Gewährleistung bei Riss in Massivholz-Tischplatte (lose Konstruktion)

[Woodphoenix]

Liebe Woodworker,

eine Bekannte hat bei einer Schreinerei eine Massivholzplatte (Eiche) gekauft, die sie lose auf einen Bock gelegt hat und als Esstisch benutzen möchte. Keine drei Wochen später haben sich nun die auf dem Bild erkennbaren Risse gebildet, worüber sie natürlich sehr enttäuscht ist. Aus älteren Threads habe ich herausgelesen, dass solche Risse entweder auf zu feuchtes Holz oder eine schlechte Konstruktion zurückzuführen sind - letzteres dürfte ja ausscheiden, weil keine feste Verbindung zum Bock vorgenommen wurde.

Meine Frage: Handelt es sich um einen Mangel oder sind solche Risse als natürliches Verhalten von Holz hinzunehmen (was der Schreiner nun behauptet), auch wenn ausdrücklich eine Esstischplatte gewünscht war und die Risse bei Anlieferung auch nicht vorhanden waren? Einen kleineren Riss irgendwo in der Mitte würde man ja noch anständig gefüllt bekommen, dieser hier scheint dafür aber zu groß (und wer weiß, wie groß er noch im Laufe der Zeit wird).

Ganz herzlichen Dank im Voraus!

 

[Fiamingu]

Hast du mal ein Bild der Gesamten Hirnholzseite?
Ist unter der Platte eine Gratleiste eingearbeitet?

 

[andama]

Ist das eine Platte verleimt aus mehreren Brettern oder ist das zu sehen bekommene ein einzelnes Brett. Wie groß ist die Platte? Stell mal ein Bild von der gesamten Platte ein.

 

[Harrer]

servus,
das sieht nicht nach Platte aus sondern nach einem breiten stück/Laden /Bohle. Da wäre ein Reissen wie im Bild nätürlich fast zu erwarten.
Gruass Dammal

 

[uli2003]

Das muss so sein. Nennt sich 'Riffeiche'. :rolleyes:

 

[Fiamingu]

servus,
das sieht nicht nach Platte aus sondern nach einem breiten stück/Laden /Bohle. Da wäre ein Reissen wie im Bild nätürlich fast zu erwarten.
Gruass Dammal

Hatte ich schon geschrieben aber dann
wieder gelöscht da ich erst noch mehr von
der Platte sehen wollte.

 

[Woodphoenix]

Wow, das ging ja schnell. Ich werde die Bekannte um weitere Bilder von oben und von unten bitten und dann hier einstellen.

Es gibt in der Tat keinerlei Verarbeitung, also keine Gratleiste von unten oder sonstiges, vielmehr handelt es sich um eine einzige große Scheibe (Bohle?) aus demselben Holz.

Mit dem Schreiner war aber abgesprochen, dass daraus ein (Ess-)Tisch mit entsprechender loser Konstruktion werden sollte.

Euch schon einmal ganz herzlichen Dank bis hierher!

 

[falco]

Hat der Schreiner denn darüber aufgeklärt, dass eben genau das wie auf dem Bild zu sehen ist eintritt?

 

[Woodphoenix]

Hat der Schreiner denn darüber aufgeklärt, dass eben genau das wie auf dem Bild zu sehen ist eintritt?

Hat er leider nicht, sonst wäre die Platte auch nicht für mehrere hundert Euro gekauft worden.

 

[Fiamingu]

Warten wir erst mal auf weitere Bilder
bevor wir die Kristallkugel bemühen.

 

[Dietrich]

Hallo,

ein Meisterbetrieb hat mit Sicherheit auf die Möglichkeit des Reissens und Werfens hingewiesen, denn es ist Tischler-Grundwissen vermutl. 1. Lehrjahr das auf Grund dieses Verhalten des Holzes Tischplatten aus Einzelleisten hergestellt werden und nicht aus einer Bohle in voller Breite.

Das es in dieser Art reißt ist nicht die Schuld des Handwerkers sondern des Holzes, auch der Tischler kann die Physik nicht auf den Kopf stellen, sehr wohl aber den bestmöglichen Kompromiss anbieten, bei entspr. Bezahlung.

Gruß Dietrich/ der nur in der Freizeit gerne Tischler sein möchte

 

[Holz-Christian]

Hallo, naja...

Der Dimension des Risses nach zu urteilen hat der Kollege lediglich luftgetrocknetes Holz verarbeitet.
Das hat im beheizten Wohnraum nachgetrocknet und ist geschwunden/ gerissen.
Das sollte nicht vorkommen, passiert es trotzdem sollte man schon so viel Berufsehre haben das anstandslos in Ordnung zu bringen.

Andererseits passt die Platte zum aktuell angesagten Fred Feuerstein Brennholzoptik Trendt....

Gruss Christian.

 

[Besserwisser]

Ich versteh die ganzen Fragen hier nicht.
Gratleiste etc.? Was n Mumpitz.
Da hat jemand eine Tischplatte als Leimholz bestellt und bekommen. Und die darf dann nicht so aussehen wie das, was auf dem Foto zu sehen ist. War halt ne Scheiss-Holzauswahl. Kann aber passieren.
Wie Christian auch schon schrieb, hingehen, bekakeln, und der wird da halt ein Stück raustrennen und wieder einleimen. Muss man keinen Aufriss drum machen.
Mal so als Profi.

 

[Friederich]

Daß so eine lose hingelegte Platte mehr oder weniger schüsseln wird, ist unvermeidlich.
Aber gerissen wäre sie nicht, bei ordentlich getrocknetem Holz.

 

[WinfriedM]

Da hat jemand eine Tischplatte als Leimholz bestellt und bekommen.

Sicher? Ich sehe kein Leimholz. Es könnte auch sein, dass jemand zum Tischler ist und gesagt hat: Ich hätte gerne günstig eine Bohle, die ich als Tischplatte verwenden will.

Dann hätte der Tischler natürlich aufklären sollen: "Das Teil wird noch nachtrocknen, kann passieren, dass ihnen die Bohle aufreißt."

Ich würde jetzt auch schonmal sagen: Was so gewaltig aufreißt, war sicherlich nicht auf typische Ausgleichsfeuchte in Innenräumen runtergetrocknet.

Ich kaufe öfter Pollmeier Buche und Risse, die da beim Kauf vorhanden sind, reißen auch nach jahrelanger Lagerung im Innenraum nicht weiter ein. Hab da auch noch nie eine Bohle gehabt, die mir erst im Innenraum gerissen wäre.

Grundsätzlich steckt aber auch kein Tischler im Holz drin und es passieren immer mal wieder verrückte Sachen. Holz ist halt sehr eigenwillig und auch mal unberechenbar.

So ein Riss lässt sich übrigens wunderbar mit Epoxidharz füllen. Manche Leute suchen sogar gerissene Platten, weil das noch mehr "Natürlichkeit" widerspiegelt.

 

[andama]

Bevor hier alle Möglichkeiten diskutiert werden, sollten wir die Bilder und Infos des TO abwarten

 

[Holz-Fritze]

So ein Riss lässt sich übrigens wunderbar mit Epoxidharz füllen. Manche Leute suchen sogar gerissene Platten, weil das noch mehr "Natürlichkeit" widerspiegelt.

Viel zu aufwendig einmal bis zwei mal auftrennen und wieder verleimen. Die wird sonst bestimmt auch noch schön krumm werden.