Hilfe bei gratverbindung

Christian_AT

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Hallo werte woodworker,

Ich bin gerade bei meinem ersten ernsthaften Projekt und brauche tips zum Thema Gratverbindung.
Es wird ein Waschtischunterschrank aus Eiche, das mittelteil möchte ich eingraten, nun zur frage: was wäre die einfachste Variante ? P.s grathobel und frästisch habe ich nicht, dafür oberfräse und kombimaschine ( Hammer C3 31 )
Danke und beste grüße aus Österreich
Chris
 

joh.t.

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Ich mache die Nut mit Oberfräse, Kopierring, Schablone und die Gratung per Hand mit Grathobel. Ist nicht oft, macht aber umso mehr Spaß mal n klassische Geschichte zu machen.

Die einfachste Variante sind Lamellos.
 
Zuletzt bearbeitet:

Friederich

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"KIassischerweise" hat man immer die Verbindung verwendet, die für den jeweiligen Zweck sinnvoll war.
Im gegebenen Fall (falls wirklich Querholz auf Querholz) wären das Fingerzapfen gewesen..
Viel einfacher und gleichzeitig auch noch stabiler.
 

Mitglied 30872

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Das kannst Du mit der Oberfräse, passendem Gratfräser und entsprechenden Anschlag machen. Eh ich das hier erkläre, verweise ich da mal ins YouTube, Gratverbindung mit der Oberfräse.
Grundsätzlichen Unsinn Langholz/Querholz unterstelle ich Dir bei Deinem Ansinnen nicht.
 

derdad

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"KIassischerweise" hat man immer die Verbindung verwendet, die für den jeweiligen Zweck sinnvoll war.
Im gegebenen Fall (falls wirklich Querholz auf Querholz) wären das Fingerzapfen gewesen..
Viel einfacher und gleichzeitig auch noch stabiler.
Christian spricht wahrscheinlich von einem "Brettgrat". Also einer Mittelseite/Mittelhaupt, das in den Boden eingegratet wird. War früher eine durchaus gängige Methode. Fingerzapfen hab ich da noch eher selten gesehen.
Heutzutage wird das lamelliert oder gedübelt.
Aber wenn schon Grat, dann würde ich die Oberfräse mit Gratfräser nehmen. Zuerst die Gratnut in die Fläche. Dann den Grat ins Brett. Wenn vorhanden geht das mit einem Frästisch für die OF ganz gut. Bei einem Waschtisch ist die Seite nicht so hoch und man kann stehend den Grat anfräsen. Stück für Stück und immer wieder probieren. Am Besten mit einem zusätzlichen Abfallstück. Noch was- eine Gratverbindung sollte immer leicht konisch noch vorne zulaufen. Bei einer normalen Waschtischtiefe und Brattgrat ca 1-2mm. Bei einer Gratleiste in einem 1m breiten Tisch können das auch schon einmal 3-4mm sein.
Einen Brettgrat kann man auch über die ganze Breite Leimen (gleiche Holzrichtung), eine Gratleiste nur max. 10-15cm (Holzrichtungen sind 90° zueinander).
LG
Gerhard
 

IngoS

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Einen Brettgrat kann man auch über die ganze Breite Leimen

Hallo,

soweit die Theorie. Ich garantiere, dass man eine gut passende Gratverbindung mit Leim nicht zusammen bekommt. Der Leim frisst die Teile fest, bevor man sie zusammen hat, es sei denn, man hat eine hydraulische Presse, die das in ein, zwei Sekunden erledigt.
Aber Leim ist ja auch vollkommen unnötig. Ich habe mir drei Kiefer Hochschränke für die Werkstatt zusammengegratet. Die sind inzwischen 35 Jahre problemlos in Benutzung, ohne Leim.
Damit die Verbindungen stramm sitzen, konische Nut und konischer Grat, wie oben schon geschrieben. Die Teile müssen sich bis auf die letzten 10cm von Hand zusammenschieben lassen. Der Rest wird dann mit der Zwinge, oder mit dem Hammer erledigt.
Ich finde Gratverbindungen sehr rafiniert und dauerhaft. Die Ausführung ist allerdings aufwendig. Trotzdem, oder gerade deshalb kann ich Hobbytischlern, die mit Massivholz arbeiten, diese Verbindungstechnik nur ans Herz legen.

Gruß

Ingo
 

holzz

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Er könnte auch einen einseitigen Grat versuchen....
30-0.jpg
 

Friederich

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Ich garantiere, dass man eine gut passende Gratverbindung mit Leim nicht zusammen bekommt.
Ja. Ist sie wirklich so stramm wie sie sein muss, dann hat man damit eine ganze Zeit zu kämpfen, mit Schraubzwingen und Schreinerklüpfel.
Und eine halb eingeschobene Gratleiste mit vorzeitig abgebundenem Leim wäre die absolute Katastrophe.
Gratleiste und Leim gehören einfach nicht zusammen.
 

Friederich

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eine Gratverbindung sollte immer leicht konisch noch vorne zulaufen.
Und das ist das große Problem an der Sache. Feder unnd Nut müssen exakt die selbe Schräge haben.
Der allerkleinste Unterschied führt dazu, dass die Leiste an einem Ende locker sitzt.
 

Christian_AT

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Danke für die zahlreichen Hinweise, ich habe leider zum Thema Brettgrat im Internet nichts gefunden. Der Grund für die Gratverbindung liegt darin das meine angefertigte Platte aus nur 2 Lamellen besteht a 19cm und ich möchte mit dem Mittelbrett ein verziehen verhindern.
Danke
Mfg chris
 

derdad

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Man darf Gratleiste und Brettgrat nicht in die gleiche "Schublade schmeissen". Die sind für verschiedene Dinge gedacht. Eine Gratleiste mache ich um etwas wirklich gerade zu halten. Deshalb auch die dementsprechende Holzrichtung.
Ein Brettgrad war eher dazu gedacht eine gute Verbindung von Mittelhäuptern oder Zwischenböden mit Böden oder Seiten herzustellen OHNE mit Zwingen arbeiten zu müssen (Man könnte es auch konstruktive Verleimhilfe nennen). Selbstverständlich soll er auch Boden oder Seite gerade halten. Diese sind aber meist ohnehin nicht so stark wie eine Tischplatte und leichter am Verziehen zu hindern. Deshalb soll ein Brettgrad auch so gemacht sein, dass man ihn mit der Hand beinahe ganz hineinschreiben kann. Und dann spricht auch nichts gegen leimen. Riesige Beanspruchung hält ein Brettgrat schon wegen des Sitzes am Stirnende nicht aus. Da bricht Holz sehr leicht weg.
Anders eine Gratleiste. Die hat starke Kräfte zu halten. Deshalb auch eine ganz andere Dimensionierung und Faserrichtung. Sie soll von Hand mit leichtem klopfen ca 2/3 der Länge einschiebbar sein. Der Rest dann mit harten Schlägen oder Zwinge. Geht Sie zu streng kann es auch passieren, dass die Gratnut ausbricht oder der Grat an der Schulter abreisst. Leichtes einseifen ist meist Goldes Wert.
Und wg Leimen. Ich hab alle meine Gratleisten bisher geleimt. Problemlos. Die letzten 10cm in der Spitze der Gratnut ( nicht am Grat).
Aber das ist meine Vorgangsweise und Ansicht. Auch beim Arbeiten mit Holz gibt es meist mehrere "Richtigkeiten".
LG Gerhard
 

Friederich

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Ich hab alle meine Gratleisten bisher geleimt.
Dann kann man sie aber nicht mehr nachschlagen wenn sie irgendwann mal locker wird. Das ist ja einer der Vorteile der Gratleisten.
Das Verleimen an sich ist natürlich problemlos machbar bei einer konischen Leiste
 

Christian_AT

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Okay jetzt versteh ich zumindest den Unterschied zeischen Brettgrat und Gratleiste, in meinem Fall möchte ich einen Brettgrat anfertigen. Ich werde mal an Reststücken einige Varianten ausprobieren die mir genannt wurden.
Danke für die Hilfestellung
Lg Christian
 
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