Haustür und Klöntür in Kiefer IV78

wostok

ww-esche
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Hallo,
ich hatte vor einigen Monaten hier mal nach Tipps für den Bau von Haustüren gesucht und teilweise gefunden. Mit Hilfe dieses Forums, des Internetzes und Fachliteratur habe ich dann zwei Haustüren in IV78 konstruiert.
Beide Türen sind für das selbe Fachwerkhaus konstruiert und gefertigt worden.

Die Daten:
Haustüre 1:
Einteilig, 6 Scheiben 3-fach Isolierglas 36mm
3 Schicht Laminat in Kiefer
Öffnung Auswärts
Rahmenbreite 130mm, Glasleisten überfälzt, innen sichtbar geschraubt, außen verklebt.
Tür doppelt gefälzt, zwei Flügelfalzdichtungen, zeitverzögerte Bodendichtung Athmer Stadi
Bodenschwelle Roto Eifel TB Auswärts
3-fach Verriegelung G-U
Einfräsbänder von Simonswerk Baka Protect 4010 3D FD mit Stiftsicherung
Sicherheitsbeschlag aus Edelstahl
Oberflächenbehandlung: drei mal lackiert mit Sikkens Rubbol BL Ventura

Haustüre 2:
Zweiteilig (Klöntür), 4 Scheiben 3-fach Isolierglas 36mm
Verriegelung und Kopplung mit Klöntürbeschlag von KFV
Lackierung ebenfalls mit Sikkens, aber verschiedenfarbig außen und innen.
Rest wie oben

Verbindungen: Stumpf mit Eichendübeln, gebohrt mit Langlochbohrmaschine, zusätzlich Fremdfedern außen sitzend
Fugen in V-Form, mit V-Fugenschutz behandelt. Verleimung mit PU-Klebstoff auf Rahmenpresse.
Dampfdruckausgleichsöffnungen vorhanden, Verklotzung der Gläser mit Klotzbrücken.

Richtig viele Bilder habe ich nicht gemacht, aber der Prozess ist einigermaßen nachzuverfolgen:

IMG_6640_copy.jpeg IMG_6641_copy.jpeg IMG_6642_copy.jpeg IMG_6656_copy.jpeg IMG_6711_copy.jpeg IMG_6764_copy.jpeg IMG_6762_copy.jpeg IMG_6718_copy.jpeg

Restliche Fotos kommen nach der nächsten Maus nach der Mittagspause.
 

wostok

ww-esche
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Noch ein paar Anmerkungen:
- Das Arbeiten mit PU-Klebstoff macht mir keinen Spaß.
- Das Gewicht der (unverglasten) einflügeligen Tür war gerade noch alleine zu handhaben, nach dem Verglasen war es für mich dann vorbei.
- Die Doppelfälze wurde mit Doppelfalzfräser inkl. Dichtungsnuten gefräst.
- Der Einbau war mit Schwierigkeiten verbunden, die von mir besorgten Metallrahmendübel haben fast alle versagt. Ihren Dienst getan haben dann Kunststoffrahmendübel und Blitz-Zementmörtel.
- Die Dampfdruckausgleichsöffnungen waren für mich konstruktiv herausfordernd, da die Türen nach außen öffnend sind und auch die Öffnungen nach außen führen müssen. Gelöst wurde das ganze mit im unteren Doppelquerriegel liegenden, bogenartig um die Dübel herumführenden Kanälen. Diese wurden beim Verleimen mit einem Kunststoffband verstopft, damit sie vom Leim nicht gefüllt werden. Hier ist ein Probestück:

IMG_20230630_141754_copy.jpeg
 
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SchweißerSchnitzer

ww-robinie
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Solche Türen-Fenster-Projekt beeindrucken mich immer wieder. Hast du dir das selbst beigebracht und extra die ganze Fräsausrüstung beschafft oder kommst du beruflich aus dieser Ecke?
 

dieweltistrund

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Noch ein paar Anmerkungen:
- Das Arbeiten mit PU-Klebstoff macht mir keinen Spaß.
- Das Gewicht der (unverglasten) einflügeligen Tür war gerade noch alleine zu handhaben, nach dem Verglasen war es für mich dann vorbei.
- Die Doppelfälze wurde mit Doppelfalzfräser inkl. Dichtungsnuten gefräst.
- Der Einbau war mit Schwierigkeiten verbunden, die von mir besorgten Metallrahmendübel haben fast alle versagt. Ihren Dienst getan haben dann Kunststoffrahmendübel und Blitz-Zementmörtel.
- Die Dampfdruckausgleichsöffnungen waren für mich konstruktiv herausfordernd, da die Türen nach außen öffnend sind und auch die Öffnungen nach außen führen müssen. Gelöst wurde das ganze mit im unteren Doppelquerriegel liegenden, bogenartig um die Dübel herumführenden Kanälen. Diese wurden beim Verleimen mit einem Kunststoffband verstopft, damit sie vom Leim nicht gefüllt werden. Hier ist ein Probestück:

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Guten Abend wostok, guten Abend Kollegen,

auf diesem Foto sieht es für mich so aus, als ob in dem IV 78 Rahmenfries das Herz rechts oben unterhalb des rechten Dübelslochs verschafft wurde?!
Hoffe es war wirklich nur eine Musterecke oder ähnlich?!

Sorry, wirkt aber so, als ob Ihr Alles Kiefer inkl. Herz zugeschnitten, ausgehobelt und verschafft habt...


Gruß
Jörg
 

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wostok

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Herzlichen Dank für die Daumen!
@Martin45: Danke. Leider viel mehr Arbeit als gedacht, aber gut Ding will Weile haben.
@SchweißerSchnitzer:
In diesem Falle habe ich mir alles selbst beigebracht, mit Hilfe verschiedener Quellen. In der Ausbildung hatte ich mit Fenstern und Haustüren rein gar nichts zu schaffen. Etwas schade, aber dafür habe ich vieles Anderes gelernt. Bis letztes Jahr hatte ich immer einen Heidenrespekt vor diesen Konstruktionen, zumindest bei Haustüren habe ich mir diesen genommen.
Den Doppelfalzfräser habe ich extra angeschafft, da auch noch die Fertigung einer weiteren Haustür ansteht. Ein schweres Monstrum, bei dem ich das erste Mal beim Anfahren der Fräse ein leichtes Schaudern im Körper verspürte...
@dieweltistrund: Alles gut, ist tatsächlich nur ein Stück Fichtenbalken als Probestück! Verarbeitet wurde nur beste Kiefern-Seitenware. Alles, was entfernt nach Ast und Ausriss aussah, wurde nach innen zur Leimfläche gedreht.
 

dieweltistrund

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Hallo wostok, dache ich mir, es sah ja eh nach Fi/Ta aus und deshalb Daumen hoch!

Wenn diese dicken IV78 Brummer anlaufen, bekommt man einen gesunden Respekt vor und an der Arbeit an der Tischfräse. Hattest Du für das Konterprofil einen Schiebeschlitten? Bei mir läuft das auf dem Zapfenschläger mit dem 40er Dorn.

Welches Werkzeug verwendest Du?

Gruß
Jörg



@dieweltistrund: Alles gut, ist tatsächlich nur ein Stück Fichtenbalken als Probestück! Verarbeitet wurde nur beste Kiefern-Seitenware. Alles, was entfernt nach Ast und Ausriss aussah, wurde nach innen zur Leimfläche gedreht.

ungen:
- Das Arbeiten mit PU-Klebstoff macht mir keinen Spaß.
- Das Gewicht der (unverglasten) einflügeligen Tür war gerade noch alleine zu handhaben, nach dem Verglasen war es für mich dann vorbei.
- Die Doppelfälze wurde mit Doppelfalzfräser inkl. Dichtungsnuten gefräst.
- Der Einbau war mit Schwierigkeiten verbunden, die von mir besorgten Metallrahmendübel haben fast alle versagt. Ihren Dienst getan haben dann Kunststoffrahmendübel und Blitz-Zementmörtel.
- Die Dampfdruckausgleichsöffnungen waren für mich konstruktiv herausfordernd, da die Türen nach außen öffnend sind und auch die Öffnungen nach außen führen müssen. Gelöst wurde das ganze mit im unteren Doppelquerriegel liegenden, bogenartig um die Dübel herumführenden Kanälen. Diese wurden beim Verleimen mit einem Kunststoffband verstopft, damit sie vom Leim nicht gefüllt werden. Hier ist ein Probestück:

Anhang anzeigen 149540
 

Holzrad09

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Wenn diese dicken IV78 Brummer anlaufen, bekommt man einen gesunden Respekt vor und an der Arbeit an der Tischfräse.
Da kommt es ein bisschen auf die Fräse an. Ich war mal in einem Betrieb, da hatten wir eine große SCM T150 und da liefen diese Brummer ganz ruhig, da liefen eigentlich nur solche Brummer aus'm Fenster und Türenbau.
In einem anderen Betrieb stand eine Panhans wie im Bild und da liefen diese Fräser auch ganz ruhig.
Daheim wiederum auf meiner Kombi oder der alten Tischfräse würde Ich sowas nie aufspannen. :emoji_slight_smile:
LG
 
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wostok

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Nein, das Konterprofil der Rahmen habe ich mit der Kreissäge gemacht. Extra den Schiebeschlitten auf die Fräse bauen, war mir zu viel Aufwand.
Ruhig lief der Fräser (PM-Haustür-Doppelfalz Fräsersatz von Aigner) schon, aber er macht schon ordentlich Wind! Ich habe ebenfalls eine T150 mit 30er Dorn, war kein Problem für die Maschine.
 

Holzrad09

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wostok

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Ach ja, kleines Schmankerl:
Im ersten Beitrag auf dem letzten Foto sieht man eine Reparaturmaßnahme. Da hat sich das Kunststoffband, dass die Dampfdruckausgleichsöffnung verstopfen sollte, dann doch mit dem PU-Klebstoff verbunden und alles hat sich schön zusammen verklebt. Ich hatte nach dem Verleimen immer mal wieder das Band hin und hergezogen, um ein Verkleben mit PU vorzubeugen. Aber über Nacht ist es dann doch passiert. Die Reaktion des PU mit Wasser in abgelegenen Winkeln vollzieht sich doch zeitlich sehr verzögert. Ich hatte mal eine mit PU verdübelte Ecke (anderes Projekt) nach zwei Wochen aufgesägt, im Dübelgrund war er immer noch flüssig!
Verschiedene Lösungsansätze führten zu keinem Erfolg und keiner Öffnung des Kanals. Das Einzige, was noch übrig blieb, war ein Stück herauszufräsen und den gebogenen Teil des Kanals mit einem Holzpflock zu ersetzen, was genau diesen Teil wieder enthielt und an den noch vorhandenen Teil des Kanals anschloss. Also den Teil bis zum oberen linken Dübel (Bild dritter Beitrag). (Nur eine Probeecke, dieser Dübel saß bei der Tür noch etwas weiter unten.)
Den Radius den Kanals hatte ich extra noch etwas größer gewählt, aber für einen Metallstreifen, den man mit großer Gewalt ohne Abreißgefahr noch hätte herausziehen können, war er doch zu klein. Ich hatte auch überlegt, ob ich den Kanal vor dem Verleimen mit Gips, oder ähnlicher weicher, wieder entfernbarer Masse, fülle.
Insgesamt hat mich diese Aktion viel Zeit und Nerven gekostet. Aber immerhin war es reparabel.
 
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