Holzbearbeiter

ww-pappel
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Hallo,
mir macht es Spaß für mich ein wenig Möbelbau zu machen und würde gerne Spanplatten mit Furnier belegen. Maschinentechnisch hätte ich die Möglichkeit die Werkstatt eines Bekannten zu nutzen. Allerdings möchte ich ihn nicht noch zusätzlich mit meinen laienhaften Fragen löchern. :emoji_frowning2:
Ich habe hier gelesen, dass ich zum Furnieren dafür evtl. Ponal (Weißleim?) nehmen kann. Aber es würde auch spezielle Furnierleime (Pulver?) dafür geben, die extra angemischt werden müssten.
Habe mir mal so ein technisches Merkblatt angeschaut und werde aus den Begrifflichkeiten wie offene Zeit, Reifezeit, Topfzeit , Abbindezeit etc... nicht wirklich schlau. Was muss ich da konkret beachten? Muss ich überhaupt einen speziellen Furnierleim benutzen oder reicht ein einfacher Weißleim?

Vielleicht kann jemand Licht in meine Dunkelheit bringen.

Vielen Dank
Gruß Holzbearbeiter
 

Lamello 1964

ww-ahorn
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Hallo Holzbearbeiter, sicher kannst Du Weißleim zum Furnieren nehmen. Nimm am besten fertig eingestellten und mach als Anfänger keine Experimente mit selbst anrühren. Es gibt auch spezielle fertig eingestellte Furnierleime. Meist binden sie etwas langsamer ab, was bei den jetzigen Temperaturen von Vorteil sein kann. Es kann passieren, das bei einem etwas größeren Wekstück ( Tischplatte o.ä. ) der Leim schon angezogen hat bevor das Furnier auf der Platte liegt.

Gruß Lamello
 

Mister G

ww-robinie
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offene Zeit: Zeit vom Auftragen des Leims, bis die Fügeteile spätestens zusammengelegt werden müssen.

Reifezeit: Die Zeit, die der angemischte Leim ruhen muss, bis er verwendungsfähig ist (kennt mann z.B. auch vom Tapetenkleister).

Topfzeit: So lange kann man den fertig angemischten Leim höchstens verarbeiten.

Abbindezeit: Die Zeit, die der Leim mindestens braucht, bis die Verbindung belastbar ist.
 

Holzbearbeiter

ww-pappel
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Vielen Dank für eure hilfreichen Rückmeldungen. Bringt mich schon weiter.
So ganz habe ich den Unterschied zwischen einem Weißleim und einem speziellen Furnierleim noch nicht verstanden.
Wenn doch eh alles mit Weißleim zu furnieren geht, warum soll ich mir dann den Stress machen extra den Spezialleim anrühren und nehmen? Kann das jemand erklären?

Wünsche noch einen schönen Sonntag.
Gruß Holzbearbeiter
 

Frankenholzwurm

ww-robinie
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Furnierleim zum anrühren kann unter Wärmeeinfluß in Minuten abbinden.

80° Presstemperatur und 6 Minuten Presszeit (je nach Leim), dann hat der Leim abgebunden.

Weißleim braucht viel länger zum abbinden, somit kann mit Furnierleim wesentlich schneller gearbeitet werden.
 

yoghurt

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Hallo Holzbearbeiter,
imho ist der Nutzen von Furnierleim der, dass der Leim völlig aushärtet. Das bietet den Vorteil, dass ein eventueller Leimdurchschlag vollständig wegzuschleifen ist. Durchgeschlagener Weißleim bleibt ein Problem, insbesondere wenn die furnierten Flächen anschließend gebeizt werden müssen.
(Außerdem meine ich mich zu erinnern, dass der Furnierleim preiswerter ist als der Weißleim, das mag bei großen Mengen eine Rolle spielen- aber das ist "gefühltes Wissen" da bin ich jetzt unsicher!)

Gruß

Heiko (der jetzt sein "gefühltes Wissen" hoffentlich überprüfen kann!)
 

Mister G

ww-robinie
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Normaler Weißleim ist auch nicht feuchtigkeitsbeständig. Eine übergelaufene Blumenvase auf einem mit Weißleim furnierten Tisch ergibt schnell einen Totalschaden.
 

Philipp

ww-birnbaum
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Normaler Weißleim führt bei den heutigen dünnen Furnieren schnell zu Leimdurchschlag, was wie oben schon erwähnt spätestens bei der Endbehandlung zu unschönen Flecken führen kann.

Was aber mit Weißleim sehr gut geht, ist das Aufbügeln von Furnier:

Trägermaterial und Furnier mit Weißleim einstreichen (z.B. mit Leimrolle), dabei das Furnier auf der Schauseite vorher mit Wasser besprühen, dann wellt es sich weniger. Vollständig (über Nacht) trocknen lassen.
Jetzt kannst Du das Furnier auf den Träger auflegen, Backpapier drüber und mit einem Bügeleisen auf "Baumwolle" eingestellt aufbügeln.

Funktioniert prima und hat den Vorteil, daß Leimdurchschlag vermieden wird und die Festigkeit erst beim Bügeln kommt. Du kannst also das Furnier entspannt auf dem Träger positionieren, ohne daß es gleich anpappt.

Es macht auch Spaß, mit Knochenleim zu arbeiten, der bei Leimdurchschlag weniger problematisch ist, weil er die Oberflächenbehandlungsmittel i.d.R. gut aufnimmt. Ist auch kein Hexenwerk, wird aber oft als kompliziert empfunden. Vorteil hier: trocknet glashart aus und erlaubt dem Furnier kein späteres Kriechen, was bei Leimen mit einer Restelastizität der Fall sein kann (Fugen können dann wieder aufklaffen.

Grüße, Philipp
 
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