Hobelbank: Zwingen und Überarbeiten

derdarfdat

ww-fichte
Registriert
21. Dezember 2011
Beiträge
21
Ort
Ei
Hallo zusammen,

mir sind zwei baugleiche gebrauchte Ulmia-Hobelbänke (2.00 m Banklänge, Runde Löcher, 65mm Dicke der Platte, durchgehende Lamellen, keine Beilade) angeboten worden. Ich brauche nur eine.

Die französische Vorderzange schließt bei beiden nicht ganz parallel. Links bleibt bei Bank A ein ca. 1 mm großer Spalt offen, bei Bank B ca. 2-3 mm? Ist das noch tolerabel? Kann man das Nachjustieren? Wie baut man bei Ulmis eine Zwinge auseinander.

Bank A ist einmal auf die Stirnseite gefallen, so dass das Gussteil zur Aufnahme des Knebels an der Vorderzange durch eine Stahlhülse ersetzt wurde. Sieht stabil aus. An der Hinterzange ist das Holz durch den Aufprall an der Außenecke eingedrückt und verformt. Könnten die Gewinde Schaden genommen haben? Wie sollte ich das testen? Worauf achten?

Ansonsten sieht die Bank A noch ganz passabel aus (leichte Farb und Kleberreste, Abnutzungserscheinungen), Bank B ist deutlich abgenutzter, aber noch OK. Ich tendiere wegen des insgesamt besseren Erscheinungsbildes zu A.

Die Fläche von Beiden müsste jedoch in meinen Augen überarbeitet werden.
Abhobeln traue ich mir nicht zu, da ich noch nie mit einem Hobel gearbeitet habe. Beim Schleifen habe ich Angst, Dellen hineinzuarbeiten. Dennoch werd ich' s mit Band- und Schwingschleifer versuchen. Hab Ihr einen besseren Tipp? (Habe leider keine Transportmöglichkeit um die Hobelbank zu einem Tischler zu bringen etc.)

Besten Gruß

Michael
 

derdarfdat

ww-fichte
Registriert
21. Dezember 2011
Beiträge
21
Ort
Ei
Hallo Mark,

vielen Dank für Deine Idee. Dafür bräuchte ich eine OF. Die sollte ich mir aber ohnehin mal anschaffen :emoji_slight_smile:.

Bilder habe ich leider keine gemacht.

Besten Gruß

Michael
 

HansOhr

ww-ahorn
Registriert
12. Juli 2013
Beiträge
113
Hallo Michael,

Preisvorstellungen wären auch interessant.

Hallo Mark,

Deine "Abrichte" ist toff:emoji_grin:
 

derdarfdat

ww-fichte
Registriert
21. Dezember 2011
Beiträge
21
Ort
Ei
Hallo,

Preis soll im üblichen Maßstab aus der Bucht liegen, und der liegt hier zwischen 450 und 550 EUR.

Könnt Ihr zu der Toleranz der Zangen eine Aussage treffen?

Die Platte ist am Gestell festgeschraubt? Ist das üblich? Ich dachte immer, man könnte die Platte frei abheben.

@ Mark: Hast du da herkömmliche Alu-Winkelschienen aus dem Baumarkt für den Rahmen verwendet?

Besten Dank im Voraus

Michael
 

Fiamingu

ww-robinie
Registriert
24. August 2012
Beiträge
8.595
Alter
58
Ort
Ghisonaccia, Korsika, Frankreich
Die Platte liegt auf Buchenkanthölzern in denen Aussparungen zur Aufnahme von 2 Richtlatten sind. Auf diesen Alurichtlatten läuft die Führung für die OF. Bei der Führung auf einen Anschlag achten, sonst fräst du in deine Richtlatten.( hab auch ne Kerbe reingefräst). Die goldfarbenen Winkel sind 15 x 20 mm Aluwinkel aus dem Baumarkt, Schrauben bündig eingelassen.
Solltest du Detailbilder der Führung benötigen, melde dich.

Zu Oberfräsen läuft ja aktuell noch ein Thread im Forum.

Die Tolleranzen an deinen Spannzangen sollten eliminiert werden können wenn diese nicht verbogen sind und selbst diese kriegt mann bis zu einem gewissen Grad noch gerichtet.
 

v8yunkie

ww-robinie
Registriert
7. März 2012
Beiträge
1.679
Ort
Niedernhausen
Hobelbank

Laß das mit dem Schleifen sein. Ich würde empfehlen: Erstmal die Hobelbank-Oberfläche so lassen, wie sie ist. Dann das Hobeln lernen (dazu willst Du ja die HOBEL-Bank, oder?!) mit einer Raubank.
Und wenn das dann klappt (also z.B. ein rauhes Brett planen mit Richtleisten), die Oberfläche mit der Raubank abrichten.

Zur Spannzange: Ich denke der Spalt ist kein Problem. der bewegliche Teil der Vorderzange hat durch die Mechanik eh "Spiel" von ca. +/- 10 Grad - was auch ganz praktisch ist, wenn man mal was
"Ungerades" zu spannen hat. Das ist hier nicht so kritisch wie bei einer Schieblehre oder Metall-Schraubstock.

Gruß,
Thomas
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Hallo Michael

der kleine Spalt ist nicht schön, haben aber viele alte Vorderzangen.
Ein Stück gerades Holz mit je einem Blatt Papier vorn/hinten leicht
einspannen und die Papierblätter müssen abreissen beim Ziehen.

Der Preis von ca. 500 Euro ist der halbe Nettopreis einer neuen
Ulmiahobelbank, schon heftig für eine etwas geschundene Bank.
Würde ich noch etwas weiter suchen und mich nicht so auf den
Markennamen fixieren lassen. Die Hobelbänke aus Schulbetrieb
haben zwar immer Sägefurchen an den seltsamsten Stellen, aber
die Dinger haben meistens trocken gestanden und sind selten
ernsthaft benützt worden.

Liebe Grüsse, Harald
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.067
Ort
Kiel
Hallo,

Preis soll im üblichen Maßstab aus der Bucht liegen, und der liegt hier zwischen 450 und 550 EUR.

Der Höchste Preis bei ebay in den letzten Monaten war 420. für 535 gehen zwei Bänke schon seit Monaten nicht weg. Reperaturbedürftige Bänke würde ich für den Preis in keinem Fall kaufen. Dafür bekommt man neue Holzman Bänke.

Liebe Grüße
Pedder
 

derdarfdat

ww-fichte
Registriert
21. Dezember 2011
Beiträge
21
Ort
Ei
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Hinweise.

Ich habe die Vorderzwingen ganz zugedreht, dennoch blieb bei beiden Bänken einseitig (links=außen) ein Spalt bestehen. Spiel ist mir nicht aufgefallen.

Die Bänke sollen aus Schulen stammen.

@ Pedder, habe die von Dir angesprochen Bänke bei Ebay entdeckt. Was hältst Du von denen?

Besten Gruß

Michael
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.067
Ort
Kiel
ganz links der Spalt kann auch daher rühren, dass die Platte im Sommer über das Ende der Hirnleiste hinaus quillt. Die Ulmia Zangen kann man aber nachstellen.

Die beiden Bänke sind mir zu teuer.

Liebe Grüße
Pedder
 

derdarfdat

ww-fichte
Registriert
21. Dezember 2011
Beiträge
21
Ort
Ei
Hallo Pedder,

meinst Du mit Hirnholz die Abschlussleiste an den kurzen Seiten der Platte (sorry, bin Laie)? Ich meine mich zu erinnern, dass es eine solche Leiste an beiden kurzen Seiten nicht gab. Backe und Bank waren nicht ganz parallel. Und der Spalt schloss sich beim Anziehen nicht. Kann man das durch Einstellen an Spindel (oder anderswo) korrigieren?

Besten Gruß

Michael
 

derdarfdat

ww-fichte
Registriert
21. Dezember 2011
Beiträge
21
Ort
Ei
Hallo Harald,

vielen Dank für den Tipp mit dem Papier. Wenn ich mir die Bank nächste Woche nochmal ansehe, werde ich es ausprobieren.

Falls das Papier nicht geklemmt wird, nochmals die Frage (an alle): Kann man (und wenn ja wie) die Backenparallelität bei einer Ulmia nachstellen? Muss man die Spindel dazu von unten ausbauen oder löst man den Beschlag von vorne irgendwie?

Kennt jemand eine Anleitung hierzu? Ich habe im Web nichts dazu gefunden.

Besten Gruß und Dank im Voraus

Michael
 

beppob

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2012
Beiträge
3.045
Ort
Oberallgäu
grüß dich mark,

welchem pyhsioterapeuten hast du den da seine massageliege geklaut :emoji_grin:

grüß dich, derdarfdat,

du baust einfach die zwinge ab, fügst die gesamte vorderkante der Hobelbank und baust sie wieder zusammen, wenn sie nicht einstellen kannst, dann bearbeitest du die backe der zwinge eben. normal schließt sie links etwas früher, da bei den alten Hobelbänken nur die rechte spindel angetrieben ist, damit du rechts genügend druck hast.
die Oberfläche der platte kann man auch mit parkettschleifmaschinen bearbeiten, wenn man sie vom gestell abnimmt. um leichte Verschmutzung und kratzer zu entfernen.
normal liegt die platte nur auf, wenn sie aber jemand mit dem gestell verschraubt hat, hat das keine Auswirkung im bezug auf die Nutzung.
soweit mein wissen.
 

derdarfdat

ww-fichte
Registriert
21. Dezember 2011
Beiträge
21
Ort
Ei
Anleitung für Ulmiazange

Hallo zusammen,

allen, die mir auf meine Fragen geantwortet haben und mir damit sehr geholfen haben, möchte ich nochmals herzlich danken.

Mittlerweile habe ich eine Hobelbank (Ulmia, 2000 mm Länge, ohne Beilade) gebraucht erstanden. Auch die ersten kleinen Sachen sind an der Bank schon enstanden, z.B. ein kleines Wasserflugzeug mit und für den Junior.

Auf der Unterseite der Bank befindet sich eine Anleitung zum Einstellen der französischen Vorderzange. Vielleicht ist diese für zukünftige Leser von Interesse, daher hänge ich ein Bild hier an (Achtung: Anleitung befindet sich auf der Unterseite, daher seitenverkehrte Ansicht). Für die Hinterzange ist eine solche Anleitung leider nicht (mehr) vorhanden.

Was ich nicht ganz verstehe ist, dass sich die Backe an der rechten Seite, an der sich die Gewindespindel befindet, zuerst schließen soll. Ich hätte vermutet, dass sich die Seite ohne Spindel (von vorne und oben gesehen links, d.h. außen) zuerst schließen sollte, damit dann beim Anziehen ein gleichmäßiger Druck entsteht. Hat jemand hierfür eine Erklärung?

Das Gestell der Bank war sehr stark mit Farbe verschmutzt. Ich habe es auseinander genommen, abgeschliffen und neu geölt. Auch die Bank hat einige unschöne Verschmutzungen. Ich müßte sie allerdings im Keller abschleifen. Und ohne Absaugung würde ich dann alles einsauen. Deshalb habe ich bisher nur die zahlreichen Bankhakenlöcher ausgekratzt.

Falls ich die Bank nochmals abschleifen sollte: Empfehlt Ihr mir, beide Bankseiten zu ölen? Bisher ist offensichtlich nur die Oberseite geölt worden.

Auf den letzten 15-20 cm in der Tiefe (d.h. da, wo sich bei anderen Banken die Beilade befindet) ist die Platte deutlich nach unten verzogen. In der bisherigen Arbeit hat mich das nicht gestört. An der Bankunterseite waren zwei Buchenschienen für die Schublade angeschraubt mit vorne jeweils zwei und hinten je einer Schraube (ohne Langloch). Die hintere Schraube war jeweils um mehrere Milimeter verformt. Offenbar sind enorme Zugkräfte aufgetreten. Können diese die massive Bank (65 mm Plattendicke) verzogen haben?

Nochmals besten Dank für Eure Hilfe und einen schönen Gruß ins Wochenende

Michael
 

Anhänge

  • Anleitung.jpg
    Anleitung.jpg
    199,2 KB · Aufrufe: 94
  • Bankunterseite.jpg
    Bankunterseite.jpg
    180,9 KB · Aufrufe: 90
Oben Unten