Grünholz schimmelt / behandeln oder ignorieren?

[Knotenstock]

moin,

ich habe vor kurzem die Maserknolle einer Weide (kugelrund, ca 80cm Durchmesser) in Scheiben gesägt und im Schuppen verstaut. Bislang habe ich das Stirnsholz solcher Stücke mit irgendwelchen Lacken versiegelt, die ich gerade zur Hand hatte. Auf Empfehlung hin habe ich’s nun mal mit Anchorseal probiert – kostet zwar Geld, die Eigenschaften sahen im Datenblatt aber gut aus.

Die Scheiben stehen nun seid knappen drei Monaten im Holzschuppen und bei meiner gestrigen Stippvisite musste ich feststellen, dass sie von Schimmelpilzen in sämtlichen Farben befallen sind! Dazu treiben mich nun ein paar Fragen um…

Habe ich das Anchorseal evtl zu fett aufgetragen? Der Holzschuppen ist zwar absolut trocken und schimmelfrei, allerdings nicht sehr gut belüftet – daran kann’s auch gelegen haben.

Viel wichtiger ist aber, was nun passiert. Sollte ich versuchen den Schimmel restlos runterzuhobeln oder kann der ruhig drauf bleiben, da er nicht tief ins Holz eindringt? Die Scheiben sind ca 20cm dick und ich würde, wenn ich sie aufbereite, ohnehin einge cm runternehmen.

Zum Vergleich – in diesem ( https://www.woodworker.de/forum/thr...-es-sich-und-wenn-ja-–-wie.103998/#post585952 ) Thread sind einige Bilder der frischaufgesägten Knolle zu sehen.

Anbei eine Scheibe der bunt-verschimmelten Knolle.

Freue mich auf Tipps und Erfahrungen!

Gruß
Niclas

 

[Knotenstock]

Also ich freue mich auf jeden Input zum Thema ›Grünholz schimmelt während der Trocknung‹. Nicht nur spezifisch zu der Weidenscheibe…

 

[ChristophW]

Also ich kann dir aus Erfahrung nur sagen das gerade bei dieser Temperatur feuchtes Holz in der Garage/Schuppen ohne durchlüftung nicht gut aufgehoben ist. Ich würde es mit Wasser abschrubben und dann luftig lagern.

 

[Knotenstock]

Puh, nun wollte ich die Scheibe gerade mal reinigen und umparken, da fällt mir auf, dass sie auch schon starken Schädlingsbefall hat. :-| Das ist vermutlich das größere Problem, als die paar Schimmelstellen. Die Fraßlöcher sind hauptsächlich in der Rinde – vorallem in den eingeschlossenen Bereichen (der äußere Bereich der Scheibe ist ja lamellenartig – hier gehen einige ›Spalten‹ sehr weit in Richtung Kern).

Dass nun einige Löcher zu sehen sind, stört mich nicht großartig – damit kann ich leben. Ich würde aber gerne vermeiden, dass die Viecher die Scheibe restlos auffressen. Thermisch behandeln o.ä. würde ich ungern, da dann ja auch das Holz kaputt geht. Was gibt es noch für Möglichkeiten? Da ich die Scheibe ungern verlieren möchte, wäre ich auch bereit für eine Chemo-Keule.

Christoph, Danke dir!

 

[ChristophW]

Also von Gift halte ich ehrlichgesagt nix, ob die Tiere die Scheibe auffressen? Was willst du den damit machen, eventuell einfach die Löcher später mit Epoxi versiegeln könnte doch interessant aussehen?

 

[IngoS]

Dass nun einige Löcher zu sehen sind, stört mich nicht großartig – damit kann ich leben. Ich würde aber gerne vermeiden, dass die Viecher die Scheibe restlos auffressen. Was gibt es noch für Möglichkeiten? Da ich die Scheibe ungern verlieren möchte, wäre ich auch bereit für eine Chemo-Keule.
Christoph, Danke dir!

Hallo,

Isopropanol. Satt einpinseln und das Ganze in Plastikfolie einwickeln. Die Tierchen bekommen eine Alkoholvergiftung und entschlummern.

Gruß

Ingo

 

[WinfriedM]

Du könntest es mit Isopropanol versuchen. Dazu müsste das Teil aber in eine Folie eingepackt werden. Isoprop ist zumindest unproblematisch, fast wie Alkohol. Spiritus kannst du natürlich auch nehmen.

Beides tötet übrigens auch Schimmel ab.

Nachtrag: Ups, man sollte seinen Browser öfter mal nachladen. Da war Ingo schneller.

 

[Knotenstock]

moin,
auch hierzu wollt ich längst ein Update / Ergebnis posten.

Ich habe die Scheibe geschruppt und gebürstet, vor allem die Rinde. Dann habe ich die Scheibe zwei Tage direkt vorm Kamin gebacken. Ich habe sie dazu regelmäßig ein Stück gedreht, sodass jeder Teil dauerhaft große Hitze abbekommt. Scheint den Befall vollständig gekillt zu haben, es rieselte jedenfalls nirgends mehr ’was raus. Dann mit der Oberfräse planiert, geschliffen und geölt.