Häuschen für unsere kleinen Gartenbewohner

Claus P.

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In zwei bis drei Monaten suchen die ersten Vögel nach geeigneten Nistmöglichkeiten. Nachdem ich zwischen Weihnachten und Hl. Drei König ein wenig Zeit hatte um ein paar Nistkästen zu bauen, stelle ich dieses kleine Projekt kurz vor.
Ist nichts besonderes.

Als Holz verwende ich Fichtenholz, unbehandelt.

k-IMG_0991.JPG

Die Bohrungen von den Einfluglöchern sind in unterschiedlicher Größe ausgeführt:
Durchmesser 28 für Blaumeisen
Durchmesser 35 für Kohlmeisen, Gartenrotschwanz, Haussperling, Kleiber

Die Kanten von den Einfluglöchern hab ich mit einem kleinen Radiusfräser verrundet.



k-IMG_0992.JPG

Im Boden sind mehrere Bohrungen eingebracht, damit ggf. Feuchtigkeit entweichen und der Boden wieder trocknen kann. Die Innenseiten der Nistkästen sind nicht gehobelt und sägerauh belassen. Der Nabu weist besonders darauf hin, dass die Innenseite möglichst rauh und unbehandelt sein soll, damit die Vögel vor dem Ausfliegen sich an der rauhen Oberfläche mit ihren Krallen festhalten können.
Die Einfluglöcher sind 18 cm über den Boden angeordnet, damit Marder, Wiesel oder Katzen nicht mit ihren Pfoten die geschlüpften Kücken erreichen. Damit die Reinigung erleichtert ist, habe ich die vordere Seite zum Aufklappen ausgeführt.

k-IMG_0993.JPG

Der linke Nistkasten ist für Stare und Amseln gedacht, die gerne nur eine überdachte Nistgelegenheit ohne Einflugloch bevorzugen. Nachteil, ein Schutz gegen Baummarder ist so nicht möglich. Deswegen werde ich die Nistkästen später etwas höher an den Bäumen anbringen und hoffe, dass die Vögel so von Raubtieren verschont werden.
Die Oberflächen sind zum Schutz vor Bewitterung abgeflammt. Später wird das Dach noch mit Dachpappe belegt, damit das Dach auch regenfest ist.
Natürlich soll durch die Dachpappe auch die Haltbarkeit der Nistkästen verbessert werden.


k-IMG_0996.JPG

Zur besseren Befestigung ist an der Rückseite noch eine Brett mit Bohrungen oben und unten angeschraubt. So kann ich entweder mit Schrauben die Nistkästen an meinen Scheunen, oder mit Draht an Bäumen aufhängen.

Fertig!
 

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mc2

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Schön, hab ich auch schon immer mal machen wollen.

Fehlt da nicht ein Stab vor dem Eingangsloch?
 

Claus P.

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Fehlt da nicht ein Stab vor dem Eingangsloch?
Ja, das hab ich mir zuerst auch gedacht. Aber ich hab mir vor dem Bau auch mehrere Hinweise von Ornithologen von Nabu und Vogelschutzbund durchgelesen und auf YT Videos dazu angesehen. Die meisten raten inzwischen von einem Stab vor dem Einflugloch ab. Viele Vögel behindert das Stäbchen mehr, als es nutzt. Der entscheidende Grund ist aber, dass Baummarder und Wiesel das Stäbchen gerne als Kletterhilfe nutzen und versuchen den Nistkasten zu öffnen.

Mein Mieter hat vor rund 20 Jahren mal an meinen Walnußbaum einen Nistkasten geschraubt, der gerne von Blaumeisen angenommen wurde. Da war auch kein Stäbchen vor dem Einflugloch.
Das war dann der ausschlaggebende Grund, warum ich darauf verzichtet habe.
 

Fichtenelch

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Super Sache!
Wir haben auch immer viele Vogelhäuser bei uns nach Feierabend gebaut.
Das das Holz innen sägerau sein muss wusste ich nicht, aber macht Sinn.
In jedem eine sehr gute Arbeit, die Gartenvögel werden es dir danken!
 

haass

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habe vor einigen jähren auch 20 stk gebaut und auf weihnahtsmärkten verkauft. mein hatten einen einschubboden. zwei dinge sind noch wichtig.

1. das Einflugloch sollte nach innen mit einer grösseren Lochsäge ca. 3 mm abgesetzt sein, damit die vögel dort ansetzen können.
2. aufhängen mit der Öffnung nach Osten . und nicht beweglich.
in wackelnde Häuser gehen die vögel nicht.
viel erfolg.
 

Claus P.

ww-robinie
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1. das Einflugloch sollte nach innen mit einer grösseren Lochsäge ca. 3 mm abgesetzt sein, damit die vögel dort ansetzen können.
2. aufhängen mit der Öffnung nach Osten . und nicht beweglich.
zu 1. Vielen Dank, das wußte ich nicht. Das läßt sich recht leicht nacharbeiten und werde ich noch machen

zu 2. Die Ausrichtung nach Osten wird vom NABU empfohlen, damit der Nistkasten möglichst nicht dem Regen ausgesetzt ist. Ausrichtung nach Norden oder Süden ist auch noch akzeptabel. Ausrichtung nach Westen sollte vermieden werden, wenn der Nistkasten nicht zusätzlich durch eine Bewitterung durch ein Gebäude geschützt ist. Unter einem Gebäudevordach wäre auch eine Ausrichtung nach Westen in Ordnung.

und nicht beweglich: Richtig. Ich werde versuchen, die Nistkästen so gut es geht mit Pressgarn am Stamm soweit oben wie möglich zu befestigen. Momentan hab ich noch einen alten Nistkasten am Walnussbaum von meinem Mieter. Der ist inzwischen morsch und muss weg. Dort werde ich ein oder zwei Nistkästen in unterschiedlicher Ausführung mit Edelstahlschrauben befestigen. Edelstahl schaden den Bäumen nicht, obwohl ich als Holzwerker eine Abneigung habe in einen Baum eine Schraube zu drehen.
 
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bugger

ww-ahorn
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Schön gemacht!

Ich mußte letztes Jahr bei einem Kasten das Einflugloch mit einem Blech sichern, weil ein Specht immer wieder versucht hat das aufzuhauen um die Meisenbrut zu holen.
Erst nachdem ich ein Blechstück mit einem entgratetem 32mm Loch davor gesetzt hatte, war Ruhe.
Die Meisen hat das nicht gestört.

Was mich jetzt zur Frage bringt, ob da auch zB OSB gehen würde. Davon hätte ich noch Reste für ein paar Kästen.
Daß das wahrscheinlich nicht so lange hält wie Massivholz ist klar, aber wird das angenommen?
 

Claus P.

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ob da auch zB OSB gehen würde
Mit der Frage hab ich mich auch beschäftigt. OSB Platten sind ja verleimte Hackschnitzel. Das bringt mehrere Nachteile mit sich:

1. Der Leim löst sich bei Bewitterung mit der Zeit auf und der Nistkasten hält nicht lange

2. Der Leim in den OSB- Platten ist nicht gut für die Vögel, ggf. sogar giftig.

3. OSB- Platten sind ja beidseitig geschliffen. Die Innenseite des Nistkastens sollte aber rauh belassen sein, damit die Vögel vor dem Ausfliegen sich besser festkrallen können.

Siehe auch Tipps und Tricks für Nistkästen hier:

https://bremen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/voegelnhelfen/nisthilfen/27844.html
 

Christoph1981

ww-esche
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Hallo Claus,
danke fürs Zeigen und die vielen Tips und Hinweise (auch allen anderen natürlich)!
Wenn ich die Zahl der Nistkästen und deine Beschreibungen zu Grunde lege, bist du Großgrundbesitzer(?) oder hast nen Bauernhof.

Unser Garten hat ca. 300 - 350 m² und leider keinen Baum. Aber spätestens nächstes Jahr wird er umgestaltet und ich will ein Gartenhaus bauen, da könnte ich dann auch Nistgelegenheiten mitplanen.

:emoji_slight_smile:
 

Claus P.

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bist du Großgrundbesitzer(?) oder hast nen Bauernhof.
Weder das eine noch das andere, allerdings hab ich einen sehr großen Garten und eine Baumalle zu meinem Haus. Da gibt es mehr als genug Möglichkeiten zum Aufhängen von den Nistkästen. Wahrscheinlich wird sogar die Anzahl der Nistkästen nicht ausreichen um an jegen Baum einen aufzuhängen. Mal sehen, vielleicht hab ich ja auch irgendwann mal einen Leerlauf und baue noch ein paar.
 

anobium60

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Martin45

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Reichen bei dir die 28mm? Sprich gehen da die Blaumeisen wirklich rein?
Mache die inzwischen alle größer als 28, in diese kleinen ist nie jemand eingezogen, wobei es zwar nicht so viele aber doch auch Blaumeisen geben würde. Aber wenn da bestimmt 3 Jahre niemand drin ist, bringt das ja auch nix, dann lieber größer und im Zweifelsfall halt Kohlmeisen drin.
Teils sah man auch, dass die Vögel versucht haben die 28er größer zu picken.
 
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Durchmesser 28 für Blaumeisen
Durchmesser 35 für Kohlmeisen
Hallo,
sehr schönes Projekt! Habe ich auch hier realisiert.
Mit dem kleineren, 28 mm-Loch, wollte ich den selten gewordenen Blaumeisen eine Chance geben.
Hatte extra U-Scheiben mit passendem Innendurchmesser als Spechtschutz aufgetrieben.

Hat aber die Kohlmeisen nicht interessiert. Die hatten die Brutstätten trotz des engeren Eingangs sofort belegt.
Gruß
 

Claus P.

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Reichen bei dir die 28mm? Sprich gehen da die Blaumeisen wirklich rein?
Hallo Martin,

Ich hatte ja bei mir am Walnussbaum noch einen Nistkasten von den Vormietern hängen. Der wurde jedes Jahr von Blaumeisen bebrühtet. Als ich ihn gestern abgenommen habe, hab ich spaßeshalber das Loch ausgemessen. In der Breite war es noch 28mm, die Kanten wurden außen unten und innen oben von den Vögeln aufgepickt.
Scheinbar war das Schlupfloch nicht ideal, da die Meisen außen unten und innen oben den Rand weggepickt haben, damit sie leichter rein und rausschlüpfen können.
Teils sah man auch, dass die Vögel versucht haben die 28er größer zu picken.
Über das Aufpicken habe ich auch einen Hinweis gefunden, warum das so ist. Die Vögel stört nicht die Größe des Schlupflochs. Schau mal in der Mitte hier:

https://www.bund-lemgo.de/nistkasten.html

Sondern, dass die Beschaffenheit des Schlupflochs (gerade oder schräg, scharfe Kanten, trichterförmig,...) von den Vögeln angepasst wird, da ihnen irgend etwas nicht am Schlupfloch nicht gefällt.

Mit dem kleineren, 28 mm-Loch, wollte ich den selten gewordenen Blaumeisen eine Chance geben.

Das war auch mein Gedanke.
Ich hab auch die Größe der Schlupflöcher bewußt so gewählt, da ich auch den Blaumeisen mehr Nistgelegenheiten anbieten möchte. Allerdings scheint es so zu sein, dass die Blaumeisen auch in Nistkästen brühten, die ein größeres Schlupfloch haben. Ich will aber vermeiden, dass größere Vögel die kleinen Blaumeisen aus den Nistkästen vertreiben, da sie selbst ja nur die Nistkästen mit den größeren Löchern beziehen können. Wenn ich sehe, wie Kleiber bei uns am Futterhäuschen ihren Platz gegen andere Vögel (auch größere Amseln und Gimpel) verteidigen, kann ich mir gut vorstellen, dass er bei einem bezogenen Nistkasten kurzen Prozess macht und einfach das Nest samt der Brut rausschmeißt. Das will ich verhindern, indem ich genug Nistkästen für alle Vögel anbiete. So erhoffe ich mir auch, dass es untereinander keine bzw. weniger Revierkämpfe gibt.

Für das größere Loch wollte ich eigentlich ein 32er Loch bohren. Allerdings hatte ich weder Lochsäge noch Forstnerbohrer in der passenden Größe, und extra kaufen wollte ich auch keinen. Einen 32er Forstnerbohrer wüßte ich nicht, wo ich den sonst noch brauchen könnte, darum hab ich einfach einen 35er genommen und extra eine Frässchablone mit Kopierring, wäre für den Fall auch etwas übertrieben.
Die Vögel kommen ja in ein größeres Loch auch hinein, so ist es ja nicht.
 
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fahe

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...gewünscht war eine "hyggeliger", halbwegs Nabu-gerechter Starenkasten.

1736676406515.png

Noch bevor Familie Star eine Entscheidung treffen konnte, ob das Anwesen den eigenen Vorstellungen entspricht, war eine Blaumeisenfamilie eingezogen... und hat das Quartier mittlerweile schon vier Jahre für sich behauptet. :emoji_wink:
 

Claus P.

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Noch bevor Familie Star eine Entscheidung treffen konnte, ob das Anwesen den eigenen Vorstellungen entspricht, war eine Blaumeisenfamilie eingezogen
... ja so schnell kann es gehen. Scheinbar führt die Knappheit am Wohnungsmarkt nicht nur bei Vögeln zum oportunen Handeln. Bis die Stare aus ihrem Winterquartier zurück sind, brühten die Meisen schon auf den Eiern. Oder anders: der frühe Vogel fängt sich sein Häuschen.

Der Starenkasen bei dir im Bild ist auch ganz chick gemacht. Der Vorschlag vom Nabu gefällt mir gut.
 

Christoph1981

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...gewünscht war eine "hyggeliger", halbwegs Nabu-gerechter Starenkasten.

Anhang anzeigen 186962

Noch bevor Familie Star eine Entscheidung treffen konnte, ob das Anwesen den eigenen Vorstellungen entspricht, war eine Blaumeisenfamilie eingezogen... und hat das Quartier mittlerweile schon vier Jahre für sich behauptet. :emoji_wink:
Hallo Falk,

da hast du aber ein wirklich schönes Nistkastenexemplar erstellt!
Habe direkt an Antonio Gaudi denken müssen :emoji_wink:

Wenn ich mal als Vogel wiedergeboren werden sollte, komm ich zum Wohnen bei dir vorbei :emoji_slight_smile:

Gruß
Christoph
 

fahe

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Wenn ich mal als Vogel wiedergeboren werden sollte, komm ich zum Wohnen bei dir vorbei :emoji_slight_smile:
...das Ding hängt nicht bei mir, sondern bei einer lieben Freundin. Vielleicht nähme sie Dich sogar ohne Reinkarnation als Vögelchen auf. :emoji_wink:

Den Katalanen musste ich erst googlen. Offensichtliche Bildungslücke meinerseits. :emoji_sunglasses:

Aber: Eigene Formensprache würde ich dem Ding jetzt nicht zubilligen, es sollte halt etwas schräg aussehen.
 
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