High-Tech Holzbearbeitung

heiko-rech

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Hallo Alois,
das Fräsen mit Robotern ist nicht neu. Im Betrieb, in dem ich vor 12 Jahren tätig war, hatten wir damals drei Lackierroboter und einen zum Auftragen von Leim. Wir hatten uns auch informiert über das Fräsen und Schleifen mit Robotern, um unsere vorhandenen 5 Bearbeitungszentren damit zu ergänzen. Da tauchten schon so einige Probleme auf. So ist die Staubabsaugung sehr schwierig zu realisieren, das ist ja bei einer 5-Achs-CNC schon nicht immer einfach. Auch die Sicherheitseinrichtungen weichen vom Standard ab. Da muss sehr großflächig eingehaust werden. Teilweise werden sogar zwei Roboter eingesetzt, einer fräst, der andere dreht das Werkstück. Die Ideen gibt es schon sehr lange. Für Sonderanwendungen ist der Einsatz von solchen Robotern durchaus sinnvoll. Als Ersatz für eine Standard-CNC aber einfach zu unwirtschaftlich.

Gruß
Heiko
 

Gelöschtes Mitglied 109767

Gäste
Klar sind Roboterarme nichts besonderes. Wir setzen solche Roboter seit vielen Jahren zum Schweißen, Handling, Schwermontage etc. ein. Wir sind aber kein Handwerksbetrieb, sondern ein Industrieunternehmen mit entsprechender Personal-Infrastruktur.

Was für manche vielleicht interessant ist, ist dass eine "normale" Schreinerei ohne IT-Spezialisten und ohne Softwareingenieure etc. heutzutage solche Geräte erfolgreich programmieren und einsetzen kann. Bei der nächsten Generation von Facharbeitern (auch Schreinern) wird das eine ganz normale Fähigkeit sein die vom Arbeitgeber erwartet wird. Das ist ja auch heute teilweise schon so.

Die hier oft beschworene und oft als schwierig suggerierte "Erzeugung von Fräsbahnen" wird heute mit moderner CAD-CAM-Software Grafikbasiert in kurzer Zeit ohne große Schwierigkeiten und mit überschaubarer Einarbeitungszeit erstellt.
Und wie man in den Videos sieht - auch erfolgreich von Azubis während der Ausbildung.

Ich bin überzeugt, dass sich durch die technologische Weiterentwicklung mittelfristig Roboter auch in "normalen" Schreinereien wirtschaftlich rechnen und heutige CNC teilweise ersetzen werden. Standard-CNC sind einfach zu unflexibel wenn es darum geht den Menschen bei komplexen Arbeiten zu ersetzen / zu entlasten.

Viele Grüße
Alois
 

Mitglied 59145

Gäste
Das zielt einfach nur auf CNC ist eine Lösung und sollte jeder können.

Handwerk ist halt breiter gefächert, CNC in der Schule ist ja in Ordnung. Nur wird das an anderer Stelle fehlen.

Dessen sollte man sich bewusst sein.

Für CNC braucht man sicher keine Softwareingenieure, man muss sich aber schon deutlich damit auseinander setzen. Das in einem Markt, der schon ganz gut vergleichbar ist.
 

heiko-rech

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Hallo,
die Programmierung wird immer einfacher, auch bei CNC-Maschinen. Unsere Weeke PB10 wurde noch mit G-Code gefüttert, die neueren BAZ dann mit CAD/CAM, das konnten dann nach einer gewissen Einarbeitung auch die reinen Maschinenbediener. Die rutschten dann in die nächst höhere Lohngruppe und wir als Führungskräfte wurden entlastet. Unsere Roboter wurden per Teach-in programmiert, das war auch keine Raketenwissenschaft.
Ich bin überzeugt, dass sich durch die technologische Weiterentwicklung mittelfristig Roboter auch in "normalen" Schreinereien wirtschaftlich rechnen und heutige CNC teilweise ersetzen werden. Standard-CNC sind einfach zu unflexibel wenn es darum geht den Menschen bei komplexen Arbeiten zu ersetzen / zu entlasten.
Das mag sein, aber ich kann mir vorstellen, dass das dann keine typischen Industrieroboter sein werden, sondern was ganz anderes. Vielleicht irgendwas zwischen dem herkömmlichen BAZ und den Einarm-Robotern. Oder Kombinationen aus beiden.
Was den Lehrling an der CNC angeht, so ist das meiner Meinung nach vom restlichen Personal abhängig, wie gut das geht. Wenn der Meister an der CNC schon unsicher ist, wird er den Lehrling nicht heranlassen. Gibt es aber routiniertes Personal und ist die CNC für die Leute keine "Neuland", werden vermutlich auch die Lehrlinge schon früh den Umgang damit lernen.

Gruß
Heiko
 
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