hat jemand Erfahrungen mit Farrow Ball Farben?

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Hi,

ich habe nicht schlecht gestaunt das es bester Lage von Frankfurts in der Kaiserstraße einen "Showroom" eines Farbenherstellers gibt....

https://www.farrow-ball.com/de/showroom-page?ifsId=X49

Hat jemand diese Farben schonmal verarbeitet und Erfahrungen damit?

Wenn aber Farrow Händler im Internet schon offen schreiben: https://feine-farben.de/farrow-and-ball-duck-green-w55-als-estate-eggshell-nhm-colour-by-nature.html

denk ich mir nix gutes...?

" Man muss aber auch wissen, dass es sich um ein traditionelles Produkt hat, das in seiner Belastbarkeit seine Grenzen hat. Wenn sie beispielsweise die Einlage-Bretter in einer Küche oder einem Bücherregal nehmen, dann gibt es beim Hinein- und Herausstellen der Küchengegenstände oder Bücher auch Gebrauchsspuren und Markierungen. Die allermeisten unserer Kunden finden dies in keiner Weise schlimm. "
 

Hoosier

ww-robinie
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Hi,

ja, ich habe mit FB unser Kinderzimmer gestrichen. Hab auch nicht schlecht gestaunt als ich gesehen habe dass es in M einen Showroom gibt - aber die Beratung war gut und der Eimer wurde uns kostenlos nach Hause geschickt. Die 5L sind nicht billig, aber haben gereicht für das Zimmer (nur Wände) und zweimal gestrichen. Das Streichen der Farbe ging ok, aber hier fehlt mir der Vergleich weil ich bisher nur mit weiß gearbeitet habe. Zweimal streichen ist notwendig um eine saubere Fläche zu bekommen.

Von FB gibt es neben den Wandfarben auch Farben um Möbel usw zu streichen - damit habe ich keine eigene Erfahrung, jedoch ist unser Kleiderschrank im Schlafzimmer damit lackiert. Was in Deinem link genannt wird halte ich für normal. Ich habe unsere Kellerregale mit Osmo Landhausfarbe in weiß gestrichen, und auch hier gibt es Spuren wenn man Gegenstände hin und herschiebt (Holzkisten z:emoji_sunglasses:. Das lässt sich sicherlich nicht vermeiden, und ich finde es gut dass FB das so offen erwähnt.

Die Farben von FB sind sehr schön und wirken auch schön - eigentlich kann man das nicht in Worten beschreiben, aber wenn Du es siehst weißt Du was ich meine. Ich denke mal die Pigmente sind anders als in z.B. günstigen Farben aus dem Baumarkt, irgendwo muss der Preis ja herkommen. Und wie gesagt, es gibt Wand- und Möbelfarben in den gleichen Tönen (wer das braucht).

Es gibt auch noch andere Hersteller von solchen Farben, z.b. Little Greene.

LG
Richard
 

flo20xe

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Die Farben sind schon ganz gut, haben auch sehr schöne Farbabstufungen und -töne. Kannst aber auch eine hochwertige "einheimische" Farbe mischen lassen z.B. von Caparol. Ist genau so gut.

Ich hab viele Kunden die Teile Ihrer Häuser oder Wohnung damit haben streichen lassen. Selber hat das keiner von denen gemacht. Ist halt in den entsprechenden "Möchtegern-Kreisen :emoji_wink: " grad hip das Zeug, deren Marketing funktioniert gut.
 

Mathis

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.. grad hip das Zeug, deren Marketing funktioniert gut.
Ja, genauso, was für ein Marketingeschwafel... schrecklich sowas. Da gehts in erster Linie um Selbstdarstellung und die extrem hohen Preise müssen ja irgendwie schöngeredet werden.
Mich stößt solches Distinktionsgehabe nur ab, weil ich weiß, dass z.B. solche Ladenlokale wie das in München in den Preis der angeblichen Edelfarben eingepreist sind.
Nimmt man das ganze Marketinggedöns weg, bleibt eine Farbe übrig, wie sie viele andere Hersteller auch haben und deutlich preiswerter verkaufen.
 

bello

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Die Farben sind schon ganz gut, haben auch sehr schöne Farbabstufungen und -töne. Kannst aber auch eine hochwertige "einheimische" Farbe mischen lassen z.B. von Caparol. Ist genau so gut.

Das habe ich auch gedacht. In den letzten Jahren habe ich sehr viel matt gestrichen mit CWS Satilux (unsere Zimmertüren waren nach 15 Jahren noch matt, ebenso die damit gestrichenen Einbauschränke) oder CWS Duo Top.
Wandfarben nehme ich von Alligator und Sonderfarben von Jansen in Ahrweiler, die zur Zeit jede Unterstützung nach der Hochwasserkatastrophe gebrauchen können.
Sind keine hippe Namen, aber alle schon sehr lange am Markt. Ich verwende für unsere Häuser und Möbel deren Produkte seit 1998.
 
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Was in Deinem link genannt wird halte ich für normal. Ich habe unsere Kellerregale mit Osmo Landhausfarbe in weiß gestrichen, und auch hier gibt es Spuren wenn man Gegenstände hin und herschiebt (Holzkisten z:emoji_sunglasses:. Das lässt sich sicherlich nicht vermeiden, und ich finde es gut dass FB das so offen erwähnt.

Die Farben von FB sind sehr schön und wirken auch schön - eigentlich kann man das nicht in Worten beschreiben, aber wenn Du es siehst weißt Du was ich meine. Ich denke mal die Pigmente sind anders als in z.B. günstigen Farben aus dem Baumarkt,

Auf mich macht es den Eindruck Stufe 1: es entstehen "Fahrrad Boutiquen" in der City in Bestlage- Das es dann noch Stufe 2 gibt "Farbenboutiquen" war mir neu :emoji_slight_smile:

Ich finde das Statement von feine farben schon krass....es mag ja so sein das es so ist, und ist bei Kreidezeit Farben ja auch nicht anders. (darum mach ich mit deren Farben nix mehr) Nur bei Kreidezeit hast du eine Öko Klientel die vielleicht sagt ja mei ist halt so..hab ich Kratzspuren....aber ich mag mir nicht vorstellen wenn du eine Klientel hast die im "Showroom" war, und dann feststellt das die Möbel im Grunde nur "Shaby Chic" sind von der Haltbarkeit der Oberfläche,s sie aber Premium bezahlt hat?

Bitte korrigiert mich aber wie würdet ihr vorgehen:

Bei Kreidezeit habe ich 2 mal auftragen mit Lasur probiert - Mist - hält keiner Beanspruchung Stand.
Bei mir selbst habe ich auch Stück Keidezeit lasiert und dann mit 2K Lack drüber gerollt. 1 A seit Jahren. Optik wie auch "Beständigkeit gehen Kratzer"NUR...dann brauche ich mir doch nicht über Bio Farben Gedanken zu machen wenn ich Lack drauf packe...oder?

Und bei FB scheint es ähnlich zu sein, die Idee ist sie propagieren "2 x hintereinaner Rollen" aber haltbar würde es nur durch Lack? (Lack erwähnen die nicht aber sie sagen ja hält nicht gegen spuren..)

....wirken sehr schön halte ich für schwierig, meinst du bei dir nach selbstanwendung oder im Showroom, da kommen ja x Faktoren zusammen, Vorschliff, verwendete Rolle etc etc ..
 

Mathis

ww-robinie
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Auf mich macht es den Eindruck Stufe 1: es entstehen "Fahrrad Boutiquen" in der City in Bestlage- Dass es dann noch Stufe 2 gibt "Farbenboutiquen" war mir neu.
Deren aufgeblasenes Marketinggedöns hat jedenfalls zu einer eigenen Verarschung der Farben von Farrow & Ball auf Saturday Night Live geführt: https://www.youtube.com/watch?v=qtJRJVdUFx4
Dort ist ein Distinktionsmerkmal, dass die Kundin die Farben mit Coluur ausspricht, irgendeinen Unterschied sollts ja schon geben bei den extremen Preisen. Einfach lächerlich.
 

seschmi

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Die Datenblätter sind leider ausgesprochen nichtssagend. Sie deklarieren da umfangreich, was nicht drin ist, aber, was drin ist, ist streng geheim.

Wenn Farben als „biologisch“ deklariert werden, erwarte ich aber eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe, wie es bei den Ökofarbherstellern Standard ist. Man muss ja nicht das volle Rezept offenlegen, aber halt alle Inhaltsstoffe, damit der Kunde sehen kann, was drin ist.

Bei „nicht-bio“ Farben hätte ich gerne wenigstens das System genannt - wenn man weiß, ob es Acryl oder Alkydharz, Lösemittel oder Wasserbasiert ist, kann man ungefähr einschätzen, was das ist, was man erwarten kann und wie die Verarbeitung sein wird.

Solche Geheimniskrämerei hält mich vom Kauf ab. Sie ist auch sinnlos - jeder Konkurrent kriegt mit moderner Analytik ruck-zuck raus, was da drin ist. Wenn er das will - normalerweise haben die ja ohnehin eigene Technologie, jeden Farbton in jedem Glanzgrad herzustellen.

Es ist auch kaum zu glauben, dass sie irgendwas komplett neues erfunden haben - in der Farbchemie gibt es ja eine begrenzte Zahl von Konzepten, die sich bewährt haben und durchgesetzt. Die kann man optimieren, aber es gab schon länger nichts grundlegend neues. Da ist es immer verdächtig, wenn jemand behauptet, er habe irgendwas „magisches“ erfunden.
 

M-G_White

ww-kirsche
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Naja, "neu" ist das Konzept nun wahrlich nicht. Flamant hat seine Farben, solange sie eigenständige Boutiquen, z.B. in Deutschland, hatten auch über diese verkauft, inkl. Beratung in angenehmen Ambiente.

Und warum das bei F&B funktioniert ist einfach, sie heißen ihre (End-)Kunden willkommen. Mir fällt spontan genau 1 Händler hier im Umkreis ein wo man einen (End-)Kunden hinschicken kann um sich in Ruhe was anzuschauen und ohne dass der sich völlig deplatziert fühlt. Die anderen mögen ebenfalls jede Farbe mischen & gleichhochwertige "einheimische" Farben zu einem besseren Preis anbieten können, sind aber nicht in der Lage dem (End-)Kunden etwas angemessen zu präsentieren und geben dem eher das Gefühl ein Störfaktor im Tagesablauf zu sein. Noch dazu sind die Geschäftsräume i.d.R. alles andere als geeignet als "Showroom" - und schon gar nicht für Familien.

Was bliebe wäre einen Profi mit der Innengestaltung zu beauftragen & der gibt dem zweiten Profi (Maler) eine entsprechende Liste - oder der Maler übernimmt das komplett. In der "Nische" die bleibt sitzt z.B. F&B, in dem sie potenzielle Kunden auch direkt ansprechen, umfängliche Beratung auch für End-Kunden bieten - und die "Schmerzen" die das verursacht haben sie eingepreist.

Die Farben sind hochwertig, äusserst geruchsarm & lassen sich gut verarbeiten. Die Tapeten, wo man die handwerkliche Fertigung sehen & fühlen kann, sind einfach fantastisch.

Das können ohne Zweifel auch andere - leider verstecken sie sich aber geradezu vor den (End-)Kunden. Und wie viele Profis haben das mit der Gestaltung/ Beratung dazu denn wirklich drauf - und was kostet das dann im Vergleich zu ein paar Eimern F&B Farbe?

(Spuren von Töpfen, Pfannen, Geschirr ... Das hat man bei beschichteter Spanplatte z.B. in der Küche nach einigen Jahren genauso.)

Wie viele echte "Tapeten und Farben"-Händler mit (End-)Kunden-Geschäft und entsprechender Beratung etc. gibt es denn noch?

Die einzige Berechtigung des stationären Handel in der heutigen Zeit ist es Kunden durch Wertschätzung und Beratung für ihr(e) Produkt(e) zu begeistern und das Produkt sofort über den Tresen geben zu können - dann funktioniert das Geschäft auch.

Bestellen kann heute jeder, so ziemlich fast alles, selbst.

Gefunden wird wer sich dem (End-)Kunden dort präsentiert wo dieser sich aufhält - und sich nicht hinter dem Auslaufmodell Hersteller -> Fach(Groß-)Handel -> Handwerk "versteckt".

Flamant & Little Greene wurden schon genannt, bliebe in Nord- und Südamerika z.B. noch Sherwin-Williams.

Gruß,
M-G
 
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lesepirat

ww-robinie
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Da kann ich mich anschließen. Mein örtlicher Farbendealer wechselt gefühlt jedes Jahr den Lieferanten. Hast du dich als Hobbyist mit Sigma auseinandergesetzt, kommt plötzlich Jansen. Zu F&B bin ich tatsächlich über eine Tischlerin gekommen. Inzwischen sind im renovierten Altbau alle Türen und Treppengeländer mit F&B, auch erste Möbel. Teuer, aber ich bin von den Farben und der Verarbeitung begeistert. Punkt.
 

Martin45

ww-robinie
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Der Hinweis auf die Spuren beim Gebrauch ist doch inhaltlich völlig "normal"! Mich wundert da überhaupt nicht, dass Spuren im Gebrauch entstehen.
Fair, dass sie es direkt dabei sagen. Für ihr Klientel und den verarbeitenden Handwerker, der hinterher sonst die Reklamation am Bein Hat, sicher nötig.
Ich denke das ist grundsätzlich dem Käuferklientel dieser Firma geschuldet.
Man hat grob und überspitzt gesagt vielfach technisch keine Ahnung, man will was neues, es soll ökologisch, wertig, sein. Es muss unbenutzt sein und es soll den Charme des gebrauchten, des verflossenen, der "guten alten Zeit" haben.
Das ist doch genau das Klientel, was dann auch die sauber überarbeitete Hobelbank für 1600Euro für das Esszimmer in der Loftwohnung in der alten Fabrik in einer deutschen Großstadt in zentraler Lage kauft.
Da sind solche Showrooms direkt beim Kunden doch ein schlüssiges Konzept.
Und ich denke in Zeiten von Strukturwandel sind die "besten Verkaufslagen" auch nicht mehr so teuer, wie man vielleicht vermutet oder wie es früher mal war. Den Kunden nicht erreichen wäre eine für beide Seiten schlechte Lösung.
Und Dinge aus "fernen Ländern" hatten auch schon immer einen gewissen Charme. Ist doch hier bei den Hobbyholzwerkern nicht anders. Irgendwelches Werkstattzeugs aus England oder den USA ist recht hoch im Kurs, trotz astronomisch hoher Preise. Ich mein, ist ja nicht so, dass Ulmia schlechtes Werkzeug verkauft hätte...was andersherum nicht in den USA hoch gehandelt wäre.
 
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