Gleichlauf / Gegenlauf

Hansi17

ww-ulme
Registriert
7. November 2017
Beiträge
162
Ort
Südtirol
https://www.holzwerken.net/artikel/archiv/gleichlauf-gegenlauf-_-ganz-schoen-verwirrend
Also ich fräse ebenfalls Kreise. Angenommen, die Drehrichtungen der Fräsmotoren sind gleich - bei mir im Uhrzeigersinn - fräse ich gegen den Uhrzeigersinn. Das ist zumindest beim handgeführten Arbeiten auch spürbar, bessere Kontrolle.

Wenn die Fräse handgeführt ist , ists naturlich umgekehrt da hast du recht, stell dir vor du deine Oberfräse steht fix dann musst du um im Gegenlauf zu fräsen das Werkstück in die entgegengesetzte Richtung bewegen.
Fräsmotoren drehen üblicherweise nach rechts (immer vom Motor aus).
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.431
Ort
Südniedersachsen
Hier sind die Begriffe hilfreich:

Gleichlauf: der Fräser dreht am Werkstück in die GLEICHE Richtung, wie das Werkstück bewegt wird.

Gegenlauf: die Schneide dreht am Werkstück GEGEN die Vorschubrichtung.

Daraus folgt, dass innen andersrum ist als außen.

Hier Abbildungen dazu: https://www.ecosia.org/images?q=gleichlauf gegenlsuf#

Ein praktischer Effekt ist, das kann man auch den div Abbildungen entnehmen, beim Gegenlauf ziehen sich Fräser und Werkstück an, beim Gleichlauf stoßen sie sich ab.

Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.684
"Außen im Uhrzeigersinn" ist mir klar. Das kommt aber nur dann vor, wenn in den Rand einer bereits vorhandenen runden Scheibe eine Fräsung vorgenommen wird.

In meinem Beispiel handelt es sich jedoch immer um Innenfräsungen. Der Fräser taucht ins volle Material und durch Drehung entsteht der Kreis.

Gruß
Roland
 

KaiX0

ww-robinie
Registriert
2. November 2021
Beiträge
2.065
Ort
Stubben bei Bad Oldesloe
Wenn die Fräse handgeführt ist , ists naturlich umgekehrt da hast du recht, stell dir vor du deine Oberfräse steht fix dann musst du um im Gegenlauf zu fräsen das Werkstück in die entgegengesetzte Richtung bewegen.
Fräsmotoren drehen üblicherweise nach rechts (immer vom Motor aus).
Alles klar, da hatten wir ein Mis(t)verständnis.
 

Hansi17

ww-ulme
Registriert
7. November 2017
Beiträge
162
Ort
Südtirol
In meinem Beispiel handelt es sich jedoch immer um Innenfräsungen. Der Fräser taucht ins volle Material und durch Drehung entsteht der Kreis.

Wenn nicht durchgefräst wird eigentlich egal, man hat immer auf einer Seite Gleich- und auf der anderen Gegenlauf.

Wenn durchgefräst wird dann würd ich den äuseren Kreis, also den Ring im Gegenlauf fräsen, sprich gegen den Uhrzeiger drehen.(wenns dir um den Ring/Ausschnitt geht)

edit.
ich glaub ich hab da was verwechselt.
Wenn der Kreis das Werkstück ist dann natürlich mit der Uhr.
 
Zuletzt bearbeitet:

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.874
In meinem Beispiel handelt es sich jedoch immer um Innenfräsungen. Der Fräser taucht ins volle Material und durch Drehung entsteht der Kreis.

Ich behaupte, dann ist es egal. Wenn ich eintauche, also erst ein Loch bohre, und dann in eine Richtung drehe, hinterlasse ich "Luft", die Kräfte an den beiden Seiten radial innen und außen heben sich auf, der verbleibende tangentiale Schnitt drückt nach außen oder innen. Da das Ganze durch einen Achsstift oder eine außenliegende Führung wie auf dem Bild gehalten wird, ist es egal.
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.431
Ort
Südniedersachsen
Du meinst vielleicht, weil Du im vollen fräst, gibt es gleichzeitig innen Gegenlauf und außen Gleichlauf - oder umgekehrt ….

Das wurde immer mal wieder hier auch für gerade Nuten diskutiert. Fräsrichtung also egal? Nein. Denn der von mir beschriebene Zweiteffekt wir da bedeutend: „will“ die Fräse beim Vorschieben (!) vom Werkstück weg oder zieht sie sich ans Wekstück heran. Entsprechend muss ein Anschlag positioniert sein.

Wenn Du allerdings ein Werkstück wie in der Abbildung zu #1 fest führst, ist es meiner Meinung nach fast egal. Ich würd danach gehen, was ich denn brauche, eine saubere Aussenkante oder eine saubere Innenkante. Da aber auch der Faserverlauf bei einer Umrundung viermal wechselt, kann man eigentlich nicht alles richtig machen. In dem geschilderten Fall plädiere ich daher eindeutig :emoji_wink: für: ist egal wie herum …

Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.684
O.T. oder vielleicht doch eine Überlegung wert?
Wenn ich an einer Kante falsch, olso im Gleichlauf fräse, merke ich sehr deutlich, daß sich das Werkstück mehr oder weniger unkontrollierbar in Richtung Fräser gewegt.

Diesen Effekt habe ich nicht wahrgenommen, egal ob ich die Drehscheibe im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht habe.
Das könnte für die Meinung sprechen, daß die Drehrichtung egal ist.
Allerdings habe ich nicht durchgefräst und auch nur mit sehr geringer Zulage.

Ich hoffe, daß noch einige Beiträge kommen und die richtige Vorgehensweise eindeutig geklärt wird.
Ich möchte bei diesem, für mich neuen, Verfahren kein Risiko eingehen.

Gruß
Roland
P.S. mein Werkstück ist fest auf der Drehscheibe mit Spannpratzen fixiert.
 

Helibob

ww-robinie
Registriert
20. August 2013
Beiträge
3.053
Ort
Bayern; Schwaben
Du meinst vielleicht, weil Du im vollen fräst, gibt es gleichzeitig innen Gegenlauf und außen Gleichlauf - oder umgekehrt ….
:emoji_thinking: Bei 0 Vorschub in X- oder Y-Achse (also seitlich in irgendeine Richtung) habe ich weder das Eine noch das Andere.

Ansonsten verwirrt mich der viele Text eher - ich betrachte den Eingriff meiner "Schneide". Auf die Schneide zu (als Vorschubbewegung) ist Gegenlauf.
Davon ausgehend ergibt sich der Rest.

Gruß Matze
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.874
ich betrachte den Eingriff meiner "Schneide". Auf die Schneide zu (als Vorschubbewegung) ist Gegenlauf.

Wenn man ins Volle eintaucht und dreht, erstmal egal in welche Richtung, gibt es nur eine Schneide die arbeitet, und zwar entweder zur Mitte hin, oder von der Mitte weg. Bei einem Kreis mit "Lünette" drücken beide Richtungen gegen den Anschlag.

Kreis.jpg
 

Helibob

ww-robinie
Registriert
20. August 2013
Beiträge
3.053
Ort
Bayern; Schwaben
Deiner Erklärung kann ich leider nicht vollständig folgen - da du jedoch eine (Beispiel-)Skizze mitgepostest hast...

In Vorschubrichtung (Kreisbewegung nach LH oder RH) ist aus Sicht der "Schneide" diese einmal im Gegenlauf und einmal im Gleichlauf im Eingriff und heben sich damit auf.

Vorüberlegung bei dieser Fräsung - wenn durchgefräst werden sollte - was passiert mit dem Innenteil? - Führt es z. B. zu Klemmung oder könnte es unkontrolliert herausgeschleudert werden?

Welche Seite ist mein fertiges Bauteil?
Spielt insofern ggf. eine Rolle (Oberfläche/Maßhaltigkeit).

Gruß Matze
 

Mitglied 67188

Gäste
vielleicht hilft dieser Artikel erster Absatz.

Falz fräsen oder Nut verbreitern mit Anschlag oder Anlaufring ist klar, siehe oben...
Eine Nut im Vollen bei zwangsgeführter Maschine egal...
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.874
was passiert mit dem Innenteil? - Führt es z. B. zu Klemmung oder könnte es unkontrolliert herausgeschleudert werden?

Kann passieren. Bei Arbeiten dieser Art sollte das fertig gefräste Teil irgendwie gesichert sein, zum Beispiel indem man zwei kleine Stege stehen lässt, oder das Ganze mit doppelseitigem Klebeband sichert, oder an unsichtbarer Stelle schraubt...
 

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.684
Da kann nichts wegfliegen.
Ich fräse nicht völlig durch.
Das Mittelteil ist durch eine Rändelschraube auf der Achse fixiert.
Das Außenteil ist durch 2 oder gar 4 Spannpratzen auf dem Drehteller montiert.

Nur nach welcher Seite ich diesen gefahrlos drehen soll ist noch immer nicht eindeutig geklärt.

Gruß
Roland
 

Holzfummler

ww-robinie
Registriert
16. Januar 2013
Beiträge
2.107
Ort
Berlin
Ich möchte bei diesem, für mich neuen, Verfahren kein Risiko eingehen.
Moin Roland,
vielleicht hilft es dir, wenn wir die Salami-Titak anwenden.
1. Fräse rechtsdrehend, eingespannt im Bohrständer.
2. 2 Schneidennutfräser
3. Einstichloch vorgebohrt
4. Werkstück so fixiert, dass es gedreht, aber nicht weggeschleudert werden kann (zwangsgeführt)

Beim Eintauchen des Fräsers ins Bohrloch "schaben" die Schneiden des Fräsers.
Drehung des Werkstückes linksrum (wie beim Autolenkrad). Dann werden die Schneiden halbkreisförmig (Durchmesser des Fräsers) Material abtragen. Dabei bewegt sich (von oben auf das Werkstück gesehen) die Schneide an der Innenkante der Nut in die gleiche Richtung wie die Drehung des Materials, also im Gleichlauf. Die Schneide an der Außenkante der Nut bewegt sich entgegengesetzt zur Drehrichtung der Drehung des Materials, also im Gegenlauf.
Du hast also Gleich- und Gegenlauf gleichzeitig. Dies gilt auch, wenn du statt links rum rechts rum das Werkstück drehen würdest. Dann wäre an der Außenkante der Nut Gleichlauf und an der Innenkante Gegenlauf.
Das Auftreten des Gleichlaufs beeinträchtigt nicht deine Sicherheit, weil das Werkzeug und Werkstück eingespannt ist und der Fräser dadurch zwangsgeführt wird. Diese Zwangsführung verhindert ein unkontrolliertes Fräswegfindung des Fräsers.

Im Prinzip wurde dies auch schon von den anderen so gesagt.

Je nach Schärfe der Schneiden, des zu fräsenden Materials, Drehgeschwindigkeit, Spanabführung (Absaugung), Eintauchtiefe bekommst du entsprechende Schnittqualitäten.
LG
Thomas
 

KaiX0

ww-robinie
Registriert
2. November 2021
Beiträge
2.065
Ort
Stubben bei Bad Oldesloe
Deiner Erklärung kann ich leider nicht vollständig folgen - da du jedoch eine (Beispiel-)Skizze mitgepostest hast...

In Vorschubrichtung (Kreisbewegung nach LH oder RH) ist aus Sicht der "Schneide" diese einmal im Gegenlauf und einmal im Gleichlauf im Eingriff und heben sich damit auf.

Vorüberlegung bei dieser Fräsung - wenn durchgefräst werden sollte - was passiert mit dem Innenteil? - Führt es z. B. zu Klemmung oder könnte es unkontrolliert herausgeschleudert werden?

Welche Seite ist mein fertiges Bauteil?
Spielt insofern ggf. eine Rolle (Oberfläche/Maßhaltigkeit).

Gruß Matze
Das Innenteil MUSS bei dieser Arbeit fixiert sein. Für kleinere Radien unter 200 mm reicht doppelseitiges Klebeband. Ohne Fixierung wird es spannend...
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.874
Nur nach welcher Seite ich diesen gefahrlos drehen soll ist noch immer nicht eindeutig geklärt.

Die Situation ist ähnlich wie wenn man eine runde Scheibe aus einer Platte mit einem Zirkel fräst. Gefährlich würde es sein, wenn die Fräse in eine Richtung fahren möchte. Das ist aber nicht der Fall aufgrund der geschilderten Kräfteverhältnisse. Entweder zieht der Fräser radial nach außen, oder er drückt gegen den Zirkel zur Mitte, im Endeffekt ist das beides das Gleiche. "Fahren" tut der Fräser auf zwei Seiten jeweils entgegengesetzt, also gar nicht.
Oder noch anders: Angenommen man wollte eine Nut oder einen Schlitz in ein Brett am Oberfräsentisch fräsen, und setzt beidseitig des Brettes einen Anschlag, so kann man von beiden Seiten schieben.
 

Helibob

ww-robinie
Registriert
20. August 2013
Beiträge
3.053
Ort
Bayern; Schwaben
@KaiX0 @SteffenH
Weiß ich doch... :emoji_wink:

@lunateide
Ergänzend, bzw. mit anderen Worten zu @Holzfummler's Post:
Für dein Beispiel bleibt aus meiner Sicht max. noch die Bewertung, ob deine Maschine steif genug ist für Gleichlauf (Werkstück-seitig) für eine bessere Oberfläche - wenn die Steifigkeit nicht gegeben ist im Gegenlauf zu Gunsten einer besseren Maßhaltigkeit.
Gruß Matze
 
Oben Unten