Gratleiste aus MDF

sheuberger

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Hallo zusammen,
ich plane gerade einen Schuhschrank, der auch als Bank dienen soll. Meine bessere Hälfte wünscht sich hier eine Optik, bei der die Sitzfläche aus Massiv-Kirsche besteht und der Korpus weiß. Meine Überlegung war nun den Korpus aus MDF zu bauen und weiß zu lackieren. Um die Sitzfläche am Schüsseln zu hindern hatte ich überlegt die Seitenwände des Korpus als Gratleiste mit der Sitzfläche zu verbinden.

Was ist davon zu halten? Taugt MDF als Gratleiste? Dimmensionen wären Sitzfläche ca. 25mm massiv Kirsche, MDF 19mm bei einer Höhe von 40cm.

Danke,
Gruß
Stefan
 

Neige

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Hallo Stefan,
Gratleiste aus MDF ist nix. Ich denke bei den Maßen und einer vernünftigen Platte kannst du auf Gratleisten ganz verzichten, da meine ich passiert nichts.
 

Holz-Christian

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Hallo, wenn unbedingt weiße Gratleiste gewünscht dann nimm dafür Buche oder Ahorn und lackier sie deckend.

So ein MDF Streifen lässt sich mit wenig Anstrengung abbrechen.

Ansonsten kannst Du dir die Gratleisten sparen.
Es reicht wenn Du die Kirschbaumplatte von unten durch den oberen Korpusboden Schraubst.
Dazu den Boden etwas größer als Schraubendurchmesser vorbohren.

Gruss Christian.
 

WinfriedM

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Der Begriff Gratleiste passt hier irgendwie nicht. Du schreibst, dass du deinen Korpus aus MDF baust und der gleichzeitig dazu dienen soll, deine Holz-Sitzfläche gerade zu halten. Ja, das geht, hat aber nichts mit Gratleiste zu tun. Die Verbindung Korpus - Sitzfläche muss aber zumindest so gestaltet sein, dass die Sitzfläche arbeiten kann.

Oder ist es anders gemeint, dann vielleicht mal eine Skizze...
 

Friederich

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Es reicht wenn Du die Kirschbaumplatte von unten durch den oberen Korpusboden Schraubst.
..oder an der inneren Oberkante der Seitenteile je eine quadratische Leiste anbringen, ca 4X4, und durch Langlöcher die Echtholzplatte daran von unten festschrauben. Diese Leiste ist einfacher und stabiler zu befestigen als ein ganzer Oberboden. Und Langlöcher sind hier wohl einfacher zu verwirklichen. Bei einer MDF-Platte könte sich der Schraubenkopf soweit ins Materal pressen, daß sie nicht mehr im Langloch rutschen kann.
 

sheuberger

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Guten Morgen,
Ja, ich meinte nur die Verbindung. Dann ist von der Begrifflichkeit wohl Gratfeder korrekt.

Hier mal eine schnelle Skizze. Links, so hatte ich es mir ursprünglich gedacht. Die Oberseite des Korpus soll direkt die Kirschplatte sein. Die Gratfeder hätte ich einfach eingeschoben, ohne Verschraubung, maximal einen Tropfen Leim an einer Seite.

Die andere Variante rechts wäre eine echte Gratleiste und diese von innen an die MDF-Außenwand verschraubt.

Gruß
Stefan
 

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WinfriedM

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Vorstellbar wäre das für mich, wobei MDF wohl nicht sonderlich für eine Gratverbindung geeignet ist.
 

Dusi

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Warum so kompliziert. Baue den Korpus ganz normal aus MDF oder was auch immer du nutzen willst. Die Echtholzplatte legst du auf und verschraubst sie von unten durch die Korpusoberseite. Dafür bohrst du schön große Löcher (z.B. 10mm) und nutzt Schrauben und Unterlegscheiben, so kann die Platte arbeiten.

Wenn du nicht willst, dass man die Oberseite der Korpusse sehen kannst, dann dopple die Echtholztplatte mit einem Streifen vorne auf.

So habe ich das bei meinem Lowboard wie im Anhang auch gemacht.
 

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Holz-Christian

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Achso, Du möchtest die Seiten mit Gratfeder versehen.

Wenn der Weg das Ziel ist kann man das machen.

Es besteht allerdings die Gefahr das die Grate an der MDF Platte abscheren.

Gruss Christian.
 

yoghurt

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Es besteht allerdings die Gefahr das die Grate an der MDF Platte abscheren.

Hallo,
diese Aussage halte ich für eine maßlose Untertreibung! Wer schonmal versucht hat MDF in der Plattenebene zu spalten, der weiß dass eine Gratfeder aus MDF das Einschieben in die Gratnut nicht überstehen wird. Wenn das Holz dann noch arbeitet... aber bis dahin wird man nicht kommen!
 

sheuberger

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Guten Abend zusammen,
ich werde nun den linken Weg in meiner Skizze gehen. Eine "echte" Gratleiste aus Massiv welche dann seitlich ins MDF verschraubt wird.

Danke euch allen.
 

Friederich

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Guten Abend zusammen,
ich werde nun den linken Weg in meiner Skizze gehen. Eine "echte" Gratleiste aus Massiv welche dann seitlich ins MDF verschraubt wird.
Das wäre aber doch rechts auf der Skizze?
Mach die Gratleiste mit etwas Übermaß in der Dicke, damit du sie dann durch Hobeln genau anpassen kannst. Wenn zwischen Gratleiste und Korpus nur 1mm Luft ist, würdest du beim Festschrauben die Verbindung unnötig belasten.
Und achte daruf, daß das Holz für die Gratleiste wirklich extrem trocken ist. Nicht einfach, in dieser Jahreszeit.

Ich halte eine Gratleiste aber für unnötig aufwendig. Einfache Leiste mit Langlöchern täte es genaus.
 

Friederich

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Neben der Konstruktion gehts mir auch darum es endlich mal auszuprobieren zu wollen.
Das ist ein Argument. Gratleiste ist schon interessant, und wirklich nicht einfach, wenn sie gut sein soll.
Ich hatte mal einen Riesenaufwand dafür betrieben, den Kopf zerbrochen, Hilfsvorrichtungen gebaut, um beide Teile in gleichem Maße konisch hinzukriegen-Trotzdem war das Ergebnis nicht perfekt. Im Gegensatz zu der an meinem 150 Jahre alten Biedermaiertisch. Wüßte zu gerne, wie die das hingekriegt haben...
 

teluke

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Konisch ist doch gar nicht nötig.

Gratleiste zweiteilen, nacheinander einsetzen und dann verkeilen.
Die Keile werden mit den Gratleisten und miteinander verleimt.
So ist die Gratleiste überall angepresst und sehr leicht einzubauen.
Kann so auch ganz einfach auch nachträglich in die fertig verleimte Platte eingebaut werden und muss natürlich auch auf keiner Seite an den Rand der Platte gehen alos von außen unsichtbar.

Das anfertigen der halben Gratleisten ist ebenfalls einfach.
Kann mit der Tischsäge (Sägeblatt muss schwenkbar sein), der Oberfräse, mit Frästisch oder auch der Tischfräse gemacht werden.
Das gleiche gilt für die Keilleisten.

Habe das ganze Forum durchsucht und dabei den Eindruck gewonnen dass noch niemand auf diese Idee gekommen ist.

Ist m.E. der Alugratleiste optisch und technisch überlegen.
Die Kosten sind extrem gering.
Jede gewünschte Größe (Breite/Höhe) kann erstellt werden.
Es kann auch jeder beliebige Gratwinkel gemacht werden (macht natürlich nur Sinn wenn man den passenden Gratfräser für die Gratnut hat oder die per Hand macht.
 

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Glismann

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Wenn es denn unbedingt MDF sein soll, kannst Du in die Kante eine entsprechende
Massivleiste einleimen und die dann eingraten.
 

Besserwisser

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Konisch ist doch gar nicht nötig.

...
Ist m.E. der Alugratleiste optisch und technisch überlegen.
Die Kosten sind extrem gering.
Jede gewünschte Größe (Breite/Höhe) kann erstellt werden.
Es kann auch jeder beliebige Gratwinkel gemacht werden (macht natürlich nur Sinn wenn man den passenden Gratfräser für die Gratnut hat oder die per Hand macht.

Alle reden hier von Gratleisten, aber nur die Wenigsten wissen wirklich, worum es geht.
Der Witz einer Gratleiste UND der entsprechenden Gratnut ist ja, dass sie in gleichem Winkel konisch sind. Denn wenn die Leiste nachtrocknet, was sie ziemlich sicher tut, kann man die Leiste nachschlagen und sie zieht wieder.
Aber warum alle so tierisch auf das Ding abfahren werd ich nie verstehen.

btw: Der Witz der "Alugratleiste" ist ja, dass sie in der Tischebene liegt und nicht rausschaut.
 

AhornBay

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Hallo Theo,

die von Dir gezeigte Idee mit den beiden Keilen habe ich "so" tatsächlich noch nicht gesehen. In einer abgewandelten Form allerdings schon. Thema ist halt, dass die Keile verleimt werden müssen und tunlichst darauf geachtet werden muss, dass der Leim nicht an den Grund und/oder die hälftigen Gratfedern kommt - sonst ist der Witz weg.

Eine ähnliche, wenn auch deutlich aufwändigere Variante habe ich bei unserem Esszimmertisch angewandt - ich habe die Stabilität gebraucht und deswegen ein T Profil eingebaut:

https://holzwerkstattblog.files.wordpress.com/2015/06/dsc_9357.jpg

Zu sehen auf dem Blog: https://holzwerkstattblog.com/projekte/2015-2/esszimmertisch/8-gratleisten-montage/

Herzliche Grüße

Tom

PS: die Notwendigkeit einer Gratleiste in der hiesigen Konstellation mit MDF erschließt sich mir beim schnellen Durchschollen allerdings auch nicht. :emoji_slight_smile:
 

teluke

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Hallo Tom.

Der Unterschied ist da ja nur die beiden Keile in der Mitte.
Die sind aber genau der springende Punkt.

Die Keile werden eingeleimt wobei der obere fest eingeschlagen werden kann.
Dadurch ist die Gratleiste in der ganzen Länge sehr fest, wesentlich fester als das mit einer eingeschobene Leiste möglich wäre.
Er kann somit auch nicht locker werden.
Ein Nachschlagen wie bei dem konischen Keil (der ja nur deswegen konisch ist damit er gut eingebaut werden kann) ist überflüssig. Selbst wenn das Querholz der Gratleiste stärker schrumpft als das Längsholz der Tischplatte werden sich die Differenzen im 1/1000 Bereich bewegen.
 
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