Hartöl - verarbeitet bei direkter Sonneneinstrahlung

AlsterwasserHH

ww-birke
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Tach auch ...

Ich hab mich heute (bei DEM guten Wetter + Urlaub) mal wieder weiter mit meinem Projekt beschäftigt https://www.woodworker.de/forum/lowboard-selber-bauen-t85551.html

Steh ich also gut gelaunt auf dem Balkon, verteile mein Hartöl (Max Bahr, hat schon gute Ergebnisse geliefert - im frühen Winter - in der Wohnung!) auf meinen frisch geschliffenen Brettern bei blauem Himmel und Sonnenschein (ja, die scheint den ganzen Nachmittag auf den Balkon) und freue mich des Lebens.
Nach dem dritten Auftrag (wie auch beim Ersten Ölen, hat damals alles tip top geklappt) denke ich so: "Warum klebt das denn so komisch?"

Und das Ergebnis: der dritte Auftrag ist überhaupt nicht mehr komplett eingezogen, der klebt jetzt fröhlich auf meinen Brettern, Scheisse!
Auf dem blöden Max Bahr-Eimer stand nix von "nicht bei direkter Sonneneinstrahlung verarbeiten!!!". Aber ich meine jetzt, das sollte man nicht tun. Hab ich jetzt nachträglich auch in einer PDF von irgend einem Hersteller für Öl (Auro Hartöl nr. 126) gelesen. Schön!

Kann mir da einer helfen? Wie geh ich jetzt am besten vor? Ich hab die 2 Bretter jetzt erstmal in die Wohnung gestellt (belüftet natürlich), aber was mach ich nu mit dem Schmodder?
 

pedder

ww-robinie
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Wischt Du die Überstände nicht ab? Das steht auf jedem Öl, das ich kenne.
Wärme und Licht braucht die Polymerisation. War wohl beides da.

Solange es noch Schmodder ist, kannst Du Dich mit den billigen Küchenschwämmen und etwas mehr Öl eindecken und den Schmodder runterschruppen. Wenn es so nicht weggeht, kann man Lösungsmittel einsetzen und wenn es dann nicht mehr gehen sollte, kommt die Ziehklinge zum Einsatz.

Liebe Grüße
Pedder
 

AlsterwasserHH

ww-birke
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Ich hab mich da an Heiko Rechs Anleitung gehalten und bin, wie gesagt, im "Winter" in der Wohnung damit auch sehr gut gefahren.
Einmal auftragen - 15min warten, 2ter Auftrag - ca. 20min. warten, 3ter Auftrag - ca. 20-30min. warten und DANN den Überstand abwischen. Das ist in etwa die Anleitung von Heiko Rech, hab sie wahrscheinlich zeitlich ein wenig abgeändert.

Wie gesagt: hat schon wunderbar funktioniert - in der Wohnung, ohne Sonneneinstrahlung, im frühen Winter. Aber meine Vermutung ist jetzt, dass das Öl bei direkter Sonneneinstrahlung (kommt natürlich auf die Jahreszeit und Intensität der Strahlung an) so schnell aushärtet, dass es kaum eine Chance hat vernünftig einzuziehen. Und die Sonne heute hat ordentlich geknallt. In Hamburg zumindest.

Ich dachte mir halt: Wärme und frische Luft sind optimal! Aber das war wohl ein Irrtum ...

Ok, ich erkundige mich mal, was eine Ziehklinge ist.
 

Keilzink

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... Heiko Rech schreibt nichts von Wartezeiten zwischen den Öl-Aufträgen. Von "wenigen Minuten" ist da einmal die Rede.

Ich mache das nicht unter direkter Sonneneinstrahlung, trage einmal satt auf, nehme nach ca 10 Minuten den überstand ab - das wars. Ich halte nichts davon, das Holz im Öl zu ersäufen. Nach einiger Zeit - ein, zwei Jahre vielleicht, pflege ich das Holz mit dem Hartöl sparsam nach - im Bad und in der Küche habe ich das so gemacht. Bei allen anderen Oberflächen, die weniger belastet werden, war das bisher nicht nötig.

Versuch es bei dir erst mal mit Lösungsmitteln - Orangenöl dürfte die erste Wahl sein.

Andreas
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Ich hab mich da an Heiko Rechs Anleitung gehalten und bin, wie gesagt, im "Winter" in der Wohnung damit auch sehr gut gefahren.
Einmal auftragen - 15min warten, 2ter Auftrag - ca. 20min. warten, 3ter Auftrag - ca. 20-30min. warten und DANN den Überstand abwischen. Das ist in etwa die Anleitung von Heiko Rech, hab sie wahrscheinlich zeitlich ein wenig abgeändert.

und das ist der Fehler es macht überhaupt keinen Sinn zwischen den Auftragsarbeiten so lange zu warten. Man trägt dann neues Öl auf wenn an einigen Stellen alles Öl eingezogen ist.

Ich schleife nach dem letzten Auftrag immer das Öl mit Schleifflies ein. Ich bilde mir ein die Oberfläche wird dadurch schoner. Danach denn Rest aufnehmen und trocknen lassen.

Zum Reinigen geht Backofenreiniger, der ist dafür konzipiert verharzte Öle zu entfernen.
 

AlsterwasserHH

ww-birke
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Ok, ich danke Euch für Eure Hilfe.

Aber ich sage es nochmal: mit der Methode hatte ich beim Ersten mal keinerlei Probleme. Die sind erst in Verbindung mit ziemlich warmer Sonneneinstrahlung gekommen.

Macht es denn Sinn das Holz jetzt erstmal stehen zu lassen um zu gucken, ob das Öl evtl. noch einzieht? Oder besteht da kaum Hoffnung? Lieber gleich versuchen, das Öl runterzubekommen oder abwarten?
 

PLJ

ww-pappel
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Ich hab mich da an Heiko Rechs Anleitung gehalten und bin, wie gesagt, im "Winter" in der Wohnung damit auch sehr gut gefahren.
Einmal auftragen - 15min warten, 2ter Auftrag - ca. 20min. warten, 3ter Auftrag - ca. 20-30min. warten und DANN den Überstand abwischen. Das ist in etwa die Anleitung von Heiko Rech, hab sie wahrscheinlich zeitlich ein wenig abgeändert.

Hmm, bist du dir da sicher mit den Wartezeiten? Das kommt mir seltsam vor, ich habe es völlig anders gelernt. Das heißt aber nix, ich bin noch Berufsanfänger. Klebrige Öloberflächen entstehen in der Regel entweder, wenn der Überstand nicht (rechtzeitig) entfernt wurde oder ein weiterer Ölauftrag begonnen wurde bevor der vorherige ausgehärtet ist. Schau mal auf die Packungsbeilage namens Technisches Datenblatt, da müßten Hinweise zur Verarbeitung vermerkt sein.

Wenn du viel Zeit und Geduld hast (evtl. auch Geld, weil der Schleifpapierverbrauch sehr hoch ist), kannst du die Oberfläche auch von Hand schleifen, so hab ich es mal gemacht als mir während meiner Ausbildung Ähnliches passiert ist (dummerweise an einem Hocker mit vielen schlecht erreichbaren Stellen). Das war einer der wenigen Momente, in denen mir bewußt wurde, daß überbetriebliche Ausbildungen/Umschulungen durchaus ihre Vorteile haben. Ich weiß nicht mehr mit welcher Körnung ich begonnen habe, man muß irgendwie einen Kompromiß zwischen zu grob (zerkratzt die Holzoberfläche wieder) und zu fein (setzt sich sofort zu) finden, ich meine mit 150 begonnen zu haben. Eine Woche hat es allerdings gedauert, bis die Oberfläche wieder brauchbar war, wenn mir das in einem richtigen Betrieb passiert wäre...aber ich schweife ab.

Viel Erfolg,
Philipp
 

Jan1990

ww-ulme
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Hallo,

mach das am besten gleich, das wird nur klebriger.
Zuerst mit Öl versuchen (evtl ein zwei minuten einwirken/anlösen lassen, aber nicht länger !), falls es nicht mehr geht mit lösemittel. Im fall der fälle mit der Ziehklinge abziehen. Ist mir auch schon passiert hab es aber noch rechtzeitig gemerkt und denn Überschuss abgewischt.

Mfg Jan
 

frankundfrei

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Hartöl ist nicht gleich Hartöl

Jedes Hartöl hat seine Eigenarten und die sollten im technischen Merkblatt beschrieben sein. Das Auro 126 classic z.B. hat eine recht kurze offene Zeit. Mit Sonneneinstrahlung wird diese noch kürzer. Kann gut sein, dass deswegen der Hinweis im technischem Merkblatt steht.

Heiko Rech hat in seinem Blog das Möbel-Hartöl von Natural Naturfarben verwendet. Und ich verwende dieses Öl schon seit Jahren für unsere Möbel. Die Nachpflege erfolgt sehr bewusst bei strahlendem Sonnenschein. Dann heizt sich die Tischplatte schön auf und die Dose hat auch etwas Temperatur bekommen. Das Hartöl ist dann noch dünner und zieht richtig gut in das Holz ein.

Natürlich bindet das Öl dann schneller ab. Aber die offene Zeit reicht aus, ohne dass man in Stress gerät. In Deinem Fall wird jetzt vermutlich nur noch das Orangenschalenöl helfen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

WinfriedM

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So schnell wie möglich runter damit. Das wird nicht hart und zieht auch nicht mehr ein.

Deine Vorgehensweise ist auch untypisch, das kann man so nicht mit jedem Öl machen. Die kompatibelste Variante ist: Auftragen, trockene Stellen sofort nachnähren und nach 30 Minuten abwischen. Manche Öle auch schon schneller. Dann trocknen lassen und einen zweiten Auftrag. Dann trocknen lassen und einen dritten Auftrag.

Dein Vorgehen funktioniert nur für Öle, die recht lange offene Zeit haben. Bei Natural-Ölen wird das typischerweise so empfohlen, weil die erst so nach 90 Minuten anfangen zu polymerisieren. Wohlgemerkt bei 20 Grad ohne Sonneneinstrahlung!!! Wenn es wärmer wird, geht das verdammt viel schneller. Faustformel: Pro 10 Grad Erhöhung eine Verdopplung bis Vervierfachung der Reaktionsgeschwindigkeit chemischer Prozesse.

Ist mir übrigens mit unteschiedlichen Ölen im Sommer auch schon mehrfach passiert. Man glaubt gar nicht, wie schnell dann Öle abbinden. Wenn man sofort reagiert, bekommt man sie noch flüssig, wenn man frisches Öl nachgibt. Geht aber auch ganz schnell, dann ist es schon zu spät. Von daher kann ich nur empfehlen, immer im Schatten zu arbeiten.
 

AlsterwasserHH

ww-birke
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Ich danke Euch vielmals. Schön, dass einem hier immer schnell und kompetent zur Seite gestanden wird :emoji_slight_smile:

Werd mich dann mal mit Orangenschalenöl UND Ziehklingen auseinandersetzen müssen ...

@PLJ
Auch als Berufsanfänger hast Du wohl sehr viel mehr Erfahrung als ich :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Man muss 2 Dinge unterscheiden:

1. Öl ist klebrig/dick, weil bereits viel Lösemittel verdunstet ist -> frisches Öl nachgeben oder mit Lösemittel Oberfläche abwischen.

2. Öl ist klebrig/dick, weil es bereits polymerisiert, also vernetzt -> da hilft kein Lösemittel oder frisches Öl mehr.
 
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