Hobbyhandwerker sucht ordentliche Tischbohrmaschine

Bastelberti

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Hallo Leute. Als ich vor ein paar Jahren mein Holzbastelhobby für mich entdeckt habe bin ich bei Lidl über eine 70 Euro Tischbohrmaschine gestolpert und damals erfüllte diese auch ihren Zweck. Da war zweitrangig ob ich ein weiteres identisches Loch in eine Werkstück bringe oder nicht. Dies ist nun etwas wichtiger geworden und da die Lidlmaschine nun wirklich am Ende ist suche ich eine schöne robuste Tischbohrmaschine bis ca 750 Euro wo die Preisleistung in Ordnung ist. In der Regel bohre ich nur Holz und vielleicht kommt es alle paar Wochen mal zu einem Loch in Metall.

Was habt ihr so für Maschinen und wie zufrieden seid ihr mit Haltbarkeit und Bohrleistung?
 

Sel

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Ganz einfach gesagt: Suche eine gebrauchte Tisch- oder Ständerbohrmaschine älterer Bauart (also mehr als 25 Jahre alt ungefähr).

Für deine Preisvorstellungen sollte sich wirklich etwas Vernünftiges finden. Mir selbst sind Maschinen von Flott und Ixion bestens bekannt. Wiegen immer weit über 60kg, sind stabil und fast unverwüstlich. Außerdem auch gut reparabel, sollten mal die Lager, das Bohrfutter oder der Motor den Geist aufgeben. Dafür gibts Standardersatz. An spezielle Ersatzteile kommt man nur schwer bis gar nicht (Wellen, Führungen, Gehäuse). Bei vielen Teilen kann man sich auch mit anderen passenden Teilen helfen.

Auch kommts auf deine Anforderungen an. Ältere Maschinen kannst du in der Regel nicht ohne größeren Aufwand auf eine stufenlose elektronische Drehzahlregelung umbauen (Frequenzumrichter). Außerdem sind die Maschinen meistens für Drehstromanschluß ausgelegt. Umbau auf einphasige Netzspannung möglich (auch ohne FU), aber nicht zu empfehlen. Der dann entstehende Leistungsverlust ist zu stark.

LG Sel
 

Mitglied 67188

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Hallo,

lese doch erstmal die vielen, vielen TBM Themen durch. (Suchfunktion)
Da gibts soviel zu lesen, dass du hinterher schon deutlich konkretere Fragen
stellen kannst.
Manchmal ufern die Antworten etwas aus in Richtung größer, noch größer und immer noch nicht genug...
Aber das siehst du dann schon.

Bei mir steht sofern alles gut geht...! in 10 Tagen eine neue ELMAG.
Hat nach langer Recherche das Rennen knapp gegen Bernardo, Güde und Jet JDP 15 (Schreinerversion)
gewonnen.
Wobei ich auch auf Metallbearbeitung Wert gelegt habe (unterer Drehzahlbereich)
 

rafikus

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Ältere Maschinen kannst du in der Regel nicht ohne größeren Aufwand auf eine stufenlose elektronische Drehzahlregelung umbauen (Frequenzumrichter).
Könntest du das vielleicht etwas näher erläutern, warum das gerade für ältere Maschinen gelten soll? Ist das an neueren anders?

Oder meinst du mit "Drehzahlregelung" eine echte Regelung mit Rückkopplung der Istdrehzahl?

rafikus
 

Sel

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Gemeint ist das Vorschalten eines Frequenzumrichters. Damit kann die Drehzahl bei Drehstrommotoren verstellbar gemacht werden oder ein Drehstrommotor ans einphasige Netz (mit Drehzahlverstellung) angeschlossen werden.

Es gibt verschiedene Gründe, warum das nicht immer geht. Einige Motoren werden schlichtweg überlastet (Strom, besonders im Anfahrmoment), die Wicklungen verschmoren. Die Kühlung der Motoren (Lüfterrad am Motor) dreht mit abnehmender Drehzahl langsamer, damit kann der Motor überhitzen. Je nach Motor und hoher Kraftabnahme macht dieser Punkt eine Drehzahlverstellung sinnlos. Auch sind in solch einem Betriebsfall die Ströme durch die Wicklungen meist zu hoch. Bei vielen Motoren (auch modernen Motoren!) sind die Kugellager elektrisch nicht isoliert eingebaut (oder Keramiklager). Das bedeutet einen wesentlich erhöhten Verschleiß durch den Durchgang induktiv zwangsweise erzeugten Spannungen im Motor (nur bei FU-Betrieb). Manche Motoren sind nicht geeignet, da sie ungeeignete Wicklungen haben (Dahlanderschaltung...). Und letztendlich wirds bei etwas höheren Leistungen als 500 Watt bereits sehr schwierig, die Störungen des FU ins Netz zu unterdrücken, oder den FU vor den sehr hohen Spannung welche im Motor erzeugt werden (bis einige kV!) zu schützen.

Diese Probleme können, müssen aber nicht auftreten. Man kann was dran ändern (konstruktiv oder mit elektronischen Komponenten, spezielle FU usw.), oder aber man bekommt den Motor wirklich nicht vernünftig angeschlossen. Wenn der Motor aber halbwegs ein Standardmotor ist, dann kann man den gegen einen neuen Motor tauschen. So teuer sind geeignete Motoren nicht, ganz im Gegensatz zu guten Frequenzumrichtern. Die FU aus China sind zwar preiswert und funktionieren, aber mit Sicherheit ist das irgendwie ein fauler Kompromiss (Störstrahlung, Netzstörungen, Kennlinie, Betriebssicherheit).

LG Sel
 

Sebl

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Mein Tipp wäre, nach einer Maschine mit Dahlandermotor (Polumschaltbar von Doppelstern auf Dreieck) Ausschau zu halten. Das Gibt eine recht gute Abdeckung zum Arbeiten.
In Holz kann man mit HSS Bohrern recht hohe Drehzahlen fahren, die fährt man auf der großen Stufe. Zum Senken oder für etwas größere Durchmesser reichts oft schon, in die 1. Stufe runter zu schalten.

Habe Selbst vor 2 Jahren eine Solid T16 gekauft. 4 Drehzahlen am Riemen bis 4000rpm und auf recht niedrige Drehzahlen runter stellbar. Riemenspanner an der Frontplatte. Die Maschine ist absolut Schnörkellos, Quadratisch, praktisch gut so in etwa...
Das einzige: Man sollte vorher Probebohren... bei mir war das untere Pinolenlager durch (Standardlager, kriegt man als Markenware für nen 5er) Das hat sich durch ein stärkeres Pfeifen bei Belastung bemerkbar gemacht...
Maschine hat mich ca. 500€ gekostet und wird so schnell nicht ersetzt werden.

LG Sebl
 

Dietrich

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Hallo,

vllt. für den ein oder anderen wichtig, auch ein Frequenzumrichter ersetzt keine mechanische Untersetzung!
Das Eine ist die Drehzahl, niedrige Drehzahlen vor allem erreicht zwar der FU auch, aber eine mechanische Untersetzung mittels Riemengetriebe (also umlegen auf andere Riemenscheiben) oder Regelgetriebe oder auch Zahnradgetriebe wie bei sog. Getriebebohrmaschinen haben bei niedriger Drehzahl eine entsprechende Vervielfachung des Drehmoments an der Bohrspindel zur Folge.
Und genau darauf ist man angewiesen bei Bohrungen größerer Durchmesser in Stahl oder auch noch größeren in Holz oder Gewindebohren usw.
So hat bspw. ein 750 U/min drehender Antriebsmotor mechanisch auf 75 U/min untersetzt an der Bohrspindel das 10fache Drehmoment als der Antrieb selbst, erkauft mit einem Zehntel an Drehzahl/Geschwindigkeit.
Die kann kein FU leisten.

Dies ist auch der Grund warum viele Elektronik TBM´s bei 10-13mm Bohrleistung in Stahl enden, mehr ist ohne massive Untersetzung nicht machbar.
Und man greift schon tief in die Trickkiste bei den Elektronik TBM´s.

Gruß Dietrich
 

Dat Ei

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Moin, moin,

Dies ist auch der Grund warum viele Elektronik TBM´s bei 10-13mm Bohrleistung in Stahl enden, mehr ist ohne massive Untersetzung nicht machbar.
Und man greift schon tief in die Trickkiste bei den Elektronik TBM´s.

aber wie viel Leistung benötigt eine TBM denn, um beispielsweise auch mit 50 mm Forstnerbohrern in Hartholz bohren zu können? Mir fehlt da etwas das Gefühl, wie ich von der angegebenen Bohrleistung in Stahl auf die Bohrleistung in Hartholz rückschließen kann.

Zudem variieren die Leistungsangaben der verschiedenen Modelle und Hersteller doch deutlich. Während für gut befundene Modelle von Flott oder Alzmetall mit z.B. 0,54 kW daherkommen, werden andere Bohrmaschinen mit 1 kW und mehr als zu schwach eingestuft.


Dat Ei
 

Georg L.

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aber wie viel Leistung benötigt eine TBM denn, um beispielsweise auch mit 50 mm Forstnerbohrern in Hartholz bohren zu können?
Mein Vater hatte über 30 Jahre eine Interkren Säulenbohrmaschine mit 500 W. Mit der konnte man locker 3cm tief mit einem 35 mm Forstnerbohrer in Buche bohren. Ein gescheiter 50 mm Forstnerbohrer vorausgesetzt (FAMAG, ZOBO oder Fisch) sollten auch 50 mm kein problem sein.
Die Angaben der Bohrleistung bezieht sich, zumindest bei Profimaschinen, auf die Dauerleistung, d. h. du kannst sicher sein, dass du Löcher diesen Durchmessers im Akkord bohren kannst ohne dass die Maschine schlapp macht. Einzelne Löcher mit wesentlich größerem Durchmesser sind aber in der Regel kein Problem. Auf meiner Protool steht auch Holz 20 mm. Ein 35er Forstnerbohrer juckt die aber auch nicht groß.
 

Dietrich

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Hallo Dat Ei,

ganz einfach, auf meiner Metabo TBE 5014 steht Bohrleistung in Stahl 14mm, in Alu 25mm in Weichholz 40mm.
Ich selbst besitze Famag Topfbohrer bis 45mm und der geht auch in Serie noch locker in europ. Harthölzer.
Du kannst als ganz groß Faktor 2 für Alu und Faktor 3 für Holz annehmen.
Das wird auch noch mit 50 und 60mm gehen, ein guter Freund bohrte schon in Serie 18mm Stahl mit der gleichen Maschine.
Das dürfte aber auf Dauer nicht mehr gut sein, in Ausnahmen geht das.
Die Elektronik-Maschinen haben schon Grenzen.
Ganz anders bei untersetzten Maschinen mit extrem niedriger Eingangsdrehzahl, und das macht es auch so gefährlich für den uninformierten Anwender, die können leicht das 10 und 20fache Drehmoment des Antriebes aufbauen.
So hab ich mit der Genko auf 60 U/min auch Keilstahl mit der angegebenen Bohrleistung ganz locker gebohrt, und M14 Gewinde 60mm tief gebohrt, bei "0" Drehzahleinbruch, ich bin sicher die würde einen 100mm Famag adäquat antreiben auch in Hartholz.
Solche Maschinen kommen oft mit weniger als 500 Watt Antriebsleistung aus, wegen der Drehmommenterhöhung um ein Vielfaches bei nierdiger Drehzahl der Bohrspindel.

Die Elektronik TBMs von Flott/Metabo hatten um 800 Watt, die kleineren TB 10/12 etwas weniger um 650-700 Watt.
Gruß Dietrich
 
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civil engineer

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aber wie viel Leistung benötigt eine TBM denn, um beispielsweise auch mit 50 mm Forstnerbohrern in Hartholz bohren zu können?
50 mm kann ich mangels Bohrer nicht sagen. Mein > 20 Jahre alter Aldi TBM Kracher für DM 75.-, irgendwas um 500 W, 5 Geschwindigkeiten über Riemenscheibe, hat auf der mittleren Geschwindigkeit mit einem scharfen 40 mm Forstnerbohrer kein Problem in Buche.
 

IngoS

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Hallo,

Meine Bohrmaschine hat eine Aufnahmeleistung von 750W und etwa 460W Abgabeleistung.
Damit bohre ich Eiche mit 50mm Forstner, siehe
hier
und mit 80 und 90mm
hier
Mit den großen Bohrern bohre ich auch durch 80mm dicke Eiche.
Über 30 oder 40mm Forstner lacht die Maschine.

Gruß

Ingo
 

Dat Ei

ww-robinie
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Vielen Dank für Eure Einschätzungen, Erfahrungen und Faustformeln. Das sollte schon mal weiterhelfen, die notwendige Leistung einzuschätzen, auch wenn nicht jeder Hersteller sauber zwischen Aufnahme- und Abgabeleistung differenziert.

Nachdem ich mir die ein oder andere Maschine (Bernardo, Flott, Jet, Optidrill, Teknatool) mal bei Händlern angeschaut habe, lag meine Präferenz (leider) sehr früh bei einer Flott (TB 13 plus bzw. TB 15 plus). Ich wusste nur ihre Leistung nicht recht einzuschätzen, insbesondere nachdem man mich bei Stürmer vor der Optidrill DX 17V gewarnt hat, wenn ich 50 mm Forstner in Hartholz verwenden wolle. Elektronisch geregelte Bohrmaschinen seien etwas für den Lehrbetrieb, hieß es dort sinngemäß.

Was haltet Ihr von der Flott TB 13 plus oder TB 15 plus? Was wären in der Liga die Alternativen? Und nein, ich möchte keine Gebrauchte erstehen oder restaurieren.


Dat Ei
 

Hondo6566

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Flott ist sicherlich ein sehr renomierter Hersteller im höherpreisigen Segment.
Hat recht viel Elektronik die einen Unterstützt.
Ist m.E. in gleicher Liga und Preisklasse wie die Alzmetal TBMs
z.B. die ALZTRONIC 14 ist auch für ca. 2500,- erhältlich.

Gruß Andreas
 

Dat Ei

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Moin Andreas,

Ist m.E. in gleicher Liga und Preisklasse wie die Alzmetal TBMs
z.B. die ALZTRONIC 14 ist auch für ca. 2500,- erhältlich.

da gefiel mir im Vergleich das bisschen mehr an Ausladung und der nach unten weiter reichende Drehzahlbereich der Flott besser. Die Bohrsäule unterscheidet sich um 5 mm. Vorteil der Alzmetall ist sicherlich der Pinolenhub, der 10 bzw. 20 mm größer ist. Die Leistungswerte von TB 13 und der Alztronic 14 sind mit 0,54 kW ident, die TB 15 liegt mit 0,75 kW etwas höher.



Dat Ei
 

Mitglied 67188

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Was haltet Ihr von der Flott TB 13 plus oder TB 15 plus? Was wären in der Liga die Alternativen?
Für was benötigst du denn eine TBM im >1500,- € Bereich?
Für die reine Holzwerkstatt doch sicherlich nicht?
Man müßte schon den Anwendungsfall kennen um Maschinen zu empfehlen.
 

Dietrich

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Hallo Dat Ei,

wir wissen nicht was der freundliche Optimum Händler im Hinterkopf hat.
Aber wenn Flott, oder Alzmetall, oder Maxion oder Arboga und einige andere, eine Bohrleistung von 13, 14, 15 oder 20mm in Stahl angeben kannst Du Dich darauf verlassen das die Maschine in Holz Bohrleistungen Faktor 3 liefert.
Außer man verwendet brandfördernde Baumarktbohrer.
Ich rede von Vollbohrern nicht Kreisschneider oder so etwas.
Das Vergnügen mit einer präzisen Stationärbohrmaschine zu arbeiten liegt dann bei Dir, dazu die angenehme Lautstärke, untenrum fast nichts bei 4000 U/min ein turbinenartiges unaufdringliches Gedräusch, der Vorschubhebel erinnert beim Niederdrücken an einen Hydraulikwagenheber, nichts kratzt nichts quitscht, beim Loslassen schnallzt der nicht zurück sondern er gleitet geräuschlos und gleichmäßig langsam zurück, man spürt einfach das alles da drinnen aufeinander abgestimmt ist.

Die TB 15 Plus ist insofern etwas Besonders das sie als eine der wenigen Elektronik-TBM´s eine MK 2 Aufnahme hat.
Übrigens, alle bekannten Hersteller von Stationärbohrmaschinen sind auf der jährlichen (oder nur alle 2 Jahre) EMO in Hannover vertreten, und rate mal wo die Asiaten Schlange stehen:emoji_slight_smile:



Gruß Dietrich
 

Dat Ei

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Moin Martin,

Für die reine Holzwerkstatt doch sicherlich nicht?
Man müßte schon den Anwendungsfall kennen um Maschinen zu empfehlen.

doch, die Maschine wird zu 99% für den Bereich Holz eingesetzt. Ich kann Deine kritische Rückfrage bzgl. Preis und Einsatzbereich durchaus verstehen, allerdings haben mich die anderen, oben von mir genannten Kandidaten nicht überzeugt. Schwachbrüstige Bohrtische, windiger Bohrschutz, haklige Vorschubhebel, starke Vibrationen bei höheren Drehzahlen, offensichtlich mangelhafter Rundlauf, starke Geräuschentwicklungen, lachse Verarbeitung - da weiß ich nicht, ob ich da bereit bin, für ein Produkt Geld auf den Tisch zu legen, dass mich nicht ansatzweise zufriedenstellt und nicht einen deutlichen Schritt nach vorne zu meinem aktuellen Wabeco-Bohrständer darstellt. Dietrichs Beschreibungen seines Vergnügens kann ich da absolut nachvollziehen.


Dat Ei
 

DrTebi

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Ganz einfach gesagt: Suche eine gebrauchte Tisch- oder Ständerbohrmaschine älterer Bauart (also mehr als 25 Jahre alt ungefähr).

[...]
Ich schließe mich Sel's Meinung an. Nachdem ich oft Pech hatte mit neueren Maschinen, ob aus China oder Europa, wollte ich ein "old iron" (wie man hier in den USA sagt) haben. Gefunden habe ich diese schicke Atlas Tischbohrmaschine, aus den 50er Jahren. Der Vorbesitzer hatte sie restauriert (er restaurierte als Hobby alte Maschinen). Kostete mich $250, und ein Metallschrank kam auch noch dazu.
Sie läuft einwandfrei, und mit Forstner Bohrern hatte ich auch nie Probleme. Habe auch schon mal, wenn auch etwas improvisiert, damit Aluminium gefräst.
Das einzig dumme ist, dass der Tisch manuell hoch und runter gehievt werden muss... naja, dafür brauche ich dann halt keine Mukki-Bude.

NK-AAA-10.jpg
 

Mitglied 67188

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doch, die Maschine wird zu 99% für den Bereich Holz eingesetzt.
ich meine, wenn ich in einem Geschäft die von dir genannten Maschinen vergleichen kann,
ist es nicht verwunderlich, dass eine Maschine die ein x-faches kostet natürlich die x-fach bessere Figur macht.

Doch eins wird bei der ganzen Sache immer vergessen (vergessen übrigens auch der TE Bastelberti, der klar gesagt hat, Hobby bis 750,- €)
die so oft erwähnten Oldies auch die neue Flott kommen aus dem Metallhandwerk
und sind darauf abgestimmt.
Geringes Lagerspiel, Kraft und gewerbliche Ausdauer muss teuer gekauft werden,
aber braucht´s das beim Hobby-Holzwerker der ab und an mal durch 5mm Stahl bohrt?

Jede TBM über 200,- € wird systembedingt einen Webaco Bohrständer übertreffen
und wäre schon eine deutliche Verbesserung.
(Ausnahmemurks gibt es auf beiden Seiten)
Hier einen Vergleich anzustellen bleibt müßig, weil der Bohrständer dafür andere Vorteile hat.

Selbst wenn der Geldbeutel groß genug ist sollte man sich eingestehen, dass eine 2000,- € Bohrmaschine für
die Holzwerkstatt zu viel des Guten sind.
Bei den Gebrauchten braucht man Glück, Fachwissen und Zeit um was vernünftiges zu finden.
Das hat nicht jeder.
Nur weil da Flott, Alzmetall oder sonst was draufsteht ist das kein Garant
das die noch gut läuft nach 30 Jahren oder man findet abenteuerliche Konstruktionen (damals war nicht immer alles besser),
die sich nur schwer reparieren lassen, falls was kaputt geht.
Mir ist zumindest die Lust vergangen da weiter zu suchen.
Man sollte sich auch im klaren sein, dass die Oldies selten neu von Hobbybastlern gekauft wurden,
sondern beinahe alle unter gewerblichen Bedingungen gearbeitet haben.
Wenn man sich nicht auskennt, ist eine Neuanschaffung die bessere Wahl und das mit Garantie.


Aber egal ist euer Geld.
Meine neue TBM made in China ist unterwegs...
werde berichten....
Doch werde ich sie nicht mit den Maschinen der Firma Weiler vergleich mit denen ich gelernt habe.
Neben denen würde auch eine große Flott zierlich aussehen.

Das wäre ein Vergnügen :emoji_wink:... einer 3 to Maschine zuzusehen, wie sie geschmeidig mit einem 8mm Bohrer
ein grandioses Loch in eine Dachlatte bohrt. Das macht keine andere Maschine so toll.

Kleiner Anhang:
meine neues Kraftpaket im Famag Bohrständer in
nachgestellter Tablarträger Löcher Situation.
Läuft rund ist super handlich und wiegt. --> Top
Metabo BE 75-16:
be75-16.jpg

Größenvergleich zu meiner alten kleinen schweizer Bosch:
be75-16_II.jpg
 

Dat Ei

ww-robinie
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Moin Martin,

ich meine, wenn ich in einem Geschäft die von dir genannten Maschinen vergleichen kann,
ist es nicht verwunderlich, dass eine Maschine die ein x-faches kostet natürlich die x-fach bessere Figur macht.

natürlich ist das nicht überraschend. Vergleichen schärft nicht nur den Blick für den Unterschied, sondern ist leider auch der erste und entscheidende Schritt zur Unzufriedenheit.

Geringes Lagerspiel, Kraft und gewerbliche Ausdauer muss teuer gekauft werden, aber braucht´s das beim Hobby-Holzwerker der ab und an mal durch 5mm Stahl bohrt?

Nein, nicht zwingend. Wem es allerdings Freude bereitet, mit gutem und wegen mir auch überqualifiziertem Werkzeug zu arbeiten, und dies dem Ärger und Frust mit Werkzeug vorzieht, dem sei doch die Freiheit der Werkzeugwahl gegönnt.

Selbst wenn der Geldbeutel groß genug ist sollte man sich eingestehen, dass eine 2000,- € Bohrmaschine für die Holzwerkstatt zu viel des Guten sind.

Vielleicht muss ich mir gar nichts eingestehen, weil ich mir dessen bewusst bin, und mich das trotzdem nicht vor der Investition abhalten würde?

Nur weil da Flott, Alzmetall oder sonst was draufsteht ist das kein Garant das die noch gut läuft nach 30 Jahren...

Diese Garantie brauche ich auch gar nicht. Ob ich in 30 Jahren überhaupt noch bohren möchte und bohren kann - wer weiß...

Wenn man sich nicht auskennt, ist eine Neuanschaffung die bessere Wahl und das mit Garantie.

Das ist u.a. der Grund, warum ich keine Gebrauchte möchte.

Meine neue TBM made in China ist unterwegs...
werde berichten....

Ja , bitte. Das Herkunftsland alleine sagt nichts aus.

Danke für Deine kritischen Anmerkungen! :emoji_thumbsup:


Dat Ei
 

pedder

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Selbst wenn der Geldbeutel groß genug ist sollte man sich eingestehen, dass eine 2000,- € Bohrmaschine für
die Holzwerkstatt zu viel des Guten sind.

jedenfalls solange, wie nicht ausgewachsene FKS, ADH und Tischfräse in der Werkstatt steht. Mehr als 10-15 % des Werkstattbudgets sollte man meiner Meinung nach nicht in Bohrmaschinen anlegen. Außer es ist Liebhaberei.

Nach nochmaligen Überschlagen lande ich eher bei 5%.
 
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Mitglied 67188

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Hallo Dat Ei,

ich will dir doch deine Maschine nicht madig machen,
es sieht außerdem so aus, als ob du dich schon entschieden hättest:emoji_wink:
Neidisch bin ich auch nicht, kein bisschen.

Ich meine, dass es für andere die hier mitlesen auch wichtig sein könnte zu erfahren,
dass es nicht unbedingt die alten, sagenumwobenen Maschinen sein müssen und auch keine neue
Bohrmaschine für 2000,- €.

Diese Garantie brauche ich auch gar nicht. Ob ich in 30 Jahren überhaupt noch bohren möchte und bohren kann - wer weiß...
hier meinte ich, dass die bereits 30 Jahre auf dem Buckel hat...und was die in den 30 Jahren durch machen musste.

und dies dem Ärger und Frust mit Werkzeug vorzieht, dem sei doch die Freiheit der Werkzeugwahl gegönnt.
das kann ich nicht ganz nachvollziehen...
Es muss doch nicht zwangsläufig für jeden Ärger und Frust sein wenn er an einer anderen Bohrmaschine steht?
Mir hat es Freude gemacht mit einer 72er Lochkreissäge durch 5mm Stahl zu sägen mit meiner 100,- TBM
oder mit einem 16er Bohrer durch Rotbronze.
Nicht weil das so toll geklappt hat, sondern einfach, weil es die Maschine zum Trotz doch geschafft hat.
Aber wie gesagt, gönnen tu ich jedem eine gute Ausrüstung.

Natürlich kann ich mich für hochwertigen Maschinenbau begeistern und sehe da auch sofort die Unterschiede zu
billigen Fabrikaten.
Aber stell dir vor, dann müßte ich ja sofort meine Robland Maschine rausschmeißen und eine Altendorf kaufen
und so weiter, u.s.w. dann komme ich in üppige 6-stellige Beträge wenn ich das auf alle Werkzeuge anwende.:emoji_scream:

Wie gesagt, es liegt mir fern dir die Flott auszureden, eine tolle Maschine ohne Zweifel!:emoji_thumbsup:
 

Dietrich

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Hallo Martin, hallo Pedder und Dat Ei,

jeder kann es jetzt mal im Hinterkopf überschlagen was es hieße 10-15 oder 5 % des Werkstattbudget in eine Stationärbohrmaschine zu investieren. Die, die mit Maschinen arbeiten und einige Zeit dabei sind wissen was ich meine:emoji_slight_smile:
Ohne zu übertreiben wäre da selbst bei 3% noch eine Flott drin...bei Einigen.
Gebrauchte Bohrsäulen gibt es ja nicht nur von Schlossereien im herkömmlichen Sinn, so tauchen immer wieder große Flott Maschinen aus Lehrwerkstätten auf, die standen unter Aufsicht von strengen Augen, oder auch Materiallabore, oder Entwicklungsabteilungen.
Ich bin ziemlich sicher das meine Genko nicht in einer normalen Schlosserei gelaufen ist, dann wäre sie nicht in dem Zustand bei der Übernahme gewesen.
Dagegen habe ich auch mal Maschinen in einer ehem. Werfthalle gesehen, superschweres Gerät nur allerbeste Hersteller, aber geschenkt zu teuer.
Eine Maschine hat auch dieses relativ klaglos überstanden , eine 5to schwere schwedische Arboga in Auslegerbauweise.

Hier wird ja viel über Maschinen diskutiert, aber mal ehrlich wie oft im Jahr wird nicht nach einer möglichst günstigen Tischbohrmaschine gefragt?
Und es ist doch schön wenn auch mal gutes Gerät gesucht und empfohlen wird.
Und so gesehen kostet eine gute TBM viel weniger als eine rundum sorglos Tischfräsen-Zusatzausstattung von Felder oder SCM und selbst wenn die vorhanden ist, bohren muß man dennoch:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
PS: Martin, die BE 75-16 ist eine schöne Maschine in klassischer Form mit enorm viel Kraft, guter Kauf!
 
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