Hobelbank endlich fertig

Frown

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Hallo liebe Leute.

Meine Hobelbank ist nach vielen Monaten Arbeit endlich fertig. Weil ich zum Teil nur jeweils kurz am Abend daran arbeiten konnte und immer wieder die Sache wegen Dringenderes liegen lassen musste, hat sich das Projekt über eine so lange Zeit hin gezogen. Ich habe unzählige Fehler gemacht und versucht diese wieder zu reparieren. Einige sieht man direkt, bei anderen muss man genau hinschauen und von ein paar weiss nur ich :emoji_slight_smile: Es ist halt mein erstes ernst zunehmendes Projekt - ausser viel Geduld und guter Wille hatte ich am Anfang nicht viel vorzuweisen.

Hie noch ein paar Bilder:
 

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duebelimplosion

ww-kirsche
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Hallo Frown,

die Hobelbank finde ich spitze. Ich erkenne das Design aus dem Popular Woodworking Magazine. Das zählt auch zu meinen Favoriten, wenn ich mir mal eine Hobelbank bauen sollte.
Deine Ausführung sieht hervorragend aus. Ich würde gerne einige Bilder vom Bau sehen. Was heißt "einige": viele Bilder!
Welches Holz hast du verwendet und wieviel davon?

Gruß, Rainer
 

heiko-rech

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Hallo,

die Bank sieht klasse aus und scheint einige sehr interessante Details zu haben. Vielen Dank für die Bilder.

Gruß

Heiko
 

michaelhild

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Ich finde auch, sie ist Dir sehr gut gelungen. Nicht nur die Funktion mit einigen interessanten Lösungen, als auch das Design. Sie ist eine Augenweide!
Ich wünsche Dir viel Spaß mit bei dem Arbeiten an dem guten Stück.

Kannst Du noch was zum Bau sagen, das würde mich brennend interessieren.
 

tebbo

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Der Erste eindruck....solide Arbeit! Optisch absolut top in meinen Augen!!
 

orthodox32

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alle achtung! ich ueberlege schon lange mir privat eine hobelbank zu bauen. wenn ich deine sehe werden meine augen nass :emoji_slight_smile:
 

MZeiler

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Respekt! Die Hobelbank sieht klasse aus!! :eek:

Aber ich hätt vorallem gern so ne saubere Werkstatt!
 

carsten

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Hallo

auch von mir ein Sauber und Respekt. Für ein erstes Großprojekt eine sehr schöne Arbeit an der ich so auf Anhieb auch keine Fehler finde.
Es zeigt wie sehr wir hier manche Hobbyschreiner bisweilen als Bastler abstempeln. Mit dem gezeigten Projekt hast du diese Stufe aber weit hinter dir gelassen.
Im Beruf als moderner Maschinenschreiner braucht man die Hobelbank zunehmend weniger. Bei mir dient sie zu 80 % als Ablage. Schön wenn sich jdm über eine gewisse Evolution der Hobelbänke Gedanken macht. Ich denke bei den Bildern insbesondere über die zahkreichen Löcher die vermutlich Spannelemente aufnehmen können.
Zeigt das sich jdm über die spätere Nutzung Gedanken gemacht hat.
Viel Spaß beim Arbeiten an der neuen Hobelbank- und wenn die Werkstatt nicht immer so sauber und aufgeräumt aussieht macht das nix.
 

Torsten61

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Herrlich !!!!

super Arbeit !
und Du hast nirgendwo den einfachen Weg gewählt.
Es wäre sicher auch deutlich einfacher machbar
aber bei weitem nicht so schön und wertig !

Die ist tatsächlich zu schade für die Werkstatt.

mit freundlichem Gruß
Torsten
 

flow

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Wow - beeindruckend. Die Kästen in der Mitte kann man wahrscheinlich herausnehmen, oder? Wie sieht es darunter aus?

Wolf
 

Rainer71

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Klasse Hobelbank!
Du bestärkst mich in meinem Vorhaben!
Vorderzange und Hinterzange (Europ.) liegen schon in der Werkstatt; Holz soll in 14 Tagen kommen und dann gehts los!
Ob ich allerdings deine Ansprüche erreiche bleibt fraglich!!
 

Herbert 10

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Auch von mir gibts dadickes Lob .
Bei mir ist auch eine Eigenbauhobelbank geplant , leider wegen anderer Prioritäten etwas zurückgereiht .

Bitte noch ein paas Bilder mehr !

lg


Herbert
 

Frown

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Hallo liebe Leute - vielen Dank für die netten Antworten. Ich will versuchen die gestellten Fragen zu beantworten.

Das Design ist in der Tat das von Popular Woodworking Magazine. Ich habe mir bei denen die DVD mit den Plänen bestellt. Es hat auch ein langes Video darauf, in dem Bob Lang zeigt, wie er die Bank baut. Mir hat das nur bedingt etwas gebracht, weil ich weder einen Abricht-Dickenhobel, noch eine TKS oder eine BS habe.

Ich habe mich für Buche gedämpft entschieden, weil das Holz hart und einigermassen bezahlbar ist. Ich habe alle Bretter abgerichtet und auf Mass bestellt - erst die für die Unterkonstruktion und erst als diese fertig war die für die Platten und Zangen. Ich habe das aus zwei Gründen so gemacht: erstens, wenn ich gemerkt hätte, dass aus dem ganzen nichts wird wäre der Schaden nicht so gross gewesen und zweitens, ich wollte nicht, dass die Bretter für die Platten lange bei mir `rumstehen und sich verziehen.

Ich habe alle Verbindungen der Unterkonstruktion mit dem Router Boss geschnitten. Es hat mit etwas Fummel-arbeit funktioniert - wobei die Masse definitiv an der Obergrenze der Maschine sind. Man spürt deutlich, dass die Maschine "elastisch" ist und ich musste die Bretter stützen sonst wäre das Gewicht zu gross gewesen. Die Beine und die horisontalen Verstrebungen (stretcher - wie heissen die auf Deutsch?) sind mit Weissleim laminiert. Die Schlitze und Zapfen sind mit Keile gesichert und mit Epoxy ausgegossen.

Die beiden Tischplatten habe ich mit Weissleim laminiert, je ein Brett pro Tag - erst zwei Bretter aneinander, dann das Dritte dran und so weiter. Es hat lange gedauert ist aber nicht schlecht geworden. Ich habe dabei versucht, die Verleimregeln einigermassen zu beachten.

Das Design mit den beiden getrennten Tischplatten birgt eine Schwierigkeit, die mir nicht von Anfang an klar gewesen ist: die beiden Tischplatten werden nach dem Laminieren weder perfekt plan sein, noch werden sie, wenn sie auf der Unterkonstruktion liegen, in einer ebene sein. In der Originalanleitung werden die Platten nach dem Laminieren Abgerichtet und durch den Dickenhobel gejagt. So etwas habe ich nicht und sie zu einem Schreiner bringen ist auch keine Option, weil eine Hälfte über 60 kg wiegt. Nach langem Überlegen bin ich folgendermassen vorgegangen: ich habe die Unterseiten mit dem Handhobel so gut es ging bearbeitet, die Platten dann auf die Unterkonstruktion montiert und mit Keile einigermassen ins Lot gebracht, so dass die beiden oberen Flächen annähernd in der gleichen Ebene sind. Anschliessend habe ich die Tischfläche mit der Oberfräse und einem router sled begradigt. Die beiden Tischhälften sind jetzt perfekt plan und in einer Ebene, aber sollte ich sie je abnehmen müssen so muss ich das Ganze wiederholen.

Die beiden Zangen anzubringen ist relativ einfach, wobei ich genau hier einen offensichtlichen Fehler gemacht habe: bei der kleinen Hinterzange habe ich den beweglichen Metallbacken der Zange in den Holzbacken eingelassen. Ich dachte, dass es so besser aussieht; dummerweise kann man dadurch das Loch für den "Bench Dog" nicht tief genug bohren :emoji_slight_smile: Also entweder einen Bench Dog abschneiden oder einen neuen Backen bauen.

Die Kisten in der Mitte kann man herausnehmen und wenden. Beim Originaldesign bilden sie dann zusammen mit den beiden Tischhälften eine durchgehende Fläche. Bei mir nicht, weil bei mir die Unterseiten der Platten ja nicht perfekt parallel zu den Oberseiten ist und dadurch auch die Latten, auf denen die Kisten sitzen, nicht. Ich habe sie also etwas tiefer gebaut und das wär's - eine bessere Lösung habe ich nicht.

Die Oberfläche habe ich zum Schluss vier mal mit ganz normalem Leinenölfirnis behandelt (die Unterseite nur ein Mal, das war mir dann doch zu viel Rumkriechen).

Ich habe während dem Bau leider nicht sehr viele Bilder geschossen, weil ich lange Zeit gezweifelt habe, dass es überhaupt etwas wird.
 

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Frown

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Und noch ein paar Bilder
 

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koala

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Hallo,
auch von mir ein *WOW*...sieht sehr gut aus.:emoji_grin:
Wielange hat es ungefähr gedauert, die beiden Plattenhälften zu planen? War aber sicher für die Festool kein Problem, oder?
Sehr gut gefallen hat mir auch dein Einfallsreichtum, um die horizontalen Löcher zu bohren, also auf die Idee einen "normalen" Bohrständer so zu benutzen wäre ich so nicht gekommen...
Weiter so! Gruß Manfred
 

Frankenholzwurm

ww-robinie
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Hallo Frown

Auch von mir erst mal ein fettes "Respekt"!

Die ist ja fast zu schade, um darauf zu arbeiten.

Eines ist mir aber noch aufgefallen:

Deine Werkstatt ist sauberer und aufgeräumter als mein Wohnzimmer:emoji_wink:

Irgendwas mach ich verkehrt...:confused:
 

Frown

ww-nussbaum
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Wielange hat es ungefähr gedauert, die beiden Plattenhälften zu planen? War aber sicher für die Festool kein Problem, oder?

Das planen selber geht relativ schnell - in einer Stunde ist man fertig. Länger hingegen geht die Vorbereitung. Bis man die beiden seitlichen Schienen horizontal und auf der gleichen, richtigen Höhe hat ist eine menge Fummelarbeit gefragt. Von den Kräften oder der benötigten Fräsleistung ist das kein Problem - man trägt ja nur ein-zwei Milimeter ab. Jede OF, die den Fräser aufnehmen kann, funktioniert.
 
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