Gesellenstück zu verkaufen

spn

ww-pappel
Registriert
15. November 2009
Beiträge
12
Ort
Berlin
Gesellenstück zu verkaufen [verkauft]

Der Servierwagen ist verkauft. Danke für Euer Interesse!
 

Anhänge

  • 3pics.jpg
    3pics.jpg
    70 KB · Aufrufe: 160

Homer

ww-esche
Registriert
21. Februar 2006
Beiträge
515
Alter
41
Ort
Kreis Ludwigsburg
Hallo,

Weiß zwar nicht was hinter dem Verkauf Deines tollen Gesellenstücks steckt...

Finde es schade das Gesellenstück zu verkaufen.:eek:

Ich würde es nicht tun.

MfG Homer
 

Sven V.

ww-nussbaum
Registriert
18. September 2010
Beiträge
85
Ort
Wolfenbüttel
Schickes Teil. Wirklich keinen Platz mehr dafür? Den ideellen Wert kann Dir keiner vergüten. Was hast Du dir denn als Preisspanne vorgestellt?
 

19tibor69

ww-ahorn
Registriert
25. März 2010
Beiträge
110
Hallo SPN !
Herzlich gratuliere Dir für wunderbare Produkt.
Ich finde Es sehr- sehr schön.
Ich hofe könntest Du Heim finden für Tisch! :emoji_slight_smile:
Ich wünsche Dir Gesundheit und Erfolg !
Gruß Tibor!
 

Lamello 1964

ww-ahorn
Registriert
10. Februar 2009
Beiträge
131
Ort
Nörvenich
Behalte das schöne Stück! Später tut es dir leid. Ich habe ein Vitrinenschränkchen aus dem Maschinenkurs und meine Arbeitsprobe meiner ersten großen Liebe geschenkt. Heute hätte ich beides noch gerne. Es wären schöne Erinnerungsstücke! Ja ich weiss mit 20 Jahren denkt man noch anders darüber!

Überleg es dir gut.

Gruß Lamello:emoji_slight_smile:
 

1hias1

ww-pappel
Registriert
31. Oktober 2009
Beiträge
11
Mein Meister hat gesagt. Wer sein Gesellenstück verkauft, verkauft seine Schreinerseele*lol

Mfg HIas
 

spn

ww-pappel
Registriert
15. November 2009
Beiträge
12
Ort
Berlin
Liebe Leute,

danke für die positiven Meinungsbekundungen zu meinem Gesellenstück -- das freut mich.

Aber hey, Ihr fallt mir in den Rücken!
Mit einer "Tu's nicht!"-Diskussion hatte ich nun wirklich nicht gerechnet, sondern gehofft, hier, an diesem Orte der Holzhuldigung und -würdigung, einen Interessenten für dieses Unikat zu finden.

(Für's Protokoll sei übrigens an dieser Stelle noch erwähnt, daß es nagelneu und unbenutzt ist -- Baujahr ist 2010.)


Ansonsten kann ich Euch beruhigen:

Das Alter von 20 habe ich leider längst weit hinter mir gelassen, unüberlegtes Handeln gehört nicht zu meinen typischen Eigenschaften und bereuen würde ich höchstens, wenn mein Gesellenstück in irgendeinem Keller versauern und verstauben müßte, ohne jemals jemandem Freude zu bereiten.

Aber wenn's Euch hilft, mehr zu erfahren, bittesehr:

Ich lebe in einer winzigen Wohnung, in der bereits alle Möbel stehen, die sie braucht und verkraften kann. Es gibt schlichtweg keinen Raum für Nostalgie. Schon das Anfertigen der Gesellenzeichnung auf A0 wurde zum Platzproblem.
Aus eben diesen Platzgründen steht das Gesellenstück seit Prüfungsende in der zur Zeit wenig genutzten Wohnung einer Bekannten -- aber dort kann es natürlich nicht ewig bleiben.

Für mich war von Anfang an klar, daß ich kein Gesellenstück "für mich" bauen würde, was mir aber auch die Freiheit gab, einfach "mal was anderes" zu entwickeln. Ist doch schön.


Und so ganz nachvollziehen kann ich die "auf jeden Fall behalten"-Einstellung nicht -- diejenigen unter Euch, die selbst Tischler sind, bauen doch jeden Tag Möbel, die sie dann weggeben, ohne in Tränen auszubrechen. Oder nicht?

Für mich jedenfalls ist einer der schönen Aspekte am Tischlerberuf, daß man mit seinen eigenen Hirnwindungen und Händen etwas schafft, das anderen Freude bereitet und ihnen nützlich ist.

In diesem Sinne wäre für mich das Wissen die größte Freude, daß mein Gesellenstück nicht irgendwo verstaubt, sondern viele Jahre lang benutzt wird, Vergnügen bereitet und sich somit all die Mühe gelohnt hat.
 

spn

ww-pappel
Registriert
15. November 2009
Beiträge
12
Ort
Berlin
Und weil ich mich mit meinem Gesellenstück und dem erfolgreichen Bestehen der Gesellenprüfung lediglich für einen Termin beim Arbeitsamt qualifiziert habe, drängt gelegentlich die Stimme des Sarkasmus' ans Tageslicht:

Mein Meister hat gesagt. Wer sein Gesellenstück verkauft, verkauft seine Schreinerseele*lol

Ich glaube eher, wer nach anspruchsvollen Jahren fachlicher Ausbildung seinen Körper, seine Gesundheit und seinen Geist für weniger Lohn verkauft, als ihn Putzfrauen oder ungelernte Kassierer bekommen, der verkauft seine Tischlerseele...
 

Lamello 1964

ww-ahorn
Registriert
10. Februar 2009
Beiträge
131
Ort
Nörvenich
Und weil ich mich mit meinem Gesellenstück und dem erfolgreichen Bestehen der Gesellenprüfung lediglich für einen Termin beim Arbeitsamt qualifiziert habe, drängt gelegentlich die Stimme des Sarkasmus' ans Tageslicht:



Ich glaube eher, wer nach anspruchsvollen Jahren fachlicher Ausbildung seinen Körper, seine Gesundheit und seinen Geist für weniger Lohn verkauft, als ihn Putzfrauen oder ungelernte Kassierer bekommen, der verkauft seine Tischlerseele...


Du magst zwar in den letzen Punkten Recht haben, trotzdem sehe ich einiges anders
Als erstes: Mein Gesellenstück wurde auch nach der Prüfung mangels Platz gut verpackt und im Partyraum meiner Eltern deponiert! Bei jedem Fest musste es hin und her geräumt werden! 15 Jahre lang. Danach habe ich es mit in mein Leben genommen. Es ist und bleibt ein Teil von mir! Dafür habe ich etwas geleistet! Ich schreibe auch gerade diesen Post daran, denn es ist ein Schreibtisch.

Nun zur Tischlerseele!

Ich hatte einen Lehrbetrieb, den man sich nicht hätte besser vorstellen können. Mein Meister (Chef) würde ich heute eher als Väterlichen Freund statt eines Ausbilders bezeichnen! Wir waren kein modern ausgestatteter Betrieb. Als ich 1982 meine Lehre begann gab es dort weder Formatkreissäge noch Furniernähmaschine. Dort ging alles noch von Hand! Das war auch gut so. Es war auch kein Problem am Samstag mal ein Stück für sich oder die Freundin zu bauen. Man durfte sogar Material aus der Werkstatt ohne Bezahlung verwenden. ( Natürlich hab ich meinem Chef mal ein paar seiner geliebten Zigarren als Anerkennung gekauft). In einer Sache war er wohl ein Schwein! Gefiel im irgend etwas an dem Werkstück in technicher Sicht nicht, dann kam der Spruch: Das geht hier nicht die Tür raus, so geht das nicht. Neu machen! Hast Du gar keine Handwerkerehre?"

Das ist etwas was ich mir bis heute hinter die Ohren geschrieben habe. Wir mögen vielleicht fast ein Alter haben, aber ich denke Du hast nicht solch eine Ausbildung genossen. ( Das hat nichts mit Können zu tun!) Aber denke bitte noch einmal darüber nach.

Ich arbeite heute auch als Monteur für Büromöbel. Das bringt mehr Geld, aber befriedigt mich in keinster Weise. Deshalb habe ich mir hier zu Hause eine kleine Werkstatt eingerichtet und baue alles mögliche so wie ich es gelernt habe.

Ich hoffe, ich habe nicht zu weit ausgeholt.

Gruß Lamello
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.984
Alter
57
Ort
Wadersloh
Vollkommen recht! ein Gesellenstück verkauft man nicht!

Ich denke das hängt stark vom Gesellenstück ab. So ein Servierwagen lässt sich sicher irgendwo dekorativ - wenn nicht sogar nutzbringend unterbringen.

Als ich mein Gesellenstück gefertigt habe, war große Phonomöbelzeit - und es wurde (fast) alles furniert.
Was kam dabei heraus? Ein großer Klotz aus Eiche, wo exakt meine derzeit vorhandenen Geräte hinein passten, mitsamt Fernseher. Nachdem ich es natürlich erst in Verwendung hatte, sich dann im Zuge der Technik aber alles änderte und nichts mehr passte - auch die Optik nicht - habe ich den Klotz letzten Winter zum Zimmer wärmen im Kamin genutzt.

Ich habe damit weder ideelle noch materielle Werte verknüpfen können, was sicher bei einem Schreibtisch, oder einem dekorativen Kleinmöbel der Fall gewesen wäre.
Ich fand es einfach nur noch klotzig, unschön und im Weg stehend.

Mein Rat für Gesellenstücke: Nicht zu groß und sperrig, es muss so beschaffen sein das es immer verwendbar ist - zeitlos. Gleiches gilt für die Materialauswahl, ich möchte mal gerne wissen wie viele dieser kurz nach meiner Prüfung trendigen Buche/blau Kombinationen noch nicht auf dem Sperrmüll standen..

Grüße
Uli
 

Lamello 1964

ww-ahorn
Registriert
10. Februar 2009
Beiträge
131
Ort
Nörvenich
Hallo Uli, auch Du sprichst mir etwas aus der Seele! Vielleicht gehört es nicht hierhin, aber man sollte sich schon vorher ein paar Gedanken machen, wie man das "Gute Stück" gestaltet. Prizipiell hätte zu meiner Prüfungszeit (1985) ein Nachtkommödchen gereicht. Korpus mit zwei beweglichen Teilen. Schublade+Tür! Zu dieser Zeit waren die guten Stollenschreibtische, meist aus Kiefer modern! Mich haben diese Dinger schon damals angereihert:mad: Ich habe mich für einen schlicht gehaltenen Damenschreibtisch im Nussbaum entschieden. Es tut mir bis heute nicht leid! Ich kann aber auch den heutigen Grössenwahn nicht verstehen. Ich habe dieses Jahr auf der Ausstellung unserer Tischlerinnung Stücke gesehen, die in Betonoptik lackiert waren. Ob das noch jemandem in 10-15 Jahren gefällt wage ich zu bezweifeln. Ausserdem ist das ganze aus Platten gefertigt, die so tot sind wie Michael Jackson. Einzige massive Elemente sind nur noch die Schubkästen, die ja nach alter Tradition gezinkt sein müssen.

Gruß Lamello:eek:
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.984
Alter
57
Ort
Wadersloh
Seit 1989 bin ich nun schon im Prüfungsausschuss... Und gehe häufig nicht konform mit den vorstellungen der berufschule.
klar, neue Materialien müssen sein. Aber für ein zeitloses Möbel? Klassisch bleiben..
Also ich konnte und wollte mein Stück nicht mehr sehen und behalten.

Grüße
Uli
 

Unregistriert

Gäste
Hallo,
ich habe mein Gesellenstück, das ich 1984 gemacht habe, an einen Bekannten abgegeben.
Als er 1987 heiratete, schmiss seine Frau alle Möbel, unter anderem mein Gesellenstück, auf den Sperrmüll. Es mußten neue Möbel her, sonst fühlte Sie sich nicht wohl.
Fazit: Ich bereue aufs Tiefste, mich von meinem Gesellenstück getrennt zu haben. Ich habe es zwar nachgebaut, aber es ist nicht dasselbe.

Gruß
Frank
 

Gonze

Gäste
Größenwahnsinn

Prizipiell hätte zu meiner Prüfungszeit (1985) ein Nachtkommödchen gereicht. Korpus mit zwei beweglichen Teilen. Schublade+Tür!

Haha, uns wurde gleich von Anfang an gesagt, mit sowas brauchen wir gar nicht erst ankommen, wenn wir die Prüfung bestehen wollen.
Die Leute aus der Prüfungskommission haben direkt gesagt, dass sie diese Teile unter sich Kloschlüsselschränkchen nennen und die schon seit Jahren nicht mehr sehen können. Wer mit sowas ankommt, muß schon absolut perfekt sein, um durchzukommen.
Ist doch kein Wunder, dass die Gesellenstücke heutzutage schon wie Meisterstücke aussehen müssen, wenn man das so hört. Und die Meisterstücke müssen das ja dann theoretisch auch nochmal überbieten. Höher, schneller, weiter.
 

Lamello 1964

ww-ahorn
Registriert
10. Februar 2009
Beiträge
131
Ort
Nörvenich
Haha, uns wurde gleich von Anfang an gesagt, mit sowas brauchen wir gar nicht erst ankommen, wenn wir die Prüfung bestehen wollen.
Die Leute aus der Prüfungskommission haben direkt gesagt, dass sie diese Teile unter sich Kloschlüsselschränkchen nennen und die schon seit Jahren nicht mehr sehen können. Wer mit sowas ankommt, muß schon absolut perfekt sein, um durchzukommen.
Ist doch kein Wunder, dass die Gesellenstücke heutzutage schon wie Meisterstücke aussehen müssen, wenn man das so hört. Und die Meisterstücke müssen das ja dann theoretisch auch nochmal überbieten. Höher, schneller, weiter.

Ich habe ja auch geschrieben prinzipiell! Der Text lautete damals in etwa: Gesamtoberfläche bei Möbelstücken xy m2. 2 bewegliche Teile, Schublade oder Tür oder zwei Schubladen oder kombiniert. Türen in Bauweise Rahmen und Füllung. Schubladen gezinkt. Es durften keine Halbfertigprobukte ,wie fertig furnierte Platten verwendet werden. An Bauteilen (Fenstern, Türen) mussten alle Zapfenverbindungen von Hand geschnitten werden. Topfbänder waren tabu.
Das hat an den Bauteilen keiner gemacht. Die Fenster sahen aus, wie aus dem Werk.

Einige Jahre später habe ich in einem Betrieb gearbeitet, der zwei Lehrlinge hatte, die beide die Prüfung ablegten. Ich hatte schon bem Betrachten der Zeichnungen so meine bedenken. Aber nix da. Der eine hatte wirklich ein Lokusschränkchen entworfen. Mit fertig furnierter Platte Topfbändern etc. Der Hammer war die Schublade. Dafür hat er länger gebraucht als für den Rest der Jaffabox. Als Krönung wurde das Ganze noch mit Monosiegel per Pinsel Endbehandelt. Als er mir sein Prüfungszeugnis unter die Nase hielt, hat es mich fast aus den Schuhen gehauen.:eek:

Gruß Lamello:emoji_slight_smile:
 

Tigerbirke

ww-pappel
Registriert
10. Januar 2011
Beiträge
2
Ort
Nähe Hannover
Hallo ihr alle!
Hab hier grad son bisschen im forum gelesen und wollte auch was dazu sagen!
Ich könnte mein Gesellenstück nie verkaufen oder sonst wie entsorgen! Jedes andere Möbel das ich für mich zu hause gebaut habe könnte weg, aber nicht mein geliebtes gesellen stück!
Das muss natürlich jeder für sich entscheiden aber ich könnte es nicht!

Und zu der diskusion wie ein Gesellenstück aussehen sollte: Ich hatte einen in der Schule der hat ein Hängeschrankgebaut mit einer Tür und einem Schubkasten in buche furniert, mit TOPFBÄNDERN! Wo wird da denn das Handwerk gezeigt? Einer in meinem Betrieb hat ein schränkchen gebaut daseinen elektomagneten in der oberplatte hatte wo ein Plastikschälchen drauf schweben konnte (so das ein teelich hineinpasst!). Ich finde das hat bei den Gesellenstücken nichts zu suchen! Aber auch da hat jeder seine eigene Meinung. Ist ja auch gut so, sonst wären die Stücke ja alle gleich!

lg Jessy
 
Oben Unten