Handkreissäge richtig benutzen

Erdhorn

ww-eiche
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Hallo Leute,

mir graut es immer vor der Benutzung meiner Handkreissäge, weil ich es extrem umständlich finde. Ich hoffe, dass das an falscher Handhabung liegt und ihr mir etwas auf die Sprünge helfen könnt.

Ich habe eine Matabo KS0852S, die schon seit ich denken kann im Familienbesitz ist.

1.
Wenn ich z.B. von einer großen Platte etwas abschneiden möchte, dann frage ich mich immer wieder, wie ich einen geeigneten Anschlag halbwegs schnell angebracht bekomme.
Im Moment behelfe ich mir damit, dass ich einen ca 10 cm breiten Streifen 13mm Spanplatte, der auf einer großen Wandkreissäge gerade abgeschnitten worden ist, mit Schnellbauschrauben auf das zu sägende Brett schraube.
Das ist allerdings recht aufwendig, da ich zuerst die Schnittlinie aufzeichnen muss und danach den Anschlag an mehreren Stellen im richtigen Abstand zu dieser Linie anschrauben muss.
Manchmal möchte ich aber das zu sägende Brett nicht mit Schraubenlöchern verunstalten. Wie macht man es da?
Schraubzwingen würden nur funktionieren, wenn ich ein wesentlich breiteren Anschlag benutzen würde, damit der Motor der Maschine daran vorbeilaufen könnte.

2.
Die Metabo hat eine relativ plane Oberseite. Sie bleibt sehr stabil auf dem Rücken liegen, sodass ich die Vermutung habe, dass man die auch als "Tischkreissäge" einsetzen können soll. Allerdings würde das am eingebauten Schalter scheitern, welcher keine Feststellfunktion hat. Das könnte man natürlich mit Kabelbindern und einem Schnurschalter umgehen, aber ich wüsste gerne, ob die Maschine eurer Meinung nach auch für die Benutzung als Tischkreissäge gedacht ist und wie man das dann mit dem Schalter professionell macht.

3.
Die Maschine fühlt sich für mich verdreht an. Der Motor ist links. Wenn ich von einem Brett einen schmalen Streifen abschneiden möchte, muss ich einen Anschlag links von der Maschine anbringen. Da bedingt dann aber wiederum, dass der Anschlag breit und flach ist, damit der Motor nicht daran hängen bleibt.

Muss ich mir wirklich 2-3 Anschläge (50, 150 und 250 cm Länge) hier hinstellen, um für die gängigen Sachen etwas Passendes da zu haben? Bei einer 3m langen Tischplatte wüsste ich dann immer noch nicht, wie ich die längs schneiden sollte.
 

HolyHell

ww-kiefer
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Am kostengünstigsten sollte wohl eine Eigenbau Führungsschiene sein.
Dazu schraubst Du unter Dein jetziges Führungsbrett ein dünnes "Brettchen". Dieses steht aber über. Dann fährst Du beim ersten Mal an Deinem alten Führungsbrett entlang, und schneidest dabei das neue ab.
Somit kannst Du schon mal direkt anlegen, und brauchst nicht zweimal zu messen.

Das Problem mit den Klemmen verstehe ich grade nicht. Dreh sie einfach nach unten, dann solltest Du auch dran vorbei kommen.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Motor links ist doch normal?
Mir ist eigentlich noch keine HKS mit dem Motor rechts über den Weg gelaufen.

Für lange gerade Schnitte mit der HKS habe ich eine Alu-Hohlprofiel-Latte, diese wird mit 2 Schraubzwingen, Griff an der Unterseite, als Anschlag festgespannt.
Dein 10 cm 13er Spanplattenstreifen biegt sich wahrscheinlich in der Mitte etwas durch wenn Du den nur mit 2 Schraubzwingen aufspannst, früher hatte ich als Anschlag einen 12cm 18er MPX benützt, der war steif genug. Problem war da allerdings die Lagerung, er musste liegend gelagert werden um sich nicht zu verbiegen, mit der Alu-Latte habe ich das Problem nicht mehr, die liegt in 2 Haken an der Wand.

Dass Deine HKS eine "plane" Oberseite hat, erzählt nichts über die Brauchbarkeit in einem Sägetisch. In so einem Tisch wird die Grundplatte der Säge fixiert und nicht das Gehäuse.
 

Erdhorn

ww-eiche
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Am kostengünstigsten sollte wohl eine Eigenbau Führungsschiene sein.
Dazu schraubst Du unter Dein jetziges Führungsbrett ein dünnes "Brettchen". Dieses steht aber über. Dann fährst Du beim ersten Mal an Deinem alten Führungsbrett entlang, und schneidest dabei das neue ab.
Somit kannst Du schon mal direkt anlegen, und brauchst nicht zweimal zu messen.

Würdest du dann beim Sägen ein dünnes Brettchen auf der anderen Seite befestigen, damit die Auflage der Säge auf beiden Seiten aufliegt?

Das Problem mit den Klemmen verstehe ich grade nicht. Dreh sie einfach nach unten, dann solltest Du auch dran vorbei kommen.

Bei maximaler Schnitttiefe liegt der Motor ca. 5mm über dem Schnittgut. Da würde nicht mal die 13mm Spanplatte drunter passen, die ich derzeit als Anschlag verwende. Selbst wenn ich nur halbe Schnitttiefe einstelle, passen meine Schraubzwingen lange nicht drunter.
Ich könnte als Anschlag statt der Spanplatte ein weiteres dünnes Brett verwenden, welches maximal 5mm dick wäre. Die beiden Bretter müsste ich dann zusammenleimen.
Der Motor der Kreissäge steht vom Blatt aus ca 20 cm über. Wenn ich den Anschlag ca. 25 cm breit mache, dann könnte ich ihn weiterhin mit Schrauben und Schraubzwingen befestigen.


Wann immer es möglich ist, befestige ich den Anschlag auf der anderen Seite, also rechts von der Maschine in Schnittrichtung. Dort ist die Auflage der Maschine nur 3 cm breit und es steht kein Motor über. Dort kann ich dann auch Schraubzwingen beliebig hoch abstehen lassen.
Aber das geht eben nicht immer und ich müsste mir dann alle Anschläge in unterschiedlichen Längen doppelt bauen. Dann bin ich schon wieder da, wo ich vorher war: Es ist recht aufwendig :emoji_slight_smile:


Erwarte ich vielleicht zu viel? Ist es einfach aufwendig, wenn man einen geraden Schnitt haben möchte?
 

Erdhorn

ww-eiche
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Motor links ist doch normal?
Mir ist eigentlich noch keine HKS mit dem Motor rechts über den Weg gelaufen.

Für manche Sachen stelle ich mir das auch praktisch vor, für das, was ich meistens mache (Bretter abschneiden), ist das unpraktisch, weil dann immer der Motor über den Anschlag ragt.


Für lange gerade Schnitte mit der HKS habe ich eine Alu-Hohlprofiel-Latte, diese wird mit 2 Schraubzwingen, Griff an der Unterseite, als Anschlag festgespannt.

Läuft der Motor der Säge dann über die Schruabzwingen drüber?`Das ginge hier nicht, da nur 5mm Platz vorhanden ist.

Dein 10 cm 13er Spanplattenstreifen biegt sich wahrscheinlich in der Mitte etwas durch wenn Du den nur mit 2 Schraubzwingen aufspannst, früher hatte ich als

Ja, da muss ich schon mit Gefühl arbeiten.

Anschlag einen 12cm 18er MPX benützt, der war steif genug. Problem war da allerdings die Lagerung, er musste liegend gelagert werden um sich nicht zu verbiegen, mit der Alu-Latte habe ich das Problem nicht mehr, die liegt in 2 Haken an der Wand.

Ich kenne die Preise nicht, aber ich habe mir mal ein paar Alu-Richtscheite im Baumarkt angesehen. Die waren nicht billig. Der Anschlag muss ja mindestens so stabil sein, dass er durch die Schraubzwingen nicht eingedrückt wird und trotzdem so sicher aufgespannt werden kann, dass er nicht verrutscht. So etwas ist sicher nicht billig.
Außerdem schneide ich hier auch mal 250er Platten ab, weshalb der Anschlag auch etwas so lang sein sollte. Und um bei kleinen Teilen nicht mit dem Anschlagmonster hantieren zu müssen, wäre noch ein weiterer Anschlag mit 1 oder 1,5m Länge nett.
Wenn man es nett haben will, wird es teuer :emoji_slight_smile:

Dass Deine HKS eine "plane" Oberseite hat, erzählt nichts über die Brauchbarkeit in einem Sägetisch. In so einem Tisch wird die Grundplatte der Säge fixiert und nicht das Gehäuse.


Klingt logisch. Dann ist das vielleicht nur aus Designgründen so gemacht worden.
 

magmog

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guude,

eine HKS läuft üblicherweise auf dem verbleibenden meist größeren Teil, rechts befindet sich das erwünschte Werkstück. Dazu verwendet man bis ca. 200mm Breite den auf dem verlinkten Bild erkennbaren Parallelanschlag.
Bei größeren Breiten wird heutzutage eine Führungsschine verwendet, bei dieser Maschine müsste ein entsprechendes Führungselement nachgerüstet werden.
 

beppob

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mach dir selber eine Führungsschiene. nimm ein streifen mpx, nicht zu dick, wegen der verbleibenden schnitttiefe und leime einen anschlag drauf, der unter dem Motor platz hat, das verleimen stabilisiert das ganze etwas. mach es breit genug, daß der Motor an evtl. zwingen vorbei kommt. auf die Unterseite klebst du ein gummi, gegen das verrutschen. in den meisten fällen reicht das, ein anzwingen ist nicht immer nötig.
so hast du eine kostengünstige lösung, irgendwann kaufst du dir dann mal eine schöne tauchkreissäge mit passender führungsschiene :emoji_slight_smile:
 

Gast aus Belgien

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Für Deine Metabo gibt es von Metabo Führungsschienen 1500mm, dazu passende Schraubzwingen und im Notfall auch einen Grundplattenadapter. Für die Führungsschiene gibt es dann wieder Schienenverbinder, so können 2 Schienen miteinander verbunden werden.
Die 1500er Schiene bekommt für rund 75€, die Adapterplatte 25€ und die passenden Schraubzwingen für 18€/Paar.

Mein Alu-Profil kommt aus dem KFZ-Bereich, das sind Strangprofile die als seitlicher Unterfahrschutz (Fussgänger & Radfahrerschutz) an LKW-Aufliegern angebaut werden und haben selbst eine T-Nut.
 

Erdhorn

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Ich hätte nicht gedacht, dass es für dieses alte Schätzchen noch neue Zubehörteile zu kaufen gibt. Das ist nicht schlecht. Zwei Führungsschienen, Adapterplatte, Zwingen und Schienenverbinder kommen dann auf rund 200 Kracher. Das ist auch nicht schlecht :emoji_slight_smile:

Ich werde dann wohl eher auf eine Selbstbaulösung ausweichen. Im Moment bauen wir hier etwas um, und da kann ich die HKS hin und wieder verwenden. Danach liegt die vermutlich wieder jahrelang unbenutzt im Keller. Da würden mich die 200 Euro schon jucken.

Wenn ich die Führungsschiene selbst baue, muss es dann unbedingt MPX sein, oder kann ich auch 2 x 4mm MDF aufeinander kleben? MDF hat eine schöne glatte Oberfläche, sodass die HKS gut darüber gleiten sollte.

4mm MDF ist zudem sehr preiswert. Da juckt es mich dann wenig, wenn ich mir einen Anschlag mit 2,5 und einen mit 1,2m Länge anfertige. Beides zusammen sollte dann nur rund 15 Euro kosten.

@magmog
bisher habe ich das Schnittgut meist so hingelegt, dass das erwünschte Werkstück links von mir lag. Das liegt in erster Linie daran, dass ich meistens am Ausgang unseres Wintergartens geschnitten habe, weil es dort ein großzügiges Vordach und einen Betonsockel gibt, sodass ich auch bei Regen werkeln kann, ohne nass zu werden, während die Späne in den Garten geblasen werden.
Ich werde das demnächst aber auch mal anders herum ausprobieren. Das Werkstück kann ich dann im Garten auf Tische legen und das abzuschneidende Stück kann ich dann mit der linken Hand festhalten.


2 Zusatzfragen:

1.
Ich habe bei Metabo gelesen, dass man die Führungsschiene auch für Stichsägen benutzen kann.
Da bin ich skeptisch, denn ich habe mal versucht mit einer Stichsäge an einer Führung entlang zu sägen, was nicht funktioniert hat. Das fand ich im Nachhinein auch logisch, denn das Sägeblatt läuft nie 100%ig gerade. Wenn man die Stichsäge nun seitlich drückt, dann wird der Schnitt nicht mehr senkrecht, sondern das Blatt biegt sich.
Als Stichsäge habe ich hier eine Bosch GST 100 BCE. Das ist sicher nicht das Beste, aber auch kein absoluter Billigheimer.

2.
Ich habe die Tage versuche einen Balken 140x140mm längs durchzusägen. Mit der Stichsäge ging es gar nicht und auch die Kreissäge hat sich fast die Zähne daran ausgebissen.
Bei der Stichsäge haben die Fasern die Zähne verstopft und sind als Wurst oben aus dem Schnittspalt herausgekommen.
Bei der Kreissäge ging es erst vorwärts, nachdem ich die Schnitttiefe halbiert hatte. Mit maximaler Schnitttiefe war der Widerstand sehr hoch und auch bei wenig Druck hat das Holz angefangen zu stinken und ist dunkel angelaufen.

Ich habe den Balken dann wie folgt zersägt. Zuerst mit der Kreissäge mit halber Schnitttiefe, dann mit maximaler Schnitttiefe. Das Ganze von beiden Seiten und dann den Rest mit der Stichsäge.
Ist es normal, dass man Holz in Faserrichtung mit Heimwerkermitteln nur schlecht sägen kann?
 

tomcam

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2. Für Längsschnitte immer ein sehr Grobes Blatt, sprich, wenig Zähne benutzen. Dann sollte das kein Problem sein, mit 800 Watt ist die ID von den zwei Schnitten recht gut, also erst halb, dann volle Tiefe.
 

HeikoB

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1.
Die Bosch ist wirklich nichts tolles, aber Stichsägen und Schienen machen eher selten Sinn!
Wenn überhaupt dann höchstens welche mit gut funktionierender Sägeblattführung wie die Festool Trion oder die Mafell mit dem "doppelten" Sonderblatt. Ich nutze für gerade Schnitte immer eine Kreissäge.

Gruß Heiko
 

pedder

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guude,

eine HKS läuft üblicherweise auf dem verbleibenden meist größeren Teil, rechts befindet sich das erwünschte Werkstück.

Wenn ich eine Führungschiene verwende, verwende ich in der Regel das unter der Führungsschine befindliche (also das linke)e Teil, da dies durch die Schiene vor Ausrissen geschützt ist. Zudem kann ich die Schiene einfach an den Riss platzieren und absägen. Wenn ich das rechte Teil nehmen wollte müsste ich noch die Stärke des Blattes addieren.

Liebe GRüße
Pedder
 
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