Hainbuche als Tischplatte

AnubisC.Ronin

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Hallo zusammen,

da bei meinen bisherigen Projekten hier immer gutes Feedback kam, möchte ich mich auch mit meinen neusten Überlegungen an euch wenden :emoji_slight_smile:

Ich plane einen Tisch zu bauen und überlege die Tischplatte aus Hainbuche herzustellen.
Größe der Platte ist 70x90cm und sie wird über Nutklötze an einer Buchenleimholz Zarge gehalten (Zarge: 10cm hoch x 18mm Materialstärke)
Dicke der Hainbuchen-Platte so 2-3cm - ja nachdem was es so gibt.

Hainbuche möchte ich gerne auf Grund der hohen Festigkeit und der Feinporigkeit nutzen - Das klingt nach guten Eigenschaften einer Tischplatte :emoji_slight_smile:

Leider lese ich, dass Hainbuche sich zwar sehr gut bearbeiten lässt, aber für Möbelbau ungeeignet ist... nur warum?

Google zeigt den ein oder anderen Treffer für Möbel aus Hainbuche - aber nicht viel.

Kann mich hier jemand an seinen Erfahrungen und seinem Wissen über Hainbuche teilhaben lassen? :emoji_slight_smile: Kann man daraus eine langlebige Tischplatte verleimen?


Vielen Dank im Voraus!

A
 

dieweltistrund

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Hallo A.

gehen die Tischplatte spricht nichts, sondern sogar einiges dafür, vorausgesetzt Du bekommst eine gut abgelagerte und dann kammergetrocknete Ware.

Ganze Möbel im klassischen Sinne aus Hainbuche kommen nicht so häufig vor, aber Teile davon wie z.B. Arbeits-, Tischplatten oder Hirnholzflächen usw. schon.

Ein Grund mag sein, das die heimische Hainbuche in den Stärkenklassen so bei 3b, 4 max. 5 liegen, oft sind es nur kurze Erdstämme, oft spannrückig und leicht drehwüchsig.

Im Anhang ein paar Stämme aus der Saison 2015 die ich eingeschnitten habe.

Ich würde bei der Auswahl des Holzes, ruhig großzügig sein und höheren Verschnitt einfach in Kauf nehmen.

Wenn Du eine starke Herzbohle bekommen kannst z.B. 80er oder dicker, würde ich die nehmen, davon so Streifen schneiden wie die Platte später breit werden soll und dann in der Mitte oder Drittel auftrennen und spiegeln. Dann hast Du hauptsächlich stehende Jahresringe und ein ruhiges Bild - aber das ist natürlich Geschmacksache.


Gruß
Jörg
 

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ChrisOL

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Hallo,

Hainbuchen kenne ich hier in den Breiten auch nur so wie Jörg sie beschreibt, kleine kurzstämmige Bäume, häufig auch einfach nur als Hecke.

Wenn es um helles, feinporiges Holz geht dann würde ich Ahorn als Alternative für eine Tischplatte in Betracht ziehen, das ist als Schnittholz überall verfügbar.


Grüße
Christoph
 

ChrisOL

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Jörg, der Stamm auf dem letzten Bild ist schon drehwüchsig, was machst du mit dem Holz?

Grüße
Christoph
 

teluke

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Mir fällt bei abgelagerter Hainbuche auf dass sie den kleinen Tierchen wohl sehr gut schmeckt.
Bei keinem Holz habe ich soviel Befall wie bei der Hainbuche.
Gerade in der Werkstatt verwende ich die aber sehr gerne. Da stören auch die Fraslöcher und Gänge nicht.
Ich habe davon z.B. alle Schubladen gemacht.

Sehr hell, gleichmäßig und mit fast nicht sichtbaren Jahresringen.

Könnte ich mir als Tischplatte gut vorstellen.
 

dieweltistrund

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Guten Abend in die Runde,

@Christoph: Dadurch das die Hainbuche oft sehr stark spannrückig ist, bilden sich dann diese typischen Ein- und Ausbuchtungen aus. Diese sind oft sogar sehr spitz von unten nach oben zulaufend, wenn dann noch so eine massive Störung wie die beiden Äste "im Weg" sind, machen diese Ein- und Ausbuchtungen dann diese Schlenker die man für Drehwuchs halten könnte. Es ist tatsächlich "nur" eine starke Form der Spannrückigkeit, was die weitere Verarbeitung/Verwendung trotzdem ermöglicht, wenn auch nicht wirklich zu Sachen die gut stehen müssen. In diesem speziellen Fall handelt es sich um den nächsten 4m Abschnitt, oberhalb des guten Erdstammes und den gab es nur mit diesem C-Abschnitt im Paket. Wenn der Schnee weg ist, mache ich mal ein Foto auf dem Holzplatz davon.

@Theo: Bei mir sind auf dem Holzplatz im April 2016 auch Larven in/unter der Hainbuchenborke aufgetaucht. Ich stelle die Fotos gleich in einem neuen Thema ein und vielleicht schauen die Forumsförster drauf und identifizieren die kleine Verbrecher.

Gruß
Jörg
 

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teluke

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Würde mich auch interessieren.
Lebenden Befall habe ich bei der Hainbuche nicht gefunden.
Trotzdem werde ich ein paar Nistkästen im Holzlager aufhängen, vielleicht hilfts ja.

Bei der neuen Küche gibt es in einer Schublade ev. lebenden Befall, es lag auf jeden Fall ein kleines Häuflein Holzmehl auf dem Tisch.

Ich werde das beobachten.

Wenn da noch was ist werde ich unseren Trockenschrank für ein paar Tage beschlagnahmen und den Viechern einheizen.
 

Mitglied 30872

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...vielleicht schauen die Forumsförster drauf und identifizieren die kleine Verbrecher...

Guten Morgen, Jörg und Theo,
das wird so leider nix. Es wird sich ziemlich sicher um einen Bockkäfer handeln. Das ist aber eine sehr artenreiche Familie, bei denen sich insbesondere die Larven so ähnlich sehen, dass da nur anhand des Bildes und ohne entomologische Spezialkenntnisse nichts bestimmt werden kann.
Was den Schaden angeht, handelt es sich für unsereins ja nur dann um einen Verbrecher, wenn die Larven auch ins Holz gehen. Aber selbst das wird von den verschiedenen Bockkäferarten ganz unterschiedlich gehandhabt.
Schaue mal, ob Du an dem Stamm irgendwo aus dem Holz heraus kommend ein ovales Bohrloch findest. Oval deshalb, weil die Larve einen ovalen Querschnitt hat.
Die Larve steht kurz vor der Verpuppung, weshalb sie ggf. das Holz verlassen hat, um unter der Rinde eine sog. Spanpolsterpuppenwiege anzulegen, in der sie sich dann verpuppt. Im Frühjahr, bei entsprechenden Temperaturen, fliegt dann der Käfer aus.
 

AnubisC.Ronin

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Hallo zusammen,

Vielen Dank für die Infos. Dann werde ich mich jetzt mal auf die Suche nach Hainbuchen-Schnittholz machen.
Mit Ahorn habe ich schon einige andere Möbelprojekte abgeschlossen. Das ist ein klasse Holz für einen Tisch, ich habe zB einen geseiften Couchtisch, der sehr gefällt.
Aber jetzt will ich mal was neues ausprobieren :emoji_slight_smile:

Beste Grüße
A
 
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