Großflächig verleimen?!

oska

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Moin,

mal wieder einige Fragen, die sich aufgeworfen haben in meinen Vorbereitungen.

1. Kann man eigentlich problemlos Bretter großflächig verleimen um ein stärkeres Brett zu bekommen?

2. Kann man aus solchen Brettern dann problemlos Schlitz und Zapfen herstellen? Was ist mit der Leimfuge?

Könnte ich zum Beispiel 3x2000x100x10 verleimen zu einem 2000x100x30. Dieses Brett dann für eine Zarge verwenden mit Schlitz und Zapfen

3. Kann man sogar Bretter übereinander und dann nebeneinander verleimen? Ließe sich z.B. ein Schneidbrett aus 4 Brettern herstellen?


Gruß und Dank

Oska
 

joh.t.

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1.ja
2.ja, Achtung Wo wirds verwendet. Wasser??

3. Ja , Verleimregeln beachten.
Literatur Spannagel Möbelbau.
Ganz dringende Empfehlung: Inhalt des Spannagel inhalieren und dann erst weiterfragen.
Da stehen sogar Antworten auf Fragen drin, die man noch nicht hatte.
 
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Friederich

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3. Kann man sogar Bretter übereinander und dann nebeneinander verleimen?
Das ja. Die fertige Fläche wird dann sogar besonders "standfest". Wird also nur sehr wenig schüsseln oder Wellen werfen.
Grundsätzlich gilt eine gute Leimfuge als genauso fest wie das Holz. Trotzdem würde ich eine Leimfuge genau in einem spaltgefährdetem Bereich vermeiden.
Zapfen in zweilagigem Holz sehe ich als unproblematisch. In DREILAGIGEM dagegen hätte ich Bauchweh. Besonders, wenn der Zapfen, wie üblich, ein Drittel der Holzstärke hat.
 

raziausdud

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Hallo zusammen,

einen Aspekt möchte ich noch ansprechen. Ansprechen, weil ich das selbst nicht genau weiß und gern beantwortet hätte:

Sperrholz hat ja seinen Namen genau daher: kreuzweise verleimte Schichten. Funktioniert das dort nur wegen der recht dünnen Schichten? Oder andersherum gefragt: Sollte/könnte man das auch mit den angegebenen 10 mm Platten machen? Oder gilt da (ehr) die Regel: kein Langholz auf Querholz? Dann müsst man dem Fragesteller noch ergänzen: zu 1 ja, aber nur mit parallel orientiertem Faserverlauf.

Rainer
 

oska

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Hallo zusammen,

einen Aspekt möchte ich noch ansprechen. Ansprechen, weil ich das selbst nicht genau weiß und gern beantwortet hätte:

Sperrholz hat ja seinen Namen genau daher: kreuzweise verleimte Schichten. Funktioniert das dort nur wegen der recht dünnen Schichten? Oder andersherum gefragt: Sollte/könnte man das auch mit den angegebenen 10 mm Platten machen? Oder gilt da (ehr) die Regel: kein Langholz auf Querholz? Dann müsst man dem Fragesteller noch ergänzen: zu 1 ja, aber nur mit parallel orientiertem Faserverlauf.

Rainer

So war es gedacht
 

oska

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1.ja
2.ja, Achtung Wo wirds verwendet. Wasser??

3. Ja , Verleimregeln beachten.
Literatur Spannagel Möbelbau.
Ganz dringende Empfehlung: Inhalt des Spannagel inhalieren und dann erst weiterfragen.
Da stehen sogar Antworten auf Fragen drin, die man noch nicht hatte.

Wird jetzt gekauft. Schon öfters begegnet. Und bin heiß auf Theorie :emoji_wink:
 

oska

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Das ja. Die fertige Fläche wird dann sogar besonders "standfest". Wird also nur sehr wenig schüsseln oder Wellen werfen.
Grundsätzlich gilt eine gute Leimfuge als genauso fest wie das Holz. Trotzdem würde ich eine Leimfuge genau in einem spaltgefährdetem Bereich vermeiden.
Zapfen in zweilagigem Holz sehe ich als unproblematisch. In DREILAGIGEM dagegen hätte ich Bauchweh. Besonders, wenn der Zapfen, wie üblich, ein Drittel der Holzstärke hat.

Da könnte ich mir vorstellen, dass man die Bretter so verleimt, dass man direkt nen "Zapfen" hätte.
 

Mitglied 59145

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Das mit dem Kreuzweise verleimen heißt dann 3-Schichtplatte. Ist ein gängiges Verfahren. Das Arbeiten des Holzes wird hier, in der Regel jedenfalls, ganz gut abgefangen.

Gruss
Ben
 

Daniboy

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@raziausdud - Es gibt ja auch Brettsperrholz, also wie Furniersperrholz aber in theoretisch beliebig dick.
Ich nehme an man kann es so sehen:
Wenn die Verleimung ok ist und die Platte symetrisch aufgebaut und gleiche Flächen hat werden die gegebenenfalls entstehenden Spannungen ausgehalten.
 
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Friederich

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Letztendlich kriegt das niemand so genau verleimt
Ginge schon ganz einfach. Man ließe einfach das mittlere von den drei Brettern weiter vorstehen und nutzt es in seiner gegebenen Stärke als Zapfen.
Dürfte aber, wie gesagt, etwas riskanter sein. wenn sich genau an der besonders spaltgefährdeten Stelle eine Leimfuge befindet.
 
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Sebl

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Läuft das nicht auf die gleiche Thematik wie Formverleimung raus also flächig, nicht gebogen... Hat nicht Matthias Wandelt seine Bandsäge auch einfach aus Mehreren Brettschichten zusammen gelegt?
Ich hab die Elemente für meine Werkbank auch so gebaut... zugegebenermaßen aus 20mm Seekiefer Sperrholz... und aus einem guss... ich schick später mal Bilder nach...
 

magmog

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Guuden,

wenn eine Leimfuge spaltgefährdet ist, ist die Leimfuge Mist!

Schlitz und Zapfen dreilagig zu fertigen ist eine feine Sache,
wir verleimen häufig Rahmen direkt auf einmal so.
Sollen die Teile zuerst flächig verleimt werden, lassen wir die Deckschichten
ein paar mm länger und müssen dann die Zapfen nur noch sauber absetzen.
 

Sebl

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Zum Thema formverleimung in einem Rutsch... dabei krieg ich irgendwie Lust so mal einen kufentisch zu bauen :emoji_imp:
 

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wenn eine Leimfuge spaltgefährdet ist, ist die Leimfuge Mist!

Hallo,
wenn ich Oska richtig verstanden habe, dann will er zuerst eine 1 x 2 Meter große Platte vollflächig verleimen und dann Zargen daraus schneiden. Da finde ich die Bedenken schon berechtigt, dass solch eine mit Hobbymitteln hergestellte Leimfuge wenigstens stellenweise "Mist" werden könnte, weil der erforderliche Flächendruck nicht aufgebracht und die nötige Endfestigkeit der Verleimung nicht erreicht werden kann.
Ich als Laie würde jedenfalls sicherheitshalber die Platten zuerst in Streifen aufschneiden und diese dann einzeln zu Zargen verleimen.
Wie sehen die Fachleute das?
Gruß
 

oska

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Hallo,
wenn ich Oska richtig verstanden habe, dann will er zuerst eine 1 x 2 Meter große Platte vollflächig verleimen und dann Zargen daraus schneiden. Da finde ich die Bedenken schon berechtigt, dass solch eine mit Hobbymitteln hergestellte Leimfuge wenigstens stellenweise "Mist" werden könnte, weil der erforderliche Flächendruck nicht aufgebracht und die nötige Endfestigkeit der Verleimung nicht erreicht werden kann.
Ich als Laie würde jedenfalls sicherheitshalber die Platten zuerst in Streifen aufschneiden und diese dann einzeln zu Zargen verleimen.
Wie sehen die Fachleute das?
Gruß

Abend,
nicht ganz.
Gedacht hatte ich (geplant war es anders....) an 3 x 200cm x 10 cm x 1cm. Inzwischen hat sich allerdings ergeben, dass die Reststücke nur etwa 0,9 Stärke haben. Die Kreissäge hat viel weggesäbelt......
Würde davon 4 verleimen übereinander. Die dann aber nur für die kurzen Querstreben der schmalen Zarge nutzen.
2 Meter zu verleimen scheint mir da fehleranfälliger. Für die langen Stücke nutze ich nun einfach zwei Lamellen, die für die Platte nicht passen.
 

Sebl

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Ist das Untergestell für eine Werkbank auf Rollen geworden... 4 von diesen Rahmenteilen mit 12er 6-Kantschrauben stumpf Verschraubt und eine 30er Multiplexplatte oben drauf... wenn man die Bremsen an den Rollen anzieht kann man auch recht gut drauf Hobeln, auch wenns nicht als Vollwertige Hobelbank dient und dienen soll. Unordnung bitte nicht weiter beachten ^^
 

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oska

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Zum Thema Verleimung noch mal ein zwei Fragen.

Die Lamellen für die Tischplatte sind etwa 200x10cm. 9 Stück. Die sind teils längs leicht gebogen.
Dies würde man "wegzwingen", wenn ich das richtig verstanden habe.
Wird die Verwendung von Lamellos dabei nicht behindert oder umgekehrt? Stell mir vor die Biegung wäre damit "fixiert".
Überhaupt sinnvoll mit Lamellos bei der Anzahl an Lamellen?

Kommt man mit 4 Rohrschraubzwingen, 2 Schraub- und 2 Holzzwingen gut hin für 200cmx90cm. Oder sollte ich die Holzzwingen besser ersetzen?
Kleine Schraubzwingen für oben aufgesetzte Zulagen natürlich exklusive.


Gruß und Dank.
 

Lorenzo

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Schlitz und Zapfen aus drei Schichten direkt durch verleimten herzustellen sollte kein Problem sein. Gerade bei großen Dimensionen wie zum Beispiel bei ner Werkbank kann das ne super Methode sein um zu besser stehenden Teilen zu kommen, mit relativ wenig Aufwand. Ich würde das Mittelbrett länger lassen als nötig, dann anreissen wo die Brüstungen sein werden. Dann würd ich Klötzchen die sich nicht verleimen lassen (z.B mit Paketkleber sauber angeklebt) gegen die Wangen des Zapfens zwingen, so dass sie exakt auf dem Riss zu liegen kommen. Dann die Wangen draufleimen.

Im Schlimmsten Fall muss man die Brüstungen nochmal mit nem Simshobel nachjustieren. Auf jeden Fall spart man sich das erste Aussägen des Zapfens, und ist gleich bei der feinen Justierung. Gerade große Zapfen, noch schlimmer große Schlitze, sind nicht so leicht zu sägen, und so hat man schonmal die Wangen gerade und glatt.

Zu deiner letzten Frage Oska, da ich keinen Verleimständer habe war es mir wichtig dass ich alle 30cm ne Zwinge setzen kann. Lamellos hab ich keine verwendet, spricht aber auch nix dagegen. Bei wenig Routine und bisschen gebogenen Lamellen für die Tischplatte kann man sich aber auch überlegen die Platte in 2 Hälften zu verleimen. Dann wirds nicht so hektisch, und vielleicht bekommt man dann die einzelnen Hälften noch durch den Hobel, dann hat man weniger Arbeit beim verputzen der Platte. So hab ich das hier gemacht:
https://www.woodworker.de/forum/threads/tisch-aus-geriegelter-kernesche.111601/
(Ich hab bei diesem Tisch auch die Gratleisten versteckt, aber in Zukunft werd ich das bei Tischplatten immer so machen, auch ohne versteckte Gratleiste. Hab keine Breit- oder Langband. Und wenn die große Tischplatte nur eine Leimfuge hat, dann is schnell verputzt!)
 
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oska

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Mit den drei Schichten hat sich wohl erledigt inzwischen. Konnte Holz anders verplanen.

Die Idee, zwei Teile nachzuhobeln, hatte ich verworfen, weil dazu wieder auswärts jemanden beauftragen müsste.
Die Zuschnitte hat mir schon ne Tischlerei gemacht.
Nacharbeiten per Hand würde ich gern machen, da ich Zeit dazu habe. Hoffe das reicht, um meine gänzlich fehlende Erfahrung auszugleichen.

Na den Thread schaue ich mir noch genauer an. Sehr schön :emoji_thumbsup:

Versteh nicht, was du mit den Gratleisten meinst. Versteckt weil von der Zarge verdeckt? Was sind Lang- und Breitbänder :emoji_grin:
Unabhängig davon:
Kann man ne Gratnut eigentlich auf mit einer Tauchkreissäge brauchbar herstellen?! Da google ich nomma.

Zur Verfügung steht mir da, Stand jetzt, nur die kleine Makitafräse.
Wenn dies nur für mehr Durchgänge sorgt und keine anderen Nachteile hat, benutz ich die.

PS:
Nervt tierisch keine Maschinen zu haben. Bandsäge vlt bald meine erste Anschaffung.
 

Friederich

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Wird die Verwendung von Lamellos dabei nicht behindert oder umgekehrt? Stell mir vor die Biegung wäre damit "fixiert".
Das wohl nicht. Die Lamellos sind ja etwas verschiebbar in Längsrichtung, solange der Leim noch feucht.

Lamellen...9 Stück. Die sind teils längs leicht gebogen.
Dies würde man "wegzwingen", wenn ich das richtig verstanden habe.
Ja, problemlos.
Schlecht wäre halt nur, wenn mehrere Lamellen konvex oder konkav. Dann bekäme man den gefürchteten Additionsfehler. In der Summe ergäbe sich eine große Fuge, die sich dann nicht mehr zusammenzwingen ließe.
Bei nur gebogenen Lamellen ergibt sich das Problem nicht.
 
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Lorenzo

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Versteh nicht, was du mit den Gratleisten meinst.
Ich meinte dass man bei dem Tisch die Gratnut nicht an den Tischkanten sehen kann. Das kann man entweder machen indem man eine stark konische Gratfeder anfräst und so einsetzt wie das David hier gemacht hat : https://www.woodworker.de/forum/thr...isch-mit-schweizer-kante-und-ein-bett.113121/ , oder indem man die Tischplatte in 2 Hälften herstellt und dann die Gratnut zu den Tischkanten hin blind enden lässt.
Dass ich in Zukunft häufiger Tischplatten erst zu 2 Teilen leime, dann nochmal hoble, und dann erst zu ner ganzen Platte verleime hat den Grund dass ich nicht besonders schnell sein muss. Und da ich keine Breitband- oder Langbandsschleifmaschine hab (das wären die Maschinen mit denen man so große Formate zügig verputzt bekommt) spart mir das am Ende sogar Zeit.

Gratnut mit Tauchkreissäge herstellen geht ohne weiteres. Mit der kleinen Makita wohl auch, mehrere Zustellungen, und ich würd mit nem Nutfräser anfangen, und erst wenn die Nut rausgefräst is, auf den Gratfräser wechseln.

Du solltest dir nicht zu viel Zeit lassen nach dem Zuschnitt, wenn das Holz zu lange machen kann was es will, dann kriegst du vielleicht die Teile nicht mehr zusammen ohne nochmal nachzuhobeln.

Ich hab dir ja schonmal gesagt, dass ein Esstisch nicht unbedingt das beste Anfängerprojekt ist. Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück und Erfolg dabei. Wenn du den fertig hast,(wenns ganz arg wird, vorher!) dann überleg dir mal ne sinnvolle Grundausstattung an Werkzeug, und mach n paar kleinere Sachen, sonst könnte dir das Holzwerken wie ein unnötig frustrierendes Hobby vorkommen :emoji_wink:
 
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