Hobelbank: Zangen ausrichten

[pb57]

Guten Morgen (naja, eher Vormittag ...) allerseits!

Habe schon die SuFu bemüht, aber leider nichts Passendes für mein Problem gefunden:
Bin dabei, meine Hobelbank (Herkules, 115x55 cm², ca. 30 Jahre alt) zu überholen, dabei ist mir aufgefallen, daß die beiden Zangen nicht bündig schließen, s. Fotos; hauptsächlich längs, Spalt ist ca. 2 mm auf 36 cm, weniger stark in der Senkrechten, die Vorderzange scheint dazu noch "verwunden" (d. h., Spalt ist größer links oben / rechts unten). Hoffe, mich verständlich ausgedrückt zu haben
Meine Fragen:
1. ist sowas normal oder tolerabel, sprich, bin ich zu pingelig?
Wenn nein:
2a. kann man (ich) das richten?
2b. wie mache ich das am besten? (über die Führungen ausgleichen? Zange ausbauen und bündig hobeln? noch anders?)
und dann:
3. (wie) kann man ein (neuerliches) Verziehen verhindern?

Ich hoffe, die Fotos sind halbwegs aussagekräftig, bei Bedarf liefere ich gerne weitere.

Würde mich über hilfreiche Antworten und Ratschläge freuen.
Grüßles
Peter

 

[IngoS]

Hallo,

da brauchst du nicht groß was zu machen. Gewisse Ungenauigkeiten sind normal. Wenn man einseitig spannt, zieht sich die Zange immer schief. Durch Zwischenlegen von Passenden Klötzen an der anderen Seite gleicht man das aus. Da gibt es auch so Fertigklötzchensets. Ansonsten kann man die Klemmfläche der Zange mit dickem Leder bekleben. So klemmt die Zange besser, bei verminderter Kraft.

Gruß Ingo

 

[Martin Graf]

Hallo Peter,
entscheidend wäre für mich, ob man mit den Zangen bzw. der Bank noch gut arbeiten kann. Kannst Du Deine Werkstücke noch ordentlich spannen? Es ist ja immer etwas Spiel in den Führungen, so dass das in der Praxis trotzdem funktionieren kann.
Erst wenn du nicht mehr zufrieden stellend arbeiten kannst, würde ich etwas unternehmen.
Ob deine Führungen justiert werden können, weiß ich leider nicht.
Was mich stören würde, wären die stark abgenutzten Kanten. Das hatte ich bei meiner vorherigen Bank auch und konnte dadurch sehr schmale Werkstücke nicht mehr ordentlich spannen. Ich hatte dann in die Kanten jeweils einen Falz gefräst und eine Leiste eingeleimt. Danach bündig gehobelt und die Kanten nur ganz leicht angefast. Außerdem habe ich die beweglichen Backen mit Leder beklebt. Danach hatte ich wieder eine funktionierende Bank, wenn auch nicht besonders schön.
Gruß Martin

 

[pb57]

Da bin ich ja beruhigt und kann mir mit der Leitline 'lassen, solange es funktioniert' erstmal 'ne Menge Arbeit sparen - vielen Dank, Ingo und Martin, für die Antworten und Aus-/Verbesserungshinweise!

Es war mir halt bei der genauen Inspizierung (weniger beim Arbeiten mit der Bank) aufgefallen, und da ich sie sowieso "in den Fingern" habe, hätte ich das eben auch noch in Angriff genommen.

Danke nochmals und ein schönes Wochenende!
Grüße
Peter

 

[Claus P.]

Hallo Peter,

dass nach 30 Jahren die Zange nicht mehr ganz so exakt schließt ist normaler Verschleiß. Solange deine Werkstücke noch fest gespannt werden, würde ich alles so belassen wie es momentan ist.
Natürlich könnte man die Vorderzange und auch die Bankplatte wieder auf der Abrichte oder mit dem Hobel planen, aber das wäre m. M. nach übertrieben und auch nicht notwendig, solange die Werkstücke fest gespannt werden können.
Da hab ich schon schlimmere Hobelbänke gesehen.

 

[pb57]

Fein, noch eine gleichlautende Meinung - danke, Claus!

Nutze ich eben die Zeit, um mir einen variablen Zwischenlegeblock zu fertigen (viele dünne Platten, aufgereiht und schwenkbar; habe ich mal auf YT gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=Bv1m3lW44xQ ab Min. 7:10) ...

 

[willyy]

andererseits, die Vorderzange ausbauen ist ja schnell gemacht.
Dann könnte man mt einem Handhobel die Vorderseite der Bank machen und die Zange über die Maschien schieben.
Dauert in Summe vermutlich 1-1,5 h.

 

[pb57]

Danke Dir, Thomas, für den Vorschlag, klingt nicht schlecht! (Man muß natürlich die Zange von Gewindestange und Führungen befreien, ehe man sie über den Hobel schieben kann, und dann weiß ich nicht, ob ich bei der Wiedermontage alles wieder so hinbekomme.)
Ich heb ihn auf für den Fall, daß die Situation schlimmer wird und mich bei der Arbeit wirklich stört.