehr schlecht als recht, das ganze ist, trotz Hilfsböcken, sehr unhandlich und man hat schnell mal über den Strich geschoben, weil man den Vorschub schlecht dosieren kann, also recht fehleranfällig.
Mit (meiner) Stichsäge vibriert und wackelt alles, das es nicht mehr feierlich ist. Vielleicht ist meine Stichsäge (GST 90E von Bosch) aber auch zu schwach dafür. Blatt war aber neu und ausreichend lang.
Nun habe ich gesehen, dass es solche Handbandsägen gibt (nicht die >5.000 EUR Modelle von Mafell o.ä.), sondern solche, die eher zum Metalltrennen gemacht sind.
Würde man damit vielleicht den gewünschten Schnitt hinbekommen? Oder schaffen das diese Säbel bzw. Reciprok(?)-Sägen? Oder besser in eine stärkere Stichsäge (Dewalt DW333 z.B.) investieren?
Danke für Eure Hilfe.
Falls es ein entsprechendes Thema bereits gibt, bitte ich um Verzeihung, ich habe die Suche bemüht, aber nichts finden können.

Herzliche Grüße
Stefan

 

[FredT]

Du mußt wohl deinen Tisch vergrößern, aber nicht mit Böcken, und ggf. auch mit Hilfskräften arbeiten, die dir das Werkstück abnehmen und weiterführen. Metallhandbandsägen sind da nicht geeignet, genauso wie einseitig geführte Stichsägeblätter.
Einen Tod wirst du da wohl sterben müssen...

 

[Leibhaftiger]

Ich würde das mit der Stichsäge machen. Wenn die Teile 180x80x5cm sind, sind die doch ordentlich schwer, da dürfte eigentlich nichts mehr wackeln oder hüpfen. Es gibt von Festool extrastarke Sägeblätter für so dickes Material, die funktionieren bei mir einwandfrei. Knapp 70mm dickes Teak ohne Probleme, und der Winkel war fast perfekt.
Und das die Stichsäge zu schwach ist, kann ich mir kaum vorstellen, im Normalfall dauert es dann einfach etwas länger. Vielleicht ist der Vorschub zu groß?

 

[pedder]

Das Problem bei Schweifschnitten und Stichsäge ist ja, dass man den Pendelhub ausschalten muss.

Wenn das häufiger vorkommt , würde ich einen Erweiterungstisch für die Bandsäge aus Siebdruck bauen.
Oder erst die geschweifte Leiste herstellen und dann anleimen.

 

[moriko]

@Brazzo: Also ganz so groß und massiv waren meine geschweiften Teile nicht ... aber eine schöne Schablone und dann ein 50 mm langer Wendeplattenfräser + große Oberfräse wären meine Empfehlung...

Gruß
Marco

 

[Mitglied 59145]

Kommt drauf an....

Möglichkeiten wurden ja alle genannt.

1.Stichsäge mit anderem Blatt (beste Stichsäge soll wohl die von Mafell sein)
2. Bandsäge mit Tisch und Helfer
4. Größere Bandsäge, vereinfacht auch vieles.
3. Nachfräsen(bei beidem möglich und spart Schleifarbeit), entweder mit großer Oberfräse oder an der Tischfräse. Kann problematisch werden mit dem Faserverlauf.

Gruss
Ben

 

[IngoS]

Hallo,

eine Tischvergrößerung bei der Bandsäge bringt schon eine sehr viel bessere Handhabung großer Teile.
Hier

Bei den recht großen Radien kann man mit einer Stichsäge problemlos mit Pendelhub arbeiten. Ein dickes, grobes, geschränktes Blatt verwenden.

Eine Reziprosäge ist vollkommen ungeeignet, für solche Schnitte.

Gruß

Ingo

 

[magmog]

Moin,

wenn die Radien nicht zu eng sind, nehme ich ein stark geschränktes Sägeblatin der HKS
und schneide mit 15-20mm Tiefenzustellung nach und nach die Kurven.
Wenn es nur einmal auf 15mm geht, hat die Stichsäge gleich ein leichteres Spiel.

 

[Brazzo]

Wow!! Danke für die zahlreichen Antworten. Dann weiß ich zumindest schonmal, wie ich das Weihnachtsgeld nicht investieren werde. Das Video mit der Tischvergrößerung werde ich mir mal genauer anschauen. Ich werde es zuerst nochmal mit anderen Stichsägeblättern und weniger Vorschub versuchen. Ggf. die genannten von Festool mal probieren.
Vielen Dank, ich bin schlauer geworden!
Gruß
Stefan

 

[dascello]

Nur mal so: Das ist Eiche, 42 mm stark. Mit einer Stichsäge vorgesägt und dann per Frässchablone in Form gebracht.
Wo das nicht ging, habe ich 42 mm dicke massive Eiche mit einer Dekupiersäge (ausm Baumarkt für 99 €) gesägt.

Es gibt so manches, was geht, wenn man mit Geduld drangeht.

 

[Brazzo]

Das ist echt der Hammer dascello, und das macht mir Mut, es nochmal mit der Stichsäge und einem anderem Blatt zu versuchen.
Danke.