Gratleisten

Alfons Lenker

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Hallo.
Gratleisten sollen streng sitzen:confused:??????
Streng ist relativ, da das Holz schwinden kann sollen sie ja immer noch die Tischplatte gerade halten.
Ich baue grade 20 Tische für den Biergarten somit sind sie der Sonne und dem Regen ausgesetzt!
Zuerst trieb ich die Gratleisten mit ner Schraubzwinge ein, was jedoch nicht reicht, meinte ein Schreiner.
Scheint lange die Sonne, würden die Gratleisten herausfallen.
Dieser stellt die Tischplatte mit der Längsholzkante auf den Boden und ein zweiter Mann treibt mit einem Fäustling die Gratleiste ein!!!!!
Also nahm ich einen schweren Türspanner und trieb die Gratleisten ein. Für die letzten 2cm nahm ich ein Rohr als Hebel, denn der Türspanner lies sich mit dem 17mm Gabelschlüssel keinen mm mehr drehen, so streng machte ich die Passung.
Muß denn das wirklich sein und was passiert wenn die Gratleisten quellen?????
Werd die Tische noch 3mal lasieren und dann die Tischfläche noch mit einer durchsichtigen Plastikfolie gegen Feuchtigkeit schützen, was mir überhaupt nicht behagt aus ästhetischen Gründen, aber ich denke so vermindere ich die Gefahr des reissens der Tischfläche???
Wer weiss was Besseres????
Gruß, Alfons.
 

Eurippon

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"Streng" heisst in diesem Fall dass man für die letzten 20-30mm einen Hammer braucht (abhängig der Tischbreite - das Verhältnis ist bei 1000 mm logischerweise ein anderes als bei 300mm). Irgendwann sind die Scherkräfte zu gross und das Holz verabschiedet sich.

Wichtig ist auch der richtige Verlauf der Jahresringe bei der Gratleiste und die ausreichende Dimension. Hochkant gesehen - stehende Jahresringe sind von Vorteil. So wird die Leiste bei Trocknung hauptsächlich dünner (Holz arbeitet in Richtung der Jahresringe am meisten), verändert aber kaum die Breite und damit die Keilwirkung.

Theoretisch ja, aber: Wenn das Holz trocken genug ist (gehen wir mal von einer Restfeuchte von 5-7% aus, wobei der Gehalt für Holz im Aussenbereich irgendwo zwischen 12 und 15% betragen sollte) quillt es im Aussenbereich eher als es schwindet. Viel weniger als 5% wird es nicht mehr runtertrocknen. Es quillt wahrscheinlich mehr - die Verbindung wird also strammer.
Zudem wird die Gratleiste an der schmalen Seite der Tischplatte verleimt, also so fixiert dass sie nur noch strammer werden kann.

Es ist also nicht notwendig mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen, bevor sie herausfällt gibt es genug andere Trocknungsrisse.
Da gerade dieses Wort gefallen ist bestünde auch die Option kopfseitig der Tischplatten kräftige Hirnleisten anzubringen. So ist weniger anfälliges Hirnholz der Witterung ausgesetzt und schützt zudem zusätzlich gegen das verziehen.
 

Naturöler

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hallo alfons,

wenn ich auch meinen bescheidenen senf als denkanstoss beisteuern dürfte::emoji_slight_smile:

ich habe massivholzmöbel daheim bei denen die gratleiste (in den türen) in einer schwalbenschwanz-nut eingeschoben ist.
Wenn man die gratleiste so an der tischunterseite anbringt dürfte sich das "rausfall-problem" erledigt haben, oder?
 

Alfons Lenker

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"Streng" heisst in diesem Fall dass man für die letzten 20-30mm einen Hammer braucht (abhängig der Tischbreite - das Verhältnis ist bei 1000 mm logischerweise ein anderes als bei 300mm). Irgendwann sind die Scherkräfte zu gross und das Holz verabschiedet sich.

Wichtig ist auch der richtige Verlauf der Jahresringe bei der Gratleiste und die ausreichende Dimension. Hochkant gesehen - stehende Jahresringe sind von Vorteil. So wird die Leiste bei Trocknung hauptsächlich dünner (Holz arbeitet in Richtung der Jahresringe am meisten), verändert aber kaum die Breite und damit die Keilwirkung.

Theoretisch ja, aber: Wenn das Holz trocken genug ist (gehen wir mal von einer Restfeuchte von 5-7% aus, wobei der Gehalt für Holz im Aussenbereich irgendwo zwischen 12 und 15% betragen sollte) quillt es im Aussenbereich eher als es schwindet. Viel weniger als 5% wird es nicht mehr runtertrocknen. Es quillt wahrscheinlich mehr - die Verbindung wird also strammer.
Zudem wird die Gratleiste an der schmalen Seite der Tischplatte verleimt, also so fixiert dass sie nur noch strammer werden kann.

Es ist also nicht notwendig mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen, bevor sie herausfällt gibt es genug andere Trocknungsrisse.
Da gerade dieses Wort gefallen ist bestünde auch die Option kopfseitig der Tischplatten kräftige Hirnleisten anzubringen. So ist weniger anfälliges Hirnholz der Witterung ausgesetzt und schützt zudem zusätzlich gegen das verziehen.
Ok, so wie Du es beschreibst hab ich's gemacht, nur 100mm anstatt 20-30mm!
Beim nächsten Mal pass ich sie dann nicht so streng ein. Den Verlauf der Maserung hab ich auch beachtet und wenn ich dann Glück hab, kommen keine Trocknungsrisse.
Danke und freundliche Grüße, Alfons.
 
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Alfons Lenker

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hallo alfons,

wenn ich auch meinen bescheidenen senf als denkanstoss beisteuern dürfte::emoji_slight_smile:

ich habe massivholzmöbel daheim bei denen die gratleiste (in den türen) in einer schwalbenschwanz-nut eingeschoben ist.
Wenn man die gratleiste so an der tischunterseite anbringt dürfte sich das "rausfall-problem" erledigt haben, oder?

im Prinzip ja würde Radio Eriwan sagen:emoji_grin:, aber wenn die Sonne 4 Wochen scheint, dass Holz dann von anfänglichen 13% Restfeuchte auf ca. 6% abfällt, sieht es anders aus.
Ob sie dann herausfallen, eher nicht hat mir gerade jemand an anderer Stelle jemand gemailt.
Also, die Zukunft wird's bringen uind die Erfahrung mit dazu.
Gruß, Alfons.
 

Naturöler

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hallo alfons,

also ich kann mir auch nicht vorstellen daß das holz so sehr zusammenschnurrt daß es aus der besagten schwalbenschwanz-nut rausplumpst.
aber man hat ja bekanntlich auch schon pferde kotzen sehen :emoji_grin:
 

Rühl

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Wenn du die Gratnutverbindung ganz leicht konisch fräst, brauchst du auch erst auf den letzten Zentimetern den Druck zum zusammen fügen aufbauen.





Gruß
 

Alfons Lenker

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ja, ich hab an der Leiste und der Nut eine Verjüngung(einseitig) von 3mm auf 80cm Tischbreite.

Besser wären vielleicht 6mm, denn wenn die Leiste schwindet so schlag ich sie nach.
Wenn ich also die Steigung 6mm gewählt hätte müsste ich sie nur um die Hälfte nachschlagen, als bei einer 3mm Verjüngung.
Müsste doch stimmen oder geht es so nicht?
Gruß, Alfons.
 

Rühl

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ja, ich hab an der Leiste und der Nut eine Verjüngung(einseitig) von 3mm auf 80cm Tischbreite.

Besser wären vielleicht 6mm, denn wenn die Leiste schwindet so schlag ich sie nach.
Wenn ich also die Steigung 6mm gewählt hätte müsste ich sie nur um die Hälfte nachschlagen, als bei einer 3mm Verjüngung.
Müsste doch stimmen oder geht es so nicht?
Gruß, Alfons.



Hallo,

ich mache ca. 1,5mm auf einem Meter verjüngt.

Wenn die Verjüngung zu stark ist hat man schnell gar keinen Formschluss mehr.




Gruß
 

Alfons Lenker

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Keinen Formschluß mehr, kommt mir spanisch vor?:emoji_open_mouth:
Es handelt sich doch im Grunde um eine Parallelverschiebung.
1,5mm oder 3mm, die Gratleiste liegt doch immer über die ganze Länge an!
Vielleicht kannst Du mir dies genauer nahebringen?
Vielleicht weil das Holz dann überdehnt wird und somit keine Gegenkaraft mehr aufweist?????
Gruß, Alfons.
 

Rühl

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Wenn die Leiste sich löst braucht sie bei starker Verjüngung nur eine kurze Strecke um heraus fallen zu können.

Auch wird es bei stärker werdender Verjüngung immer schwerer dden Druck auf die Seiten zu übertragen. (Ähnlich dem Effekt von schmalen und dicken Keilen.)
 

Alfons Lenker

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Hallo, Du hast schon recht.
Wenn ich es aber so betrachte: die Leiste schwindet in jedem Fall da das Holz vom Sägler auf 13% getrocknet wurde.
Wenns lange heiß ist schwindet also die Leiste und wenn die Verjüngung stärker ist brauch ich sie nicht so weit nachschlagen.
Außerdem stehen mir zum Nachschlagen nur 2cm zur Verfügung.
Gut's Nächtle dann.....
 
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